18.
„Ich rannte zu meinenTräumen, stolperte über die Wirklichkeit und stieß mir den Kopf ander Wahrheit."
JuliePoV:
Kurz bevor wir wieder vor Masons Villa standen, blieb ich stehen. Sofort knurrte Mason warnend, da er anscheinend dachte, dass ich mich schon wieder irgendwie davon machen wollte. Per Mindlink erklärte ich ihm aber sofort, dass ich mich bloß im Schutz der Bäume zurück verwandeln wollte. Erst wollte er das nicht zulassen, aber nach einigem Flehen und Bitten hatte er doch noch zugestimmt und entfernte sich aus meiner Sicht.
Als ich schließlich wieder in Menschengestalt zwischen den Bäumen hervor kam, wurde ich sofort von Mason an der Hüfte gepackt und über seine Schulter geworfen. Mit aller Kraft schlug ich mit meinen Fäusten gegen seinen Rücken, dazu strampelte ich wild mit den Beinen. Aber nichts funktionierte. Es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren.
„Lass mich runter, Mason! SOFORT!", schrie ich ihn an und zappelte wenn überhaupt möglich noch wilder herum. Er lief allerdings unbeirrt weiter in Richtung seines Schlafzimmers.
Und kaum hatten wir jenes betreten, ließ er mich auf sein Bett fallen. Schnellstmöglich richtete ich mich wieder auf und funkelte ihm mit meinem besten Mörder-Blick entgegen. Er erwiderte meinen Blick nicht weniger gereizt.
„Oh, wag es ja nicht mich jetzt so anzusehen! Wenn hier jemand das Recht dazu hat, stinksauer zu sein, dann ja wohl ich!", knurrte Mason und kam einen Schritt näher. Sein kompletter Körper war angespannt, und ich befürchtete, dass Mason die Kontrolle verlieren würde, wenn ich ihn jetzt weiter provozierte. Also senkte ich den Blick und starrte auf meine Füße.
„Wieso verdammt nochmal hast du versucht wegzurennen?", fragte er fassungslos. Vorsichtig schielte ich nach oben, um sein Gesicht zu sehen. Aber als ich seine dunklen Augen sah, zuckte ich sofort zusammen. So dunkel waren sie ja noch nicht mal gewesen, als mich dieser Junge im Park angemacht hatte.
„Ich wollte nicht wegrennen. Ich bin einfach nur durch den Wald gejagt und mich dabei vergessen.", log ich so gut ich konnte. Aber mir war klar, dass er es mir nicht abkaufen würde. Die Lüge war dazu einfach nicht gut genug, aber eine andere fiel mir auf die Schnelle nicht ein.
„Wag es ja nicht, mich anzulügen!", kam Mason mit drohender Geste auf mich zu. Ich krabbelte verängstigt im Bett ein Stück nach hinten. Auch wenn ich mir ziemlich sicher war, dass Mason mir nichts tun würde, fürchtete ich mich im Moment dennoch vor ihm.
„Weißt du eigentlich wie Drake gerade in mir wütet? Nach deiner scheiß Aktion würde er dich am liebsten hier einsperren und ans Bett fesseln! Und mal ganz ehrlich, ich hätte nichts dagegen einzuwenden!!!", stellt Mason seine Meinung klar. Ich kann ihm ansehen, wie sehr er kämpfen muss, um die Kontrolle zu behalten.
„Das kannst du doch nicht machen!", meinte ich fassungslos und sah ich aus flehenden Augen an. Ich würde daran kaputt gehen, wenn ich hier drinnen eingesperrt werden würde!
„Du lässt mir doch keine andere Wahl! Ich will und kann dich nicht verlieren.", erwiderte er nur und drehte mir den Rücken zu. Mit den Händen fuhr er sich gereizt durch seine Haare.
„Wenn du wirklich mein Mate bist, dann würdest du mir das nicht antun, niemals."
„Gerade weil ich dein Mate bin habe ich keine andere Möglichkeit als so zu handeln.", meinte er, seine Stimme klang mit einem Mal total erschöpft.
„Ich hasse dich!", knurrte ich schließlich. Ich fühlte mich total in die Ecke gedrängt, ohne jede Aussicht auf Freiheit.
Anscheinend hatte mein letzter Satz etwas in ihm verändert. Oder sollte ich eher sagen, dass es ihn an die Grenze seiner Kontrolle gebracht hatte? Denn auf einmal drehte er sich wieder zu mir herum. Der Ausdruck in seinen Augen hatte sich verändert, genauso wie seine Augenfarbe. Sie strahlten zwar immer noch schwarz wegen seiner Wut, aber nun hatten sie einen animalisches Funkeln in sich, was mir den Atem stocken ließ.
„Was-", weiter kam ich nicht, da Mason sich kaum eine Sekunde später plötzlich über mir befand. Links und rechts von meinem Kopf stützte er sich mit seinen Händen ab.
Teils entsetzt teils überrascht starrte ich in seine Augen, in denen ich mich beinahe verlierte. Mason leckte sich genüsslich über die Lippen, als er seinen Blick über meinen Körper wandern ließ.
„Mason, was ...", irritiert sah ich ihn an. So hatte er sich noch nie verhalten. Er hatte mir immer einen gewissen Freiraum gelassen.
„Tschuldige, aber Mason ist gerade nicht hier.", meinte mein Gegenüber mit einem selbstgefälligen Grinsen. Ich brauchte einen Moment bis ich es verstand, aber seine Stimme, die plötzlich noch tiefer und rauer als sonst klang, konnte nur einen Grund haben.
„Drake", brachte ich überrascht heraus und riss die Augen auf. Er nickte kurz bestätigend und strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht.
„Richtig erfasst, meine süße Mate. Ich wollte dich eigentlich schon lange mal kennenlernen, aber Mason hat befürchtet ich würde dich sofort markieren. Und er hatte offensichtlich recht damit. Wenn ich dich jetzt so unter mir habe, da würde ich schon gerne ...", er ließ den Satz unbeendet und beugte sich stattdessen zu mir herunter, um mir einen kleinen Kuss auf den Hals zu drücken. Sofort stieg Panik in mir auf.
„Nein! Bitte, Drake, bitte tu mir das nicht an.", flehte ich ihn an und versuchte nebenbei unter ihm weg zu kommen. Ich war die Nähe von Männern nicht wirklich gewöhnt, meinen Dad und meinen Bruder ausgeschlossen.
„Keine Sorge, ich habe Mason versprochen, dass er das machen darf.", murmelt er immer noch dicht an meiner Haut, die plötzlich zu glühen scheint. „Obwohl es mich schon reizen würde ..."
Kurz kam Panik in mir auf. Ich wollte nicht markiert werden, ich wollte frei sein. Aber nach diesem beschissenen Biss wäre es damit endgültig vorbei. Jeder würde Abstand zu mir halten, weil sie wussten, dass ich die Mate eines Alpha war. Und dazu war er ja nicht nur irgendein Alpha, sondern der am meisten gefürchtete. Mason war für seine Stärke und Brutalität bekannt.
„Wenn du mich nicht markieren willst, was willst du dann?", versuchte ich ihn etwas abzulenken. Wieder versuchte ich ihn von mir weg zu drücken, aber keine Chance. Ich erreichte eher das Gegenteil, denn er beugte sich noch weiter zu mir herunter, bis seine Lippen hauchzart über meine Lippen strichen, sie aber nicht wirklich berührten. Dennoch machte mich diese Nähe beinahe wahnsinnig.
„Ich wollte dir nochmal verdeutlichen, vor wem du wegrennen wolltest. Falls du das nochmal versuchen solltest, dann werde ich dich wieder zurück holen und dich auf der Stelle markieren. Egal was Mason will. Ich werde sicherlich nicht zulassen, dass ein anderer Kerl auch nur daran denk, dir zu nahe zu kommen.", hauchte er an meine Lippen. Unser Atem vermischte sich dabei immer mehr, und auch sein herber Geruch schien mich vollkommen einzunehmen.
„Und nur zu gern würde ich den restlichen Tag im Bett verbringen, mit dir unter mir, aber leider will Mason die Kontrolle zurück.", fügte er nach einer kurzen Stille noch hinzu. Sein Blick war dabei verlangend auf meine Lippen gerichtet, welche ich leicht geöffnet hatte.
Erst befürchtete ich er würde mich nun doch noch Küssen, aber letzten Endes berührten seine Lippen doch nur meine Stirn. Aber auch das verursachte eine heftige Gänsehaut. Und ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht erleichtert aufzuseuftzen.
„Wir werden uns sicherlich bald wiedersehen, kleine Mate.", raunte Drake mir noch leise zu, bevor er mir ein letztes Mal in die Augen sah. Ich konnte genau erkennen, wie er sich wieder zurück zog und stattdessen Mason hervor trat.
Jener sah mir nun ebenfalls tief in die Augen, was ich für einen Moment erwiderte. Aber dann wurde mir wieder bewusst in welcher Position wir uns gerade befande und fing an mich wieder unter ihm zu winden. Es war mir einfach sowas von Peinlich. Und anscheinend bemerkte er es nun auch endlich und zog sich von mir zurück.
Auch ich richtete mich schnellst möglich wieder auf und entfernte mich etwas von dem Bett. So warm wie mir im Moment war, glühten meine Wangen sicherlich vor Scham. Aber ich konnte ja nichts dafür, dass ich so unerfahren im Umgang mit Männern war. Dad hat nunmal nicht viele männliche Wesen an mich ran gelassen, wenn es dafür keinen plausiblen Grund gab. Ein paar hatte ich zwar in meinem engeren Freundeskreis, aber keiner von denen hätte es auch nur gewagt die Tochter des Alphas anzufassen.
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