23.
Hey Leute,
nur eine kleine Anmerkung: Nehmt den Spruch nicht ernst, der bezieht sich natürlich auf den Text und nicht auf euch. Wenn er sich auf euch beziehen würde, dann würde er schon vor dem ... enden.
Lg Sanny
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„Falls du nicht weißt, wer die schönste Person der Welt ist, ließ das zweite Wort nochmal ... und das dritte Wort auch."
Julie PoV:
Als mir bei Dylan O'Briens Anblick ein schmachtendes Seufzen entfuhr, fuhr Mason sofort mit seinem Kopf herum und musterte mich. Ich hielt allerdings weiterhin an meinem Entschluss fest, ihn so gut es ging zu ignorieren.
„Was war das denn gerade?", fragte er mich verwirrt. Ich zuckte nur mit den Schultern. War doch nichts dabei. Jeder hatte doch einen Schauspieler, Sänger oder jemand anderen, den er insgeheim an himmelte. Und bei mir war es eben Dylan. Sonst war ich eigentlich auch nicht so der Fan-Girl-Typ, aber naja.
„Dylan sieht nunmal verdammt scharf aus.", gab ich schließlich breit grinsend von mir, wobei mir natürlich bewusst war, dass Mason diese Bemerkung nicht gefallen würde. Aber irgendwie machte es Spaß ihn auf die Palme zu bringen. Außerdem erzählte ich ihm ja nur die Wahrheit.
Eine ganze Weile geschah nichts. Mason sah mich einfach nur von der Seite an, während ich meinen Blick stur auf den TV gerichtet hatte. Langsam wurde es etwas unangenehm, aber ich wollte dem Drang nicht nachgeben, seinen Blick zu erwidern. Ich würde standhaft bleiben.
Und dann setzte er sich in Bewegung. Seine Hand schnellte nach vorn und griff nach der Fernbedienung, bevor ich überhaupt hätte reagieren können. Er drückte auf den Aus-Knopf und schon war der Bildschirm schwarz.
„Hey! Ich wollte das noch sehen!", schnauzte ich ihn auch sogleich an. Ich versuchte nach der Fernbedienung zu greifen, aber er hob einfach seinen Arm, sodass sie außerhalb meiner Reichweite war. Aber so leicht würde ich nicht aufgeben. Ich streckte mich also, aber Mason wich meiner Hand geschickt aus, während er meine Bewegungen mit den Augen verfolgte.
„Wenn hier einer scharf aussieht, dann ja wohl ich! Der Typ kommt doch nichtmal ansatzweise an mich heran.", stellte Mason klar, doch ich schnaubte nur. So ein selbstverliebtes Arschloch. Also mal ehrlich. Wie konnte man nur so arrogant sein?
„Da muss ich dir leider wiedersprechen. Dylan entspricht schon eher meinem Typ, als du.", grinste ich verschmitzt und versuchte ihm in einem Moment der Unachtsamkeit die Fernbedienung zu entreißen. Aber natürlich war er wieder schneller als ich. Scheiß Alpha-Reflexe!
In Masons Augen konnte ich die Eifersucht nur allzu deutlich erkennen, dazu entwich ihm auch noch ein leises warnendes Knurren. Ich sollte wohl wirklich langsam mal aufhören zu sticheln, aber es war einfach zu lustig. Und außerdem hatte er immer noch die Fernbedienung.
Vielleicht sollte ich es ja einfach mal auf einen anderen Weg versuchen? Wenn ich ihm Honig ums Maul schmierte, dann würde er sicherlich nachgeben und mir die Fernbedienung wieder überlassen. Aber konnte ich mich damit abfinden, dass sein Ego dadurch ins unermessliche anstieg? Er war ja jetzt schon ziemlich eingebildet, viel schlimmer konnte es ja dann nicht mehr werden. Oder?
„Aber wenn ich ehrlich bin, du bist ja auch nicht von schlechten Eltern. Die wilden Haare, der durchtrainierte Körper und dann auch noch das Sixpack ...", schnurrte ich verführerisch und beugte mich etwas nach vorn, um ihm näher zu kommen. Ich setzte meinen besten schmachtenden Blick auf, und biss mir zusätzlich auch noch verlegen auf die Unterlippe.
Und es war nicht zu übersehen, dass es bei Mason Wirkung zeigte. Erst war er noch etwas skeptisch, und ich dachte schon er hätte meinen Plan durchschaut, aber dann taute er doch noch auf. Ein fettes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, als er sich ebenfalls etwas weiter zu mir beugte.
„Keine Sorge, ich gehöre ganz dir, meine kleine Mate.", versicherte er mir mit rauer Stimme, als sein Blick von meinen Augen zu meinen Lippen schweifte und dort verweilte. Ich konnte regelrecht an seinem Gesicht ablesen, wie er innerlich abwog, ob er mich nun Küssen sollte oder nicht.
Und gerade als er auch noch die letzten Zentimeter zwischen uns überbrücken wollte, griff ich nach der Fernbedienung und zog mich wieder zurück. Bedröppelt sah er mir nun wieder in die Augen, was mich zum Kichern brachte. Er konnte einem schon irgendwie leid tun, aber er hatte es nicht anders verdient.
„Tut mir ja echt leid, Schnuggi, aber daraus wird wohl nichts.", bemitleidete ich ihn gespielt, während ich den TV wieder an stellte. Es brauchte noch einen Moment bis Mason geschnallt hatte, dass er von mir nur verarscht wurde.
„Du kleine-"
„Ach hab dich nicht so. Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich dich einfach so küssen würde, oder?", unterbrach ich ihn, bevor er noch die letzten Minuten des Films mit seinen Beschwerden zerstörte.
Da Mason darauf nichts erwiderte, setzte ich noch hinterher:„Na also. Dann können wir ja jetzt den Film zu Ende schauen, ohne noch so eine unnötige Unterbrechung." Damit war alles gesagt.
Nachdem wir den Abspann erreicht hatten, hörte ich mein Handy auf dem Tisch vibrieren. Mit einem kurzen Blick auf den Display erkannte ich, dass es mein Bruder war. Zu seinem Namen erscheinte auch noch dieses peinliche Bild von ihm, welches ich beim letzten Weihnachtsfeste geschossen hatte. Darauf trug er einen Pullover den Nina für ihn selbst gestrickt hatte. Dazu musste ich vielleicht noch erwähnen, dass sie den nur gemacht hatte, weil sie eine Wette gegen mich verloren hatte. Eine weitere wichtige Information, sie war wirklich die SCHLECHTESTE Strickerin, die ich je gesehen hatte, sodass der Pullover beinahe auseinanderfiel und an manchen Enden zu kurz oder zu lang war.
Das Ende der Geschichte, mein Bruder wollte Nina's Gefühle nicht verletzten und trug deshalb dieses Monster den ganzen Tag über. Als ich ihm dann mit der Kamera hinterher rannte, hatte er mich angeschrien, wie kindisch ich doch sei, und dabei hatte ich dann einen Schnappschuss gelandet.
„Was willst du denn, Bruderherz?", flötete ich glücklich ins Telefon, als ich aufstand und zur Fensterfront lief. Ich war eine dieser Personen, die bei einem Telefonat immer quer durch die Wohnung huschten und einfach nicht still sitzen bleiben konnten. Ich weiß auch nicht warum das so ist, vor allem weil ich eigentlich ein stinkfauler Mensch war. Aber beim telefonieren lief ich einen halben Marathon.
„Du verdammte kleine Hexe!!!", brüllte Mike in den Hörer. Ich zuckte wegen der plötzlichen Lautstärke kurz zusammen und hielt das Handy etwas weiter weg.
„Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?", stöhnte ich genervt ins Handy und verdrehte die Augen. Da rief mich mein Bruder mal an, und meckerte gleich wieder drauf los. Womit hatte ich das bitte verdient? War es denn zu viel verlangt seine Schwester erstmal zu fragen, ob die auch gut in dem fremden Rudel angekommen war, oder ob sie schon Heimweh hatte? Irgendwas in der Art war doch wohl noch möglich!
„Das fragst du noch? Dein Ernst?!", knurrte er fassungslos. Anscheinend war er ja richtig wütend. Nur leider wusste ich nicht wieso ... Aber eines war schon mal klar, mein vergangenheits Ich hatte sehr gute Arbeit geleistet.
„Meine Klamotten, alle rosa!"
Ah, darum ging es also. Das hatte ich ja schon wieder völlig vergessen. Wie lange war das jetzt schon her, ein, zwei Tage? Und da hatte er das erst jetzt bemerkt?
„Was für ein Schwein bist du eigentlich? Hast du dich etwa die letzten Tage überhaupt nicht umgezogen? Nicht einmal geduscht?", fragte ich mit gespielt angewiderten Unterton. Das Ketchup-Shampoo hatte er anscheinend noch nicht einmal entdeckt. Was hatte ich nur für einen ekelhaften Bruder? Ich konnte echt nicht verstehen, wie wir beide verwandt sein sollten!
„Natürlich, aber- ... Was meinst du mit geduscht?" Ups, da hatte ich mich wohl verquatscht.
„Ach, gar nichts.", bestritt ich und freute mich innerlich sogar schon auf den nächsten Anruf. War ich nicht eine gute Schwester? Ich hatte meinem Bruder sogar noch etwas hinterlassen, damit er mich auch ja nicht vergaß.
„Aber kommen wir doch nochmal zurück zu den Klamotten. Ich finde ja rosa steht dir ausgezeichnet.", sagte ich breit grinsend. Außerdem brauchte er sich auch nicht so sehr aufzuregen, ich hatte ja nicht all seine Sachen gefärbt. Nur das Helle.
„Wenn ich dich in die Finger kriege, dann schwör ich dir-", setzte er schon an, aber weit kam er mit seiner Drohung nicht. Ich hatte das schon sooo oft zu hören bekommen, aber wegen Mama konnte er mir eh kein Haar krümmen.
„Jaja, ich liebe dich auch. Aber ich muss jetzt auflegen. Meine Liebe zum Essen ist nämlich leider größer, als die zu dir. Also Tschau.", würgte ich ihn schnell wieder ab und legte auch gleich auf, bevor er noch was erwidern konnte.
Als ich mich dann wieder zu Mason umdrehte, bemerkte ich, dass er mich genauestens beobachtete. Er hatte sich dabei etwas zurückgelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt.
„Was wollte dein Bruder?", fragte er nach, obwohl ich mir sicher war, dass er alles mit angehört hatte. Das war eines der Sachen, die mich an den Wölfen hasste. Nie konnte man ungestört Telefonieren oder Reden, wenn ein anderer Wolf in der Nähe war. Man fürchtete immer, dass man von jenem belauscht wurde. Und wenn ich mal ehrlich war, hatte ich mein Gehör auch schon einige Male ausgenutzt und andere bespitzelt.
„Ach nichts wichtiges", meinte ich locker mit einer abwertenden Handbewegung, „Es ging nur um einen kleinen Streich." Mason nickte nur kurz und ließ sich dann einfach quer auf die Couch fallen, sodass er nun über die gesamte Couch ausgestreckt lag.
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