Kapitel 8
Hektisch kramte ich mein Handy heraus, während ich nach der ersten Nummer der beiden suchte. Mir war es gerade einfach nur egal, was sie mir gestern gebeichtet hatten, das einzige was zählte momentan war, dass es meinem Baby gut ging. So schnell ich konnte klickte ich auf den Anruf Button, von Eljeros Nummer, während ich Problem hatte, mit meinen zitternden Händen das Handy zu halten. ,,Hallo", ertönte seine Stimme aus den Lautsprechern.
,,Merda Eljero, ich weiß nicht, was ich tun soll", schluchzte ich, bevor ich meine Hand vor meinen Mund hielt, um nicht noch eines über meine Lippen zu lassen. Das einzige, was ich momentan in mir fühlte, war eine Panik, die mich hektisch atmen ließen. ,,Chiara, was ist los?", wollte er wissen, als ich hörte, dass er irgendwo anders hinlief, da zuvor starke Nebengeräusche zu hören waren, welche sich nach Gebrüll anhörten.
,,Da ist Blut und das nicht gerade wenig. Ich weiß nicht, was ich tun soll", krächzte ich, als meine Gedanken immer wieder zu dem Blut schweiften, ich aber versuchte meine Aufmerksamkeit alleine auf das Telefon zu lenken. ,,Bleibe bei dir, ich komme", wies er mir zu, als ich auch schon hörte, wie er sein Handy wegsteckte, doch anscheinend vergaß das Telefonat zu beenden. Da ich nicht ganz alleine sein wollte, versuchte ich mir zumindest selbst einzureden, blieb ich am Telefonat dran.
,,Leute macht schnell, ich muss sofort los", ertönte die schreiende Stimme von ihm. Spätestens jetzt sollte ich wahrscheinlich auflegen, doch ich tat es nicht. ,,Boss, wir können nicht schneller arbeiten, er redet einfach nicht", hörte ich eine mir unbekannte Stimme. War er auf der Arbeit? Wenn man es überhaupt so bezeichnen konnte, denn ich wusste nicht, ob seine Tätigkeit unter Arbeit zählte.
Das nächste, was ich hören konnte, war ein lauter Schuss und ein letztes Gebrüll, bevor eine Totenstille einging. Erschrocken riss ich die Augen auf und ließ einen spitzen Schrei von mir. Wurde da gerade jemand erschossen und ich war quasi live dabei? Ich konnte mir zwar schon denken, dass solche Dinge auch zu dem gehörten, war Eljero und auch Nevio ausführten, doch ich hatte noch ein wenig Hoffnung gehabt, dass sie keine Menschen umbrachten.
,,Was war das?", ist hier jemand, kam es von einer weiteren fremden Stimme, während ich mir auf die Lippe biss, um nicht noch ein Ton von mir zu geben. ,,Nein, das war bestimmt nur der Schrei von der Meme, die gerade verreckt ist", erwiderte Eljero, wobei ich merkte, dass er in seiner Tasche raschelte, er hatte anscheinend gehört, dass es mein Schrei war. Vielleicht würde das noch Stress verantworten, doch es war mir egal, viel mehr beschäftigte mich eine andere Frage. War der Tote vielleicht Vater von Kindern, die er jetzt einfach durch ihn zurückließ? Durch die Hand von Eljero, dem möglichen Väter für mein Baby, der eventuell auch Vater werden könnte.
,,Wenn Sie meinen, aber Boss, wieso haben Sie ihn umgebracht, wir haben keinerlei brauchbare Informationen", sprach er weiterhin zu ihm. Ich dachte, er wollte sich beeilen, darunter verstand ich eigentlich etwas anderes. ,,Er hatte sowieso nicht geredet, räumt ihn weg, ich muss jetzt los", rief er noch, bevor man das Zuknallen einer Tür hörte. ,,Bist du noch bei klarem Verstand, Chiara?", zischte er durch das Telefon. Er hatte es also auf jeden Fall gemerkt.
,,Ich kann ja wohl nichts dafür, dass du das Telefonat nicht beendet hast", schrie ich ihm entgegen. Jetzt war es also wieder meine Schuld. Er war schließlich derjenige, welcher sein Handy angelassen hatte, während er jemand umbrachte. Was dachte er sich eigentlich dabei? War er nicht mehr klar bei Verstand! Zwar hatte ich genauso den roten Button drücken können, doch schließlich hatte er so abrupt aufgehört zu sprechen, nicht ich.
,,Chiara, willst du jetzt ernsthaft diskutieren?", hakte er gereizt nach, als ich hörte, wie ein Motor laut aufbrummte. ,,Ja -", setzte ich an, wurde aber von einem erneuten starken Ziehen in meinem Unterleib davon abgehalten, welches mich schmerzhaft die Zähne zusammenpressen ließ, aber ein Zischen dennoch meinen Lippen überkam.
,,Alles in Ordnung?", ertönte die fragende Stimme durch den Hörer. ,,Ja klar, es ist ja nicht so, dass ich momentan höllische Schmerzen habe und Angst um mein ungeborenes Kind", schrie ich ihm entgegen, als ich schon rauslief, um mir meine Schuhe anzuziehen, sodass wir so schnell wie möglich losgehen konnten und keine nützliche Zeit verschwendeten. Die paar Minuten würden zwar wahrscheinlich nicht sehr viel ausmachen, aber ich hoffte einfach darauf. Schließlich machten Minuten manchmal auch Unterschiede zwischen Leben und Tod aus.
,,Wann bist du da?", hakte ich mit einer ruhigeren Stimme hinterher. ,,Ich fahre gerade deine Straße rein", womit er recht behielt, da genau in diesem Moment laute Motorgeräusche zu hören war und das Quietschen von Reifen, die eine starke Bremsung hinlegten. Hoffentlich hatte diese nicht Spuren auf dem Asphalt hinterlassen, ich hatte keine Lust auf Stress mit meinem Vermieter. Obwohl er nicht mal wüsste, dass sie von dem Auto eines anderen entstanden.
,,Steig ein", wies er mir zu, als er auch schon die Autotür aufdrückte. Schnell hüpfte ich rein, bevor er auch schon losfuhr. ,,Was ist genau passiert?", fragte er mich, als er noch fester in die Pedale drückte, sodass die Laternen und vereinzelte Bäume, die auf dem Grünstreifen fuhren, so schnell an mir vorbeizogen, dass ich sie nur noch verschwommen wahrnahm, wobei meine tränenreichen Augen das ganze nicht unbedingt besser machten. ,,Da war Blut in meinem Slip und nicht gerade wenig, so wie ich es dir aber auch schon am Telefon sagte", erklärte ich ihm. ,,Sonst nichts?", hakte er erneut nach. Wieso glaubte er mir nicht einfach! ,,Nein mehr war es nicht", zischte ich, wonach er endlich Ruhe gab und ich mich endlich zurücklehnen konnte, dennoch verließ mich die Angst nicht.
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,,Ich hole schnell die Ergebnisse, ich komme gleich wieder", kam es von der älteren Ärztin, welche mich zuvor noch untersucht hatte. Als sie aus dem Raum war, drehte ich mein Kopf zu Eljero, welcher die ganze Zeit neben mir auf dem Stuhl saß und mich betrachtete. Wenigstens einer war da, doch was war mit Nevio? Wollte er nicht kommen, hatte er den überhaupt kein Interesse an seinem eventuellen Kind oder wusste er es gar nicht?
,,Hast du Nevio eigentlich Bescheid gegeben?", erkundigte ich mich deshalb, als ich ihn fragend ansah. An den Nacken fasste er sich, während er sich daran kratzte, bevor er mich entschuldigend anblickte. Mit war schon klar, was das hieß, aber er sollte es aussprechen, weswegen ich ihn auffordernd ansah. ,,Nein, das musste ich wohl vergessen haben", sprach er zögerlich, bevor er wieder seinen gefassten Ausdruck annahm. ,,Aber das ist auch nicht so schlimm, schließlich bin ich da und das reicht."
,,Eljero nein, das war ihm gegenüber unfair", erwiderte ich. Er konnte ihm doch nicht sowas verschweigen. Ich hätte es ja selbst gemacht, doch kam eben nicht an mein Handy. Gerade als er ansetzen wollte darauf was zu erwidern, wurde er unterbrochen, indem die Ärztin wieder ins Zimmer platzte, mit den Unterlagen in der Hand. ,,Ich hab die Ergebnisse der Untersuchung."
Es tut mir leid, dass so lange kein Kapitel kam, doch leider werden auch weiterhin keine regelmäßigen Updates kommen.
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