
Kapitel 3
Ich konnte in zwei erschrockene und überrumpelte Gesichter starren, die mich fassungslos ansahen. Vielleicht hätte ich es schonender sagen sollen, doch für mich war es auch alles andere als schonend, auf die zwei positiven Striche des Schwangerschaftstest zu starren. Da haben die beiden es eigentlich noch einfacher, schließlich mussten diese nicht mit den Beschwerden leben und schon gar nicht ein Baby austragen.
,,Das ist jetzt nicht dein Ernst Chiara oder? Sag mir bitte, dass das nur ein Scherz war", sagte Nevio immer noch unter Schock, der anscheinend zuerst seine Stimme wieder gefunden hatte. ,,Wieso sollte ich deswegen Scherzen?!", zischte ich. Seine Art machte mich momentan ziemlich aggressiv, so war er bei unserer gemeinsamen Nacht nicht.
,,Du meinst das ernst", hauchte Eljero, welcher mich ebenso geschockt ansah. Wieso dachten die beiden überhaupt das ich log. Ich meine das war definitiv kein Thema, über das man Scherze machen sollte, schließlich geht es dabei um ein Menschenleben, über das man die völlige Verantwortung trägt. Und dabei war nicht nur die Mutter gemeint. Einer der beiden, wer auch immer es sein würde, sollte auch seinen Job als Vater ernst nehmen. Denn ich wollte nicht alleinerziehende Mutter sein, zwar bewunderte ich die Mütter die dies konnten oder aus gegebenen Umständen mussten, doch ich wusste nicht ob ich das könnte. Ich wollte meinem Kind einfach einen Vater bieten, egal unter welchen Umständen und was ich dafür tun müsste.
,,Ja verdammte scheiße, ich meine das vollkommen Ernst. Wenn ihr meinem Wort keinen Glauben schenkt, kann ich euch auch gerne das Ultraschall Bild vorlegen", äußerte ich mich. ,,Nein, das wird nicht nötig sein, ich glaube dir", erwiderte Eljero, bei dem ich überhaupt nicht ablesen konnte, wie er das ganze gerade fand. Begeisterung sah zwar anders aus, doch pure Enttäuschung ebenso. ,,Aber wie kann man bitte nicht wissen, wer der Vater ist. Das ergibt keinen Sinn Chiara", schrie Nevio schon leicht. Verdammte scheiße, ich wusste es doch selbst nicht. Ich merkte schon, dass ich dieses Wort in der letzten Zeit ziemlich oft benutzte, doch dir beiden trieben mich schon in nur wenigen Minuten dazu, dass ich Irre wurde.
,,Nun ja, wie schon gesagt hatte ich mit euch beiden einen One-Night-Stand und dies innerhalb einer Woche, also kann ich nicht einschätzen, wer von euch beiden der Vater ist", gab ich von mir. Mir war die Situation extremste unangenehm, nicht aus dem Grund das ich mit beiden was am Laufen hatte. Sondern da ich nicht einschätzen konnte, wie sie das ganze fanden und vor allem die Vorwurfsvollen Blicke der beiden.
,,Aber wir hatten doch verhütet. Wie kann das sein Chiara, du nimmst doch die Pille oder nicht?", wollte Eljero wissen. Als er in meine peinlich berührten Augen sah, wurde es ihm wahrscheinlich selbst klar, dass ich sie nicht nahm. ,,Hättest du das nicht sagen können. Dann hätten wir Kondome benutzt", schimpfte er mit mir. Wieso gab er mir jetzt die Schuld?! Klar hätte ich daran denken sollen, doch ich hatte in diesen Momenten einfach nur noch an diese prachtvollen Körper und was sie mit einem alles anstellen könnten gedacht. Da konnte sowas einfach mal schnell in Vergessenheit geraten.
Außerdem war doch nicht nur die Frau für Verhütung zuständig, der Mann konnte ebenso daran denken. Man sollte bei einem One-Night-Stand immer Kondome benutzen, rief ich mir die Worte von Nadia ins Gehirn. Tja daran hätte ich auch denken sollen, doch was geschehen ist, kann eben nicht mehr Rückgängig gemacht werden. Und nun müssen wir eben alle mit den Konsequenzen leben, die diese Nacht mit sich zogen.
Für mich war die ganze Situation schon so oder so nicht leicht, da musste ich mir nicht auch noch Vorwürfe von den beiden anhören. Aber es war doch mal wieder klar, dass ihr Testosteron ihnen im Weg war und nur an sich selbst gedacht wurde. Wie ich Männer doch so meist hasste.
,,Ja hätte ich, dass gebe ich zu. Aber dem war eben nicht so, hört auf mir deswegen Vorwürfe zu machen, wir haben alle Fehler gemacht, nicht nur ich", erwiderte ich. Ihre Gesichtsausdrücke beruhigten sich ein wenig, was meinen Puls ein wenig runterfahren ließ, der soeben noch auf Hochtouren lief. ,,Und wie stellst du dir das ganze vor" Was sollen wir jetzt tun?", erkundigte sich Nevio. Wieso musste immer ich alles wissen, sie sollten selber nachdenken. ,,Ich weiß es doch auch nicht, ich hatte gehofft das ihr mir das sagen könntet", sprach ich niedergeschlagen. Das ganze hier war schon wieder viel zu anstrengend, außerdem hatte ich schon wieder Hunger.
,,Woher sollen wir das Wissen, du weißt es schon viel länger als wir, als ob du dir noch keine Gedanken darüber gemacht hast", zischte Nevio. Mein Gott, dieser Mann kostete mir noch meinen letzten Nerv. Für wie dumm hielt er mich eigentlich?! ,,Du frägst ernsthaft, ob ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht habe. Doch habe ich und zwar täglich, wahrscheinlich sogar durchgehend. Doch ich kam bisher noch zu keiner logischen Schlussfolgerung, außerdem bin ich an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr nachdenken will, da es mir enorm kraft kostet, die ich nicht mehr besitze", fauchte ich, während sich schon Tränen in meinen Augen bildeten. Ich hasste diese Hormone, die in solchen Situationen mit mir durchgehen. Wieso mussten auch alle Gefühle in der Schwangerschaft verstärkt werden?!
Ein wenig erschrocken sah er mich an, anscheinend hatte er nicht mit meinem Wutausbruch gerechnet, doch die Gefühle gingen einfach mit mir durch. ,,Wir können es aber auch noch nicht wissen", erklärte er mir unnötigerweise, dem war ich mir schon selbst bewusste, doch dies war momentan die einzige Hoffnung die ich hatte. Ein dämlicher Versuch, um zu hoffen das sie eine Lösung für all das hätten.
Gestresst fuhr ich mir durch die Haare, so wie ich es immer tat, während mein Magen laut aufbrummte, was beide anscheinend ebenso mitbekamen, denn ein fettes Grinsen entstand auf deren Lippen. ,,Wollen wir rein gehen?", wollte Eljero wissen. ,,Ja, ich will Schokokuchen haben", sagte ich, bevor ich auch schon an ihnen vorbei ging, während sie mir hinterherliefen. Zwar wechselte sich die Stimmung gerade komplett, doch darüber war ich mehr als nur froh. Ein außenstehender würde das bestimmt als lustig einstufen, denn es sah urkomisch aus, wenn einem so zwei Muskelpakte hinterherliefen.
_ _ _
,,Wie wäre es, wenn du mit zu mir kommst", schlug Eljero vor. Ganz bestimmt nicht. ,,Wieso sollte sie, wir wissen nicht mal ob du überhaupt der Vater bist. Also könnte sie genauso zu mir", warf Nevio ein. Bevor das ganze schon wieder in einem Affentheater endete, sollte ich besser eingreifen, denn das Gezanke hielt ich nicht zweimal an einem Tag aus. Die beiden waren schlimmer als die Kinder im Kindergarten.
,,Ey Jungs, ich gehe zu keinem. Ich bleibe bei mir in der Wohnung, wir können treffen vereinbaren, aber ich werde ganz bestimmt bei keinem von euch einziehen", das würde ich nervlich gar nicht aushalten, ergänzte ich in Gedanken. ,,Darüber werden wir ganz bestimmt nochmal sprechen", gab Eljero von sich, während ich ihn grimmig ansah. ,,Da gibt es nichts zu bereden-", setzte ich an, wurde aber von ihm unterbrochen, in dem er mir eine Hand auf den Mund presste. Was sollte das?!
Ich versuchte wieder etwas anzusetzen, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen. ,,Sei still, wir werden beobachtet", zischte er leise, sodass nur wir ihn verstehen konnten. Wieso sollten wir beobachtet werden, wir waren ja keine Berühmtheiten oder sonst irgendwas in dieser Art. Er übertreibt einfach.
Jedoch sah sich auch Nevio erschrocken um. Was war den los mit den beiden? Man konnte schon denken, dass sie ein Geist gesehen hatten. Doch weiter konnte ich auch nicht darüber nachdenken, da plötzlich ein Schuss viel und ich in die erschrockenen Augen meines Gegenübers blicken konnte. Während ich einen brennenden Schmerz auf meiner Haut fühlen konnten. Nein bitte nicht.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro