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𝔻𝕣𝕖𝕚𝕦𝕟𝕕𝕫𝕨𝕒𝕟𝕫𝕚𝕘

Erst als meine Lungen schmerzhaft auf sich aufmerksam machten, erlaubte ich mir einzuatmen. Unterbewusst hatte ich gefühlt die ganze Zeit den Atem angehalten, während ich aufmerksam Dylans Worten lauschte. Er hingegen stand noch immer regungslos gegen das Geländer gelehnt, den Blick starr auf eines der Boote gerichtet. Seine Worte hatten mich direkt ins Herz getroffen, aber ich wusste beim besten Willen nicht, wie ich auf diese Offenbarung reagieren sollte.

Obwohl ich nun ungefähr erahnen konnte, was er durchgemacht hatte, bildete ich mir nicht im Geringsten ein, zu wissen, wie er sich fühlte. Es war nicht seine Schuld, das war mir natürlich bewusst. Trotzdem verstand ich, dass es sich für ihn so anfühlen musste. Er hatte mir den letzten Tag im Leben seines besten Freundes geschildert und selbst als vollkommen Unbeteiligte zerriss es mir das Herz.

Ein ganz normaler Tag war vollkommen unerwartet in einer tödlichen Tragödie geendet.

Einem Impuls folgend griff ich nach seiner Hand. »Es tut mir so unglaublich leid«, hauchte ich kaum hörbar. Allein das gleichmäßige Rauschen des Flusses sorgte dafür, dass diese Situation nicht vollkommen gespenstisch wirkte.

Einen kurzen Moment akzeptierte er meine Berührung, dann zog er seine Hand zurück. »Ich muss jetzt alleine sein«, brachte er schließlich leise hervor. Er hatte sich bereits zum Gehen abgewandt, als ich ihn vorsichtig an der Schulter zurückhielt. »Darf ich dich wenigstens nach Hause bringen?«, bot ich hoffnungsvoll an. Zu groß saß die Angst, er würde wieder irgendwelche Dummheiten anstellen.

»Nein«, erwiderte er in einem Tonfall, der keine Widerrede zuließ. Dann schüttelte er meine Hand ab und verschwand ohne ein weiteres Wort vom Steg. Ich verfolgte ihn hilflos mit meinen Augen, bis er irgendwann zwischen den Touristen im Hafenbereich verschwunden war. Erst dann bemerkte ich die Tränen, die sich unbemerkt ihren Weg über meine Wangen bahnten. Ich versuchte gar nicht erst, sie zurückzuhalten.

Nachdenklich sah ich in den klaren Nachthimmel hinauf. Die Sterne hatten schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt. Gerade als ich mich einigermaßen gefangen hatte, vibrierte mein Telefon. Hatte es sich Dylan vielleicht anders überlegt und wollte doch nicht alleine sein? Mit klopfendem Herzen zog ich es hervor und seufzte enttäuscht auf, als ich bemerkte, dass Megan versuchte mich zu erreichen.

»Hey«, nahm ich schließlich um Fassung bemüht das Telefonat entgegen. Sie durfte auf keinen Fall bemerken, dass etwas nicht stimmte.

»Home, sweet Home«, flötete sie mir euphorisch in mein Ohr. »Endlich zurück und ich musste dich einfach sofort anrufen! Bist du noch arbeiten?«

»Ich habe gerade Feierabend gemacht«, log ich und hoffte, sie würde meine Lüge nicht sofort enttarnen. Dylan hatte ziemlich deutlich gemacht, dass er es überhaupt nicht mochte, wenn über sein Privatleben geredet wurde und ich wollte ihn auf keinen Fall hintergehen.

»Echt?«, freute sie sich. »Hast du vielleicht Lust, doch noch bei mir vorbeizukommen?«

Uff. Eigentlich fühlte ich mich gerade überhaupt nicht nach Gesellschaft, aber mir fiel auch keine plausible Ausrede ein. »Okay«, hörte ich mich schließlich laut sagen, woraufhin ich mich auch schon in Bewegung setzte.

****

Keine Viertelstunde später saß ich bereits auf der ziemlich in die Jahre gekommenen roten Couch meiner besten Freundin. »Also, bevor ich dich mit Details von der Farm meiner Großeltern langweile ...«, begann sie und blickte mich neugierig an. »Erzählst du mir lieber, ob es Neuigkeiten von Dylan gibt?«

Oh ja, die gab es. Aber ich konnte sie nicht mit ihr teilen. »Nein«, kam also erneut eine Lüge über meine Lippen. »Mittlerweile bin ich auch eigentlich gar nicht mehr so interessiert an ihm.«

»Was?«, rief Megan entsetzt, während sie mich aufgerissenen Augen ungläubig betrachtete. »Woher kommt der Sinneswandel denn?«

»Keine Ahnung«, erklärte ich schulterzuckend und griff nach der Flasche O-Saft, die sie zuvor auf dem gläsernen Couchtisch platziert hatte. Beiläufig goss ich die Flüssigkeit in die beiden nebenstehenden Gläser und drückte ihr anschließend eines der Gefäße in die Hand.

»Du warst doch vollkommen besessen von diesem Kerl«, hakte sie noch immer fassungslos nach. Ihre grünen Augen waren zu kritischen Schlitzen verengt. »Was verschweigst du mir?«

Scheiße.

»Quatsch«, erwiderte ich mit einem aufgesetzten Lachen. »Es sind die letzten Ferien vor unserem finalen Schuljahr und die möchte ich nicht als drittklassige Detektivin vergeuden.«

»Hm«, machte meine beste Freundin und nahm endlich einen Schluck aus ihrem Glas. Anschließend stellte sie es zurück auf die Tischplatte und sprang hektisch von ihrem Platz auf, um aufgeregt in die Hände zu klatschen.

»Was ist jetzt wieder los?«, stöhnte ich in Angesicht einer unguten Vorahnung auf. Wenn Megan plötzlich euphorisch wurde, hatte sie sich definitiv etwas in den Kopf gesetzt.

»Kyle gibt heute eine Party und gerade habe ich überlegt, dass wir doch kurz zu ihm rübergehen könnten?«, schlug sie vor, während sie nach meiner Hand griff, um mich ebenfalls in den Stand zu ziehen.

»Auf keinen Fall«, wehrte ich ihren Vorschlag entschieden ab. »Erstens kann ich Kyle nicht ausstehen und zweitens habe ich keine Lust auf eine dieser Veranstaltungen, wo alle mit billigen roten Plastikbechern rumlaufen und anschließend besoffen in der Ecke liegen.«

Megan verdrehte die Augen. »Party! Es ist eine P-a-r-t-y, keine Veranstaltung

»Du brauchst mir das Wort nicht zu buchstabieren«, antwortete ich nun ebenfalls augenrollend. »Hast du mich etwa nur zu dir gelockt, um mich mit dieser vollkommen bescheuerten Idee zu überrumpeln?«

»Natürlich nicht«, erwiderte sie beschwichtigend. »Seine Anfrage kam erst vorhin und ich habe ihm noch nicht geantwortet. Aber irgendwie dachte ich gerade, es wäre vielleicht ganz cool, für eine Stunde hinzugehen.«

»Sorry, aber du weißt ganz genau, dass ich damit in etwa so wenig anfangen kann, wie ein Fisch mit einem Basketball.« Ganz davon abgesehen, dass meine Gedanken sowieso nur um Dylan kreisten. Allerdings konnte ich ihr das natürlich nicht sagen.

»Ich weiß ... Aber unter Umständen habe ich in den letzten Tagen ein bisschen mit Kyle getextet und ganz vielleicht ist er doch nicht so ein Idiot, wie wir immer dachten«, gab sie kleinlaut zu, während sie nervös eine Haarsträhne um den Zeigefinger wickelte.

Oh Mann.

Ganz offensichtlich war ich nicht die Einzige, die in der letzten Zeit ein paar Dinge verschwiegen hatte.

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