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14. Die Zukunft ist keine Nudelsuppe

Augusta wartete ungeduldig, bis die ganzen Viertklässler endlich raus waren, bevor sie die Leiter in das Klassenzimmer für Wahrsagen erklomm. Nur noch zwei Schüler waren noch da und halfen Professor Teiras, die Kristallkugeln zurück in das Regal zu stellen.

"Danke, Sophia und Percy", sagte dieser, "mit dem Rest wird mir Aurelia helfen." Die beiden Hufflepuffs sahen kurz zu Augusta, bevor sie ihre Taschen holten und gingen.

"Es ist Augusta, Sir", korrigierte Augusta, während sie nach der ersten Kugel griff.
"Ach, jetzt schon?", Professor Teiras und drehte sich um. Er war ein Mann, der im Alter von den Lehrern wohl Dumbeldore am nächsten war, mit wildem, weißem Haar, das in alle Richtungen stand. Er hatte eine komische Vorliebe für Hawaii-Hemde und lose, ausgewaschene Jeans, die er unter seinem Mantel trug. Um seinen Hals hing immer eine Kette mit einer Sanduhr, wo der Sand aufwärts zu fallen schien und an beiden Ringfingern trug er einen Goldring. Es gab viele Gerüchte über ihn, zum Beispiel, dass er mal ein guter Freund (oder sogar etwas mehr, je nachdem wen man fragte) von Grindelwald gewesen sei und dass er jetzt mit einem Mann und einer Frau verheiratet war. Aber sein hippiehaftes Erscheinen war nicht das Erste, was man an ihm bemerkte, wenn man ihn ansah. Das Erste, was einem auffiel, waren seine verschiedenfarbenen Augen. Eines war stechend blau und das andere war leuchtend grün. Sein Blick schien dauernd zu wandern und manche sagten, er konnte die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig sehen. Es war auch die Begründung der Schüler für seine gelegentliche Verpeilung (die oft dazu führte, dass er vergaß, die Hausaufgaben zu kontrollieren). Es machte Augusta nichts aus, bei ihm Nachsitzen zu haben, irgendwie war der komische Kauz ihr sympathisch.

Die Slytherin brachte die Kristallkugel, die schwerer waren als sie aussahen, zum Regal und legte den samtigen Stoff darüber, wie bei den anderen. Sie hatte das Wahlfach in der dritten Klasse belegt (wer würde nicht gerne in die Zukunft schauen können), aber wie es sich herausstellte, war das gar nicht so einfach und sie hatte wohl die Begabung dazu nicht. Sie war seitdem nie wieder in diesem Zimmer gewesen, aber es schien sich nicht verändert zu haben. Immer noch hingen diverse Uhren an den Wänden, die alle dieselbe Zeit anzeigten und zwei große Kalender, wo jeder vergangene Tag abgestrichen wurde.

"Du hast einen Schatten", meinte der Professor, als sie eine weitere Kugel auf den Ständer ins Regal stellte. Augusta blickte auf den Boden, wo man ihren Schatten auf dem dunklen Holz kaum sehen konnte. "Nicht so einer", sagte der Professor und holte die Kugel von einem nahegelegenen Tisch. "Es ist wie eine Dopplung von dir, einfach nicht so präsent."
"So als wär ich schon mal hier gewesen?", fragte Augusta, plötzlich hellhörig.
Die Augen des Professors fokussierten sich für wenige Sekunden auf sie, bevor sie wieder auf einen Punkt irgendwo hinter ihr glitten. "Du wirst Wahrsagen mögen, wenn du es in der Dritten wählst."
"Ich bin in der siebten Klasse, Sir." Sie hoffte sehr, dass sie nicht mehr wie 13 aussah. "Und nein, tat ich nicht."
Der Professor fokussierte sie wieder und schien zu überlegen. "Ach ja, du bist damals rausgestürmt und wolltest der Sache keine zweite Chance geben." Die Slytherin zwang sich zu einem Lächeln bei der nun peinlichen Erinnerung. "So ein Schatten ist wie eine Überlagerung", fügte er hinzu.

"Haben Sie so etwas schon mal gesehen?", fragte Augusta. Sie wusste, dass sie auf eine sehr spezielle Art zeitgereist war. Abgesehen von dem Buch, das sie jetzt nicht mehr hatte, kannte sie keine Quellen dazu.
"Habe ich, es passiert, wenn man zwei sehr starke Lebenswege hat und sich für einen entscheidet. Es ist wie ein Echo, was der andere gewesen wäre, der Schatten wird über Zeit verblassen, je weiter du den eingeschlagenen Weg wanderst."
"Sind alle Wege der Zukunft denn vorgegeben?", wollte sie wissen und brachte die letzte Kristallkugel. Vielleicht hätte sie Wahrsagen doch weiter belegen sollen (aber um das zu wissen, hätte sie in die Zukunft sehen müssen). "Ist die Zukunft unveränderbar?"
"Absolut nicht", er lächelte sie kurz an, bevor sein Fokus wieder irgendwo anders hinging. Glücklicherweise blieb sein Hirn fokussiert. "Die Vergangenheit ist in Stein gemeißelt, die Zukunft nicht, das ist das Tolle daran."
"Was, wenn man in die Vergangenheit reist?" Sie hatte das Gefühl, für wenige Sekunden konnte sie nur das gleichmäßige Ticken der Uhren hören, als sie die Luft anhielt. Doch er drückte ihr nur einen Staubwischer in die Hand, um die Tische zu reinigen, während er sich in seinen Sessel setzte, der vorne im Klassenzimmer stand. Es gab nur den Sessel, ein Lehrerpult hatte dieser Raum nicht.

"Dann wird die Vergangenheit die Gegenwart und die Gegenwart die Zukunft. . . nehme ich an, ich bin nicht allwissend", meinte er gelassen, plötzlich wurde er ernst. "Aber es gibt Dinge, die sind unumgänglich. Es gibt Dinge, Schicksale, die lassen sich nicht ändern, egal was man versucht."
"Wie bei Tragödien", meinte Augusta und sah von ihrer Arbeit auf. Aus irgendeinem Grund war ihr kleiner Bruder ein großer Fan von griechischen Dramen und Tragödien.
Der Professor saß im Schneidersitz da und trank etwas, das verdächtig nach Feuerwhiskey in einer Teetasse aussah, während er durch ein Kleider-Magazin blätterte. "Manchmal ja, aber ich weiß nicht, ob ich es als solche beschreiben würde."
"Aber ist das nicht das ausschlaggebende Merkmal einer Tragödie, dass die Charaktere ihrem Schicksal nicht entkommen können, egal was sie tun?"
Professor Teiras nippte an seiner Tasse. "Du liest zu viel griechische Tragödien." Theoretisch las sie diese nicht, sondern wurde ihnen unfreiwillig ausgesetzt.

Nach dem Reinigen der Tische, kam der Boden, bevor sie die Sitzkissen aufschütteln musste und zuletzt noch die Tassen herausstellte für nächste Klasse morgens. Augusta warf einen Blick auf die vielen Uhren, die Nachtruhe würde bald beginnen und sie musste sich beeilen vom siebten Stock in den Kerker zu kommen, dennoch wandte sie sich an der Professor.

"Sir, Sie sehen nicht zufällig irgendwas Spezielles in meiner Zukunft?" Sie wusste, dass es eine dumme Frage war und der Professor nicht jede einzelne Zukunft seiner Schüler kannte. Das Erste, was man in Wahrsagen lernte, war, dass die Zukunft nicht gerne Dinge preisgab und nichts garantiert war.
"Wenn du willst, kann ich versuchen, deine Hand zu lesen", bot der Professor an und wies auf einen Stuhl in seiner Nähe. "Gib mir deine nicht dominante Hand."

Der Professor hatte noch recht raue Hände für einen Lehrer in Wahrsagen, das kam sicher nicht vom Tee trinken und in Kristallkugeln schauen.
"Siehst du die beiden Linien?", fragte er. "Das sind zwei Lebenslinien." Augusta konnte sich vorstellen, was das bedeutete. "Und diese hier ist nicht deutlich. Es deutet auf Geheimnisse und Verstecke hin und. . ." er berührte leicht die Spitze ihres Ringfingers, seine Augen darauf fixiert. "Dein Ringfinger. . ." Eine tiefe Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen.
"Was ist damit?", fragte Augusta und war in Versuchung, die Hand wieder wegzuziehen, doch dann blinzelte der Professor ein paar Mal und machte weiter. "Bedeutet die Linie, dass ich Verstecke finde und Geheimnisse aufdecke oder dass meine Verstecke Geheimnisse aufgedeckt werden?", fragte August nach und sah selbst auf ihre Hand, wo sie absolut nichts außer Linien sah.

Der Professor zuckte mit den Schultern und gab ihre Hand frei. "Die Zukunft ist keine Nudelsuppe, sie ist Tomatensoße." Augusta war zu verwirrt, um ihre Hand zu senken. Sie versuchte einen Sinn hinter den Worten zu sehen, aber selbst der Hamster in ihrem Hirn schien zu überlegen. "Sie ist nicht klar, die Elemente sind nicht getrennt und nicht flüssig, meine ich damit."
"Sondern. . . dickflüssig, mit Stückchen?", versuchte Augusta immer noch auf einen grünen Zweig zu kommen, mit der Metapher. Der Lehrer nickte nur, als hätte sie es begriffen. "Sie haben über meinen Schatten gesprochen, solange der noch existiert, kann ich auf den anderen Weg wechseln?", fragte sie beunruhigt. Sie wollte die Zukunft verändern, aber sie hatte die Angst, in ihre alten Wege zu fallen und am Schluss einfach nichts zu erreichen.

Professor Teira überlegte einen Moment. "Es ist möglich, ja, vor allem wenn man weiß wo der Scheitelpunkt ist. Aber irgendwann kommt man zu einer Entscheidung, die man nur auf einem Weg treffen kann und dann verblasst der Schatten endgültig."
Augusta nickte, bis jetzt hatte sie noch nichts gemacht, dass ihre bekannte Zukunft nachhaltig prägte.

Sie warf einen Blick auf die Uhr, als sie vom Wahrsagen-Zimmer hinunterstieg. Es war nach neun Uhr, wenn man sie jetzt außerhalb des Bettes erwischt, würde sie nur noch länger nachsitzen.

Sie musste endlich das Diadem finden! Hogwarts hatte viele geheime Ecken und Gänge, aber auch die waren nicht unbegrenzt. Und wenn sie ganz Hogwarts auf den Kopf stellen und den verbotenen Wald umgraben musste, sie würde dieses verdammte Diadem finden, selbst wenn Tom es im See versenkt oder vom Astronomie-Turm geworfen hat.

Augusta blickte schlagartig auf, als sie das Miauen hörte. Die gelben Augen von Mrs Norris leuchteten ihr vom Ende des Ganges zu.
"Irgendwann stopfe ich dich aus", flüsterte Augusta, doch sie hörte schon Filchs schlurfende Schritte.
"Was hast du, Mrs Norris? Ist wieder einer dieser unerzogenen Schüler aus dem Bett hier oben?", fragte er.

Augusta bog schnell in einen Gang ab und rannte bis an das Ende. Kurz sah sie sich um, und dann erblickte sie eine Tür. Nach einem Blick über die Schulter riss sie die Tür auf und drückte sie vorsichtig hinter sich wieder zu. Mit einem Ohr an der Tür lauschte sie, sie konnte Mrs Norris ganz in der Nähe miauen hören, gefolgt von Filchs Schritten. Für einen Moment hatte sie Angst, dass er gleich die Tür aufreißen würde, aber dann sagte er: "Wo ist der Bengel hin, Mrs Norris? Er kann nicht verschwunden sein", bevor sich seine Schritte langsam entfernten.

Erleichtert richtete sich Augusta auf und zum ersten Mal warf sie einen Blick in den Raum. Sie dachte, es wäre vielleicht ein Schulzimmer, in dem sie noch nie war oder das Büro einer Lehrperson, aber dem war absolut nicht so. Stattdessen war es ein großer Raum mit allerlei Gegenstände. Teilweise bis zu der Decke türmten sich Objekte im schwachen Licht von Augustas Zauberstab. Sie ließ eine Lichterkugel durch den Raum schweben und staunte nicht schlecht. Über Jahrhunderte schienen die Bewohner von Hogwarts hier ihren Grümpel losgeworden zu sein. Sie musste sich den Platz unbedingt merken, sicher gab es hier interessante Dinge, aber gerade hatte sie Wichtigeres zu tun.

Vorsichtig steckte sie den Kopf raus und schaute, ob die Luft rein war. Als sie auf den Gang tat und die Tür hinter sich zu zog, versuchte sie sich den Ort einzuprägen. Doch als sie sich umdrehte, um die Tür anzuschauen, war diese verschwunden. Hinter ihr war nichts mehr, außer die leere Wand.

A/N: Ich hatte viel Spass dieses Kapitel zu schreiben. Übrigens ist Professor Teiras Name inspiriert vom blinden griechischen Seher Teiresias.

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