4| "Es Tut Mir Leid"
Auf dieser Schule gibt es nicht so viele ebenbürtige Kämpfer. Ich brauche Abwechslung! Seit drei Jahren hängen wir hier fest und machen keine besonderen Dinge mehr, als wären wir noch in der 1-A und nicht schon in der 3-A. Darum bin ich dafür, dass wir die Schule verlassen.
Ich unterdrücke den Drang zu gähnen und versuche etwas einfühlsames zu sagen. Aber mir fällt nichts ein. Kommentare wie 'Du tust mir leid.', 'Ehrlich?' 'Du hast Recht' oder 'Oh mein Gott', habe ich schon benutzt als er über sein 'schwieriges' Leben mit Todoroki erzählte. Dass die UA nicht gut genug für ihn ist und er unterfordert ist, ist so eine Lüge. Mag sein, dass Coldfire und Todoroki ein gutes Team sind, wenn es darum geht, gegen jemanden zu Kämpfen, aber in Sachen Allgemeinwissen, Überleben und anderen Fertigkeiten sind sie Versager.
Aber was soll man von jemanden, wie Coldfire schon erwarten? Er ist so eine Dramaqueen und ein arrogantes Arschloch. In seinen früheren Monologen könnte man heraus hören, dass er verantwortlich dafür ist, dass Todoroki mieser von seinem Vater behandelt wurde, als er schon war, weil Endeavour ihn mit harten Training strafte, wenn Todoroki seinen Wolf nicht unter Kontrolle kriegt.
Oder? Coldfire ist mir total unsympathisch, aber was sage ich da. Ich bin es gewohnt mit Kotzbrocken wie ihn zu arbeiten.
Ich lächle belustigt darüber bis ich merke, dass ich damit gemeint bin.
Darüber lacht Ira.
Du bist auch nicht besser Katsuki. Ich habe wirklich gedacht, dass ihr euch nach dem ersten Wortwechsel verstehen würdet.
Coldfire tippt auf meine Schulter und wedelt seine Hand vor mein Gesicht.
Erde an Katsuki. Ich erwarte einen Rat von dir.
Hat er mich ernsthaft mit meinen Vornamen angesprochen? Er denkt doch etwa nicht wir wären Freunde oder so?
,,Weißt du Coldfire, es hört sich alles schlimm an und so weiter, aber ich habe Aufgaben zu erledigen. Könntest du bitte beim nächsten Mal wieder kommen? Es ist nämlich dringend", sage ich langsam und ruhig wie möglich.
Auf weitere Gespräche habe ich keine Lust. Seine Probleme sind nicht meine, weshalb sie mir egal sind. Soll er doch zu einem Therapeuten gehen. Dort kann er sich ausheulen.
Ich stehe auf meinen Bett auf und setze mich an meinen Schreibtisch.
,,Die Tür ist da vorne, falls du es vergessen hast", rufe ich ihm zu, als er er keine Anstalten macht sich aus meinen Zimmer zu bewegen.
Du wirst mir jetzt zu hören, mich beraten und anschließend Todoroki sagen, was ich zu sagen habe. Deine dringende Aufgaben sind nicht so dringend wie mein Problem. Durch Todoroki werden wir niemals Rudelführer. Mit Smash und mit meinen anderen Freunden kann ich nicht reden, weil sie meine Schwäche sonst auszunutzen werden.
,,Na und? Mein Wolf und ich könnten bald auch an dem Wettbewerb teilnehmen, wer Rudelführer wird."
Laut höre ich sein Lachen. Du hattest weder eine Verwandlung, noch hat sich dein Wolf gemeldet, richtig?
Mit einer leisen Vorahnung stimme ich seine Aussage mit einem Brummen.
Selbst an Vollmond?
Ich nicke und denke an den letzten Vollmond, wo Ira komplett durchdrehte und uns in Lebensgefahr brachte, weil sie einen Kampf gegen einen Abtrünnigen geführt hatte. Fast wären wir wegen unserer Unerfahrenheit gestorben. Doch durch einen kleinen Fehler unseres Gegner konnten Ira ihn zur Strecke bringen.
Wie der Kampf zur Stande kam, weiß ich nicht und werde es wahrscheinlich nie erfahren, weil Ira hartnäckig schweigt.
Ich weiß es nicht, wie ich es dir schonend beibringen kann, Katsuki, aber wahrscheinlich wirst du ewig auf deinen Wolf warten müssen, weil du keinen hast.
Scharf schnappe ich nach Luft, als ich seine Worte höre.
Ich mag dich Katsuki und wäre ich dein Wolf, hätten wir es definitiv weit geschafft, aber leider muss ich dir die Wahrheit sagen, als guter Freund.
,,Woher willst du das wissen?" Wütend balle ich meine Hände zu Fäusten. Guter Freund, dass ich nicht lache! Wir kennen uns gerade Mal 'ne gute halbe Stunde. Was bildet er sich ein, dass wir jetzt Freunde sind, nachdem ich sein Meckern über Alles und jeden hören musste?
Mit siebzehn Jahren oder älter seinen Wolf noch nicht kennengelernt zu haben, ist sehr unwahrscheinlich. Dein Wolf hätte auch dann Kontakt zu anderen Wölfen aufgenommen. Hat er aber nicht. Außerdem wollte Herr Aizawa und All Might dich deswegen zum Gespräch einladen, wenn du bis zu deinem achtzehnten Geburtstag immer noch Wolfslos bin.
,,Wer weiß alles davon? Dass mit dem Wolfslos, meine ich."
Mein Herz beginnt zu rasen.
Jeder, meint Coldfire.
Ich knabbre nervös auf meine Lippen. Also habe ich mich, doch nicht getäuscht, dass man mich mitleidig an sieht. Seit letzter Woche ignorieren mich viele und Iida rastet auch nicht mehr komplett aus, wenn ich mich angeblich unmöglich benehme.
Weißt du das, Ira.
Darüber wollte ich heute mit dir sprechen. Bevor Kirishima, Izuku-Kun und Todoroki mich entdeckt haben, redeten sie von dir wie schade und schlimm sie es finden, dass du vielleicht Wolfslos bist.
Dann könnte ich mich doch direkt als Omega outen. Wolfslos zu sein ist viel schlimmer als ein Omega zu sein. Aber wenn es jeder erfährt, dann wird jeder mich für schwach halten.
Coldfire nimmt meine Panik wahr, aber missversteht sie, da er an einer Lüge glaubt.
Vielleicht wird es dir helfen bei meinen Problemen zu helfen. Zur Ablenkung meine ich.
So ein Egoist!, beschimpft Ira ihn fassungslos. Schmeiß ihn sofort raus!
Ich öffne die Tür. ,,Nett von dir, aber ich habe einen Aufsatz vor mir. Tschüss Coldfire."
Überrascht sieht er mich an.
Aber ich habe noch nicht über meine heutige Begegnung im Wald gesprochen. Da war eine Omega Wölfin und ...
,,Erzähl es mir morgen. Jetzt habe ich keine Zeit!" Äußerlich sehe ich desinteressiert aus, aber innerlich will ich wissen, wie er über Ira denkt.
Coldfire nickt, sieht aber nicht sauer aus, nur enttäuscht, was ich nicht gedacht habe. Wortlos verlässt er mein Zimmer ohne mich anzusehen. Ich schließe die Tür hinter ihm zu und setze mich ans Schreibtisch.
Er mag dich, stellt Ira fest.
,,Glaubst du er mag dich auch?"
Nee, das lässt sein Stolz nicht zu.
,,Was genau, haben Deku und die anderen gesagt, dass ich Wolfslos sein könnte."
Naja Kirishima hat es angesprochen und gesagt, dass du schneller ausrastest als vorher und er denkt, dass es daran liegt, dass du Wolfslos bist. Todoroki wusste nicht genau, was er davon halten sollte, da er dich nie richtig beachtet hat. Deshalb hat er sich auch neben dich hingesetzt und versucht eine Konversation mit dir zu treiben.
,,Das kann man doch kaum eine Konversation nennen."
Ich sag's ja: Er hat es versucht. Izuku-Kun ist der einzige, der glaubt, dass du ein Wolf hast, weil er eine Anspielung auf mich gemacht hat. Er sagte:'Kacchans Wut ist mehr als nur eine Emotion'.
Erstaunt hebe ich meine Augenbrauen. Ich muss unbedingt mit ihm reden, um zu wissen, was er noch weiß. Was wäre wenn er eins und eins zusammen zählt und feststellt, dass Ira die Wölfin ist. Das muss ich unbedingt verhindern!
* * *
Ein grauenvolles Geräusch schreckt mich aus meinen Schlaf. Schnell hebe ich meinen Kopf hoch und blinzele verschlafen. Ich sehe mich um und die Ursache des grauenvolles Geräuschs: Mein Wecker, der wie immer auf meinen Nachttisch steht. Normalerweise würde ich den jetzt gegen die Wand schmeißen, was nichts bringen würde, weil er aus irgendeinem Grund nicht kaputt geht und deshalb weiterhin piept. Aber durch die Strafaufgabe bin ich an meinen Schreibtisch eingeschlafen, da ich fast die ganze Nacht dafür gebraucht habe.
Schleppend stehe ich auf und gehe zu meinen Wecker. Mit voller Wucht wollte ich ihn gegen die Wand schmeißen, halte aber kurz inne. Auf keinen Fall wollte ihn danach wieder aufheben, um zu gucken wie viel Uhr es ist und um ihn abzuschalten. Also schalte ich meinen Wecker aus und schaue wie spät es ist. Geschockt vergrößern sich meine Augen, als ich sehe, dass ich nur noch zwanzig Minuten habe bis Unterrichtsbeginn.
Ehe ich mich versah, habe ich schon den Wecker gegen die Wand geschleudert.
,,Verdammte Scheiße!", fluche ich und beginne mit meiner morgendliche Routine. Fast bin ich sogar gegen meinen mein Stuhl gelaufen, um meine Tasche einzupacken.
Guten Morgen, Katsuki. Gut geschlafen? Ich nicht so, weil ich soo müde bin, begrüßt mich Ira schlecht gelaunt, als ich fertig mit meiner Morgenroutine bin.
Warum Ira müde ist, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Schließlich war ich derjenige gewesen, der die Aufgabe erledigen musste. Sie konnte währenddessen schlafen.
Wie sollte ich den bitteschön schlafen, wenn du mich genervt hast. Jedes Mal, wenn ich fast am Schlafen war, hast du mich aufgewacht, weil du nicht weiter kamst.
Ich knirsche mit meinen Zähne und verkneifen meine Antwort, obwohl ich gerne was dazu gesagt hätte. Aber in ihrem jetzigen Zustand würde das nur in einem großen Streit enden, denn wenn immer wenn Ira schlecht gelaunt ist, ist sie ziemlich streitsüchtig.
Ich bin nicht streitsüchtig, neuer Deku. Das bist du.
Ach halt bloß die Klappe, Psycho-Braut.
Ich schnappe meinen Mp3-player und meinen gepackten Rucksack, ehe ich mein Zimmer verlasse und die Tür hinter mir mit meinen Schlüssel verließe. Mit schnellen Schritten mache ich mich auf dem Weg zum Unterricht.
,,Hey, Bakugo!", ruft jemand hinter mir. Vor Schreck zucke ich etwas zusammen. Zu meinen Glück ist es Denki und nicht Todoroki, wie ich anfangs gedacht habe.
Ungeduldig warte ich auf ihn bis er mich aufgeholt hat.
,,Ich muss mit dir reden", sagt Denki, als er mich aufgeholt hat.
,,Verschieben wir uns aufs später. Wir haben gleich Unterricht."
,,Das können wir auf den Weg dorthin besprechen", meint der Blondhaarige und setzt sich in Bewegung.
,,Wenn du meinst. Dann Schieß los. Worüber willst du mit mir reden?", gebe ich zurück und setze ebenfalls mein Weg zu unserem Klassenraum fort.
,,Ich will mit dir über dein Verhalten reden. In letzter Zeit benimmst du dich aggressiv gegenüber uns. Zwar tickst du sehr schnell aus, aber zur Zeit schneller und vor allem explosiver."
Überrascht von seiner Ernsthaftigkeit in seiner Stimme bleibe ich still.
Als er merkt, dass von mir nichts kommen wird, fährt er fort:
,,Kirishima verletzt du dabei am meisten von uns. Er macht sich Vorwürfe und nimmt deine Worte sehr zur Herzen."
Meine Hand fängt an zu zittern, weshalb ich meine Hand zu einer Faust balle. Ich knabbere an meiner Unterlippe. Es fällt mir schwer dazu was zu sagen, denn der Kloß im meinen Hals verhindert es.
,,Gestern dachte ich es wäre alles wieder in Ordnung, aber nach deinem Abgang gestern, weiß ich, dass es dem nicht so ist. Du wirst nicht damit aufhören. Was ist los mit dir?"
Er bleibt stehen und zieht mich an meinen Ärmel zu ihm.
,,Während du dich selber verletzt Bakugo, tust du den anderen auch weh", flüstert er mir zu, während er mir tief in die Augen schaut.
Schön jemanden mit gleicher Meinung zu treffen. Denki scheint zu wissen, was für ein Hohlkopf du bist.
Die Worte von Ira lassen mich zusammen zucken. Mit gepressten Lippen breche ich den Augenkontakt zu Denki ab. So viele Sachen spucken in meinen Kopf. Sei es die Sache, dass ich ein Omega bin, dass ich schwul bin und ausgerechnet verliebt in einem Nichtsnutz bin und andere Sachen, die ich verdrängt habe, weil ich zu sehr beschäftigt bin mit den zuerst genannten Problemen.
Sauer und enttäuscht schüttelt Denki seinen Kopf. ,,Dann nicht. Schönes Leben noch, Bakugo."
,,Denki warte", sage ich aus Reflex und halte seine Hand fest.
,,Ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Momentan geht es bei mir drunter und drüber. Jedes Mal wenn ich versuche meine Probleme zu lösen, entstehen Neue. Es ist frustrierend! Aber es war nicht meine Absicht meine Frust an euch rauszulassen. Es geschieht einfach."
,,Bakugou, ich..."
,,Es tut mir leid."
Denki weitet überrascht seine Augen.
,,Vielleicht ist es besser, wenn ihr mich einfach solange meidet oder so", füge ich hinzu bevor ich ihn stehen lasse und weg gehe.
* * *
Erleichtert seufzen die meisten aus meiner Klasse als der Schulgong ertönt. Ich jedoch verziehe missmutig mein Gesicht. Denn nach der Pause werden sie auf Jagd gehen während ich Unterricht habe. Aus meinen Rucksack hole ich meine Strafarbeit und gehe genervt zu Herr Aizawa. Er sieht auch nicht sonderlich gut gelaunt aus, was wahrscheinlich daran liegt, dass er von Kirishima und Denki aufgehalten wird seine Sachen zu packen und zu verschwinden.
Der Gedanke neben Kirishima zu stehen macht mich unwohl, weil ich Angst habe ihn aus Versehen zu beleidigen. Darum stelle ich mich neben Herr Aizawa hin, der mich perplex anschaut, da man sich normalerweise hinter dem Lehrerpult anstellt und nicht vor dem Pult.
,,Herr Aizawa. Ich bitte dich... Ich meine: Ich bitte Sie, lassen sie mich auf die Jagd gehen. Das war das letzte Mal, dass ich zu spät komme. Ich schwöre", bettelt Denki.
Im Gegensatz zu mir ist Denki zu spät gekommen. Fast wäre ich auch zu spät gekommen. Doch ich hatte Glück. Eine Sekunde mehr und ich würde mit Denki betteln.
,,Keine Sorge du wirst von einer netten Gesellschaft umgeben sein, nicht wahr ihr beiden?"
Ich runzle meine Stirn. Kirishima darf nicht zur Jagd gehen? Fragend schaue ich ihn an und sehe, dass er wie ich, Blätter in seiner Hand hält mit der Überschrift "Warum es verboten ist, sich in der verbotene Zone aufzuhalten".
Er hat auch eine Strafarbeit bekommen. Und nach seiner Überschrift war Kirishima in der verbotene Zone. Dort dürfen wir nicht sein, weil sich dort Abtrünnige sind, die sehr gefährlich sind. Ira scheißt auf diesen Verbot, wie man es gestern erkennen konnte, als wir von einem Abtrünnigen verfolgt wurden. Ich kann sie auch verstehen. In unserem Revier zu jagen können wir nicht, da man uns für Eindringlinge halten würde.
Kirishima räuspert sich.
,,Hier ist mein Aufsatz, Herr Aizawa."
,,Und meins", ruft Todoroki neben mir, der mir fast ein Herzinfarkt bescherte. Hat er sich an geschlichen oder wie kommst, dass ich ihn nicht gehört habe, als er sich neben mich hinstellt hat? Neben Todoroki kann ich Deku ausmachen, der auch Blätter in seiner Hand hält.
,,Hier ist auch mein Aufsatz", sagt Deku schüchtern.
Sowohl Todoroki und Deku mussten auch ein Aufsatz über die Gefahren der verbotene Zone schreiben, wie Kirishima.
,,Und was ist mit dir Bakugou? Kannst du auch dein Aufsatz schon vorzeigen?"
Stumm übergebe ich ihm meine Strafarbeit.
,,Euer Unterricht findet in diesem Klassenraum statt", spricht Herr Aizawa. ,,Und vergiss nicht dein Aufsatz über das zu spät kommen", erinnert er Denki, der es nur mit einem Stöhnen kommentiert.
Als es für mich keinen Grund mehr gibt hier weiter rum zu stehen, gehe ich zu meinen Platz. Doch Kirishima folgt mir. ,,Denki hat mir erzählt, warum du momentan angespannt bist."
Ich antworte ihm nicht, sondern lasse mich auf meinen Stuhl fallen.
,,Ich bin mit deiner Idee nicht einverstanden. Du kannst mich nicht ignorieren. Wenn es dir schlecht geht, dann musst du darüber reden."
,,Kacchan geht es nicht gut?!" Deku sieht mich besorgt an. Ein schönes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus, als er mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Doch zu gleich werde ich sauer, da er mich jetzt für ein Schwächling hält.
,,Mir geht es gut", sage ich eingeschnappt und krame mein Mp3-player aus meinen Rucksack.
,,Sicher", fragt Deku.
,,Hör Mal ganz genau zu Deku!", beginne ich und stehe schnell auf, was sich als Fehler entpuppt, denn plötzlich erfasst mich ein Schwindelanfall. Die Welt dreht sich, während ich schwarze Punkte sehe.
Meine Beine knicken ein und ich wäre runtergefallen, hätten mich im letzten Moment keine zwei starke Arme aufgefangen. Ich schaue rauf, um zu sehen wer es war und sehe in zwei grüne Augen. Mein Kopf liegt an seiner Brust gepresst, so dass ich sein Herzschlag hören konnte. Vor paar Jahren wäre es nicht möglich gewesen, denn zu dem Zeitpunkt war ich größer als er gewesen. Aber nun sind wir fast gleich groß.
Peinlich berührt erröte ich. Am liebsten würde ich vor Scham versinken. Nun wissen alle, dass ich schwach bin. Obwohl es mir schmerzt dies zu tun, löse ich mich von Deku, um meine Ehre ein Stück retten zu können. Wackelig stehe ich nun auf meine Beine.
,,Setzt dich, Bakugo." Kirishima zeigt auf meinen Stuhl. Ohne mich zu bedanken setzte ich mich hin und versuche mein Zittern und meine aufkommende Übelkeit zu unterdrücken.
Deku reicht mir seine Wasserflasche.
,,Trink."
Ich schüttle meinen Kopf.
,,Trink", sagt er es eindringlicher. Seufzend nehme ich seine Wasserflasche und trinke erst Mal schlückchenweise, dann fast gierig. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich seit gestern nichts zu essen hatte.
Mit zusammengepressten Lippen überreiche ich ihm seine leere Flasche und mache Anstalten aufzustehen.
,,Bis du bescheuert? Setzt dich."
Kirishima legt seine Hand auf meine Schulter ab und drückte mich bestimmend nach unten.
,,Ich habe aber Hunger", entgegne ich ihm.
,,Du kannst mein Essen haben, Kacchan."
Deku geht an seinem Platz und kommt mit seinem Bento wieder. Er öffnet sie für mich und stellt sie auf meinen Tisch. Ich wollte ablehnen, denn schließlich hat er mir schon genug geholfen und ich will am Ende nicht in seiner Schuld stehen.
Iss. Unser Körper braucht essen.
Ist ja gut, beruhige ich Ira.
Zaghaft beginne ich zu essen. Am liebsten will ich das Essen verschlingen vor Hunger, doch ich zwinge mich in meinen gewohnten Tempo zu essen. Deku und Kirishima beobachten mich, als würde ich jeden Moment ohnmächtig werden.
Ist alles mit dir in Ordnung, Katsuki?, ertönt plötzlich Coldfires Stimme in meinen Kopf.
Ja, alles gut.
Das ist gut, denn später müssen wir noch reden. Ich war gestern noch nicht fertig.
Ich weiß.
Ach ja und noch was, höre Coldfire in meinen Kopf sagen. Weiß jemand, dass du Wölfe verstehen kannst.
Ich schweige, was schon Antwort genug ist.
Keine Sorge, bester Freund. Ich werde es niemanden erzählen.
Erleichtert fällt ein Stein vom meinem Herzen.
Danke.
Aber dafür darfst du mich nicht unterbrechen und musst mir Ratschläge geben, sonst ist dein Geheimnis schneller kein Geheimnis, als dass du 'Wolf' sagen kannst.
Ich verstehe, erwiderte ich.
Dann bis später, verabschiedet er sich.
,,Hier, bitte." Ich gebe Deku seinen leere Bento Box. ,,Und danke", füge ich noch leise hinzu. Deku strahlt mich an, als hätte er im Lotto gewonnen.
,,Kein Problem, Kacchan. Geht es dir besser?"
Zur Antwort nicke ich ihm zu. Deku wollte was sagen, aber der Gong unterbricht ihn. Wir haben jetzt wieder Unterricht. Ich wende mich von Kirishima und Deku ab und schaue aus dem Fenster. Kurz darauf höre ich beide seufzen und Schritte, die sich von meinen Platz entfernen.
Du bist wirklich undankbar.
Was willst du Ira? Ich habe mich doch schon bereits bedankt.
Ira lacht nur und antwortet mir nicht mehr. Aber es wäre eh egal gewesen, was sie mir letztendlich gesagt hätte, da es mir nicht interessiert und ich von der Fenster Spieglung erkennen konnte, dass
All Might gerade ins Klassenzimmer reinkommt, um mit uns Unterricht zu machen.
Ich ändere meine Position, sodass ich eine besseren und bequemeren Blick zum Lehrerpult habe, wo All Might steht.
,,Da ihr euch gestern beziehungsweise heute schon", sagt er einen Blick auf Denki, der nur mürrisch sein Gesicht verzieht. ,,daneben benommen habt, werden wir besprechen, welche Konsequenzen euer Verhalten hat."
,,Das habe ich schon gestern in meinen Aufsatz geschrieben", maule ich.
,,Es noch Mal mündlich zu machen, wird keinem von uns schaden, junger Bakugou", ist seine Erwiderung darauf.
,,Fangen wir mit dir an." All Might nickt Denki zu. ,,Was hast du getan und welche verheerende Folgen könnte dein Verhalten haben?"
,,Ich bin zum wiederholten Mal zu spät gekommen. Mein Verhalten in eine andere Situation kann sehr schlecht sein", sagt Denki.
All Might wartet, dass Denki noch was ergänzt, tut er aber nicht. Seufzend wendet All Might sich an Todoroki, Kirishima und Deku.
,,Was ist mit euch?"
,,Wir waren in der verbotenen Zone", beginnt Kirishima.
,,Sich dort aufzuhalten ist gefährlich, weil Abtrünnige in der verbotene Zone sind, die ohne zu Zögern uns töten können", fährt Deku fort.
,,Außerdem verliert man schnell die Orientierung", ergänzt Todoroki.
,,Weiter zu dir Bakugo." All Might sieht mich auffordend an.
,,Gestern habe ich ein verantwortungsloses und unzuverlässiges Verhalten gezeigt."
,,Welche Folgen kann dein gestriges Verhalten haben?", fragt All Might nach, als ich nichts mehr sage. Ich zucke mit meinen Schulter.
Wieso sagst du nichts? Du kannst doch irgendetwas von deinem Text zitieren.
Einfach so, sage nur.
Typisch, schnaubt Ira.
,,Sind wir jetzt fertig?" Hoffnungsvoll schaut Denki All Might an.
,,Nein, ich habe noch etwas mit euch vor." Denki zieht einen Schmollmund und stönt theatralisch.
,,Ich dachte mir, da ihr zu den Leuten gehört die ihren Wolf nicht sehr gut in Kontrolle habt, könnten wir raus gehen und es dort lernen."
Es entgeht mir dabei nicht, dass
All Might mein Blick ausweicht.
Vor Scham senke ich meinen Kopf. Das wird ganz klar sehr schlimm werden!
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Ja, es ist ein Todobaku Fanfiction, aber bis sie sich wirklich nähern wird erst in den baldigen Kapiteln kommen.
Seid ihr eigentlich mit der Länge der Kapiteln zufrieden oder soll ich sie kürzen oder verlängern?
Und wie findet ihr die Story bisher? Irgendwelche Anmerkungen oder Korrekturen?
Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, ich update jede zweite bis dritte Woche.
Dann sehen wir uns hoffentlich beim nächsten Kapitel.
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