Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 7

Cassiel


Wind peitscht mir entgegen und vereinzelt treffen mich kleine Regentropfen. Die dunkelgrauen Regenwolken, die am Himmel hängen, passen gut zu meiner Laune und kündigen einen Sturm an. Es ist leichtsinnig jetzt raus zu gehen um zu joggen, doch ich kann nicht mehr nur in meinem Haus auf und ab tigern wie ein gefangenes Tier. Außerdem muss ich darüber nachdenken, wie ich meinem Vater am besten schaden kann, aber um nachzudenken brauche ich einen klaren Kopf. Dank meinem Vater habe ich den leider gerade überhaupt nicht.

Zudem hat der Sack Erde meinem Zorn nur teilweise Abhilfe schaffen können. Also laufe ich. Ohne Ziel, ich will einfach die angestaute Wut irgendwie aus mir rauskriegen. Im Moment spüre ich sie noch immer in mir, weswegen ich noch schneller laufe als ich es ohnehin schon mache. Meine Lunge brennt von der kalten Luft und mein Herz hämmert gegen meine Rippen, doch ich laufe weiter ohne anzuhalten. Nicht einmal an eine Flasche Wasser hatte ich in meinem Ärger gedacht. 

Da ich mir im Moment nicht sicher bin, wie ich reagieren würde, wenn ich auf andere Menschen treffen würde, wähle ich einen abgeschiedenen Weg, der in die Natur führt. Das einzige, dass ich höre ist mein eigener schneller Atem und das gelegentliche Knacken eines Astes unter meinen Schuhen. Sonst war alles ruhig und schien auf den aufziehenden Sturm mit Spannung zu warten. 

Wie hat er es wagen können, ihr zu drohen? Nur um mich wieder in seine Geschäfte einspannen zu können? Damit er jemanden hat, der sein Erbe weiterführt? Dabei habe ich schon über die letzten Jahre hinweg immer wieder versucht von seinen Machenschaften Abstand zu nehmen. Ich will und wollte nie so sein wie er, was wahrscheinlich auch der Grund für unser angespanntes Verhältnis ist. Mit Ivy dachte ich einen Grund gefunden zu haben um endlich ganz auszusteigen und das weiß mein Vater. Kein Wunder, dass er mich nun also wieder versucht für sich zu gewinnen. 

Bei dem Gedanken an Ivy fährt mir ein Stich durchs Herz und ich bleibe keuchend stehen. Ich will sie und ich brauche sie. Ich muss sie wieder an meiner Seite wissen, sonst drehe ich durch. So bescheuert es sich auch anhört, sie ist die eine Sache im Leben von der ich nicht wusste, dass ich sie brauchen würde und jetzt nicht mehr ohne sie leben kann. 

Aber wie kann ich Ivy davon überzeugen, dass ich es wirklich nicht war? Sie hat mir damals schon nicht geglaubt und egal was ich noch sage, sie wird mir weiterhin nicht glauben. Dafür sprachen die Beweise, die sie mit eigenen Augen gesehen hatte, viel zu sehr gegen mich. 

Innerlich verfluche ich mich, dass ich ernsthaft eine schwarze Rose als mein Markenzeichen ausgewählt habe. Klar, es hat einen gewissen Charme, aber trotzdem kommt es mir jetzt unfassbar dumm vor. Gleichzeitig frage ich mich aber, wie die Rose an den Tatort kam, wenn sie nicht von mir war. Hat der Mörder möglicherweise zuvor das Haus durchsucht und die Rosen, die ich Ivy geschenkt hatte, gefunden? Aber das ergibt auch keinen Sinn.

Egal in welche Richtung ich denke, nichts ergibt mehr einen Sinn. Es ist möglich, dass jemand mir das anhängen wollte, aber wer sollte das wollen? Ich habe nicht viele Kontakte in der Stadt und die Männer meines Vaters unterstehen alle nur seinem Befehl, außerdem hätten sie überhaupt keinen Grund mir etwas anhängen zu wollen. Aber wer war es dann? Und wie soll ich das dann beweisen? Ich bezweifle nämlich, dass der Täter mit den Rosen unter dem Arm durch die Gegend läuft und nur darauf wartet von mir oder der Polizei gefunden zu werden. 

Frustriert stöhne ich auf und setze mich wieder in Bewegung. Der Weg, den ich vor einer halben Ewigkeit eingeschlagen habe, führt mich immer weiter in Richtung des aufziehenden Sturms und ich kann mittlerweile die salzige Luft des Meeres riechen. Vor mir tauchen hohe, fedrige Pflanzen auf, die auf den Dünen vor dem eigentlichen Strandabschnitt wachsen. Hier ist der Wind sogar noch stärker als vorher und ein Frösteln überzieht meinen Körper.

Bedächtig laufe ich entlang der Dünen, den Blick auf die rohen Wellen gerichtet. Diese pure, ungezähmte Kraft ist beeindruckend, doch auch verflucht gefährlich. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schonungslos das Meer sein kann. Außerdem muss das Wasser gerade eiskalt sein, wodurch sich wahrscheinlich niemand an den Strand trauen würde. Somit kann ich also ungestört meine Runde weiter laufen. 

Langsam fange ich wieder an in einem schnelleren Rhythmus zu joggen während ich nach wie vor aufs Meer schaue. Ich kann nicht mal wirklich ausmachen wo das Meer in der Ferne endet und der Himmel anfängt, denn sie haben beide nahezu die selbe Farbe. 

Kaum merklich fallen immer mehr Tropfen vom Himmel und entwickeln sich langsam immer weiter zu dem ersten Vorboten des Sturms. Wenn ich mich nicht bald irgendwo unterstelle, werde ich noch ganz durchnässt sein. 

Plötzlich zieht etwas in der Ferne meine Aufmerksamkeit auf sich und ich trete weiter hinaus auf den Strand. Ein kleiner bunter Punkt zieht dort über die Wellen und mir wird schlagartig bewusst, dass dort jemand surft.

Wer konnte nur so lebensmüde sein bei dem Wetter tatsächlich aufs Board zu steigen? Beunruhigt zuckt mein Blick zum Himmel, an dem die Wolken nun noch dunkler scheinen als zuvor. Wenn diese Person nicht bald wieder aus dem Wasser kam, konnte es sehr gefährlich werden. Es war überhaupt schon ein Wunder, dass bei den Wellen noch nichts passiert war. 

Sicherheitshalber entscheide ich hier zu bleiben, denn ich könnte es nicht verantworten jetzt zu gehen. Doch je länger mein Blick auf der Person in der Ferne ruht, desto beeindruckter bin ich. Diese Aktion ist zwar verdammt waghalsig, aber die Art und Weise wie da auf den Wellen geritten wird ist faszinierend. Noch nie habe ich jemanden gesehen, bei dem es so leicht erscheint, schon gar nicht bei solchen Monsterwellen. 

Gerade als sich wieder eine riesige Welle erhebt, verliere ich die Person aus den Augen. Da ist nichts mehr als graues Wasser. Alarmiert laufe ich ein Stück nach rechts, in der Hoffnung, die Person wieder zu entdecken, doch ich sehe nichts als Grau. 

„Verfluchte Scheiße!", fluche ich und streife eilig meine Schuhe von den Füßen.

So schnell ich kann renne ich ins Wasser und fluche gleich nochmal, denn wie bereits angenommen ist es unfassbar kalt. Ich brauche einen Moment um mich daran zu gewöhnen und schwimme direkt dorthin, wo ich die Person das letzte Mal gesehen habe. 

Es dauert länger als erhofft, denn die Wellen reißen mich immer wieder hin und her. Vorankommen wird dadurch unfassbar anstrengend und schwierig.

„Melden Sie sich!", brülle ich über das donnernde Krachen der Wellen hinweg, doch ich kriege keine Antwort. 

Aus dem Augenwinkel sehe ich plötzlich ein einsames Surfboard, dass wenige Meter von mir entfernt von den Wellen erbarmungslos fortgetrieben wird. Mit aller Kraft kämpfe ich gegen das Meer an und erreiche das Board. Rasch sehe ich mich in alle Richtungen um, doch noch immer kann ich niemanden entdecken. Das konnte nur eins bedeuten.

Eilig atme ich so tief ein wie es geht und tauche unter die Oberfläche. Es ist düster und ich kann nur schwer etwas erkennen. Verbissen tauche ich tiefer und mache in einiger Entfernung unter mir die Gestalt einer Frau aus. 

Ich spüre wie meine Kräfte schwinden, doch ich kann jetzt nicht aufgeben. Mit mehreren kräftigen Zügen erreiche ich endlich die Person und packe sie am Oberarm um sie mit mir nach oben zu ziehen. Als mein Kopf die Wasseroberfläche durchbricht, schnappe ich hektisch nach Luft und ziehe die Frau dichter an mich, damit die Wellen sie mir nicht wieder entreißen können. 

Doch als mein Blick prüfend auf ihr Gesicht fällt, setzt mein Herz für einige Schläge aus.

Es ist Ivy, die ich in den Armen halte. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro