Kapitel 63 - Abschied nehmen
Ich ging von ihm runter und machte das Wasser aus, wodurch es ganz leise wurde. "Ich will, dass du glücklich bist", sagte ich und er wollte sich wieder mir nähern, doch ich schüttelte den Kopf, weswegen er stehen blieb. "Jungkook..."-"Aber du machst mich doch glücklich", sprach er leise, wobei mein Herz schneller schlug, doch ich schüttelte erneut den Kopf. "Jungkook, hör mir zu", fing ich an und legte vorsichtig meine Hände auf seine warmen Wangen, wobei ich ihm tief in die Augen sah. "Du wirst nie glücklich mit mir sein. Ich werde immer etwas für dich empfinden, aber nie genug. Ich kann dir nicht das geben, was du verdienst. Ich kann dir das nicht geben, was du mir gibst. Ich werde immer Taehyung lieben und auch wenn er stirbt, werde ich nicht aufhören ihn so zu lieben und das wird mich immer daran hindern jemanden anderen auf diese Weise zu lieben. Ich werde niemals so etwas für jemand anderen empfinden und das muss ich, wie du auch, akzeptieren. Glaub mir, ich wollte niemals, dass du verletzt wirst und ich dachte immer, dass wir ein Paar bleiben würden, aber ich konnte meine Gefühle nicht steuern. Ich hab es lange versucht. Ich habe versucht gegen die Gefühle anzukämpfen und dich glücklich zu machen, aber das hat mich nicht glücklich gemacht", sagte ich und spürte die heißen Tränen auf meinen Wangen, die runterliefen, denn ich wollte ihn nie unglücklich machen. "Ich habe dich nicht verdient, du bist so ein toller Mensch und ich werde dich nur verletzten. Du hast ein Mädchen verdient, was dich wirklich lieben wird und dir all ihre Liebe schenken kann.. Die dich glücklich macht. Deswegen muss ich das hier beenden", sagte ich ihm noch und grinste schwach. "Sieh das als einen Abschied", flüsterte ich und legte ein letztes Mal meine Lippen auf seine. Dieser Kuss fühlte sich so anders als sonst an. Er war schmerzhaft, doch schmerzhaft schön. Schnell löste ich mich von ihm, nahm mir ein Handtuch und meine Klamotten vom Boden, wobei ich mit nassen Haaren und mit dem Handtuch um mich hinaus lief. Nachdem ich die Tür hinter mir zumachte, knallte ich fast gegen Suga, doch stoppte noch gerade rechtzeitig, wobei er mich etwas erschrocken ansah. "Wieso so stürmisch?", fragte er und grinste kurz, wobei ich nicht in seine Augen sehen wollte, da sie von den Tränen leicht gerötet waren. "Tiana, wie meinst du das mit dem Abschied?", fragte Jungkook auf einmal aus dem Badezimmer, wobei Suga fragend die Augenbrauen hochzog. "Habt ihr.. Seid ihr wieder ein Ding?", fragte er verwirrt, doch ich verneinte es sofort. "Wir haben nicht", sagte ich und in diesem Moment kam Jungkook nur mit einem Handtuch um seinen Hüften hinaus, woraufhin Suga nun viel verwirrter wirkte und uns musterte. "Nein", sagte ich nochmal. "Haben wir nicht", wiederholte ich mich und sah kurz zu Jungkook, der mir nur zustimmte. "Wie meinst du das mit dem Abschied?", fragte er mich erneut und ich sah zu Boden. "Du wirst es schon verstehen, wenn du noch einmal über meine Worte nachdenkst", antwortete ich ihm und ging in mein Zimmer, wo ich mich wieder richtig anzog. Vorsichtig lief ich durch die Wohnung hinaus und ging wieder auf das Dach, wo alles geschah. Ich rannte die Treppe hoch und lehnte mich dann an den Rand, wobei ich hinuntersah und mir wieder die grausamen Bilder in den Kopf schossen. Was einmal mein Lieblingsort war, war nun der Ort, den ich fürchtete. Den ich hasste und ich benutzte das Wort Hass so gut wie nie. Plötzlich klingelte mein Handy, mit einer mir unbekannten Nummer und ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Langsam nahm ich den Anruf an und legte das Handy zögerlich an mein Ohr. "Hallo?"-"Hallo, hier spricht Doktor Kapur, spreche ich mit Tia-"-"Ja!", schrie ich fast ins Telefon und unterbrach somit den Arzt, woraufhin ich mich sofort entschuldigte. "Es geht um den Patienten. Er hatte vorhin einen Herzstillstand, wir hab-", wollte er mir erzählen, doch das Handy fiel mir aus der Hand, da meine Angst wahr wurde. Meine Hoffnung zerplatzte. "Nein, nein, nein", sagte ich leise vor mich hin und kniff meine Augen zusammen. "Wenn du tot bist, dann will ich nicht mehr weitermachen. Ich möchte bei dir sein", sprach ich, während ich meinen Kopf hob und in den Himmel sah. Ich stieg auf den Rand des Daches und sah hinunter, genau zu der Stelle, wo er fiel. Niemals hätte ich mir das angetan, doch in diesem Moment verspürte ich so einen Schmerz, den ich nicht mehr fühlen wollte. "Ich liebe dich, Taehyung. Das wird nun der richtige Abschied sein. Es tut mir Leid", sagte ich noch zuletzt und sah hinunter, was mir wirklich Angst machte, wobei mir dann aufgrund der Höhe schwindelig wurde und ich das Gleichgewicht verlor, weswegen ich nur noch die Augen schloss.
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