Kapitel 13
(Mia)
Mein Training läuft eigentlich ganz gut. Nur musste ich dauernd an diese Spannung zwischen Łukasz und Roman denken. Was läuft bei den beiden nur schief? "Mia, du stehst im Weg.", holt mich Sina aus den Gedanken. Sie ist die einzige von den Barbies, die mich nicht dumm macht. Sie steht nur daneben; ist zwar nicht unbedingt besser, aber immerhin lässt sie sich nicht auf dieses Niveau herab. "Sorry.", meine ich und fange an zu laufen. Heute wird sehr viel für unsere Kondition gemacht. Es muss ja schließlich eine Basis geschaffen werden. "Darf ich mich beim Laufen zu dir gesellen?", fragt sie wieder, worauf ich nur nicke. So laufen wir unsere Runden und wir beide laufen an der Spitze. "Für einen Torwart bist du aber ziemlich flink unterwegs.", bemerkt sie nach drei gelaufenen Runden. "Ich habe vorher Mittelfeld gespielt. Aber danke, ich nehme das mal als Kompliment.", sage ich ruhig.
"Das war es auch. Gibt es eigentlich irgendwas, was du nicht kannst?", fragt sie lächelnd. Ich muss schmunzeln. "Es gibt genug, was ich nicht kann.", sage ich und schaue zu ihr rüber, "Du sahst nach Englisch gestern so traurig aus. Warum? Wir haben doch nur ein Gedicht geschrieben." "Ich hab ein fast leeres Blatt abgegeben. Mir ist nichts eingefallen und auf Englisch schon gar nicht.", sagt sie leise. "Aber Chloe soll doch so ein Ass in Englisch sein. Hat sie dir nicht geholfen?", frage ich, doch Sina schüttelt nur den Kopf. Ich gehe nicht weiter darauf ein, sondern erhöhe mein Lauftempo.
Nach dem anstrengenden Training, gehe ich schnell Richtung Kabine und sehe dann Łukasz auf der Tribüne sitzen. "Wie lange bist du denn schon hier?", strahle ich ihn an. "Die ganze Zeit. Ich schaue meiner Kleinen gerne beim Training zu.", lächelt er mich an. Ich umarme ihn schnell und gehe dann in die Kabine. 20 Minuten später bin ich fertig, verabschiede mich von den Mädels und gehe zu Łukasz. Gähnend lasse ich mich auf den Beifahrersitz fallen. "War es anstrengend?", lacht Piszczu. Ich nicke nur und drifte auf der Autofahrt immer wieder weg.
Zu Hause angekommen, merke ich nur noch, wie Lu mich aus dem Auto hebt und ins Bett legt.
Am nächsten Morgen bin ich vor dem Wecker wach und packe meine Schulsachen zusammen, da ich es gestern Abend nicht mehr geschafft habe. Danach suche ich mir ein Outfit zusammen und gehe ins Bad. Als ich 10 Minuten später fertig bin, bereite ich in der Küche ein kleines Frühstück für Piszczu vor. Er kommt ein paar Minuten später in die Küche, verschlafen und mit leicht zusammengekniffenen Augen. "Morgen.", murmelt er und schnappt sich seine Kaffeetasse. "Guten Morgen Łu. Du musst nicht extra wegen mir aufstehen. Du könntest noch zwei Stunden schlafen.", stelle ich fest. "Ich konnte nicht mehr schlafen. Außerdem muss ich meiner Kleinen doch noch sagen, dass sie auf sich aufpassen soll.", lacht er mich an. Ich mag es, wenn er mich seine Kleine nennt. Das fühlt sich so toll an.
Wenige Minuten später, nehme ich meinen Rucksack und mein Longboard. "Bis heute Nachmittag Łu!", sage ich und bin schon an der Haustür. "Warte mal Mia.", hält er mich noch zurück, "Pass bitte auf dich auf. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert." Ich nicke und er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Dann fahre ich los und komme pünktlich an der Schule an.
Bis zur letzten Stunde ist es relativ langweilig, beziehungsweise für mich zu einfach. In der letzten Stunde haben wir Englisch, das ist wenigstens halbwegs cool. "So, ich habe mir eure Gedichte durchgelesen und bewertet. Eins war besonders gut.", erzählt Frau Schneider. Chloe setzt sich gerade hin und will etwas sagen, doch dazu kommt sie nicht. "Mia! Dein Gedicht ist einfach wunderbar. Sehr persönlich, aber auch sehr schön." Ich sage nichts, sondern rutsche meinen Stuhl hinunter. Ein Lob vor der ganzen Klasse zu bekommen, ist mir immer so unangenehm. Und wenn Blicke töten könnten, dann hätte mich Chloe jetzt umgebracht.
Als die Stunde dann vorbei ist, packe ich mein Zeug schnell zusammen, schnappe mein Board und will gehen, doch Chloe und die anderen Barbies halten mich auf. "Fühlst du dich besonders oder was?", zischt Chloe. "Mensch, was kann ich denn dafür, dass sie mein Gedicht gut fand. Ich lasse mich nicht gerne so feiern wie du, du Möchtegernprinzessin!", gebe ich zurück. Das hätte ich vielleicht nicht machen sollen. Sie holt aus und verpasst mir eine Backpfeife. Ich taumel zur Seite, was die anderen nutzen, um mich hin und her zu schubsen. Das machen sie solange bis ich am Boden liege. Chloe schaut auf mich herab und grinst fies. "Das ist erst der Anfang!", sagt sie und zieht mit ihrer Truppe ab. Oh man die kann mich mal! Jetzt muss ich mich aber beeilen nach Hause zu kommen. Um vier habe ich schließlich Torwarttraining mit Roman. Schnell fahre ich nach Hause.
Łukasz hat den Haustürschlüssel im Blumentopf für mich versteckt, also komme ich ohne Probleme rein. "Ich bin wieder da!", rufe ich, bekomme aber keine Antwort. Leise gehe ich auf die Suche und finde Łukasz im Bett liegend. Ich muss schmunzeln, als ich ihn so sehe. Kein Wunder, dass er müde ist, wenn er nachts nicht schlafen kann. Ich schließe leise die Tür und packe meine Trainingssachen zusammen. Um drei mache ich mich dann auf den Weg zum Trainingsgelände. Vorher gehe ich nochmal zu Łukasz und lege ihm einen Zettel hin. Er sieht irgendwie angespannt aus beim schlafen. Wovon er wohl träumt?
By the way, ich musste in Englisch wirklich mal ein Gedicht schreiben, und habe 15 Punkte dafür bekommen, obwohl es um Fußball ging und mich meine Lehrerin nicht leiden konnte. Aber in das Kapitel einarbeiten habe ich gelassen, weil....keine Ahnung 😂😅
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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