𝔻𝕣𝕖𝕚𝕦𝕟𝕕𝕧𝕚𝕖𝕣𝕫𝕚𝕘
Irgendwie konnte ich noch immer nicht ganz glauben, Dylan tatsächlich zu mir nach Hause eingeladen zu haben. Meine Eltern würden zu der Zeit bereits im Restaurant sein und auch Danielle hatte sich für den Abend entschuldigt, da sie mit ihren Freundinnen ins Kino gehen wollte.
Obwohl ich furchtbar aufgeregt war, fühlte es sich richtig an. Ich wollte ihm zeigen, wie ich lebte. Dies war auch der Grund, weshalb ich seit mehreren Stunden damit beschäftigt war, mein Zimmer aufzuräumen. Nicht, dass es besonders unordentlich gewesen wäre, allerdings fand ich am Ende doch immer noch etwas, was nicht perfekt genug schien.
Irgendwann klingelte mein Handy und riss mich somit aus meiner ausufernden Aufräumaktion. Ein Blick auf mein Telefon verriet mir, dass es Megan war, die mich via Facetime zu erreichen versuchte.
Ohne zu zögern nahm ich das Gespräch entgegen und das Gesicht meiner besten Freundin erschien auf dem Display. »Hey«, begrüßte ich sie außer Atem, während ich mich nach hinten auf mein Bett fallen ließ.
»Oh. Störe ich?«, wollte sie unmittelbar von mir wissen, ihre Augenbrauen verwundert nach oben gezogen.
»Nein. Im Gegenteil. Ich bin schon den halben Tag damit beschäftigt, mein Zimmer umzuräumen und kann eine kleine Pause wirklich gebrauchen.«
Die Verwirrung war Megan nun deutlich ins Gesicht geschrieben. »Aufräumen?«, wiederholte sie ungläubig meine Erklärung. »Wenn es bei jemanden nie unordentlich ist, bist du das. Also, wo bitte musst du Ordnung schaffen?«
»Dylan kommt heute Abend zu mir und–«
»Moment!«, unterbrach sie mich sofort. Sie schien ihr Handy abrupt näher an ihr Gesicht gezogen zu haben, denn ihre grünen Augen starrten mir in Großaufnahme entgegen. »Du hast ihn doch nicht etwa zu dir eingeladen, damit ihr–«
»Megan!« Nun war ich diejenige, die sie unterbrach. »Es dreht sich nicht immer alles nur um Sex, okay? Außerdem weißt du, dass er beim letzten Mal abgeblockt hat und nochmal werde ich ganz sicher nicht den ersten Schritt machen. Also ... Nein, das ist nicht der Grund, weshalb ich ihn eingeladen habe.«
»Okay, okay«, antwortete sie daraufhin nur lachend. »Weißt du denn schon, was ihr machen wollt?«
»Vielleicht Pizza bestellen und einen Film gucken. Was man halt so macht«, gab ich möglichst selbstsicher zurück. In Wahrheit war ich allerdings furchtbar nervös.
»Ich wollte später noch zu Kyle rüber. Unser Abend wird wahrscheinlich ähnlich verlaufen.« Ich beobachtete, wie Megan das Telefon auf ihrer Kommode abstellte und die Kamera anschließend auf sich ausrichtete. Sie öffnete die oberste Schublade und zog ein weißes Kleid hervor. »Meinst du, darin wäre ich zu overdressed für einen gemütlichen Abend?«, hörte ich sie fragen, während sie das Kleidungsstück vor die Kamera hielt.
»Zieh einfach das an, worin du dich wohlfühlst«, erwiderte ich ehrlich. Immerhin schienen die beiden nun fest zusammen zu sein und da sollte sie sich so zeigen können, wie sie war.
»Weißt du schon, was du für euer Date anziehen wirst?«
»Noch nicht. Ich war bisher zu sehr mit meinem Zimmer beschäftigt, schätze ich.«
****
Noch niemals zuvor war mir das Läuten unserer Türklingel so laut vorgekommen. Mit klopfenden Herzen lief ich die Treppen hinunter, um auf direktem Wege die Haustür aufzureißen. Wenigstens hatte ich die letzte Stunde für eine ausgiebige Dusche nutzen können, so dass ich ihn nicht vollkommen verschwitzt in Empfang nehmen musste. Dylan lehnte lässig gegen den Rahmen, woraufhin ich augenblicklich nach seiner Hand griff und ihn ins Innere zog.
»Hey«, begrüßte er mich mit einem kurzen Kuss, bevor er sich interessiert im Erdgeschoss unseres Hauses umsah. »Ist es für deine Eltern okay, dass du mich eingeladen hast?«
»Naja«, erwiderte ich ausweichend. »Vielleicht habe ich es gar nicht erst erwähnt, aber ich bin sicher, sie hätten nichts dagegen.«
Dylan hob skeptisch eine Augenbraue, verkniff sich allerdings einen weiteren Kommentar. »Komm mit«, forderte ich ihn auf, während ich bereits die Treppen ins Obergeschoss ansteuerte. Er folgte mir nach oben, wo wir auch sofort in meinem Zimmer verschwanden. Immerhin wollte ich nicht umsonst den halben Tag mit aufräumen und umdekorieren verbracht haben.
»Nettes Zimmer«, kommentierte er meine Räumlichkeiten, während er seinen Blick anerkennend umherschweifen ließ. Gott, ich war unendlich nervös, wie mir meine schweißnassen Handflächen erneut verdeutlichten. Unauffällig wischte ich sie an meiner Shorts ab, bevor ich mich auf mein Bett setzte.
»Hast du Hunger? Wir könnten Pizza bestellen?«, plapperte ich unbeholfen drauflos. Seine Anwesenheit in meinem Zimmer überforderte mich irgendwie. »Wir können auch gerne zuerst einen Film schauen oder–«
»Mir ist egal, was wir machen. Hauptsache wir machen es zusammen«, unterbrach mich Dylan sanft, bevor er neben mir Platz nahm und behutsam eine meiner Locken hinter mein Ohr strich. Seine Berührung verursachte auf der Stelle eine Gänsehaut auf meinem Körper.
Ohne weiter darüber nachzudenken, beugte ich mich zu ihm und suchte seine Lippen. Der Kuss war nicht besonders lang, aber er half mir, mich zu erden.
»Also ...«, begann ich erneut, diesmal allerdings ein wenig entspannter, »ich habe wirklich riesigen Hunger und bin dafür, dass wir mit Pizza starten.«
»Klingt gut«, stimmte er mir lächelnd zu, woraufhin ich auch sofort die entsprechende Seite der Pizzeria auf meinem Handy öffnete und durch das Angebot scrollte.
Kurze Zeit später saßen wir mit zwei Kartons köstlich duftender Pizza im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Dylan hatte mir die Filmauswahl überlassen, weshalb ich mich spontan für Der Teufel trägt Prada entschied.
Nach dem Essen kuschelte ich mich ganz selbstverständlich in Dylans Arme. Ich genoss seine Nähe, seinen Geruch und die Vertrautheit zwischen uns. Immer wieder tauschten wir Küsse und Zärtlichkeiten aus, was die Handlung des Filmes zeitweise ziemlich in den Hintergrund rückte.
»Claire?«, sprach er mich irgendwann leise an. Mein Kopf war seitlich auf seiner Schulter abgelegt, während er liebevoll einen Arm um mich gelegt hatte.
»Mhm?«, machte ich, ohne mich von der Stelle zu bewegen. Die Tonlage seiner Stimme ließ mich jedoch aufhorchen.
»Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.«
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