Kapitel 65 - Die Sehnsucht
Sofort öffnete ich meine Augen und sah, wie zwei dunkle Augen meine fixierten. Diese dunklen Augen, nach denen ich mich so sehr sehnte. "T-Tae", stotterte ich, da ich nicht glauben konnte, dass das da gerade passierte. Ohne ihn irgendwas sagen zu lassen oder zu zulassen, dass er sich bewegte, legte ich mich mit meinen Oberkörper sofort auf seinen, um ihn fest zu umarmen. "Ahhh", sagte Taehyung schmerzhaft, da ich etwas stark gegen ihn prallte, bei der starken Umarmung, weswegen ich zusammen zuckte und mich erschrocken von ihm löste. Ein kleines Grinsen huschte auf seine Lippen und er nahm auch noch meine andere Hand, die er zu sich zog. "Nein, nein, komm wieder her", sagte er leise, woraufhin Jimin an mir vorbei wollte und den Jungen auch umarmen wollte, doch ich ließ es nicht zu und legte mich erneut in seine Arme, die sich dann wärmend um meinen Rücken legten. "Ich hab dich so vermisst", flüsterte ich und schloss meine Augen. Es fühlte sich so an, als hätte ich all meine Sorgen nun losgelassen und alles wäre einfach nur schön. "Wie lange war ich denn weg?", fragte Taehyung etwas besorgt, woraufhin ich ihn langsam losließ und Jimin dabei zuschaute, wie er ihn glücklich umarme. "Zwei Monate", beantwortete ich nun seine Frage und konnte nicht aufhören ihn anzustarren. Er war so wunderschön, so makellos, mein ganzer Körper bekam eine Gänsehaut, nur ausgelöst durch sein Dasein. "WAS? Ich muss so viel aufholen.. vor allem das Essen!"-"Du hast doch Essen über so einen Schlauch bekommen", sagte Jimin und schaute ihn skeptisch an, nachdem er ihn wieder losließ. "Nein! Das ist kein richtiges Essen! Und ich hab bestimmt Kinofilme verpasst und neue Lieder und so viel! Woah, ich kann so viel nach holen. Und jetzt geh wieder zur Seite, Jimin, ich will Tiana wieder bei mir haben!", zickte Taehyung, wobei Jimin gespielt seinen Mund aufriss und seine Hand aufs Herz legte, um so zu tun, als ob sein Herz brach. "Du ziehst ein Mädchen deinen eigenen Bruder vor?"-"Wir sind nicht mal Brüder!", sagte Taehyung, während er lachte und ich ging wieder vor Jimin, wobei ich seine Hand nahm und diese fest drückte. "Ach, Tiana. Ich dachte, ich hätte schon deinen 18ten Geburtstag verpasst", sagte er ruhig, doch ich wurde alles andere als ruhig. "W-was?", fragte ich ihn schockiert, da der Geburtstag viel, viel länger zurücklag und so viel noch passiert war. Schnell schaute ich zu Jimin, der genauso geschockt wie ich aussah und Taehyung musterte. Plötzlich fing Taehyung laut an zu lachen und ließ meine Hand los, woraufhin er anfing zu klatschen. "Ihr müsst mal eure Gesichter sehen!", sagte er lauthals am weiter lachen und zeigte mit seinen Zeigefinger auf uns. "Keine Sorge, ich erinnere mich noch an alles", sagte er und ich schlug ihm sauer gegen die Schulter. "Das war nicht witzig!", sagte ich wütend, doch sein Lächeln steckte mich an, sodass ich breit anfing zu grinsen. "Jimin, sag bitte den anderen, dass Taehyung wach ist", bat ich Jimin nur, der grinsend nickte und sein Handy hinaus holte, während er das Zimmer verließ. "Komm her", sprach Taehyung plötzlich und rutsche etwas zur Seite, wobei ich mich schnell neben ihm unter die weiße Decke legte. Ich konnte ihn immer noch nicht aufhören anzustarren und grinste ununterbrochen, während er mich ebenso ansah und mir eine Strähne hinters Ohr strich. "Es war nie vorbei, richtig?", fragte Taehyung ängstlich, woraufhin ich als Antwort nur nickte, denn mein Herz gehörte immer nur ihm. "Wir dürfen nie wieder so streiten, verstanden? Ich liebe dich so sehr, ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren, Tiana. Wie konntest du nur diese zwei, langen Monate durchstehen, an deiner Stelle hätte ich meinen ganzen Verstand verloren", sagte er leise und ich drückte mich fest an ihn. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich den Verstand wirklich verlor und aufgab. Oder dass ich anfangs irgendwie die Tatsache ignorierte. Ich wollte ihm nicht irgendwelche Sorgen zubereiten und deswegen sagte ich einfach nichts dazu. "Ich bin einfach froh darüber, dass du wieder da bist", gab ich nun von mir und sah ihm tief in die Augen. Sein Kopf näherte sich meinen und dann berührten auch schon seine warmen, vollen Lippen meine. In mir bereitete sich jedes Glücksgefühl aus und ich erwiderte nur den lang erwünschten Kuss. "Verlasse mich nie wieder", hauchte ich nur gegen seine Lippen und sah ihm wieder in die Augen, wobei ich sein schönes Grinsen sehen durfte. Alleine wie seine Augen mit seinem Mund lächelten brachte mich zum dahinschmelzen.
Nach einer Weile kamen auch endlich die anderen und es war wieder so schön, zumindest wie es seit langem nicht mehr war. Alle stürzten sich auf den Jungen im Krankenbett und niemand wollte von ihm gehen. Wir alle vermissten ihn zu sehr und genau das sah man jedem an.
"Tiana?", fragte mich plötzlich Mina leise, während Hoseok allen irgendwas erzählte, wobei er mit seinen Händen das Erzählte darstellte. Alle schauten ihm wie kleine Kinder zu, die ihren Lehrer verstehen wollten und einfach nur, genauso wie er, ein Lächeln im Gesicht hatten. "Was denn?"-"Komm kurz mit", sagte sie und nahm plötzlich meine Hand, wobei wir ins Bad gingen und ich ihr nur fragende Blicke zuwarf. Sie schloss die Tür und setzte sich auf die geschlossene Toilette, während sie in ihrer Tasche herum kramte und anschließend ihre Pille hinaus nahm. "Das konntest du nicht alleine machen?", fragte ich sie belustigt, während sie die Pille ohne Wasser gekonnt schluckte und wieder alles einpackte. "Das ist peinlich. Ich wollte es nicht draußen vor den Jungs machen und Mädchen gehen öfter zusammen aufs Klo, also warum nicht! Ich wollte nicht einsam sein. Außerdem muss ich die nehmen, sonst kriege ich schon morgen meine Regel und ich will sie erst die nächste Woche haben", redete sie lange und ich schaute sie völlig verwirrt an. "Du kriegst die schon wieder? Du hattest die doch erst vor kurzem?"-"Nein, ich hatte sie zuletzt vor einem Monat", sagte sie und ich überlegte. "Aber ich hab eigentlich vor dir und ich dachte die ist bei mir wegen dem Stress ausgefallen, aber dann.. sind meine Tage schon wieder ausgefallen", dachte ich laut und sah sie an, während ich schon wusste, was sie vermutete.
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