Kapitel 121
(Łukasz)
Diese Nacht war einfach unbeschreiblich. Ich glaube so viele Glückshormone habe ich noch nie auf einmal ausgeschüttet. Roman weckt mich liebevoll, indem er sanfte Küsse auf meinem Hals verteilt. Richtig wach werde ich, als er anfängt sich festzusaugen und einen kleinen Fleck hinterlässt. "Dir auch einen guten Morgen Herr Bürki.", grinse ich und öffne meine Augen. Sofort sehe ich ein strahlendes Lächeln und wunderschöne braune Augen. "Guten Morgen Misiu.", sagt er leise und wirft sich auf mich drauf, bevor er mich liebevoll küsst. Aus dem liebevoll wird schnell ein leidenschaftlich, bis wir durch ein Klingeln gestört werden. Ich verdrehe genervt die Augen und Roman lässt mich aufstehen. "Es ist bestimmt Brigitte.", meint er. Ich nicke und ziehe mir lediglich eine Jogginghose an. Dann gehe ich zur Haustür und öffne sie, doch als ich sehe, wer da vor mir steht, bleibt mir die Luft zum Atmen weg. "Mama!?", frage ich mehr erschrocken als erstaunt. "Łukasz!? Wie läufst du denn bitte rum? Zieh dir gefälligst etwas an!", sagt sie sofort und läuft an mir vorbei ins Haus. Mein Vater, der auch da ist, schmunzelt nur und folgt meiner Mum. "Du weißt doch wie sie ist.", meint er und umarmt mich kurz. Scheiße, dass kann doch jetzt nicht sein. Sie werden ausrasten. Schließlich wissen sie doch von nichts. Zumindest nichts von Roman. Aber er kann ja auch einfach nur hier übernachtet haben. Also alles gut.
Schnell folge ich den beiden und gehe mit ihnen in die Küche. "Ich finde es schön, dass du nach dem Drama mit Ewa eine neue Frau gefunden hast.", sagt Mama, worauf ich sie nur verwirrt anschaue. Sie deutet auf die Knutschflecke an meinem Hals und zwinkert. Wenn sie wüsste.
"Schatz! Soll ich Mia wecken, wenn Brigitte jetzt da ist?", ruft Roman, der natürlich denkt, dass es Brigitte ist und runter in die Küche kommt. Als er meine Eltern sieht, schaut er genauso geschockt wie ich geschaut habe. Danach schaut er mich an, worauf ich nur mit den Schultern zucke, um ihm zu sagen "Ich wusste von nichts. Ich bin genauso überfordert wie du."
"Schatz!? Was soll das denn heißen?", fragt meine Mutter und jetzt merke ich schon, dass sie alles andere als einverstanden ist, "Łukasz Piszczek! Du willst mir doch nicht erzählen, dass du mit einem Mann zusammen bist. Das diese Flecken an deinem Hals von ihm kommen!? Ich glaube es nicht. Wie konnte nur so etwas aus dir werden? Ich bin enttäuscht von dir. Ich bin richtig enttäuscht!", meckert sie, natürlich auf polnisch. Aber Roman scheint anhand ihrer Mimik und Gestik zu verstehen, dass sie nicht glücklich darüber ist. "Mama, es ist halt so. Ich bin mit Roman zusammen und ich bin glücklich. Sollte das nicht das wichtigste sein?", versuche ich ihr ins Gewissen zu reden, während ich zu Roman gehe und eng an mich heranziehe. Meine Mum schaut mich finster an. Mein Vater dagegen muss lächeln. "Halina, wenn er glücklich ist, dann freu dich doch für ihn.", versucht er meine Mutter zu überzeugen, doch sie bleibt stur. "Du spinnst doch Kazimierz! Der Junge ist Fußballer! Was glaubst du wie lange er das noch sein wird, wenn das rauskommt!", meckert sie weiter. Ich halte das nicht aus. Am liebsten würde ich jetzt einfach weglaufen.
"Warum ist es denn hier so laut.", kommt Mia verschlafen nach unten und kuschelt sich gleich an mich, "Guten Morgen Papa." "Guten Morgen meine Kleine.", sage ich sanft. Nur weil meine Eltern gerade hier sind und meine Mum nur meckert, heißt es nicht, dass ich meiner Kleinen nicht ordentlich guten Morgen sagen kann. "Und wer ist bitteschön das?", fragt Mama entsetzt. Mia schaut auf und ist im ersten Moment verwirrt. Doch dann geht sie zu meiner Mum, gibt ihr die Hand und sagt freundlich "Hallo, ich bin Mia." auf polnisch. Ein bisschen was wollte sie unbedingt lernen und das sie es jetzt anwenden kann, macht mich schon etwas stolz. "Hallo Mia, ich bin Halina, die Mutter von Łukasz.", sagt sie ebenfalls auf polnisch und Mia dreht sich zu mir. "Deine Mum?", fragt sie leicht unsicher, worauf ich nur nicke. "Łukasz! Wer ist dieses Mädchen?" "Das, Mama, ist Mia. Meine Tochter. Ihre Eltern haben sie schlecht behandelt und ich habe jetzt seit einiger Zeit das Sorgerecht für sie.", erkläre ich kurz. "Und da kommst du nicht auf die Idee uns das zu sagen?", fragt sie sauer. "Ich sehe ja wie willkommen meine neue Familie bei dir ist.", sage ich wütend. "Nenne das nicht Familie! Ich bin so enttäuscht von dir Łukasz. Du musst nicht mehr vor meiner Tür stehen. Ich kann es nicht glauben, dass du den Namen unserer Familie so durch den Dreck ziehst.", meint sie. "Jetzt mach mal einen Punkt. Ich bin dein Sohn und ich bin glücklich. Freu dich doch für mich!", werde ich weiter lauter, doch Mama schüttelt nur den Kopf. "Du bist nicht mehr mein Sohn.", sagt sie und verlässt das Haus. Autsch, das war ein Schlag ins Gesicht, in die Magengrube und überall hin, wo es weh tut. Mein Vater schaut uns drei an. Mia drückt sich an mich, ich halte Roman seine Hand und Roman lehnt sich an mich. Dann kommt Papa zu mir und umarmt mich fest. "Es tut mir leid mein Junge. Wirklich, ich wünschte sie würde sich entschuldigen und es einfach akzeptieren. Ich freue mich, dass du glücklich bist und ich werde dich nicht wegstoßen. Ich bin immer für dich da.", flüstert er und es tut unglaublich gut. Dann löst sich Papa von mir und umarmt Roman genauso herzlich, wie mich. "Danke.", sagt er leise auf deutsch, was mich sehr überrascht. Schließlich wollte meine Familie nie Deutsch lernen. Aber schön zu sehen, dass Papa wieder eine Ausnahme ist. "Danke ihr beide, dass ihr meinen Jungen so glücklich macht.", sagt er und lächelt ehrlich. Mia drückt ihn einmal fest, was mich lächeln lässt. Dann verabschiedet sich Papa und geht ebenfalls um Mama irgendwie zu beruhigen.Lange ist es still, bis ein Schluchzen von mir die Stille unterbricht. Warum kann sie es nicht einfach akzeptieren? "Łuki, was...?", fängt Roman an, doch ich schüttel nur den Kopf und laufe in den Keller, wo ich mich einschließe. Ich muss jetzt alleine sein und hier im Keller gibt es nur mich....und Alkohol.
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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