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Kapitel 4


Cassiel


Unruhig tigere ich an der Fensterfront meiner Wohnung auf und ab und starre auf den langsam beginnenden Sonnenaufgang. Die ganze Nacht hatte ich vor diesem Fenster verbracht, denn an Schlaf war nicht zu denken. Meine Gedanken werden seit jenem Tag nur von einer einzigen Sache beherrscht.

Ivy.

Meine Anrufe und Nachrichten hatte sie ignoriert, was mich beinah an den Rand des Wahnsinns getrieben hätte. Am liebsten würde ich auf etwas oder jemanden einschlagen, nur würde das meine Probleme auch nicht lösen. 

Wieder und wieder gehe ich diesen einen Tag durch. Dieser eine Tag, der mir den Boden unter den Füßen weggerissen und die Luft zum Atmen genommen hatte. Dieser eine beschissene Tag den ich nicht verhindern konnte und den ich seitdem nicht mehr aus dem Kopf bekomme. 

*****

Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen. Ivy und ich hatten uns seit dem Treffen beim Café fast jede Woche gesehen und ich wusste nicht genau was es war, aber irgendwas an ihr faszinierte mich an ihr. Vielleicht war es die Art wie sie mit den Händen gestikulierte wenn sie sprach, oder die Art wie sie immer ihr Gesicht leicht nach links wegdrehte, wenn sie lachte. Vielleicht war es auch ihre Besessenheit von Büchern und griechischer Mythologie. Oder aber ihre Schlagfertigkeit mit der sie nicht gerade sparte. 

Ich wusste es einfach nicht, aber in ihrer Gegenwart wollte ich auf einmal mehr sein als ich war. Hört sich ganz schön bescheuert an, aber ich brauchte immer mehr von ihr, wie ein Süchtiger. Hätte mir jemand das vor ein paar Jahren gesagt, hätte ich der Person wahrscheinlich ins Gesicht gelacht.

An jenem Tag wollten wir uns wieder treffen, doch da sie ihrem Vater im Museum half, ging das nur Abends. Aber als ich in ihre Straße einbog um sie abzuholen setzte mein Herz einen Schlag lang aus. Überall standen Polizeiwagen und die langsam hereinbrechende Abenddämmerung wurde von Blaulicht zerrissen. Panik befiel mich und Angst umklammerte meine Brust so fest wie noch nie zuvor. Was wenn etwas mit Ivy geschehen war? Was wenn sie verletzt war? Was wenn ich nicht da gewesen war um sie beschützen zu können?

Innerhalb weniger Momente sprang ich aus dem Auto und rannte so schnell ich konnte zu ihrem Haus. Eine Menschentraube hatte sich bereits um das gelbe Absperrband gebildet, dass direkt vor Ivys Zaun hing. 

Oh Gott, bitte nicht!

Als ich unter dem Band hindurchschlüpfen wollte, trat mir ein Polizist in den Weg und schaute mich grimmig an. Seine grauen Augen schienen mich zu durchbohren, doch das war mir egal. Alles was zählte war Ivy. 

„Was denken Sie, dass Sie da machen?", fragte er mich in überheblichem Ton und seine Hand ruhte auf der Waffe an seinem Gürtel. Er wollte auf mich schießen? Bitte, sollte er doch! Ich musste zu Ivy!

„Hören Sie, meine Freundin ist da drin. Ich muss zu ihr!" Ungeduldig versuchte ich an ihm vorbei zu kommen, doch er packte mich fest am Oberarm und riss mich zurück.

„Du gehst nirgendwo hin Freundchen. Das ist ein Tatort."

Erneut stockte mein Herz. Das konnte nicht sein. Das DURFTE nicht sein!

Eine rohe, animalische Kraft brach in mir los und ich stürzte nach vorne. Damit hatte der Polizist nicht gerechnet und versuchte mich einzuholen. 

„IVY!" Mein Brüllen hallte durch die gesamte Straße und ließ die Menschen hinter dem Band verstummen. 

Ich war ungefähr noch drei Meter von der Haustür entfernt, als diese sich unvermittelt öffnete und zwei Personen heraustraten. Einer von ihnen war Polizist und hielt einen Arm um die Schultern der zweiten Person geschlungen. 

Als mein Blick auf  hellbraune Haare traf, war es um mich geschehen. Augenblicklich wich die Angst und ich eilte auf die beiden zu. 

„Ivy!" Die Erleichterung, die mich nun traf, war überwältigend. Sie lebte! Meine Ivy war am leben!

Als sie meine Stimme hörte, blieb sie plötzlich stehen und drehte sich in meine Richtung. Ich hatte mein Tempo gedrosselt und kam die letzten Schritte normal auf sie zu, doch etwas stimmte nicht.

Als ich genauer hinsah, fiel mir auf, dass Ivy am ganzen Körper zitterte und entgegen meiner Erwartungen kam sie mir nicht entgegen. Stattdessen wich sie gleich mehrere Schritte vor mir zurück und starrte mich mit riesigen Augen und leicht geöffnetem Mund an. Auf ihren Wangen glitzerten Tränen. 

„Ivy? Was ist passiert?" Alarmiert ging ich einen weiteren Schritt auf sie zu, blieb aber sofort wieder stehen als sie sich komplett versteifte. Was verflucht war passiert, dass sie so reagierte? Ich war es doch. Ihr Freund, der sie liebte und dem sie vertrauen konnte. 

„Sir, treten Sie zurück!", forderte mich der Polizist an Ivys Seite auf und baute sich schützend vor ihr auf, als wenn ich eine Gefahr für sie darstellen würde. 

„Sie ist tot", kam es wispernd hinter dem Polizisten vor mir hervor. Wovon sprach sie da?

„Was meinst du?" Erneut kam Panik in mir auf und ich wusste nicht was ich denken sollte. In meinem Inneren fuhren die Gefühle gerade Achterbahn. 

„Alba. Deine schwarze Rose!", schluchzte Ivy nun lauter und ich verstand noch weniger. Doch plötzlich packten mich starke Hände an den Schultern und rissen mich von den Beiden weg. Ich versuchte alles um mich zu befreien, doch es half nichts. Weitere Polizisten kamen angerannt und drückten mich auf den Boden während Ivy von mir fortgebracht wurde. Von Machtlosigkeit getrieben brüllte ich:

„IVY!"

*****

Danach hatte man mich aufs Revier gebracht und verhört. Dadurch erfuhr ich, dass Ivys Freundin Alba von Ivy tot in ihrem Garten gefunden wurde. Zudem trug Alba wohl eine schwarze Rose bei sich. Genau so eine Rose, wie ich sie Ivy immer zu unseren Dates mitgebracht hatte und vor langer Zeit schon als mein Markenzeichen auserkoren hatte. 

Nun ergab alles, was Ivy gesagt hatte einen Sinn. Doch ich war es nicht. Niemals könnte ich das jemandem antun und schon gar nicht würde ich Ivy einen solchen Schmerz antun. Warum hätte ich sie töten sollen? Es gab keinen Grund dafür.

Das sah nach einigen Stunden dann auch die Polizei ein, wobei mein Vater dabei wahrscheinlich auch eine große Rolle gespielt hat. Er hat in der Stadt sehr viel Einfluss und es wäre für ihn nicht schwierig gewesen. 

Seit damals hatte ich alles versucht um mit Ivy zu sprechen. Ich muss sie von meiner Unschuld überzeugen. Ich kann sie nicht verlieren, dafür ist sie mir zu wichtig und wenn ich an den Schmerz denke, den sie gerade durchleiden muss, zerfrisst es mich innerlich.

Unruhig streife ich weiter durch die Wohnung, ohne Ziel, denn ich weiß, dass ich mein Ziel hier nicht finden werde. 






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