17.2| Gelüftet
+ Wird noch überarbeitet +
Schwungvoll öffne ich die Tür und verlasse mein Zimmer. Ich bin entschlossen und bereit. Doch diese Motivation gilt nicht für die Schule. Also ich will nicht sagen, dass ich nicht motiviert für die Schule bin - Das bin ich nämlich immer. Es ist momentan eh zu früh, um sich auf dem Weg zum Klassenzimmer zu machen. Ich bin entschlossen und bereit, um mit Yaoyorozu über Todoroki zu reden. Als ich meine Schuluniform angezogen habe, um mich schonmal für die Schule vorzubereiten, ist mir einiges klar geworden.
Ich bin ansonsten nicht der Typ, der anderen den Sieg überlässt! Ich bin der Typ, der sich nimmt, was er will. Und ich will Todoroki. Viele mögen nun von meinem Entscheidungswechsel überrascht sein, was verständlich ist. Ich bin selbst von meinem Mut überrascht. Es kam unerwartet. Aber als ich weiter drüber nachgedacht habe, kam mir der Gedanke, was wäre, wenn Todoroki dann am Ende mit Yaoyorozu zusammen kommt, weil ich Rücksicht auf Jirou genommen habe?
Nun ja, wie man sehen kann, fand ich diesen Gedanken nicht sehr ansprechend und bin deshalb auf dem Weg zu Yaoyorozu. Versteht mich nicht falsch! Jirou gehört zu meinen besten Freunden, aber so ergeht es auch Yaoyorozu. Sie ist mit Jirou auch befreundet. Jirou zwischen mir und Yaoyorozu entscheiden zu lassen und das nur wegen Todoroki, will ich möglichst vermeiden. Hoffentlich kriege ich das hin.
Vor ihrer Tür bleibe ich anschließend stehen. Nach einem kurzen Zögern, in der ich mich sammle, klopfe ich dann auch an ihre Tür. Fast im selben Augenblick öffnet sie ihre Tür. Yaoyorozu trägt, wie ich, bereits ihre Schuluniform. Ihr langes, schwarzes Haar trägt sie offen. Anscheinend war sie eben dabei ihre Haare zu kämmen. Mein Gegenüber runzelt die Stirn und will gerade ihren Mund öffnen, aber ich komme ihr zuvor.
"Hi", begrüße ich sie. "Wir müssen reden." Auch in diesem Falle gebe ich ihr keinen Moment darauf zu reagieren, sondern schlängle mich ohne zu frage in ihr Zimmer. "Setzt dich", sage ich und deute auf ihr Himmelbett, während ich mich auf einer der Stühle gemütlich mache.
"Bevor ich anfange: Du wirst, mir zuhöre und mich nicht unterbrechen! Erst wenn ich es dir erlaube, verstanden?"
"Nun, Ich ver-", beginnt sie. "Super, dann kann ich jetzt über meinen Anliegen sprechen", meine ich.
"Um nicht lange auf den heißen Brei zu reden: Todoroki steht seit Langem auf mich, ich aber nicht auf ihn. Doch das hat sich geändert. Ich will es mit ihm versuchen. Was ich aber gestern über ihn gesagt habe, hab ich vollkommen ernstgemeint. Da hatte ich kein Interesse an ihn. Tatsächlich erst danach, als er zu mir gekommen ist. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich es dir gerne davor gesagt hätte, aber das wäre falsch Todoroki gegenüber, da ich erst seine Erlaubnis brauche, um persönliche Dinge über ihn erzählen zu können.
Verlegen schaue ich etwas zur Seite. "Und bevor du fragst: Nein, ich habe nicht nach seiner Erlaubnis gefragt. Dies eventuell zu tun ist mir gar nicht eingefallen und jetzt bereue ich tatsächlich es dir gesagt zu haben."
"Baku-", versucht Yaoyorozu erneut mir etwas mitzuteilen. "Nicht jetzt. Du redest, wenn ich fertig bin. Jedenfalls habe ich gestern vergessen Todoroki zu sagen, dass du mit ihm reden willst und wenn ich drüber nachdenke, wirst du es - außer es lässt sich nicht vermeiden - nicht mehr tun", befehle ich ihr. Keine Ahnung woher die Worte kommen, aber ich habe plötzlich den Drang mich vor ihr zu behaupten. "Der Grund, weshalb ich es dir persönlich sagen will, ist, dass ich dich mag und ich mit Jirou befreundet bin und ihr deshalb nicht zur Last fallen will. Falls du den Mumm hast, mir nun den Kampf zu erklären, will ich dir Gründe nennen, weshalb ein Kampf um Todoroki sinnlos ist:
1. Todorokis und mein Wolf verstehen sich sehr gut
2. Todoroki interessiert sich für mich
3. Wir würden Jirou verletzen, denn ich werde keine Rücksicht auf andere Gefühle nehmen diesmal", mache ich deutlich."
Gut der zweite Punkt ist gelogen, aber das weiß sie nicht.
"Kann ich mich jetzt auch dazu äußern", meldet Pferdeschwanz sich. Ich kreuze meine Arme übereinander und nicke ihr zu. "Gut", seufzt sie, "Deine Ansprache ist ziemlich unnötig gewesen, denn ich weiß alles schon"
"Auf keinen Fall", brülle ich. "Ähm einen Moment", stottere ich, als ich realisiere, was sie gesagt hat. "Du wusstest das bereits?"
Yaoyorozu nickt. "Nun mehr oder weniger. Nachts bin ich einen wütenden Todoroki über den Weg gelaufen, der später außerdem deine ganze Clique verprügeln wollte, weil sie euren besonderen Moment zerstört haben soll. Aus unserem Gespräch fand ich heraus, dass er in dich verliebt war, du aber nicht in ihn und ihr anscheinend füreinander bestimmt seid, was Todorokis ungewöhnlichen Geruch erklären würde."
"Oh... Okay", stammle ich, während ich ihre Worte verarbeite. "Dann wäre alles geklärt. Wir sehen uns in der Schule. Ach ja und wir sind nicht füreinander bestimmt. Tschüss", verabschiede ich mich von ihr. Bin ich sauer auf Todoroki? Nee, das bin ich nicht. Unter anderem Umständen schon, aber da der Streit eskaliert werden könnte, bin ich einfach nur froh.
Doch plötzlich ergreift Yaoyorozu meine Hand. "Vielleicht solltest du nicht gehen. Zumindest nicht jetzt", rät sie mir auf einmal. Verwirrt von ihrem Rat schaue ich sie schräg an. "Und wieso?" Sie kräuselt ihre Nase. "Weil du stink- ... riechst. Du riechst", formuliert sie es nett etwas später. "Tu dir keinen Zwang an und nutzte mein Bad. Ich werde aus deinem Zimmer eine andere Schuluniform wählen und im Gemeinschaftsraum dir auch was zu essen holen. Du hattest noch kein Essen, oder?", sagt Yaoyorozu und drückt mich ins Bad.
"Also, Ich ...", fange ich an zu reden, aber da schubst sie mich schon ins Bad und knallt die Tür vor meiner Nase zu. Das war...
Komisch
* * * * *
Ich ziehe den Duschvorhang zurück und verlasse die Badewanne. Auf dem Klodeckel liegt bereits ein Handtuch und eine frische Schuluniform. Dann wäre meine so ebene Sorge, ob ich ein Handtuch noch bekomme und wie ich die neue Schuluniform erhalte, geklärt. Während ich über Yaoyorozu komisches Verhalten nachdenke, ziehe ich mich um. Zwar ist es nett von ihr mir zu sagen, dass ich stinke, damit ich auch was dagegen tun kann. Aber wieso muss ich dieses Problem unbedingt in ihrem Bad lösen? Andere hätten es mir vielleicht angeboten, jedoch bestand sie darauf, dass ich es bei ihrem und nicht bei meinem tue.
Komisch.
Als ich das Bad frisch angezogen und mit nassen Haaren verlasse, bemerke ich zum einen, dass ihr Fenster weit offensteht und Yaoyorozu wohl mit einem Raumspray rum gesprüht hat. Ich weiß nicht, ob ich verärgert oder mich schämen sollte. Eigentlich merke ich schon selbst, wenn ich stinke.
Abgesehen davon, bemerke ich Yaoyorozu, die am Tisch sitz. Der Tisch ist voll mit Essen, wie Erdbeeren, Kirschen, Ananas und vielen anderen Früchte, Obstsorten und Beeren. Auch entdecke ich mehrere Packungen Schokoladen und Gummibärchen. Ab diesem Moment realisiere ich, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Wieso bereitet sie mir so ein aufwendiges Frühstück auf? Vor allem weiß jeder, dass ich kein großer Fan von süßem Zeug bin und streng auf meine Ernährung achte. Also wieso Schokolade und Gummibärchen?
"Bedien dich", fordert die Schwarzhaarige mich auf, als ich weiterhin wie angewurzelt vor dem Badezimmer stehen. "Stimmt was nicht?", hakt sie nach, nachdem ich sie mit einem prüfenden Blick untersuche. "Die Frage sollte eher lauten, ob mit dir alles stimmt", sage ich und deute auf das Essen. "So viel werde ich nicht essen, besonders werde ich die Süßigkeiten nicht essen."
Wir liefern uns ein Anstarrwettbewerb, den ich nach einigen Minuten, wie ich es mir gedacht habe, gewinne. "Wie soll ich es dir nur erklären?", seufzt sie dann. Daraufhin ziehe ich meine Augenbrauen nach oben. Hält sie mich schwer für Begriff oder wieso sagt sie nicht direkt was ihr Anliegen ist?
"Weißt du, Bakugo, ich bin mir sicher, dass dir die Schokolade, die Gummibärchen und allgemein süße Dinge, dir sehr momentan gefallen werden. Genauso weiß ich, wieso du Todoroki gegenüber so unentschlossen bist. Ich meine, gestern hast du ihn abgelehnt und plötzlich willst du ihn?"
"Das kann ich erklä-"
"Auch weiß ich wieso du vielleicht zickig, sehr beschützerisch und eifersüchtig auf andere wirken könntest und das nur, weil Todoroki mit jemanden, wie mir, geredet hat", meint sie dann und spielt auf meine Ansage von eben an.
"Worauf willst du hinaus?", frage ich sie, denn ich habe wirklich kein Plan, was mein Essverhalten mit meiner Attitüde erstens zusammenhängt und zweites wieso sie sich solchen Müll ausdenkt! Das stimmt nicht!
"Dein Geruch hat es mir auch verraten. Durch dein Geruch weiß ich, wie du dich ungefähr verhalten wirst", gibt sie den Tipp. "Deinen Duft habe ich schonmal gerochen - nämlich gestern an Todoroki", fügt sie hinzu.
Sie presst ihre Lippen aufeinander und nimmt paar mal tief Luft. Anschließend schaut sie mir in die Augen.
"Bakugo, du bist ein Omega und ich fürchte, dass du bald in deine Hitze kommen wirst."
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