Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Familiengeheimnisse

Nun war es aber Zeit für mich, meine Beine in die Hand zu nehmen und nach Hause zu kommen. Überall aus den Ecken schienen die Kreaturen der Nacht sich erheben zu wollen. Kalt konnte ich den Wind meinen Nacken entlang streichen spüren, sodass mir die Haare empor standen. Meiner durchnässten Kleidung konnte der Wind hingegen nichts anhaben. Sie war zu schwer und zu massiv um durch sie hindurch zu dringen. Wenn ich nicht bald in die Nähe eines warmen, trockenen Feuers kommen würde, müsste ich mir bald um nicht mehr viele Dinge Sorgen machen. 

Wie die Tatsache, dass mich jemand beobachtete. Zumindest beschlich mich das Gefühl.

Paranoia.

Mittlerweile hatte ich die Themse erreicht und lief so schnell mich meine Füße tragen wollte. Zwar war der Weg schneller, aber ich hatte vergessen zu bedenken das ich nun nicht mehr durch die hohen Hausmauern vor der Natur geschützt war. Ich war den Elementen vollkommen ausgeliefert. Regen, Wind und Kälte umschlugen mich. Ich zog den Kopf ein und vergrub mich tiefer in dem Kragen meiner Jacke. Immerhin erkannte ich Teile der Umgebung wieder. Noch 10 Minuten, dann würde ich zu Hause sein.

Kalt strich etwas meinen Nacken. Diesmal war es nicht nur der Wind, sondern eine kalte Hand. Ich sprang hoch und drehte mich mit weit aufgerissenen Augen um.

"Heilige Ausgeburt des Teufels in Form einer verfickten Ziege!"

Mein Gegenüber schaute mich mit großen Augen an. Festgefroren und ungläubig, ehe er lauthals zu Lachen begann.

"Meine Güte, ich glaube ich habe in meinem Leben noch niemanden so Fluchen hören. Schon gar nicht eine junge Dame wie Sie!"

William. Ich versuchte meine Fassung zurück zu gewinnen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mir war schwindelig. Ich lächelte schwach, die Hand auf meinem Stakkato schlagendem Herzen.

"Sie haben mich erschreckt William!" stieß ich atemlos hervor.

Sein Blick wurde weicher, wenn auch etwas skeptisch.

"Was mich zu meiner nächsten Beobachtung bringt. Was um alles in der Welt machen Sie hier Zilpha! Dies ist nicht unbedingt eine sichere Gegend. Schon gar nicht um diese Uhrzeit und für eine junge Dame wie Sie es sind.", fuhr er weiter fort.

Ich hob eine Augenbraue.

"Und was haben Sie dann hier zu suchen, wenn dies keine empfehlenswerte Gegend ist?", gab ich etwas spitzzüngiger als notwendig zurück. Ich hatte nicht die beste Laune.  Das William jetzt auch noch meinte mich bevormunden zu müssen ging nun wirklich zu weit. Ich hatte es so satt immer als schwach gesehen zu werden. Ob ich nun angst hatte und es begründet war oder nicht.

"Zunächst einmal bin ich keine junge Dame...!", fing William unklugerweise an.

Mein Blick musste Bände sprechen, denn er brach ab und besann sich eines besseren. Abwehrend ging er einen Schritt zurück und hob verteidigend die Hände.

"Mich führen Familienschwierigkeiten hier her. Glauben Sie mir, sobald es sich mir bietet, bin ich wieder auf dem Weg nach Hause." Er kräuselte die Nase "Ich hasse diesen dauerhaften Regen."

Und so schnell wie er gekommen war, verlosch mein Kampfgeist auch wieder. Wenn sich einer mit Familienschwierigkeiten auskannte war das wohl ich. Auch wenn ich stark bezweifelte das sich die Probleme in irgendeiner Weise vergleichen ließen.

Williams Blick war weiter misstrauisch auf mich gelegt, doch auch ein Hauch Besorgnis war  in ihm zu vernehmen. Unangenehm berührt wand ich mich. Der Tag wollte einfach kein Ende nehmen. War es wirklich erst heute Mittag gewesen, dass ich William zuletzt gesehen hatte? Meine Gedanken waren dabei abzuschweifen, doch es war mir nicht möglich den Bann, in welchen ich unter Williams bohrenden Blicken gezogen wurde, zu durchbrechen.

"Zilpha, sind Sie irgendwie in Schwierigkeiten?"

Seine Frage war leise und kam unvorbereitet. Er hatte sich vorgebeugt und hielt mich an den Schultern fest, sodass es mir nicht möglich war, mich wegzudrehen. Seine Frage wollte ich verneinen, doch ich hatte urplötzlich einen Kloß im Hals. Gegen meinen Willen füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich schluchzte, mein noch immer rauher Hals meldete sich im Protest. Er hatte genau den einen wunden Punkt mit seiner Frage getroffen, welchen ich so stark zu ignorieren versuchte. Perplex über meinen plötzlichen Ausbruch von Gefühlen zog er mich in eine Umarmung, in welche ich mich nur zu gerne fallen ließ. Die Angst, die Wut und Machtlosigkeit, all der Ärger und verbotenen Gefühle kam wieder hoch und nahmen mir die Luft, spülten an die Oberfläche, doch in Williams Armen fühlte ich mich geborgen. Ein Gefühl, dass ich zu Hause nicht länger haben würde. 

Der Damm war gebrochen, die Tränen begannen zu fließen und nur zu gerne ließ ich mich trösten. Voller Schreck stellte ich fest, dass ich mich nicht daran erinnern konnte wann ich das letzte Mal von jemandem einfach nur gehalten und getröstet wurde.

Seit meine Mutter nicht mehr bei uns war hatte unser Vater sich mehr und mehr in seiner Arbeit vergraben, die Welt in seinen Abenteuern mit einem seiner Schiffe bereist und uns unter Beaufsichtigung von Brace zurück gelassen hatte. Auch wenn er eine treue Seele besaß, war er doch kein Ersatz für ein verlorenes Elternteil.

James hatte öfters seinen Unmut über die Situation verlauten lassen, sich in seiner Wut und mit der Unerreichbarkeit unseres Vater aber dabei meistens bei Fremden und Bekannten von außerhalb ausgelassen. Sich duelliert. Andere gequält. Sich einen Ruf erworben. Weitere, alt bekannte Tränen begannen zu fließen.

William hielt mich derweilen einfach nur fest und tröstete mich mit Platitüden.

"Alles wird wieder gut Zilpha, ganz sicher!"

Warm strich sein Atem über meine Kopfhaut während meine Tränen sein Shirt ruinierten und ich ihn mit meinen Armen in einem Schraubstockgriff, geradezu verzweifelt, umschlang. Doch er machte keine Anstalten sich von mir zu lösen sondern ließ mir einfach diesen Moment. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es besser. Die Tränen versiegten und Kopfschmerzen machten sich hinter meinen verquollenen Augen bemerkbar. Leicht peinlich berührt löste ich meinen Kopf von William Brust und seinem gleichmäßig kräftig schlagendem Herzen und sah ihn an.

Sein Blick war voller Wärme, dennoch besorgt und verwirrt. Es war inzwischen komplett dunkel geworden, dennoch leuchteten seine Augen in einem unverkennbaren blau. Sein Blick war weise und tröstend, viel zu alt für einen so jungen Mann.

"Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte er leise, wahrscheinlich aus Angst mich wieder zu verschrecken.

Ich nickte matt, traute meiner Stimme noch nicht genug um zu reden. Schweigend legte er mir einen Arm um die Schulter und wir begannen zu laufen. Ein paar Minuten verstrichen in Stille. Dann traute ich meiner Stimme genug, nicht zu brechen.

"Hast du nicht auch etwas, wo du sein musst? Wegen deiner Familie?"

Williams Schritte verlangsamten sich. Ein besorgter Ausdruck huschte über sein Gesicht und er knirschte mit den Zähnen. Jedoch nur einen Moment, dann glätteten sich seine Züge wieder.

"Eines nach dem anderen. Das Andere kann warten. Erstmal sehen wir zu das wir dich wieder sicher nach Hause bekommen!", brummte er dann, was mich erleichtert aufatmen ließ.

Ich war mir nicht sicher ob ich ihn wieder von dannen ziehen gelassen hätte. Mir war bewusst ich nutze ihn als Stütze, nutze seine freundliche und hilfsbereite Art und Weise aus, doch ich wusste mir im Moment einfach nicht anders zu helfen. William tat mir gut. Mit William an der Seite konnte ich wieder atmen.

Vorsichtig griff ich nach seiner Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Er schaute mich zwar etwas verwirrt an über die öffentliche Zuneigungsbekennung, sagte aber nichts und so setzten wir unseren Weg fort. Immer wieder sah ich aus dem Augenwinkel wie William auf unsere verschränkten Finger hinunter sah, seufzte und dann ab und an die Stirn in Falten legte. Es brannte mir unter den Nägeln zu Fragen, was ihn beschäftigte, doch ich versuchte seine Privatsphäre zu respektieren und ihn nicht zu sehr zu bedrängen. Das Augenmerk lag hierbei auf versuchte.

Nach gut einer Minute schmiss ich meine Vorsatz über Bord und fragte doch.

"Was beschäftigt Sie William?", platzte es heraus ehe mir ein besserer, eleganter Weg einfallen wollte meine Frage zu formulieren.

William seufzte.

"Ist es so offensichtlich?", fragte er beinahe schon kleinlaut.

Erleichterung ihn offenkundig nicht beleidigt zu haben überkam mich. Ich war e so gewohnt mit meinen Fragen Wut hervor zu rufen, dass ich gar nicht mehr wusste, dass jemand auch anders reagieren konnte. 

"Sie scheinen zumindest tief in Gedanken zu sein!" war meine ausweichende Antwort.

William musterte mich genauer bevor er einen tiefen Atemzug nahm und sich, wider meiner Erwartung, zu erklären begann.

"Ich mache mir Sorgen!"

Ich legte den Kopf schief. Bevor ich fragen konnte was er damit meinte, schien der Rest geradezu aus ihm heraus zu sprudeln, froh endlich an die Oberfläche zu kommen und sich jemandem anzuvertrauen.

"Als ich Sie antraf war ich auf der Suche nach meinem Vater. Sie müssen wissen er hat ein Problem mit dem Glücksspiel und dem Trinken. Gerne auch beides zusammen. Es kam öfters vor das er über Nacht mal weg blieb ohne auch nur die geringste Spur von ihm, doch meistens waren weitere Herren aus seinem Bekanntenkreis bei ihm um ein Auge auf ihn zu haben..."

Wir waren stehen geblieben.

Unruhig fuhr er sich mit der freien Hand über den Nacken und die tiefe Falte erschien wieder auf seiner Stirn. Er schaute in den Himmel als suche er eine Antwort in den Sternen. Das er angespannt war, war nicht zu übersehen.

Beruhigend drückte ich seine verschränkte Hand in meiner woraufhin sein Blick sich wieder mir zuwandte. Der Ausdruck in seinen Augen nahm wieder den eines viel älteren Mannes an, als er es sein dürfte und auf einmal wurde mir klar woher dieser kam.

Er war es, der die Verantwortung seiner Familie auf den Schultern trug. Ein Mann der die Kontrolle über sein Leben verloren und sich dem Trinken und dem Glücksspiel hingeben hatte würde wohl kaum in der Lage sein, ein erfolgsträchtiges Unternehmen wie das seiner Familie zu führen. Es lastete alles auf William Schultern. Es war traurig zu sehen unter welcher Last er zu stehen schien.

Ich versuchte mir Williams Vater vorzustellen. Eine ältere Version von ihm vielleicht. Gezeichnet durch seine Sucht und die Sünden der Vergangenheit. Gut gekleidet und dennoch schmutzig und ohne Kontrolle über sich.

Das Bild des Mannes aus der Gasse entstand vor meinem inneren Auge. Konnte es sein, dass...

Geistesabwesend hatte William begonnen Muster auf meinen Handrücken zu zeichnen, wobei seine Finger dabei eine kribbelnde Spur auf ihnen hinterließen.

"Es ist so kalt heute Zilpha. Wenn er es nicht schafft nach Hause zu kommen oder einen warmen Schlafplatz zu finden? Oder in die Themse fällt? Wenn ihn jemand ausraubt oder niedersticht. Er war nicht wohlhabend gekleidet, als er das Haus verlassen hatte. Das tat er nie, so konnte er möglichen Raubtaten bisher gut aus dem weg gehen..."

Seine Stimme war gegen Ende nur noch ein Flüstern. Ich wusste nicht ob ich ihn trösten oder ihm möglichweise falsche Hoffnung machen sollte. Er hatte mir aus meiner Verzweiflung geholfen und ich kam mir durchweg nutzlos vor. So offen und verletzlich hatte ich William noch nie zuvor gesehen und ich wollte nur irgendwie etwas von seinem Schmerz nehmen. Bedächtig legte ich eine Hand auf seine Wange und forderte ihn dadurch auf, mich wieder anzusehen.

Seine Erzählungen hatten mich langsam aber sich in meiner Idee bestätigt. Konnte es wirklich ein solcher Zufall sein, dass der Mann, welchem ich zuvor geholfen hatte, Williams Vater war? Ich entschied mich, ihm einfach zu erzählen was zuvor passiert war und die Konsequenzen und möglichen Folgen zutragen. Ich weihte William in meine Erlebnisse der letzten halben Stunde ein. Sein Gesichtsausdruck änderte sich geradezu im Minutentakt von schockiert zu überrascht bis geradezu ungläubig. An der Stelle wo ich ihm von den ungewollten Avancen seines Vaters erzählte wurde er wütend.

"Bastard!"

"William, es ist ja alles gut gegangen. Außerdem weiß ich nicht mal ob es sich bei der Person um deinen Vater gehandelt hat!", versuchte ich ihn zu beruhigen.

"Wenn ja, tut ihm eine Nacht im freien vielleicht ganz gut. Kühlt sein Gemüt wieder runter...!" fluchte weiter und zog mich näher an sich.

Ich bezweifelte das er sich der Geste überhaupt bewusst war, ließ ihn jedoch gewähren. Er brauchte mich jetzt, das merkte ich. Als ich mit dem erzählen fertig war waren nur noch Unglauben und Bewunderung in seinem Blick.

"Das hast du für einen Fremden, dich bedrohenden Mann getan?", harkte er nochmal skeptisch nach, seine Augen weit aufgerissen.

Ich nickte schüchtern und tat es mit einem Handschlag ab.

"Ich wäre sonst nicht in der Lage mit mir selbst zu leben!"

William schüttelte den Kopf.

"Das ist entweder sehr edel oder sehr dumm von dir Zilpha."

Ja, zu dem gleichen Schluss war ich auch schon gekommen. Mir was bewusst das ich mich nicht auf ewig auf meinem Glück würde ausruhen können...

"Wir wissen wie gesagt nicht ob es sich bei der genannten Person wirklich um deinen Vater handelt Will!", hielt ich nochmals fest.

William schnaubte nur setzte sich wieder in Bewegung.

"Oh, das klingt alles nur zu sehr nach meinem Vater Zilpha. Natürlich werde ich nachdem wir dich zu Hause abgesetzt haben nochmal zurückkehren und das überprüfen, aber wenn ich mich nicht irre liegt er gerade gemütlich vor einem warmen Feuer und schläft seinen Rausch aus!"

Seine Wut schien ihn zu befügeln und wir rannten beinahe den weiteren Weg zu meinem Haus. Dann, nach ein weiteren paar Minuten, wirbelte er wieder herum und schaute mich spitzbübisch an.

"Warte-," er grinste schief "Hast du mich gerade Will genannt?"

Meine Ohrenspitzen wurden rot, als mir mein kleiner Fauxpas in der Ettiquette auffiel.

"Ich öhm... fands passend!" erklärte ich mich und schaute zu Boden. "Entschuldige William!"

Er gab mir einen Kuss auf die Wange was meinen Kopf hochschnellen ließ.

"Nicht doch. Ich mag es!"

Und mit diesen Worten setzte er sich wieder in Bewegung und zog mich an unseren noch immer verschränkten Händen weiter.




Wir kamen in eines der besseren Viertel Londons und ließen damit das East End hinter uns. Waltranlampen beleuchteten zum Teil die Straßen, in welche das Leben zurückkehrte und die Monster aus den Schatten verdrängte. So stark angeleuchtet und sichtbar machte ich mir urplötzlich wieder Sorgen über meine Erscheinung und sah zu William auf. Er bemerkte meinen fragenden Blick und legte den Kopf schief.

"Was ist?"

Nervös strich ich mein Kleid glatt und schob mir die stoischen offenen Haare hinters Ohr.

"Ich sehe erbärmlich aus!" kam es mir über die Lippen.

William lachte leise und kehlig.

"Wild...ja", er strich mir eine verwirrte Strähne aus dem Gesicht. Dort, wo seine Finger mich berührten, kribbelte meine Haut. "Klug, Stark..."

Er griff in seinen Mantel und zog ein kurzes Seidenband heraus ehe er sich wieder mir zu wand und seine Hände in meinen Haaren vergrub. Mein Herz schlug schneller. Williams Hände fassten meine Haare zusammen und banden sie zu einem Zopf wobei er die meisten Haare unter dem Stoff verstaute. Er hatte noch immer ein Grinsen auf den Lippen während ich nur fasziniert zu ihm hoch schaute.

"Verführerisch würde ich auch noch hinzufügen!", flüsterte er mir ins Ohr und hinterließ eine Gänsehaut an meinem Hals welche ich als Kribbeln bis in meine Magenkuhle wahrnahm. Als er sich wieder zurück beugte strich seine Nasenspitze meine Wange entlang und er legte seine Stirn an meine ehe er wieder den Blickkontakt suchte. Dann nahm er mein Gesicht fest in seine Hände und sagte mit einer Intensität die in meinen Knochen vibrierte:

"Aber niemals erbärmlich!"

Mir wurde warm ums Herz und mir wurde bewusst, er hatte es schon wieder getan. Mich vom Abgrund gerettet. Eine Situation für mich erträglich gemacht. Mir eine Last von den Schultern genommen. Wie ferngesteuert legte ich meine Hände auf die seinen und erwiderte seinen Blick. Verlor mich in dem glühenden blau seiner Augen.

"Danke!"

Meine Stimme kam etwas gebrochen, ob vor Rührung oder noch immer wegen meines geschundenen Rachens war mir nicht klar. Sicher war, meine Dankbarkeit drohte mich zu ersticken und da ich nicht wusste wie ich meinen überdrehten und überspitzen Gefühlen anders Ausdruck verleihen sollte beugte ich mich vor und küsste William.

Es sollte nur ein kurzes Berühren meiner Lippen auf seinen werden, doch was ein dankbarer Abschiedskuss begann entfachte schnell ein brennendes Feuer bei William und noch überraschender, bei mir.

Wild vergruben sich meine Finger in seinen Haaren und ich zog ihn näher an mich heran. Er war groß und stark gebaut und überragte mich ein gutes Stück, sodass ich mich zusätzlich noch auf meine Zehenspitzen stellen musste.

Meine wilde Seite, wie William sie eben so schön erkannt hatte, überrannte mich und ich gab mich ganz meinen Instinkten hin, drückte mich näher an ihn in seine Umarmung. Seine warmen Lippen lagen gierig auf meinen und seinen Zunge bat um Einlass, welchen ich ihm nur zu gerne gewehrte. Seine Zunge strich sanft über meine obere Zahnreihe ehe er im Kuss meine Oberlippe zwischen die seinen sog und mir ein Seufzen entlockte. Für eine Moment, wirklich nur eine Sekunde, streiften meine Gedanken ab zu James und ich erwischte mich dabei wie ich die beiden verglich und ich versteifte mich.

William, der den Wandel meiner Stimmung erneut bemerken zu schien, aufmerksam wie er auf mich reagiert, löste sich von mir und hielt die Luft an. Mit ausgestreckten Armen hielt er mich auf Abstand ehe er langsam die Luft aus seinen Lungen stoßend und mich im Blick behaltend wieder zu Atem kam.

Seine rechte Hand fuhr durch seine nun ebenfalls wirren Haare und ein schiefes Grinsen war auf sein Gesicht gemeiselt während sich rote Flecken in seinem Gesicht zeigten. Mit einem Glitzern in den Augen richtete er seine Kleidung und legte den Kopf schief.Ich konnte nicht umhin über seinen Ausdruck leise zu kichern. Es war geradezu niedlich wie ich ihn aus der Fassung gebracht hatte. Beinahe war ich ein wenig Stolz auf mich.

"Ich weiß ja nicht genau was heute mit Ihnen los ist, aber ich werde mich bestimmt nicht beschweren-" setzte er an.

Dann, urplötzlich wurde er weiß wie eine Wand und verstummte, den Blick starr über meinen Kopf gerichtet. Verwirrt drehte ich mich um und jegliches Glücksgefühl welches ich zuvor noch verspürt hatte wich von mir zusammen mit sämtlicher Farbe, die ich vielleicht im Gesicht gehabt hatte.  

Über die Straße hinweg durchbohrten uns ein paar braungrüne Augen wie Dolche.







Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro