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Eine ungewöhnliche Freundschaft


Ich hatte in meinem Leben viele Dinge erlebt, nicht wenige waren gefährlich gewesen, einige ohne Frage ungewöhnlich, andere der strengen Geheimhaltung unterlegen, dann waren da noch andere (aber nicht viele) Momente gewesen in denen man mich kalt erwischt hatte, in den letzten Jahren hatten das aber nur Sherlock und nun seine kleine Freundin geschafft, was mich auch zu meinem Punkt brachte.

In meinen fünfunddreißig Lebensjahren hatte ich nicht einmal einen Freund gewonnen, nicht so wie ich es an jenem Nachmittag getan hatte. So hatte es sich also angefühlt als Doktor Watson in Sherlock Leben getreten war, eben jener hatte sich die Freundschaft meines kleinen Bruders gesichert in dem er ihm folgte und schlussendlich für ihn gemordet hatte.

Natürlich war mir immer klar gewesen wer den Taxifahrer erschossen hatte, das war der Grund warum ich den Militärarzt an der Seite des selbsternannten Consulting Detektives duldete. Er hielt Sherlock zurück wann immer dieser drohte zu weit zu gehen und stützte ihn, wie nun, in Zeiten der Not.

Ich hatte eine Freundin gewonnen in dem ich unzählige Stunden auf der Jagd nach Fotos von zumeist tragisch verstorbenen Personen zugebracht hatte, die anderen waren lächerlich einfach zu besorgen gewesen, ich hatte viele Bilder von meinem Bruder als wir Kinder gewesen waren.

So sehr ich auch damals gemurrt hatte als Sherlock mich gebeten hatte die Vorstrafen von Miss Kingsley zu entfernen, so musste ich nun zu geben das ich keinen Augenblick gezögert hatte meine Mittel für diese ebenso nicht ganz reine Sache zu nutzen. Weil es wichtig gewesen war, weil es sich richtig angefühlt hatte.

Jeder sollte Bilder seiner Familie haben, manchmal waren jene alles was einem blieb. Menschen waren wandelbar, unberechenbar und unzuverlässig aber Fotos waren für die Ewigkeit, wer könnte das besser wissen als ein Mann dessen einziges Geschwisterkind ihn nicht sehen wollte.

Vielleicht war ich auch deshalb so willig gewesen diese merkwürdige Partnerschaft mit Rebecca auszubauen. Nicht das ich ihr das jemals sagen würde aber wenn es jemanden gäbe dem ich es, wenn dann wahrscheinlich unter Folter erzwungen, sagen wollte, wäre es die kleine Estländerin die in meinem Haus wohnte.

Jetzt würde ich keine Sekunde zögern etwas illegales zu tun um sie sicher zu wissen. Und nicht mehr nur um Sherlocks willen, nein, nun war sie meine einzige Freundin auf der Welt.

Verdammt ich hatte meinen Bruder für einen sentimentalen Schwachkopf gehalten als er für sie sein Leben umstellte und behauptete das sie außergewöhnlich war. Ich hatte es nicht gesehen, vielleicht hatte ich auch absichtlich meine Augen davor verschlossen doch nun nach näherer Betrachtung konnte ich zugeben das sie das war.

Da war etwas an ihr das man nicht greifen oder erklären konnte. Ein Gefühl das man hatte wenn sie einen Ansah und man wusste das einem ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte.

Doch auch darüber hinaus war sie höfflich, intelligent, mitfühlend, vergebend und sie liebte meinen Bruder beinah so sehr wie ich es tat, was mehr könnte man von einer besten Freundin wollen?

Und ihr Blick als sie die Bilder in dem Album gesehen hatte, hätte wohl auch jedes noch so kalte Herz zum Schmelzen gebracht.

Ich schüttelte über mich selbst denn Kopf, ich wurde wahrlich sentimental im zunehmendem Alter.


*

(23.07.2015 – Parr, England)


Die letzten Tage waren gut gewesen, ich trug zunehmend engere Sachen da ich fasziniert und vielleicht auch ein wenig besessen von meiner Babywölbung war. Zugegeben verstecken könnte ich sie immer noch ohne ins Schwitzen zu geraten aber mit jedem Millimeter den mein Baby wuchs, wuchs auch meine Vorfreude.

Ich nahm brav die Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine die mir gegeben worden waren, machte meine Yoga Übungen und versuchte so Gesund wie möglich zu leben. Mein Therapeut half mir dabei mit der Schuld die ich empfand fertig zu werden und in gewisser Weise tat dies auch der Unterricht, er lenkte mich ab wann immer positives Denken nicht genug war.

Die Morgenübelkeit könnte ich nach meinem neuen Schwangerschaftsbuch, ein weiteres Geschenk von Mycroft, hoffentlich auch bald hinter mir lassen. Denn immerhin begann bald mein zweites Trimester, eine Zeit des Strahlens und des Genießens.

Nicht das ich das wirklich konnte, ohne die Liebe meines Lebens aber ich würde die Zeit in der sein Kind unter meinem Herzen war dennoch soweit wie ich dies konnte, auskosten. Damit würde ich auch anfangen, wenn ich nicht mehr dabei war meinem Essen erneut einen guten Tag zu wünschen.

Bald, hatte das Buch gesagt, das meinte allem Anschein nach, nicht an diesem Tag. Mir eine Hand an die Stirn legend während ich mit der anderen die Spülung betätigte stand ich von dem gefliesten Boden des unteren Bades auf.

Wissend das es bald besser werden würde schleppte ich mich zum Waschbecken. Ich murrte kehlig als das kühle Wasser erst meine Hände und dann mein Gesicht traf. Es war ein sehr warmer Tag, natürlich ging es mir schlecht an einem warmen Tag, es war wohl zu viel verlangt das mein Körper wartete bis man sich wieder unter drei Decken verkriechen konnte wenn es einem schlecht ging.


*


Nach dem Mittag, welches mir angebrannt war, eine Aufgabe die mir mein Lehrer gestellt hatte war der Grund dafür gewesen das ich nicht auf die Zeit geachtet hatte, ging es mir tatsächlich schon besser. Ich wollte mir gerade eine Ersatzmahlzeit zubereiten als mein Handy mich erinnerte das Mycroft vorbei kommen würde, deshalb müsste ich nun mit dem Kuchen anfangen wenn ich wollte das er rechtzeitig fertig wurde.

Warum ich mich bei der Hitze entschlossen hatte zu Backen konnte ich mir selbst nicht erklären, ich wollte etwas nettes für meinen neuen Freund tun, das war es wohl. Wenn es um das Wohl meiner zur Familie gewordenen Freunde ging kannte ich wohl einfach keine Vernunft.

Mit schmerzendem Kopf las ich auf dem Laptop das Rezept für den Schokoladenkuchen den ich zubereiten wollte. Die Anweisungen waren nicht zu kompliziert und ich hatte alle Zutaten im Haus. Natürlich waren eben jene mit meiner wöchentlichen Lebensmittellieferung gekommen.

Außer um noch einmal mit Mycroft schießen zu gehen hatte ich das Haus nicht verlassen, abgesehen von den Ausflügen in meinen eigenen Garten, doch eben jene zählten nicht wirklich, immerhin glich auch das Stück Land hinter dem Haus einer hoch Sicherheitseinrichtung. Der mannshohe Zaun und die versteckten Kameras waren nicht gerade förderlich für nachbarschaftliche Gespräche.

Natürlich könnte ich jeder Zeit nach draußen, die britische Regierung hatte mir immerhin einen Schlüssel ausgehändigt aber zum einen wollte ich sein Vertrauen sowie seine Mühen nicht enttäuschen, er tat alles damit ich sicher war, das würde ich nicht aufs Spiel setzen nur weil ich mich eingeengt fühlte und zum anderen hatte ich auch Angst davor entdeckt zu werden, so klein die Chance dafür auch war, sie war nicht Null, also blieb ich wo ich war.

Dennoch musste ich noch ein Wörtchen mit Mycroft sprechen, er hatte mir Eis nach der nächsten Schießübung versprochen, er hatte mir wieder welches liefern lassen aber das war nicht was ich gemeint hatte.

Ich musste ganz plötzlich an das Eis denken das Sherlock und ich auf dem Jahrmarkt gegessen hatten, es schien zugleich eine Ewigkeit her zu sein und zeitgleich als wäre es gestern gewesen. Wie er sich zu mir herunter gebeugt und zu mir gesprochen hatte, meine Haut überzog immer wieder eine Gänsehaut wenn ich an die samtige tiefe seiner Stimme dachte.

Was gäbe ich nicht alles dafür wenn ich ihn sehen könnte, ich wollte ihn einfach nur einen Moment lang ansehen, mir ein Bild davon machen wie es ihm ging. In meinem Herzen wusste ich das er mich genauso dringend sehen wollte wie ich ihn, nur wusste er nicht das dies wirklich möglich wäre.

Stopp, ich zwang meine zu kreisen beginnenden Gedanken zur Ruhe, das half doch alles nichts. Tief durchatmend versuchte ich mich zu beruhigen. Ich hatte eine Aufgabe, darauf musste ich mich konzentrieren.

Und das tat ich auch, den Teig anzurühren war kein Problem, ich wischte mir gerade die Haare aus dem Gesicht als die Tür aufgeschlossen wurde, schnell stand ich aus meiner hockenden Position vor dem Ofen auf um meinem Gast entgegen zu gehen, obwohl das Wort Gast vielleicht nicht richtig war immerhin gehörte der britischen Regierung das Haus.

Kaum das ich stand und einen Fuß vor den anderen setzten wollte rächte sich die Hitze und das schnelle Aufstehen an mir, der Fußboden kam mir aus irgend einem Grund immer näher und mein Kopf fühlte sich an als wäre er leichter als der Rest meines mir Tonnen schwer vorkommenden Körpers.


*


Es war ein ungewöhnlich heißer Tag für das Königreich das ich mein zu Hause nannte, im Auto hatte mich noch die Klimaanlage am Leben gehalten aber nun kam es mir vor als wöllte die Sonne mich bei lebendigem Leibe grillen. Schnellen Schrittes lief ich auf die Haustür zu, meine blasse Haut würde unter diesen Bedingungen schneller verbrennen als ein Grillhähnchen über offener Flamme.

Als ich gerade die Tür hinter mir zumachte, es war etwas kühler im inneren des Hauses aber nicht so sehr das man sich wohlfühlen würde, hörte ich ein lautes Poltern aus der Küche. Sofort arbeitete mein Verstand Überstunden um zu erfassen war geschehen war.

Keine Einbruchsspuren an der Tür, keine Geräusche die auf eine andere Person hindeuteten außer Rebecca und auch sonst war alles an seinem Platz, die Kameras und Sensoren hätten einen Alarm ausgelöst wenn jemand sich hätte Zugang verschaffen wollen. Und dennoch sorgte ich mich. Kein System war perfekt.

Fast automatisch zog ich die Klinge meines Regenschirmes aus ihrem so clever verborgenen Versteck und lief zu der Quelle des Polterns. Wenn jemand hier war und ihr etwas tun wollte hatte dieser Jemand sich einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht, ich würde nicht zögern und ich machte keine Fehler.

Ich sah meine neue Freundin am Boden liegen und ließ sofort meine Waffe fallen, mit einem metallischen klirren traf sie die Fliesen, natürlich erst nachdem ich sicher war das niemand sonst im Haus war, doch um das festzustellen brauchte ich nur einen Blick auf die Szene vor mir zu werfen.

„Becca" sagte ich erschrocken als sie versuchte sich aufzurichten aber ihre Hand auf dem glatten Boden weg glitt und sie wieder in ihre ursprüngliche Position brachte. Im Fall musste sie einige Dinge die vorher noch auf der Arbeitsplatte gelegen hatten mit herunter gerissen haben, darunter auch eine Plastikschüssel in welcher Wohl Teig angerührt worden war, beiläufig wurde mir auch klar was sie getan hatte.

Darauf achtend mich nicht in irgendwelche Teigreste zu knien begab ich mich auf ihre Höhe, sie war bei Bewusstsein das war ein gutes Zeichen, auch wenn ihre Augen etwas unfokussiert waren. Sie lächelte mich schräg an und es war deutlich das sie sich bemühte stark zu wirken.

„Becca?" wiederholte sie und ich schloss meine Augen, das war mir rausgerutscht aber natürlich hatte sie das wahrgenommen, selbst wenn sie sich kaum aufrecht halten konnte. Ich sah sie an und ging ein weiteres Mal sicher dass sie keine schwerwiegenden Verletzungen hatte die zu diesem Sturz geführt hatten.

„Mir geht es gut" murmelte sie als sie meinen besorgten Blick zu bemerken schien. Sie legte sich eine ihrer Hände über die Augen und mit der anderen tastete sie nach meiner bis sie sie hatte. „Bin zu schnell aufgestanden" erklärte sie ihre derzeitige Position.

Das wirkte weniger beruhigend auf mich als sie sich das vielleicht gedacht hatte. „Warum backst du auch an dem heißesten Tag des Jahres? Ich hätte dir doch Gebäck liefern lassen, alles was du tun musst ist mir zu sagen was du brauchst." Der getretene Blick aus ihren blauen Augen, zwischen ihren Fingern hindurch beantwortete zumindest meine erste Frage, für mich hatte sie das getan.

Wäre ich ein Goldfisch würde ich mich wohl schuldig fühlen aber da ich nichts damit zu tun hatte, tat ich das nicht. Einzig eine ungewohnte Unsicherheit machte sich in mir breit, sollte ich sie zu einem Arzt schaffen, immerhin war sie Schwanger und gefallen aber sie war auch wach und wirkte nicht in Lebensgefahr.

„Na schön" beschloss ich und wollte sie an ihrem Arm nach oben ziehen aber stoppte in der Bewegung als meine Finger unebene Haut spürten. Vorsichtig als könnte meine Berührung sie verletzten drehte ich ihren Arm etwas und sah ihn mir genauer an.

Mir fiel zeitgleich auf das ich sie noch nie in etwas anderem als Pullovern oder Blusen mit langen Ärmeln gesehen hatte und als ich mit meiner anderen Hand ihren Unterarm entlangfuhr wusste ich auch warum. Natürlich wusste ich den Ursprung dieser Narben, einzig war mir ihre Existenz unbekannt gewesen.

Mein Verstand bildete vor meinem geistigen Augen für jede Markierung auf ihrer blassen Haut eine andere Geschichte, ich wusste zu viel über ihr Leben als das ich sagen konnte das nicht zumindest ein paar davon wahr waren. Doch wie dieser Moment bewies wusste auch ich nicht alles.

Ich hatte wohl nicht darauf geachtet meine Gedanken und Feststellungen von meinem Gesicht fern zu halten den als ich aufblickte um Becca ins Gesicht zu sehen sah sie mich bereits mit einer Mischung aus Scham und Stärke an. Widersprüchliche Emotionen und doch passten sie zu der Frau vor mir.

Sie hatte mich auch nicht unterbrochen als ich begonnen hatte ihren Arm zu nehmen und ihn zu begutachten, wissend das sie diese Narben sonst versteckte war dies wohl eine bedeutende Geste unserer Freundschaft. Mein Daumen strich geistesabwesend über eine der aufgeworfenen Narben.

Es war ungewohnt einer anderen Person so nahe zu sein, ich vermied es gewöhnlich meine Mitmenschen anzufassen oder ihnen auf andere Art nahe zu kommen aber das war meine beste Freundin, es fühlte sich vertraut an, wie auch immer das zustande kam.

„Ich hatte vergessen das du sie noch nie gesehen hast" murmelte sie und ließ sich nunmehr endlich aufhelfen, besser gesagt tat ich endlich etwas anderes als sie anzusehen und half ihr auf.

Als sie stand ließ ich sie erst los als ich mir sicher war das sie nicht erneut fallen würde. Einzig wusste ich auch nicht was ich antworten sollte nachdem sie nunmehr wieder auf den Beinen war. Mein Blick glitt wieder zu den verheilten Schnitten, sie waren ein Mahnmal ihrer Vergangenheit.

„Ich kann etwas drüber ziehen wenn sie dich stören" bat sie unsicher auf mein Schweigen hin an. Empört sah ich sie an, dies war ihr zu Hause und sie konnte tragen was immer sie wollte. Es war weiterhin auch nicht ihre Aufgabe so zu erscheinen wie es erwartet oder bevorzugt war.

„Die Narben stören mich nicht" sagte ich, meine Stimme war fest und bestimmt, den dies war die Wahrheit. „Was mich stört ist das es Menschen gibt die dich dazu gebracht haben dies zu tun. Und die Tatsache das du glaubst das dies etwas ist was du verbergen musst."

„Jeder der sie sieht wüsste sofort was ich getan habe und wie schwach ich doch bin" sagte sie und rieb sich traurig über ihre Arme. Ich glaubte das sie sie am liebsten Verstecken wollte nun da sie an sie erinnert worden war.

„Es ist deine Sache was du der Welt zeigen möchtest aber ich sehe es so" begann ich und griff erneut nach ihren Handgelenken, ich drehte die am dichtesten geschnittene Seite nach oben „Diese Narben zeigen auch das du Stärker warst als alles was die Welt dir entgegengeworfen hat. Noch stehst du aufrecht Becca".

„Nur weil mir geholfen worden ist" sagte sie aber sah zumindest ein wenig zufriedener in ihrer Haut aus.

„Wir können sie behandeln lassen wenn du möchtest" bot ich etwas aus einer ganz anderen Richtung an, erstaunt über diese Kursänderung sah sie mich an. „Aber darüber solltest du in Ruhe nachdenken" fügte ich also an, in ihrem Gesicht war deutlich gewesen das sie Zeit brauchte das abzuwägen. „Jetzt solltest du etwas trinken und mir dann sagen ob du möchtest das ich Dr. Porter anrufe."


*


Ich hatte nicht zwei Mal darüber nachgedacht das ich ja nur ein schwarzes Top trug. Mein Unterbewusstsein hatte wohl Mycroft zu den Menschen hinzugefügt vor denen ich die Spuren meines Lebens nicht verstecken musste.

Seine Worte waren ungewohnt liebevoll gewesen, Holmes Männern meine Narben zu zeigen hatte mich noch nie enttäuscht, wie es die Männer in Frage ebenfalls nicht getan hatten.

Mycroft verfrachtete mich kurzerhand aufs Sofa und brachte mir anschließend noch ein Glas Wasser. Erst als das kühle Nass meine Lippen berührte spürte ich wie durstig ich gewesen war. Über den Stress des Tages hatte ich glatt vergessen ausreichend viel zu trinken. Anfängerfehler.

„Ich habe den Ofen ausgemacht und schicke dir dann jemanden vorbei der das Chaos in deiner Küche beseitigt" sprach er als er sich in den Sessel setzte der dem Sofa gegenüberstand. Ich wollte protestieren, ich bräuchte vielleicht einen Moment aber danach könnte ich durchaus auch allein meine Spuren beseitigen. Doch die britische Regierung unterbrach dieses Argument noch bevor es ausgesprochen wurde.

„Du ruhst dich nun aus" wer hätte geahnt das der Mann solch eine Glucke sein konnte? Na gut ja, ich hatte es vielleicht aber nunmehr wurde es Wahrheit und ich wünschte wirklich ich würde Geld auf diese Dinge verwetten.

Ich nickte ergeben und trank noch einen weiteren Schluck Wasser. „Wie geht es dir? Ist dir noch schwindelig? Hast du schmerzen?"

Jetzt wusste ich wie es Sherlock in seiner Kindheit gegangen sein musste. Ich lächelte dennoch, noch nie hatte sich jemand auf so eine brüderliche Art um mich gesorgt, John vielleicht aber er neigte dazu in seinen Doktor Mode zu verfallen der zwar liebevoll aber auch ein wenig klinisch war.

In den Augen des Bruders den ich nie hatte und nicht gewusst hatte das ich ihn wollte, sah ich die echte Sorge eines Mannes der sonst immer wusste was zu tun war aber nun beinah aus seinem Element geworfen wurde.

„Mir geht es gut" beruhigte ich ihn und wusste das alles gut werden würde, ich hatte keine Schmerzen und auch der Schwindel hatte sich gelegt. „Ich bin nur zu schnell aufgestanden" erklärte ich mit leiser Stimme, ich wurde schnell müde in letzter Zeit „Mach dir keine Sorgen" ich wusste er sorgte sich dennoch also fügte ich an „Wenn es wieder passiert oder es mir schlecht gehen sollte werde ich dich anrufen. Versprochen."

Er wirkte nicht zufrieden damit das ich allein sein würde aber er wusste auch das er nicht bleiben konnte und das ich keinen Babysitter wollte, fremde Menschen in diesem Haus waren nichts was mir helfen würde mich zu entspannen, eher das Gegenteil.

Was er als nächstes sagen wollte würde ich wohl nie erfahren weil in diesem Moment sein Telefon klingelte. Das war ungewöhnlich, es war ein anderer Klingelton als wenn sein Büro ihn kontaktierte, natürlich wusste ich einen Moment später auch woran das lag, es war ein anderer Klingelton weil es nicht um England ging und wenn es nicht um das Land ging das Mycroft beschützte ging es wohl um das einzige was ihm wichtiger war als das: Sherlock.

Mir war als würde mein Blut zu Eiswasser als ich zusah wie er das Display ansah und danach mich, ich nickte ihm in einer Geste zu die aussagen sollte, geh ran verdammt, er tat das mit einem Blick der mir geheißen sollte still zu sein.

Ich richtete mich auf und lehnte mich nach vorne in einem Versuch vielleicht etwas zu hören aber ich konnte nicht einmal Wortfetzen ausmachen, einzig Mycrofts Seite der Konversation war hörbar für mich.


*


„Dr. Watson" begrüßte ich eben jenen knapp, mein Blick war auf Becca gerichtet welche sich bemühte etwas zu hören. In ihren Augen stand die selbe Sorge welche auch mein Herz schwer werden ließ.

„Ä-Ähm ja" kam wenig eloquent von meinem Gesprächspartner und ich rollte beinah mit den Augen. Er hatte mich doch angerufen warum zu Teufel war er dann nicht vorbereitet? „Es geht um Sherlock" fügte er dann das offensichtliche an, dennoch ergriff mich eine altbekannte Angst, eine die ich so nur für Sherlock hatte und, wie ich zugeben musste als ich sie ansah und daran dachte wie ich sie gefunden hatte, auf dem Boden liegend, vermutlich auch für seine Frau.

„Was ist passiert?" fragte ich streng, genug des Stammelns und des herum Geredes, ich wollte antworten. Rebecca richtete sich alarmiert im Echo dieser Frage ein weiteres Stück auf, ihre Augen waren groß wie Teetassen, ich hob eine Hand in einer Geste die beruhigend wirken sollte, ich würde das regeln, kein Grund zur Sorge für die Mutter meines Neffen oder meiner Nichte.

„E-Er" ja soweit waren wir schon, was ich brauchte waren mehr Informationen und weniger Gebrabbel von einem Arzt der die Fähigkeit zu sprechen zu verlieren schien, dachte ich genervt und wartete auf den Rest der Aussage „ich denke sie sollten vorbei kommen" das war ein unerwartetes Ende für diesen Satz.

Mein Bruder hatte ziemlich deutlich gemacht das er mir nicht verzeihen wollte für die Nachlässigkeit die ich in seinem Weltbild begangen hatte. Mich fern zu halten war zum Schutze aller also eine logische und taktisch günstige Konsequenz gewesen. Was könnte ich meinem Bruder geben das er nicht von seinem besten Freund erhalten konnte?

Von dem offensichtlichen Abgesehen, aber er wusste ja nicht das ich sie hatte also was war der Sinn dieser Bitte, es war frustrierend mit so wenigen Informationen arbeiten zu müssen. Was ich wusste was das kein medizinischer Notfall vorlag, dann hätte Doktor Watson mich nicht angerufen sondern selbst eine Behandlung vorgenommen des Weiteren wurde ich über alle Notrufe informiert die die Baker Street betrafen. Ich wusste auch das Sherlock nicht nach mir gefragt hatte, zum einem tat er das nie und zum anderen wäre dann die Bitte anders geäußert worden, der Arzt wusste das ich nicht zögern würde sollte mein Bruder nach mir verlangen.

Nein, der Mitbewohner meines Bruders wollte das ich vorbei kam auch wenn ich beim besten Willen nicht zusammenfügen konnte warum, schlimmer noch war jedoch die Tatsache das es mir widerstrebte Rebecca alleine zu lassen, ich hatte gehofft sie noch ein paar Minuten beobachten zu können um sicher zu gehen das es ihr gut ging.

„Warum denken Sie dass das nötig sein wird?" hinterfragte ich deshalb und sah wie sich einen Moment später die Stirn meines Gegenübers in Falten legte und ihre Lippen eine wortlose Frage formten, ich winkte ab, ich würde es später erklären. Mein Zögern schien bemerkt worden zu sein, auch von dem Doktor an dem anderen Ende der Leitung.

„Kommen sie einfach und sehen ihn sich an" knurrte der ungeduldige kleine Mann mir doch tatsächlich entgegen. Undank war der Welten lohn, ich versuchte die Welt dieser Menschen zusammen zu halten, ein Schild zu sein, sie vor den Konsequenzen ihres eigenen Handelns zu schützen und die einzige dir mir Dankbarkeit zeigte war eine Frau die nicht so herzlich sein sollte nach allem was ihr widerfahren war.

„Ich werde in einer Stunde da sein" beschloss ich nach einem tiefen Atemzug, es brachte ja nichts sich zu ärgern. Dennoch legte ich als erster auf, danach brach auch schon die nächste Mitbewohnerin der Baker Street mit ihren Fragen über mir herein.

„War das John? Wie geht es ihm? Wie geht es Sherlock? Ist etwas passiert? Geht es ihnen gut? Wohin wirst du gehen? Baker Street?" die Geschwindigkeit mit der sie diese Worte aussprach war beeindruckend, jeder andere hätte sich vermutlich an den Silben verschluckt aber sie hatte wie eine Maschinenpistole klar und deutlich ihre Fragen mit einer beeindruckenden Effizienz abgefeuert.

„Ja das war Doktor Watson" beantwortete ich die erste Frage, danach wurde es nicht mehr so einfach mit eindeutigen Antworten, zumindest bis auf „Ja ich werde in die Baker Street fahren, leider war er nicht sehr freigiebig mit anderen Informationen. Er möchte das ich nach Sherlock sehe aber machte keine Angaben zu dessen genauen Zustand oder dem Zweck dieser Begutachtung meinerseits."

Ich war versucht die Sorge um meinen Bruder zu verstecken aber ich sah in ihren Augen das sie sie nicht nur sah sondern ebenfalls fühlte. All die Zeit in der ich diese Frau als eine Störung oder eine Nebensächlichkeit abgetan hatte, wenn ich doch eine Verbündete hätte haben können, wie kurzsichtig von mir.

„Du musst los wenn du in einer Stunde zurück in London sein willst." Sagte sie und stand auf, ich betrachtete sie genau, kein wanken und auch keine anderen Anzeichen das ihre Ohnmacht zurück kehren würde. Das beruhigte mich etwas.

„Ich habe genug Zeit" sagte ich und sah sie eindringlich an „du hingegen wirst deine Nutzen und dich hinlegen. Das Reinigungsteam rufe ich vom Wagen aus an, ich werde dir auch etwas zu Essen bringen lassen. Deine Aufgabe ist es auf dich zu achten und mich anzurufen solltest du dich auch nur ein wenig schlechter fühlen als du es sonst tust. Verstanden?"

In ihren Augen erkannte ich einen gewissen Trotz im Angesicht solch klarer Anweisungen, oh ja, sie war definitiv Sherlocks Freundin, doch dann gewann ihre Vernunft und sie nickte „Versprochen".


*


Ich mochte keine Anweisungen aber ich wusste das sie aus Sorge geboren waren und nicht aus dem Wunsch die ganze Welt kontrollieren zu wollen also würde ich mich fügen, dieses Mal. Dadurch musste er sich zumindest nicht auch um mich sorgen, jetzt da uns John mit seinem Anruf einen neuen Grund zur Sorge gegeben hatte.

Mein Verstand konnte sich nicht einmal ausmalen was passiert sein konnte? Mir wurde schlecht doch dies hatte nichts mit der Schwangerschaft zu tun. Mir wurde kalt bei dem Gedanken was mit ihm los war. Diese Unsicherheit würde noch mein Ende sein.

Ich begleitete Mycroft zur Tür, bevor er diese öffnen konnte umarmte ich ihn, ich brauchte das und zur Hölle, er tat dies vielleicht auch.

Wie immer hielt er mich auf seine große Bruder Art fest, es war immer noch ungewohnt die britische Regierung zu umarmen aber es tat gut. Da war etwas beruhigendes in dem Wissen das dieser Mann, dieser Manipulator der ach so schlauen Köpfe des Landes, auf unserer Seite war und mehr als das, das er beschützte was ich nicht verlieren durfte.

Mehrere Herzschläge lang hielt er mich einfach nur fest, mein Kopf lag an seiner Weste und ich hielt Tränen zurück als ich sagte „Sag ihm" das ich ihn liebe wäre die Botschaft die ich ihm sagen wollte aber ich wusste es musste besser verpackt sein als das „sag ihm, das er geliebt wird, das er stärker ist als er das selbst weiß und das er brillant ist und das er dieses Geschenk nutzen muss, das die Welt, seine Welt ihn bracht."

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