33
- Jeongguk POV. -
2 Wochen waren vergangenen und mein Leben hatte für mich überhaupt keinen richtigen Inhalt mehr.
2 Wochen, in denen ich die bisher schlimmste Zeit überhaupt hatte.
Mir wurde meine komplette Situation bewusst und ich schien immer mehr zu realisieren, dass ich wirklich einfach nur allein und armselig war.
Taehyung redete nicht mehr mit mir, sah mich nur noch selten an, aber wenn er es tat, dann brachte er mich beinahe mit seinem abweisenden und kalten Blick um.
Ich sah, wie Jimin ihn öfters nach der Schule abholte und sie sich jedes Mal lachend vor meinen Augen umarmten.
Mein Herz zerbrach jedes Mal aufs neue, wenn davon überhaupt noch etwas übrig war.
Die Sache mit Chan Woo hatte tatsächlich wieder von vorne angefangen.
Er hatte gemerkt, dass ich nicht mehr mit Taehyung zu sehen war, weshalb er das natürlich ausnutzte und mich fast täglich verprügelte, als niemand in der Nähe war.
Meine Mutter machte sich schreckliche Sorgen um mich, was auch verständlich war.
Ich sprach nicht mit ihr, als sie mich fragte, was mit mir los war, als ich erst nachts nachhause zurück kam und überall blaue Flecken hatte.
Ich konnte nicht mit ihr reden.
So sehr ich es auch wollte.
Die Angst, dass sie mich vielleicht wegen meiner Sexualität hassen oder verstoßen würde, wurde immer größer.
Sie schrie mich an, ich sollte doch endlich mit ihr reden.
Ich schrie zurück und rannte in mein Zimmer, knallte die Tür zu und schloss ab.
Es zerstörte mich noch mehr, dass ich Streit mit meiner Mutter hatte.
Sie verdiente so etwas nicht, nach all dem was sie durchmachen musste.
Ich weinte jeden Tag.
Und die halben Nächte lag ich wach.
Ich vermisste Taehyung so schrecklich.
Ich hatte nie jemanden so sehr vermisst, wie Taehyung.
Ich vermisste es, mit ihm zu lachen.
Ich vermisste es, ihn minutenlang zu umarmen und meinen Kopf in seiner Halsbeuge einzukuscheln.
Ich vermisste es, ihm in seine wunderschönen Augen zu sehen, bis er mich darauf hin wies und ich knallrot wurde.
Ich vermisste es, ihn wegen mir Lächeln zu sehen, nicht wegen Jimin.
Ich vermisste sein lustiges, eckiges Grinsen, das mich vom ersten Tag an aufmunterte.
Ich vermisste alles an ihm.
Und genau das fraß mich von innen auf.
Taehyung war nicht mehr da.
Und so wie es aussah, würde er nicht zurück kommen.
Ich wollte ihn nicht verlieren.
Ich konnte und wollte nicht ohne ihn.
In Gedanken verloren lag ich auf meinem Bett und starrte die Decke an.
Die Tränen, die mir bis vorhin noch über das Gesicht gelaufen waren, waren inzwischen getrocknet.
Heute war Montag und ich bin zum ersten Mal nicht zur Schule gegangen.
Was Taehyung gerade wohl machte?
Die Schule wäre gleich schon zuende.
Vielleicht, sogar ganz bestimmt, würde er sich wieder mit Jimin treffen.
Waren sie vielleicht schon längst zusammen und ich wusste es nur nicht?
Mein Herz zog sich direkt wieder zusammen und drehte mich zur Seite.
Obwohl ich vielleicht anfangen sollte, Taehyung zu vergessen, wurde meine Liebe zu ihm jeden Tag stärker.
Wann konnte das alles endlich aufhören?
Seufzend setzte ich mich auf und schniefte.
Ich sollte vielleicht frische Luft schnappen und etwas spazieren gehen.
Das würde mir bestimmt gut tun.
Mit diesem Gedanken stand ich auf und betrachte mich im Spiegel.
Ich sah tiefe, dunkle Augenringe unter meinen Augen.
Meine Haare waren komplett zerzaust und man konnte die hinunter gelaufenen, angetrockneten Tränen erkennen.
Kurz gesagt, war mein Zustand zum kotzen.
Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, mich zurecht zu machen.
Für wen sollte ich das schon tun, wenn ich eh niemanden mehr hatte.
Ich richtete meine Haare etwas, wuschelte sie ein paar mal durch und verließ mein Zimmer.
Meine Mutter arbeitete noch, was mir jeglichen Stress abnahm und ich zog mir im Flur die Schuhe an.
Ich nahm mir als nächstes eine schwarze Stoffjacke vom Kleiderhaken und verschwand im nächsten Moment durch die Tür.
Langsam ging ich den Weg entlang und trat so gut wie jeden Stein, der mir vor die Füße kam, weg.
War ich Taehyung denn egal?
Wollte er wirklich überhaupt nichts mehr von mir wissen?
Tränen bahnten sich in meinen Augen an und ich ließ sie laufen, wie ich es sonst auch die letzten Tage tat.
Wofür sollte ich auch noch stark sein.
In Gedanken versunken hatte ich schon längst die Innenstadt erreicht, was ich bemerkte, als ich den Kopf etwas hob.
Ich nahm den Kopf nun ganz hoch um mich umzusehen. Mein Blick schweifte an den einzelnen Häusern und Läden vorbei, bis ich plötzlich stehen blieb.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich ungläubig auf Taehyung und Jimin, die draußen vor Taehyung's und meinem Stamm-Café saßen und vor sich hin kicherten, als Taehyung Jimin mit einer Gabel fütterte.
Hätte ich mein Handy in der Hand, wäre es mir jetzt runtergefallen.
Mit leicht offenem Mund immer noch am gleichen Fleck stehend spürte ich, wie meine Augen sich erneut mit Tränen füllten.
Ich schloss augenblicklich meinen Mund, um einen Schluchzer zu vermeiden und presste meine Lippen aufeinander, worauf die ersten Tränen meine Wangen hinunter kullerten.
Ein riesiger Kloß bildete sich in meinem Hals und die letzten 2 Wochen holten mich in wenigen Sekunden ein.
Mit der Trauer, die mich fast erdrücken würde, sammelte sich immer mehr Wut in mir.
Ich war ein Gemisch aus Wut und Verzweiflung.
Ich hatte den Beweis vor meinen Augen.
Ich war Taehyung wirklich egal.
Taehyung brauchte mich nicht.
Er brauchte wohl lieber Jimin.
Konnte er mich so schnell vergessen und ausblenden, als würde ich nicht mehr für ihn existieren?
So wie es aussah hatte Jimin gewonnen.
Und dafür hasste ich ihn mehr als alles andere.
Wutentbrannt und völlig außer Kontrolle geraten ging ich in schnellen Schritten auf Taehyung und Jimin zu, die immer noch kichernd da saßen, bis Jimin seinen Kopf nach vorne drehte, mich erkannte und geschockt aufsprang, doch da hatte ich beide schon erreicht.
Ab diesem Moment ging alles viel zu schnell.
"DU KLEINER BASTARD!" schrie ich, trat gegen den Tisch und packte ihn am Kragen, worauf Jimin halb über den Tisch gelehnt wurde.
Das Klappern von Tellern war zu hören und einige Leute drehten sich verwundert zu uns, während Taehyung ruckartig und verwirrt aufsprang, ohne bei der ganzen Hektik ein Wort rauszubekommen.
"JEONGGUK, WA-" - weiter kam Jimin nicht, denn ich riss ihn noch wütender über den Tisch und war kurz davor, ihn wieder anzuschreien, jedoch packte Jimin mich am Arm und versuchte mich wegzuschubsen, weshalb ich ein Stück nach hinten stolperte.
"JEONGGUK, WAS ZUR HÖLLE IST IN DICH GEFAHREN?! HÖRT AUF!" schrie Taehyung geschockt und stinksauer zugleich, während er vergeblich versuchte, uns voneinander zu reißen, jedoch war mir das in diesem Moment komplett egal.
Ich war so wütend wie lange nicht mehr.
"ICH HASSE DICH!" schrie ich und schlug mit aller Kraft die ich besaß mitten in Jimin's Magengrube.
"JEONGGUK!" brüllte Taehyung und schlug sich kurz danach die Hand vor den Mund.
Die Leute, die uns angestarrt hatten, zogen mit einem Mal scharf die Luft ein.
Benommen taumelte Jimin einige Schritte nach hinten und hielt sich verkrampft die Hand am Bauch, worauf er von dem immer noch entsetzten Taehyung abgestützt wurde.
Mit schneller Atmung ging auch ich einen Schritt nach hinten und schaute auf meine immer noch geballte Faust, realisierend, was grade passiert war.
"SAG MAL, SPINNST DU EIGENTLICH?!" schrie Taehyung mich wutentbrannt und fassungslos an.
Geschockt sah ich ihn mit offenem Mund an.
"WAS IST DEIN SCHEIß PROBLEM, JEON JEONGGUK?!"
Plötzlich entfernte sich Jimin aus Taehyung's Griff, sah erst mit einem hasserfüllten Blick zu mir und schaute dann zu Taehyung, dessen Brust sich bei seiner schnellen Atmung unregelmäßig hebte und senkte.
"Weißt du, was sein Problem ist?!"
Ich schluckte.
Nein.
"ER IST IN DICH VERLIEBT UND VERSTEHT VERDAMMT NOCHMAL NICHT, DASS DU NICHTS VON IHM WILLST, DAS IST SEIN PROBLEM!" brüllte Jimin nun und haute mit voller Wucht seine Faust auf die Tischplatte.
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Bringt mich bitte nicht um ;-;
Ach ja:
4K.. YEAHH 🎉
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