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2.

Zügig in Richtung Ausgang marschierenden, kam sie sich wie eine hysterische Kuh vor, weil sie wegen zwei wahrscheinlich harmloser Männer kopflos aus dem Laden floh, allerdings nur so lange, bis der Boxertyp sie beim Vorbeigehen am Handgelenk packte.

„Aua, was soll das?“, verlangte sie zu wissen und versuchte, ihren Arm zu befreien.

Alles, was sie damit erreichen, war, dass ihr Widersacher sie auch noch an den Haaren packte und ihren Kopf zurückriss. Naima wurde erst wütend, dann schlug das Gefühl in Angst um, als er ein übel aussehendes Taschenmesser neben ihren Kinn aufschnappen ließ. Sie leuchte. Was um Himmels willen wurde hier gespielt?

„Du und ich, wir machen jetzt einen kleinen Ausflug, Schätzchen“, ätzte er in ihr Ohr und schob sie gleichzeitig zur Theke.

Der große Südländer verfolgte das Ganze mit versteinerter Miene und hinter dunklen Brillengläsern undeutbarem Blick. Er sprach kein Wort, nur die Wangenmuskeln arbeiteten in seinem Gesicht.
Naima blinzelte ihn Hilfe suchend an, worauf der Typ nicht reagierte. Stattdessen drehte er sich blitzschnell zu dem Ladenbesitzer um und zielte in derselben Sekunden mit einer Waffe auf dessen Kopf. Woher er die Pistole so schnell gezaubert hatte, lag völlig außerhalb ihrer Vorstellungskraft.

„Lass deine Hände, wo ich sie sehen kann, Alter“, befahl er ruhig, die Miene ohne jeglicher Regung. Seine angenehme Stimme passte überhaupt nicht zu der grotesken Situation.
Der Inhaber erstarrte wie fest gefroren, zog dann aber langsam und vorsichtig seine leeren Hände unter der Theke hervor. Ängstlich sah er die beiden Männer abwechselnd an.

Naima fuhr beinahe aus der Haut, als der Kerl hinter ihr plötzlich losschrie.
„Steh nicht so blöd rum, Opa! Ich will die Knete aus deiner Kasse. Und wenn ich alles sage, dann meine ich auch alles, kapiert?“

Der alte Mann klappte verdattert den Mund auf. Vor Schreck rührte er sich keinen Zentimeter.

„Los, Opa, beweg deinen Arsch!“, bellte ihr Hinter man noch ungehaltener. „Oder willst du, dass ich mich mit der Hübschen hier beschäftige? Dann wird sie sicher nicht mehr hübsch sein.“ Er bewegte das Messer demonstrativ in Richtung Naimas Wange.

Verzweifelt versuchte sie, auszuweichen. Sie hatte keine Chance. Der Typ war unnachgiebig wie ein Holzpflock.
„Bitte“, krächzte sie und sah flehentlich zu dem Ladenbesitzer, der sprachlos zurückglotzte. Sein Adamsapfel hüpfte. „Bitte, tun Sie, was er sagt“, wiederholte sie flüsternd. Laute Worte brachte sie nicht mehr zustande, weil ihr die Angst inzwischen die Kehle zuschnürte.

Die direkte Anrede schien den alten Mann endlich aus seiner Starre zu holen. „Schon gut“, sagte er unnatürlich hoch. „Sie bekommen alles, was Sie wollen. Aber bitte tun Sie der Frau nichts.“ Wieder sprachlos griff er in die Kasse und stopfte deren doch beträchtlichen Inhalt in eine Plastiktüte.
Zaghaft, immer darauf bedacht, keine missverständliche Bewegung zu machen, reichte er den Beutel überall die Theke.

Der athletische Mann nahm ihn wortlos entgegen und strebte sofort mit langsamen Schritten rückwärts auf den Ausgang zu. Er hielt die Waffe weiterhin auf den Ladenbesitzer gerichtet. Naima wurde von ihrem Peiniger ebenfalls zurückgeschleift, jedoch um einiges schneller.

„Bitte lassen Sie mich gehen. Sie haben doch jetzt, was sie wollen. Lassen Sie mich einfach los.“

„Noch nicht ganz. Ich habe dir doch gesagt, dass wir beide einen kleinen Ausflug machen“, sagte er und lachte gemein.
Naima stockte der Atem. Die Typen wollten sie mitnehmen? Das musste sie verhindern!

Ohne zu zögern, ließ sie sich fallen, wohl wissend, dass das mit einem Messer am Hals vielleicht nicht gerade die brillanteste Idee war. Leider war es ihre einzige Idee.
Der Boxertyp fluchte, nahm aber sofort das Messer weg. Noch bevor sie den Boden berührte, hatte er schon wieder grob ihren Oberarm gepackt. Naima schrieb und wehrte sich, bereute es aber in der nächsten Sekunde, denn er schraubte den Griff so fest zu, dass sich seine Finger schmerzhaft in ihren Arm bohrten.
Während er sie an sich riss, betitelte er sie mit einem Schwall wütender spanischer Schimpfwörter.

„Viva La Revolucion!“, rief er in Richtung des Ladenbesitzers, dann zerrte er sie zur Tür.

„Nein... Nein!“ Naima trat um sich, versuchte immer wieder, sich aus dem brutalen Griff zu entwinden. Vergebens.

Gänzlich unbeeindruckt von ihrer Gegenwehr schleife er sie durch den Ausgang. Der jüngere Mann sah sich kurz nach ihnen um, nahm die Waffe runter und lief zügig voran. Vor dem Laden wartete ein verbeulter grauer Wagen mit laufendem Motor. Der Boxertyp öffnete die Hintertür und stieß Naima in den Innenraum. Ohne innezuhalten, rutsche sie überall die Sitzbank und versuchte, auf der anderen Seite wieder auszusteigen. Sie rüttelte wie eine Irre am Türgriff, was aber nichts brachte. Mit Absicht, wie ihr klar wurde, als sie das fiese Lachen ihres Entführers hörte.

Er ging im das Auto herum im setzte sich auf den Beifahrersitz, während der athletische Typ neben ihr auf die Rückbank glitt. Kaum besonderen sich alle im Wagen, trat der Fahrer das Gaspedal durch. Das Fahrzeug schoss nach vorne und verließ die Hauptstraße in einem derart scharfen Bogen, dass Naima schmerzhaft gegen die Türverkleidung geworfen wurde. Sie klammerte sich mit beiden Händen fest.
In rasantem Tempo fuhren sie eine schmale Nebenstraße entlang und verließen nach wenigen Minuten die Ortschaft.

Naima löste wiederwillig ihre Finger von dem nutzlosen Griff. Selbst, wenn sie es geschafft hätte, die Tür zu öffnen, wären es blanker Selbstmord gewesen, bei dieser Geschwindigkeit aus dem Auto zu springen.

Der Mann vor ihr nahm Hut und Brille ab und fuhr sich durch die buschigen Haare. Ihr Sitznachbar tat es ihm gleich und warf die Sachen fluchend zur Seite. Er sah nach vorne, dann begann er zu reden. Schnell, aber beherrscht. Der Angesprochende drehte sich um und gab patzig Antwort.

Naima verstand kein Wort. Sie betrachtet verstohlen den Mann neben sich, wobei sie versuchte, seine Gesten Aufschlussreiches über den Inhalt des Gesprächs zu entnehmen.

Er hatte braunes Haare, das ihm leicht lockig in die Stirn fiel. Sein gut geschnittenes Gesicht sah aus wie von einem Bildhauer gemeißelt - und wirkte genauso unbewegt. Trotz der barschen Worte des anderen Mannes ließ er keine Gefühlsregung erkennen. Das mit Abstand auffälligste Merkmal an ihm waren jedoch seine Augen.

Da er ihr das Profil zuwandte, konnte Naima die Farbe nicht genau bestimmen, aber sie stachen, von dichten schwarzen Wimpern umgrenzt, ungewöhnlich hell aus den braun gebrannten Gesicht hervor. Sein schlanker Körperbau zeugte von Disziplin und Ausdauer. Die zackigen Bewegungen harmonierten perfekt mit den definierten Muskeln, die sich an seinem Halsansatz und an den unbedeckten, mit tätowierungen versehenden, Unterarmen deutlich abzeichneten. Alles an ihm vermittelte Kraft und Schnelligkeit, strahlte eine fast greifbare Energie aus. Die ständige sprunghafte Haltung, mit der ersten sich vorbeugte, untermauerte diesen Eindruck.

Sie kannte ihn zwar nicht, konnte sich aber gut vorstellen, dass es nicht ratsam war, sich ihn zum Feind zu machen.

Je länger das Gespräch dauerte, desto sicherer gelang es ihr, die immer wieder fallenden Namen den Männern zuzuordnen. Bevor die Unterhaltung genauso unvermittelt endete, wie sie begonnen hatte, wusste Naima: Der Boxertyp hieß Liam, während ihr Nachbar immer wieder mit Harry angesprochen worden war.

Urplötzlich fiel ihr auf, das sich die beiden offiziell keine Dreck darum scherten, wie ausgiebig Naima ihre unmarkierten Gesichter betrachten konnte. Diese Erkenntnis verursachte ein elend es Gefühl in ihrem ohnehin schmerzenden Magen. Würden ihre Entführer nicht versuchen, unerkannt zu bleiben, wenn sie die Absicht hatten, ihre Geisel wieder freizulassen?

Sie schluckte. Falls sie diese Absicht hatten!
Sie hatte keine Ahnung, was die Männer mit ihr anstellen wollten. Vielleicht würden sie sie für eine Lösegeldforderung einsetzen oder als Druckmittel benutzen. Sicher würden die Typen sie nicht einfach ... sie würden doch nicht ... Naima könnte den Gedanken nicht zu Ende führen. Wenn sie darüber nachdachte, dass die Männer sie vielleicht umbrachten, würden sie komplett die Nerven verlieren. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren und überlegen, was sie tun könnte. Hilflos blickte sie aus dem Fenster.

Die stetig wechselnde Landschaft raste vorbei und ihr wurde schnell klar, dass sie geradewegs auf das Gebirge der Sierra Nevada zufuhr. Naima schnitt eine Grimasse. Die Richtung ihrer Reise stimmte, die Umstände leider überhaupt nicht.

Der Wagen verließ die Landstraße und fuhr mit unverminderter Geschwindigkeit einen steilen Feldweg hinauf. Sie steuerten in einen Wald. Keine angenehme Erkenntnis. Dort gab es absolut niemanden, der ihr im Notfall helfen könnte.

Schon nach kurzer Zeit wurde der Weg von dichten Bäumen eingefasst. Sie bogen mehrmals ab und jede Straße war holpriger und enger als die vorherige. Der Wagen schlängelte sich unaufhaltsam immer weiter bergan. Naima verloren jegliche Orientierung.

Nach nahezu endloser Fahrt kam eine Ranch in Sicht, deren verfallener Zustand deutlich machte, dass dort schon lange niemand mehr wohnte. An einem der brüchigen Holzzäune stand ein Mann neben vier Pferden und schien auf sie zu warten. Das Fahrzeug kam neben den Tieren in einer Staubwolke zum Stehen.

Der Mann neben ihr - Harry - sprang, ohne sie eines Blickes zu würdigen, geschmeidig aus dem Auto und warf die Tür zu. Die anderen Männer folgten.

Naima begann einen Moment zu hoffen: vier Pferde, vier Männer. Vielleicht verschwenden die Typen einfach und liefen sie zurück. Sie rutschte immer tiefer, versuchte, sich unsichtbar zu machen.

Bitte, geht weg. Ihr braucht mich doch nicht! Haut endlich ab!

Ihr Wunsch zerplatzte, als Liam neben ihr die Tür aufriss. Ungeduldige Handbewegungen forderten sie auf, auszusteigen.
Sie gehorchte wieder willig. Erneut den Zorn des bulligen Kerls heraufzubeschwören, erschien ihr unklug. Außerdem hätte es ihr, von neuerlichen Unannehmlichkeiten einmal abgesehen, nichts genutzt. In nächsten Moment stand sie zwischen den beiden Männern eingeklemmt wie ein Würstchen im Hot-Dog.

Liam holte ein dünnes Kunststoffseil aus seiner Hosentasche und packte ihre Handgelenke. Entgegen ihren Vorsätze begann Naima nun doch, sich zu wehren. Keinesfalls durfte sie zulassen, das die Typen sie auch noch fesselten. Sie gab alles, setzte jeden Trick ein, dennoch überwältigten die Männer sie mit einer Leichtigkeit, die ihr beinahe Tränen in die Augen trieb. Die Zähne zusammengebissen, blinzelte sie gegen den Drang zu weinen an. Wenigstens diese Schwäche wollte sie den Männern nicht zeigen.

Liam gab ihr einen Stoß, der sie nach vorne stolpern ließ, und trieb sie vor sich her zu den Pferden.

„Was haben Sie vor? Wo bringen Sie mich hin?“

Unbeeindruckt von ihren Fragen drängte er sie gegen das Pferd. Das Tier schnaubte und begann nach hinten zu tänzeln. Er griff erneut nach ihr.

„Nein, lassen Sie mich los!“

Obwohl sie sich nicht einmal den Hauch einer Chance zur Flucht ausrechnete, büxte Naima seitlich aus. Sie kam zwei Schritte weit, dann schmiedeten sich Liams Arme um ihre Beine und hoben sie hoch. Sofort winkelte sie beide Knie an und rutschte ihm dadurch wieder zu Boden. Er ließ von ihren Beinen ab. Immerhin ein kleiner Erfolg, wenn auch nur ein kurzer, denn gleich darauf packte er sie mit einer Hand roh am Hals und drückte so fest zu, dass sie zu würgen begann.

„Du machst jetzt besser, was ich sage, Schlampe. Sonst werde ich noch wütend und das wollen wir doch nicht, oder?“, zischte Liam, dann ließ  ewe sie abrupt los.

Hustend rang sie nach Luft, noch geschockt von der schmerzhaften Attacke. Sie bemerkte, dass Harry Liam einen eisigen Blick zuwarf, bevor er auf sein Pferd stieg. Liam gewährte ihr keine Zeit, zu Atem zu kommen und warf sie kurzerhand über den Sattel. Im nächsten Augenblick saß er hinter ihr. Sie krümmte sich, als ihr das harte Leder in den Magen drückte, fast hätte sie sich übergeben.

Sie schluckte krampfhaft, schluckte noch mal, schluckte so lange, bis die Übelkeit abflaute. Dann robbte sie weiter und verbog ihr Bein. Beinahe wären sie mit dem Kopf voran vom Pferd gestürzt, doch dann schaffte sie es, wenn auch ziemlich unwürdig, sich gerade hinzusetzen.

Als sie hinter sich Liams Lachen hörte, hätte sie am liebsten den Ellenbogen nach hinten gerammt. Sofort verwarf sie den Gedanken. Seit wann litt sie an Todessehnsucht?
Sie rutschte von ihm ab und hielt sich steif aufrecht. Liam griff um sie herum, nahm die Zügel und spornte das Pferd zu leichtem Trab an. Naima erkannte nirgends einen Weg, trotzdem lenkte er das Tier geradewegs in den Wald hinein. Harry schloss neben ihnen auf, die anderen beiden Männer folgten.

Sie ritten in zügigem Tempo stetig bergan. Naima wurde immer wieder gegen Liams Fassartige Brust geworfen. Jedes Mal ging sie voller Ekel schnell wieder auf Abstand. Zumindest so weit, wie sein schwerer Arm um ihre Mitte es zuließ. Mit gefesselten Händen hielt sie sich notdürftig am Sattelknauf fest.

Auch wenn sie äußerlich ruhig blieb, arbeitete ihr Verstand weiterhin auf Hochtouren.

Mit jeder Minute, mit jedem Meter drang sie tiefer in das undurchdringliche Dickicht des Waldes vor. Wenn sie einen halbwegs durchführbaren Fluchtversuch starten wollte, musste sie das bald tun, ehe sie sich zu weit in der Wildnis befanden.

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Hallo ihr lieben Leser,

erstmal danke für eure Votes und Kommentare zum ersten Kapitel. Ich habe mich riesig gefreut das ein paar hierher gefunden haben.

Als erstes geht heute die Widmung an die liebe gracefuledits die das wunderschöne Cover gestalten hat. Vielen dank nochmal dafür. 💖

Wie fandet ihr das Kapitel?

Wie wird Naima ihr Fluchtversuch wohl aussehen? Und wird sie es schaffen?

Wie findet ihr Liam als ekligen Boxertyp? XD

Harry ist ja noch sehr ruhig. Aber vielleicht jemand der was zu ihm sagen möchte? Dann immer her damit.

Bis bald.

Jule

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