Kapitel 20
(Łukasz)
Nur Freunde, diese zwei Wort hallen durch meinen Kopf und es wird von Minute zu Minute schmerzhafter. Diese Erkenntnis zu wissen, dass es nie mehr wird als eine Freundschaft tut einfach weh.
Das ich mich auf das Spiel halbwegs fokussieren kann, grenzt schon an ein Wunder. Aber auch ohne mich hätten die Jungs das bewältigt. Das meiste hat sich auf der linken Seite abgespielt, also war es für mich doch irgendwie entspannt. Nachdem das Spiel abgepfiffen wurde, waren die Jungs super gut drauf. Wer wäre das nicht nach einem 3:0-Sieg?
Vor der Kabine warte ich noch kurz bis Mia hier ist. Wenig später kommt sie mit einem Grinsen im Gesicht. Das Spiel scheint ihr gefallen zu haben. Oder freut sie sich nur mich zu sehen? Wahrscheinlich nicht. "Ich ziehe mich schnell um und dann fahren wir nach Hause, okay?", frage ich, worauf sie nur nickt. Dann gehe ich in die Kabine, wo eine krasse Stimmung herrscht. Mein Blick geht auf die Suche nach Roman, ich will ihm nicht unter der Dusche begegnen. Als er dann mit einem Handtuch um der Hüfte zu seinem Platz geht, mache ich mich daran zu verschwinden. Eigentlich sollte ich auf andere Gedanken kommen, aber alles was sich vor meinem geistigen Auge abspielt, ist Roman wie er vor mir steht und mich anlächelt. Seufzend mache ich mich fertig und verlasse dann die Kabine.
Davor stehen Mia und Roman. Roman hält sie fest in seinen Armen und in mir passiert gerade etwas, was ich nicht deuten kann. Das wird doch nicht etwa Eifersucht sein, oder? Aber auf Mia doch nicht. Sie ist 15! Also ob da was läuft. In mir fängt es dennoch irgendwie an zu brodeln. Ich will da stehen, wo Mia jetzt steht. Wieder mal schießen mir Tränen in die Augen und ich kann ein schniefen nicht unterdrücken. Mia bemerkt mich daraufhin und löst sich aus Roman seinen Armen. Sofort kommt sie zu mir und drückt sich an mich. "Hab dich lieb, Łu.", nuschelt sie an meine Brust. Wow, das kommt überraschend. Mein Blick geht zu Roman, der mich nur anlächelt und einmal zwinkert, bevor er geht. Mia drückt sich immer noch an mich. Ein leichtes Schmunzeln ziert mein Gesicht und ich lege meine Arme um sie. "Ich dich auch Mia.", sage ich leise, "Lass uns nach Hause fahren."
Auf dem Weg nach Hause ist es still. Mia schaut aus dem Fenster und ich denke darüber nach, warum sie so an Roman hing. Ich will sie aber auch nicht fragen, sonst schöpft sie noch Verdacht. Sie hat damals schon gemerkt, das ich von Roman geschwärmt habe. Weiter soll sie das nicht mitbekommen. Dann erzählt sie es vielleicht Roman und dann kann ich mir einen neuen Verein suchen oder gleich meine Karriere beenden. Zumal Roman eh nichts von mir wollen würde. Die Mädchen stehen doch Schlange bei ihm, da wird er doch kaum auf mich schauen.
Als wir dann zu Hause sind, verabschiedet sich Mia in ihr Zimmer, um schon mal einen Teil ihrer Hausaufgaben zu erledigen. Damit sie morgen dann mehr Freizeit hat, hat sie gesagt. Ich lege mich so lange auf die Couch und spiele mit meinem Handy. Bei Instagram gehe ich sofort auf Roman sein Profil und schaue mir seine ganzen Bilder an. Was für ein Mann. Und wie er mit Mia umgeht, eigentlich voll schön, wenn da nicht dieser kleine Teufel auf meiner Schulter sitzen würde, der mir ins Ohr flüstert, dass ich in seine Arme gehöre.
Ich frage mich sowieso, warum sie so nah beieinander waren. Auch wenn ich es nicht will, so ein kleines bisschen eifersüchtig bin ich schon. Und neugierig, was das war. Ich stehe auf und gehe zu Mia hoch. Vorsichtig öffne ich die Tür und schaue durch einen kleinen Spalt. Mia hat ihre Torwarthandschuhe an und hechtet sich immer wieder auf das Bett. "Wow, was für eine Glanzparade von Mia im Tor der Borussia.", freut sie sich. Es ist schön zu sehen, mit wie viel Spaß sie dabei ist. Da möchte ich die Stimmung jetzt nicht kaputt machen, schließe die Tür und gehe wieder nach unten. Dann muss ich wohl Roman anrufen, wenn ich es jetzt noch wissen will. Hoffentlich geht er jetzt auch ran.
R: Hallo Łukasz. Wie schön, dass du anrufst. Wie geht es Mia?
L: Hey Roman. Als ich gerade nach ihr geschaut hat, war sie ganz gut drauf. Aber wegen ihr rufe ich dich auch an.
R: Wieso?
L: Was war das heute zwischen euch?
R: Was soll denn heute schon zwischen uns gewesen sein? Łukasz du sprichst in Rätseln.
L: Warum hing sie heute in deinen Armen?
R: Warum nicht? Mensch ich musste sie trösten, bzw. wollte ich. Und weil du noch in der Kabine warst, habe ich noch solange mit ihr gewartet, bis du kommst.
L: Warum musstest du sie trösten?
R: Das sollte sie dir vielleicht lieber selber sagen.
L: Ich habe jetzt aber dich gefragt!!
R: Łukasz bleib ruhig. Lass deine schlechte Laune nicht an mir aus. Woher auch immer die nun wirklich kommt.
L: Ich lass meine schlechte Laune nicht an dir aus, weil ich keine habe. Ich will nur wissen, was mit Mia los ist!
R: Sorry Łukasz, aber ich bleibe dabei. Das soll sie dir selber sagen. Aber zwing sie nicht dazu, wenn sie nicht gleich reden will. Nur so ein Tipp von mir. Und reg dich vorher ab! Du brülltst einem ja die Ohren kaputt.
L: Ich brülle gar nicht!!
R: Boah Łukasz, ganz ehrlich. Darauf habe ich jetzt kein Bock! Bis Montag beim Training. Tschüss!
L: Halt Roman, es....
Er hat aufgelegt. "Es tut mir leid.", sage ich zu dem schwarzen Bildschirm. Seufzend lehne ich mich nach hinten. Oh man. Klasse Łukasz, da hast du es jetzt endgültig versaut. Jetzt will er erst Recht nichts mehr von dir.
Aber er hätte es mir doch einfach sagen können, was das vorhin war. Aber nein, Herr Bürki stellt auf stumm. So ein Idiot! Und in diesen Idioten habe ich mich auch noch verliebt.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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