Wer tötete Kristen und Jack Kingsley?
„Ich kann das nicht" keuchte ich, meine Stirn auf das Papier sinken lassend, meine Tränen hatten bereits mehrere Seiten getroffen. Die Erinnerung an diesen Tag allein hatte mich bereits oft schon an den Rand der Verzweiflung gebracht aber dazu die Bilder und die Berichte zu haben, das war zu viel für mich. Ich hatte immer angenommen der Tag war noch Glasklar in meiner Erinnerung, teilweise war er das auch aber mein Unterbewusstsein musste ein paar der schrecklichen Details ausgebrannt haben. Um mich und meinen fragilen Geist zu retten, doch nun gab es nichts mehr das mich davor bewahrte zu sehen was gewesen war.
Die Bilder zeigten meine Eltern, tot, in ihrem Schlafzimmer liegen, die Blutlache unter dem Körper meiner Mutter, ihre Augen weit aufgerissen. Getrocknete Tränen auf ihren Wangen. Mein Vater, die Schusswunde auf seiner Stirn, auf der Wand hinter ihm, was ich annahm, die Spritzer von seinem Blut und Hirn. Mir wurde übel, ich zwang mich nicht länger hinzusehen. Die Bilder der Autopsie waren neu für mich, bargen eine ungeahnte Form des Horrors. Der Gedanke daran, das sie meine Eltern wie einen Frosch seziert hatten, ich schauderte, obgleich ich wusste das es die normale Herangehensweise bei einem Mord war, machte das die Sache nicht weniger Abscheulich.
Ich blickte wieder auf, Sherlock schien die Akte bereits durchgearbeitet zu haben, seine Augen sprachen von Mitgefühl aber dennoch machte er weiter, wir hatten keine Zeit das wusste ich. „Erzähl mir was passiert ist"
Meine Zeugenaussage war in der Akte, die Worte eines Kindes das seine Eltern tot aufgefunden hatte. Aber ich wusste er wollte es direkt aus meinem Mund hören, detailreicher als beim ersten Mal als ich ihm diese Geschichte erzählte. Ich versuchte mein Bestes, meine wirren Gedanken zusammennehmend.
„Es war ein Dienstag gewesen, das weiß ich noch wegen dem Frühstück das sie mir gemacht hat." Gott wenn ich gewusst hätte dass dies das letzte Frühstück mit meinen Eltern sein würde..... Die Dinge die ich gesagt hatte waren bestimmt unbedeutend gewesen, ich konnte mich beim Besten willen nicht daran erinnern über was wir gesprochen hatten aber ich hätte sagen sollen dass ich sie liebte, dass sie die besten Eltern waren die man sich wünschen könnte....
„Richtig, der 28.06.2005" steuerte John bei, in seinen Händen die Akte, seine Hände waren ruhig, sie zitterten nicht wie es meine taten.
„Alles war wie immer gewesen, wir haben gegessen, ich hab meine Sachen genommen und bin zur Schule gegangen." Ich hatte keine Ahnung gehabt, das in der Zeit in der ich einen bedeutungslosen Aufsatz über Cesar oder Gott weiß was schrieb, zu Hause meine Familie abgeschlachtet wurde.
„Als ich nach Hause kam, wunderte ich mich dass sie mich nicht schon erwarteten. Sie waren immer sehr besorgt wenn ich auch nur fünf Minuten spät dran war. Ich fand meine Mutter nicht in ihrem Garten, was komisch war, es war immerhin ein wunderschöner Tag gewesen. Als ich nach ihnen rief und keine Antwort bekam suchte ich das ganze Haus nach ihnen oder einer Nachricht von ihnen ab aber fand nichts, bis ich ins Schlafzimmer ging."
Ich schluckte als ich zu diesem Teil der Ereignisse kam, versuchend alle Emotionen die ich mit der Erinnerung verband zu lösen sprach ich weiter. „Mein Vater lag direkt in meinem Sichtfeld als ich die Tür öffnete." es war schwer rational zu erklären was ich gesehen hatte, ohne die Flut der Gefühle zuzulassen die mich unterspülen wollten. „Aber erst als ich meine Mutter sah, das Blut um sie herum und ihre starren Augen begriff ich was ich sah. Danach erinnere ich mich nur noch an meine heißeren Schreie und das ich ihren kalten Körper umklammerte bis man mich fand."
„Die Todeszeit wurde zwischen Neun und elf Uhr am Morgen festgelegt." Genug Zeit um auszukühlen. „Kristen Kingsley wurde mit mehreren Stichwunden gefunden, nicht alle davon tödlich, sie musste länger leiden als Jack Kingsley, er wurde mit einem einzelnen Schuss in die Stirn getötet. Die Polizei ging von zwei Tätern aus wegen der verschiedenen Waffen." unser Arzt gab das Wissen aus der Akte wieder. „Keine Anzeichen für einen Kampf im Haus, es heißt es wäre ein Raubüberfall gewesen."
„Schwachsinn" sagte Sherlock, er hatte Recht, es war nichts gestohlen worden, zumindest fehlte auf den Fotos nichts und auch im Bericht war es vermerkt. „Die Antwort ist hier" er sah sich um, die Hände aneinander gelegt „Und auf keinen Fall ist sie so banal."
„Warum waren sie überhaupt zu Hause?" Eine gute Frage die John da stellte, rückblickend betrachtet zumindest, ich hatte mich das nie gefragt aber ich versuchte auch meist zu verdrängen was geschehen war. „Es war ein Wochentag, was haben sie gearbeitet?" er blätterte in der Akte um eine Antwort zu finden aber darin war keine und alles was ich zu sagen hatte war: „Ich erinnere mich nicht, ich glaube sie hatten Bürojobs. Sie haben nie darüber gesprochen und immer wenn ich zu Hause war waren sie es auch."
Der Arzt sah überrascht, um nicht zu sagen ungläubig aus, jetzt da ich es ausgesprochen hatte war es schon merkwürdig aber als Kind nahm man vieles hin. Sah seine Eltern als perfekt und unfehlbar an, man hinterfragte sie nicht bei solchen Sachen. „Interessant" murmelte Sherlock bevor er zu mir kam, er hockte sich vor meinen Glassarg. Seine Augen fanden meine und ich wünschte mir sehnlichst in seine Arme fallen zu können.
„Sie waren zurückhaltend gewesen. Haben nie oder nur sehr wenig von der Vergangenheit gesprochen. Keine lebenden Verwandten aber auch keine Freunde. Das erste wäre unfreiwillig aber das zweite war eine Entscheidung. Sie haben nicht gearbeitet aber hatten dieses Haus und keine finanziellen Probleme waren erkennbar." ich ahnte das er mehr wusste als er mit dieser Aussage zu gab, dennoch gab ich ihm ein zustimmendes Nicken. Er hatte recht mit dem was er sagte. Aber es machte keinen Sinn im Zusammenhang mit ihrem Mord oder? Plötzlich stand er wieder auf, ging im Wohnzimmer umher, verglich die Fotos mit dem Raum. Ich bekam eine Gänsehaut als ich mir erlaubte zu sehen wie unverändert alles schien. Wären da nicht die Erinnerungen und Spuren eines schweren halben Lebens auf meinem Körper und in meinem Kopf konnte man meinen dass keine Woche vergangen war, seit jenem Dienstag.
„Es hat einen Kampf gegeben." sagte Sherlock, er ging zu einem der kleinen Tische im Raum, darauf eine Pflanze. „Aber es wurde sich viel Mühe gegeben alles wieder herzurichten wie es vorher gewesen war." Ich verrenkte meinen Kopf und Oberkörper aber konnte dennoch von meinem Gefängnis aus nicht sehen was er meinte.
„Hier auf dem Teppich, ein Fleck, alles im Haus war sauber, du hast selbst mal gesagt wie pingelig sie gewesen war, deine Mutter hätte ihn gesäubert, also entstand er kurz vor ihrem Tod. Die Bücher im Regal sind auch durcheinander" Er verglich eben jene mit einem der Fotos an der Wand, das vor dem Regal als Hintergrund aufgenommen wurde. „Außerdem hat deine Mutter Spuren von Kampfverletzungen an ihrem Körper, solche wie ich sie bei ausgebildeten Kampfsportlern gesehen habe, der obduzierende Arzt hat sie entweder nicht bemerkt oder sie ignoriert." Das ergab keinen Sinn, sie war eine starke Frau gewesen aber sie hatte niemals Stunden für sowas genommen. Woher sollte sie das können?
Nun sah sich Sherlock alle Fotos im Raum an. Es hangen und standen nur Fotos von mir und meinen Eltern im Raum, wir hatten, wie gesagt, keine Verwandtschaft oder Freunde gehabt, genau deshalb war ich erst im Heim und später bei meiner Pflegefamilie gelandet. „Keines dieser Fotos zeigt dich oder deine Eltern vor 2000, auf keinem davon bist du jünger als fünf Jahre."
„Na und? Vielleicht war ich ein hässliches Baby" Die Art wie er sprach, als würde ihm immer klarer was vor sich ging bereitete mir Unbehagen. Zum erstem Mal bekam ich das Gefühl das dies eine der Fragen im Leben war auf die man vielleicht gar keine Antwort wollte.
„Ich kann dir versichern dass du keinen Tag in deinem Leben hässlich warst." er sagte das so trocken, als wäre es ein klarer Fakt. Kurz vergas ich meinen vorherigen Gedanken. Mein Herz schlug schneller, nicht nur wegen der Bombe unter mir. Johns und meinen überraschten Blick der seiner Aussage folgte beachtete er nicht, er sprach weiter.
„Was ist deine frühste Erinnerung?" ich musste einen Moment darüber nachdenken, meine Kindheitserinnerungen waren immer etwas neblig, nicht nur wegen meines vergangenen exzessiven Drogenkonsums. Ich dachte so wenig wie möglich an meine Eltern und an unsere gemeinsame Zeit, der schmerz war zu real, zu nah und immer betäubend in seiner Art. Außerdem bekam ich immer Kopfschmerzen wenn ich versuchte mich an diese frühen Jahre zu erinnern, als wäre da eine Mauer in meinem Kopf.
„Ich denke" begann ich stockend "ich erinnere mich an meine Mutter, wie sie singt und mich durchs Wohnzimmer trägt aber der Raum passt nicht. Auch die Worte...." ich versuchte mich an den Text des Liedes zu erinnern aber ich konnte es nicht greifen. Es war da aber doch fern, wie ein Bild hinter Milchglas. "Ich weiß es nicht, okay, ich kann mich nicht erinnern." brach die Frustration aus mir heraus, Sherlock wirkte zufrieden. „Kein Foto von einem anderen Haus oder einem anderen Ort."
„Darüber hinaus, nicht mal ein Hochzeitsfoto, kein Foto aus ihrer Jugend. Das mit der Tatsache kombiniert das sie keine Freunde hatten, keine Verwandten, immer für sich blieben, über die Maßen besorgt waren wenn du außer Haus warst, keinen festen Job hatten, dennoch finanziell unabhängig waren, lässt nur einen Schluss zu. Sie waren auf der Flucht vor jemanden und hatten sich hier versteckt."
Das war die ganze Zeit seine Theorie gewesen? „Das ist doch lächerlich, meine Eltern waren schüchtern aber das heißt doch nicht dass sie Flüchtige waren." die anderen Sachen ließen sich bestimmt auch erklären wenn ich nur mehr Zeit hätte oder die nötige Ruhe. Mein Kopf schmerzte, ich war am Ende.
„Das klingt ziemlich weit hergeholt" stimmte John mir zu. In seinem Gesicht stand Zweifel aber ich ahnte er hatte sie nur wegen mir, ich war mir sicher in jeder anderen Situation würde er dem Detektiv bereitwilliger glauben.
Frustriert stampfte Sherlock durchs Wohnzimmer „Ich bitte euch, seht euch um. Überall Fotos von Rebecca, ihre Zeichnungen am Kühlschrank, Auszeichnungen auf dem Kamin aber ihre Babyfotos verstecken sie, nein sie hatten sie nicht mehr. Sie haben alles zurückgelassen, einen neuen Anfang gewagt mit dem einzigen dass sie brauchten." Er sah zu mir, es war merkwürdig aber ich wollte nicht glauben das meine Eltern, was auch immer waren, was er dachte. Auf der Flucht meinte zwangsläufig dass sie in etwas Schlimmes verwickelt waren. Ohne Grund lief man nicht davon.
Er lieferte uns einen besseren Beweis als er uns immer noch zweifeln sah. „Deine Geburtsurkunde wurde nachträglich ausgestellt, genau wie die deiner Eltern und ihre Eheurkunde."
„Was?" entfuhr es mir, ich blätterte bis ich in meiner Akte die entsprechenden Kopien fand. „Es hätte mir früher auffallen müssen, der Stempel, dieses Logo verwendet das Standesamt in Parr erst seit 2000 wie kann es dann auf diese alten Dokumente kommen." er zeigte mir die Entsprechenden Vergleiche auf seinem Smartphone.
Ich schlug eine Hand vor meinen Mund als die Erkenntnis einsank, mein Kopf war wie leergefegt, wie konnte das sein? Mein ganzes Weltbild geriet ins Wanken. Meine Eltern waren gute, ehrliche Menschen gewesen, dessen war ich mir immer sicher gewesen und nun? Sollte das Lüge gewesen sein, war ihr Tod sein Zufall gewesen? Was hatten sie verheimlicht?
(28 Minuten auf der Uhr)
*
Rebecca brauchte einen Moment, ihr ganzes Leben war auf einem Fundament aus Lügen aufgebaut gewesen. Wir hatten allem Anschein nach einen Teil des Warums gefunden aber es fehlte uns noch das Wer. Sie waren im Schlafzimmer gefunden worden, warum? Sie hatten im Wohnzimmer gekämpft, entweder wurden sie danach dort hinein gezwungen oder sie hatten versucht etwas zu erreichen.
„Warum waren sie im Schlafzimmer? Warum sind sie nicht zur Haustür gelaufen oder über den Garten nach draußen?" dachte ich laut nach, John, der sich unnötigerweise angesprochen fühlte, sagte leise „Vielleicht hatten sie Panik, Menschen machten dumme Sachen unter Druck" ich verdrehte die Augen, er hatte zwar nicht unrecht aber „Beide haben Abwehrverletzungen und Kampfspuren am Körper die auf, fast schon professionelle, Nahkampferfahrungen hindeuten. Solche Leute geraten nicht in Panik." also ging ich los, den Arzt wies ich an auf Rebecca aufzupassen. Da steckte offenkundig mehr dahinter. Der Kampf im Wohnzimmer zeigte das sie dort gewesen waren als die Tat begonnen hatte. Aber gefunden wurden sie oben in ihrem Schlafzimmer.
Mit schnellen Schritten ging ich die Treppe hinauf in das Obergeschoss, vorbei an Rebeccas Kinderzimmer sowie dem Badezimmer, die Tür am Ende des Ganges war mein Ziel. Ich öffnete sie langsam, wie es Rebecca getan hatte an jenem Nachmittag im Juni des Jahres 2005. Hier hatte Jim nichts nachgebildet, der Raum war leer, ich beschwor die Fotos aus meinem Gedächtnispalast herauf. Verglich sie mit dem was vor mir lag.
Vor meinem geistigen Auge sah ich ihre Körper an den entsprechenden Stellen liegen, die Blutspritzer verrieten mir was geschehen war aber erst als ich mir erlaubte einen Blick von weiter weg zu nehmen sah ich was so offenkundig vor mir lag. Der Raum in dem ich Stand war zu klein. Ich hatte das Haus von außen und die Skizze des Tatortes aus der Akte gesehen. Ein versteckter Raum, natürlich, deshalb waren sie nach oben geflohen.
Die, mit vergilbter Tapete überzogenen Wände abklopfend fand ich ihn ziemlich schnell, ein gezielter Druck auf eines der Paneele am Boden, löste einen Mechanismus aus der die Wand aufschwingen lies. Genial auch wenn es ihnen nichts genutzt hatte.
Ein kleiner fensterloser Raum wurde offenbart, darin ein Regal voller Waffen, Munition und Bargeld, grob geschätzt mehr als Fünfhunderttausend Pfund, ein Schreibtisch mit passendem Stuhl, ich schaltete das Licht ein um einen genaueren Blick auf die Dinge zu werfen die darauf waren. Anscheinend war Rebecca nicht die einzige in ihrer Familie die gern Notizen fertigte, ein Buch lag aufgeschlagen da, eine Art Tagebuch, der Handschrift nach zu urteilen geführt von Mrs Kingsley. Daneben stand ein altes Foto, Familienfoto besser gesagt, ich nahm den Rahmen an mich, alle Personen darauf hatten blaue Augen, das zusammen mit den Blumen im Garten, der Sprache in der die Niederschrift verfasst wurde und der anderen Dinge in diesem Raum ließen nur einen Schluss zu.
(18 Minuten auf der Uhr)
*
Sherlock kam zurück ins Wohnzimmer mit einem braun eingeschlagenen Buch in der Hand, zusammen mit einem Bilderrahmen, beide Gegenstände hatte ich noch nie gesehen. Sie sahen so alt aus, nicht zu vergleichen mit dem modernen Landhausstil den meine Mutter geliebt hatte.
„Am Abend des 24.12.1999 brach ein Feuer in einer Villa in Tallinn, der Hauptstadt von Estland aus. Offizielle Ursache war ein defektes Kabel in der Weihnachtsbeleuchtung" begann er zu erzählen. Er hatte die Sachen aus seiner Hand abgelegt und nahm sein Telefon zu Hand. "Der Besitzer des Hauses war ein wohlhabender Geschäftsmann, Anu Padar, was weniger Leute wissen er war und ist ebenfalls der Kopf der dortigen Mafia. In dem Feuer starben seine Tochter Enna und Enkeltochter Suvi Padar, das Feuer brannte zu heiß als das die Leichen geborgen werden konnten. Zeitgleich verschwand auch einer seiner Männer Paavo Kirsipuu."
Ich ahnte schlimmes aber fragte dennoch, nicht verarbeiten wollend was das bedeutete. „W-Was hat das mit... mir zu tun?" meine Hände zitterten beinah so sehr wie meine Stimme.
„Begreift ihr denn nicht?" er sah kurz John an bevor er sich wieder an mich wandte. "Da sind Kornblumen in eurem Garten, ihr habt alle blaue Augen und eure Identitäten entstanden allesamt später als 2000. Die Tagebuchaufzeichnungen deiner Mutter in dem geheimen Panikraum sind in Estnisch geschrieben. Dazu noch dieses Familienfoto„ er nahm den Rahmen und presste ihn gegen das Glas. Unter all den Gesichtern erkannte ich meine Mutter sofort, Sherlock hatte recht gehabt, noch nie hatte ich ein Foto von ihr gesehen auf dem sie so jung gewesen war. Die anderen Menschen um sie herum erkannte ich nicht. Warum war mein Vater nicht auf dem Foto?
"Du bist Suvi Padar, deine Mutter täuschte euren Tod vor. Es gab keine andere Chance für sie auszusteigen. Danach verkaufte sie alle Informationen die sie hatte an die Behörden, welche im Gegenzug ihr, ihrer Tochter sowie ihrem Bodyguard neue Identitäten in England verschafften. Mit den Jahren zweifelt der Alte daran dass seine Tochter wirklich tot ist, besonders wenn Informationen an die Behörden gelangt sind die nur sie gekannt haben konnte. Er fängt an zu ermitteln und nach fünf Jahren findet er sie. Er kann es sich nicht leisten schwäche zu zeigen in dem er sie leben lässt also kommt er nach England. Er und seine Männer dringen ins Haus ein, es kommt zum Kampf, Enna und Paavo versuchen denn geheimen Raum mit den Waffen zu erreichen aber sind zu langsam. Ein Kopfschuss tötet Paavo, deine Mutter lässt er mehr leiden, ihr Tot hatte ihn getroffen. Ich kann nur annehmen das es eine Art letztes Geschenk war das er gewartet hat bis du nicht mehr im Haus warst um zuzuschlagen, das er dich am Leben ließ."
(10 Minuten auf der Uhr)
*
Mir liefen heiße Tränen über die Wangen, das konnte nicht wahr sein, das durfte nicht wahr sein. Meine Mutter war keine Verbrecherin, sie war die sanfteste Person gewesen die ich je getroffen hatte, genau wie mein Vater, er war ein ruhiger, liebevoller Ehemann gewesen. Das ergab doch keinen Sinn, ich erinnerte mich nicht daran jemals jemand anderes als Rebecca Kingsley gewesen zu sein.
Ich glaubte das Sherlocks sich sicher war, dass er Beweise hatte aber ich wollte zum ersten Mal das er sich irrte, bitte nur dieses eine Mal soll er falsch liegen. Anzunehmen meine Eltern wären zufällig das Opfer von Kriminellen gewesen war schlimm gewesen, es hatte mich zerstört aber zu hören dass sie selber Verbrecher gewesen sein sollen, das mein Großvater ihnen nachgestellt und sie für ihren Verrat getötet hatte war schlimmer, in dieser Version waren sie keine guten Menschen, in dieser Version ist alles war ich als Wahr angenommen hatte, alles woran ich geglaubt hatte eine Lüge, eine Täuschung.
Ich schlurzte, mein Gesicht und die heißen Tränen in meinen Händen versteckend, es war mir plötzlich egal ob die Bombe hoch ging, die Wahrheit über diesen Tag zu hören war schlimmer als in Stücke gerissen zu werden. Ich fühlte gleichzeitig gar nichts und doch alles auf einmal. Ich hatte das Gefühl ich würde jeden Moment zerspringen. Nur eines war mir nicht egal.
„Verschwindet von hier" rief ich zwischen meinen Fingern hindurch, was mit mir passierte war mir gleich aber Sherlock und John sollten Leben. „Geht, beide...... die Bombe geht gleich hoch...... haut ab" ich wurde hysterisch. Bekam zwischen den Worten kaum noch Luft.
„Nicht ohne dich" sagten Beide, ich war schon tot, begriffen die Beiden das denn nicht? Ich glaubte nicht dass ich die Kraft hatte weiter zu machen.
„Also was ist die Kombination?" wand sich nun John an Sherlock, mich ignorierend. Ich hörte ihnen kaum zu.
(4 Minuten auf der Uhr)
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