2.
„Jemandem zu vertrauen ist kein Fehler. Ein Fehler ist es, den Falschen zu vertrauen."
Julie PoV:
„-stehen Julie.", hörte ich eine weit entfernte Stimme. Durch ein wiederwilliges Knurren versuchte ich die Person zu verscheuchen, aber keine Chance. Diese nervtötende Person rüttelte nun auch noch an meiner Schulter, und das nicht gerade feinfühlig.
„Du hast es so gewollt.", seuftzte die männliche Stimme. Ich bemerkte wie neben mir ein Gewicht von der Matratze verschwand und hoffte er ging einfach wieder raus. Ich wollte einfach nur weiter schlafen.
Julie! Steh sofort auf! Dieses Arschloch steht mit einem Eimer voll Wasser neben dem Bett!, schrie Snow in mir alamierend. Sofort richtete ich mich auf und wollte aus dem Bett springen, aber es war schon zu spät. Die eiskalte Flüssigkeit prallte schon auf meinem Körper und ließ mich aufschreien.
Schnell sprang ich vom Bett, da es komplett Nass war, genau wie ich, und warf meinem Bruder meinen besten Todeblick zu. Jener kuggelte sich am Boden und lachte sich schlapp.
Das hat er nicht getan!!!, knurrte Snow wütend und versuchte sich an die Oberfläche zu kämpfen, um meinem Bruder den Kopf abzureißen. Alpha hin oder her, niemand durft uns so wecken, da waren Snow und ich einer Meinung. Aber wir würden uns später revangieren, jetzt sollte ich lieber erstmal unter die Dusche.
„Das hättest du lieber nicht gemacht, Bruderherz. Snow ist jetzt stinkwütend und du weist sicherlich noch was das letzte mal passiert ist, als du sowas bescheuertes gemacht hast.", flötete ich mit zuckersüßer Stimme, aber meine Augen spührte Funken. Mike schluckte und wirkte mit einem mal nicht mehr so amüsiert von der Situation.
Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren ging ich ins Badezimmer, nachdem ich mir Unterwäsche, eine Jeans Hotpants und ein lockeres Top aus dem Schrank geholt hatte. Mike ließ ich dabei einfach in meinem Zimmer stehen.
Nach dem Duschen kam ich wieder aus dem Bad und sah, dass Mike sich auf meine Bettkante gesetzt hatte und auf mich wartete. Anscheinend wollte er mit mir reden.
„Was willst du noch?", knurrte ich immernoch wütend und machte mich auf den Weg nach unten, um was zu frühstücken. Mike folgte mir wie ein braves Schoßhündchen und wartete bis ich etwas zu Essen vor mir stehen hatte, bevor er anfing zu erzählen.
„Alsoo, ich brauch deine Hilfe bei einer kleinen Angelegenheit.", began er und sah mit flehenden Augen zu mir.
„Wieso sollte ich dir nach der Aktion von vorhin überhaupt noch helfen?!", fragte ich mit kalter Stimme und aß in Ruhe meine Cornflakes weiter. Mike kratzte sich daraufhin verlegen im Nacken.
„Weil es um die Sicherheit des Rudels geht.", antwortete er, nachdem er sich wieder gefasst hatte. Er wustte genau wie sehr ich es hasste nass gespritzt zu werden, und natürlich war ihm auch klar wie nachtragend ich bei solchen Dingen war. Aber wenn es um das Rudel ging, dann war alles vergessen. Das Rudel stand über familiären Diverenzen.
Ich sah ihn auffordernd an, woraufhin er mit ernster Stimme fortfuhr:„Also heute Morgen haben wir einen fremden Wolf an der Grenze aufgespührt. Er war einer aus dem Shadow-Rudel. Er hat uns eine Nachricht von ihrem Alpha überbracht und wartet nun an der Grenze auf unsere Antwort."
Sofort versteifte sich mein Körper. Das Shadow-Rudel galt als das stärkste Rudel der Welt. Und auch wenn Bluesky ebenfalls zu den Stärksten zählte, konnten wir uns nicht mit den Shadows messen. Glücklicherweise hatten wir bis jetzt nicht viel mit ihnen zu tun, da ihr Territorium weit entfernt von unserem lag.
Ihr solltet vielleicht wissen, dass jedel Rudel ein Territorium besitzt und umso stärker das Rudel, desto größer das Gebiet. Zwischen den einzellnen Gebieten waren Menschenstädte, die nichts von unserer Existenz wussten. Bis heute war die Existenz von uns Wölfen ein gut gehüttetes Geheimnis.
„Was wollen sie?" fragte ich angespannt. Mir war das ganze hier nicht geheuer.
„Ihr Alpha ist auf der Suche nach seiner Mate. Wir sind dabei nicht das erste Rudel, das er durchsucht." erklärte er mir und stand auf. Ich tat es ihm gleich, da ich wusste, was jetzt geschehen würde.
„Also hilfst du mir?" fragte er sicherheitshalber nochmal nach, woraufhin ich nickte und ihm nach draußen folgte. Dort stand schon sein Beta und unser Vater, als Wölfe. Auch Mike und ich verwandelten uns und rannten dann gemeinsam mit den anderen zweien zur Grenze. Kurz bevor wir ankamen verwandelten wir uns wieder in Menschen, da auch unser 'Gast' in Menschenform erschienen war.
Als der Fremde in mein Blickfeld kam, besah ich ihn erstmal genauer. Er war ziemlich groß und muskulös. Mit seinen dunkelblonden Haare und den waldgrünen Augen wirkte er wie ein Sunnyboy. Aber dennoch strahlte er eine gewisse dominaz und gefahr aus, das war nicht zu übersehen.
Einige Meter vor dem Fremde kam ich, etwas versetzt hinter meinem Bruder, zum stehen. Immernoch sah ich neugierig zu dem Sunnyboy, während er mich ebenfalls beobachtete. Mein Bruder knurrte kurz auf, um zu signalisieren, dass er mich nicht so begaffen sollte. Aber das schien Mr. Sunnyboy nicht zu stören.
Der ist eigentlich ganz süß.,schnurrte Snow in mir, woraufhin ich mir am liebsten die Hand an die Stirn geklatscht hätte. Snow, das ist jetzt unwichtig! Wir müssen das Rudel beschützen!, fuhr ich sie wütend an. War ja mal wieder klar, dass sie das nicht ernst nahm. Ha! Du hast es nicht abgestritten!, rief sie sogleich. Ich stöhnte nur genervt auf und versuchte mich wieder auf das wichtige zu konzentrieren.
„Ihr hab euch allen Ernstes ein Mädchen als Verstärkung geholt. Und dann auch noch ein so kleines zerbrechliches." spottete der Fremde. Sofort knurrten Snow und ich wütend.
Ich stampfte an meinem Bruder vorbei und wollte mich schon auf Mr. Arrogant schmeißen, als mein Bruder mich an der Hand zurück zog und festhielt. Langsam beruhigte ich mich wieder und sah dann zu meinem Bruder. Ich wollte das hier schnell hinter mich bringen und wieder zurück nach Hause.
„Fang an." sagte mein Bruder und ließ mich wieder los. Ich nickte nur und ging dann langsam auf den Fremden zu. Jener wirkte etwas irritiert von meinen schnellen Stimmungsschwankungen, aber so war ich nunmal.
„Ich werde dich gleich aus meinen Wolfsaugen ansehen, und du wirst nicht wegsehen, verstanden?" erklärte ich dem Fremde mein Vorhaben, damit er es nicht als Angriff verstand. Mr. Arrogant nickte kurz. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich, bevor ich sie wieder öffnete. Meine Augen waren nun Ozeanblau gefärbt.
Ich sah meinem Gegenüber fest in die Augen. Mein Blick ging immer tiefer und tiefer in sein Inneres, bis ich bei seiner Seele angekommen war. Mit Snows Hilfe durchsuchte ich diese nach irgendeinem Anzeichen, dass uns der Besuch des fremden Rudels gefährlich werden könnte. Aber da war nichts. Das Shadow-Rudel durchsuchte wirklich nur die anderen Rudel nach der Mate des Alpha, ohne dass irgendjemand zu schaden kam.
Langsam zog ich mich wieder aus ihm zurück und schloss dann wieder meine Augen. Als ich sie wieder öffnete schmerzte mein Kopf und mein ganzer Körper zitterte unkontrollierbar. Das waren nunmal die Nebenwirkungen meiner Gabe, es schwächte meinen Körper. Aber es war auch ziemlich nützlich für unser Rudel.
Mein Bruder stand sofort an meiner Seite und stützte mich. Der Fremde, oder sollte ich jetzt eher sagen Taylor, sah mich völlig durcheinander an. Er schien nicht ganz zu verstehen, was eben geschehen war.
„Er ist der Beta, Taylor, des Alphas der Shadows. Sie haben keine bösen Absichten, sie suchen wirklich nur ihre Luna." erklärte ich, was ich herausgefunden hatte. Mein Bruder nickte nur kurz, während Taylor noch immer nicht zu verstehen schien.
„Taylor, sag deinem Alpha, dass er gerne seine Luna in unserem Rudel suchen darf." wandte sich Mike nun an Taylor, welcher immernoch irritiert nickt und dann langsam im Wald verschwand.
Als er aus meinem Blickfeld verschwunden war, sackte ich zusammen und hatte schon erwartet Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, aber Mike fing mich rechtzeitig auf. In seinen Armen trug er mich zurück zum Rudelhaus, während Dad und der Beta neben uns herliefen. Dad strich mir dabei immer wieder den Schweiß von der Stirn.
Endlich kam das Rudelhaus in Sicht. Mam stand schon davor und wartete auf uns. Anscheinend hatte entweder mein Vater oder mein Bruder ihr bescheid gegeben, dass ich wieder meine Gabe eingesetzt hatte. Mam hatte es mir ja eigentlich untersagt, aber für die Sicherheit des Rudels würde ich selbst mein Leben geben.
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