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Kapitel 22

Cassiel

Gespenstische Stille empfängt mich. Nur ein leises Grollen von draußen verleiht dem Moment ein Geräusch, während der Regen vor dem Fenster immer stärker wird. 

Ich kann es nicht riskieren das Deckenlicht anzumachen, denn von draußen würde dann jeder wissen, dass ich hier bin. 

Mit meinem Versprechen, Ivy gegenüber, vor Augen schalte ich meine Taschenlampe an und sehe mich um. Ich bin fest entschlossen etwas zu finden, dass seine Schuld bezeugt. Die Informationen, die Léon von dem Mann meines Vaters erhalten hat, können nicht falsch sein, da waren wir uns beide sicher. Auch wenn mein Vater es niemals zugeben würde, seine Untergebenen sind ihm nicht alle absolut loyal. Mit den richtigen Mitteln kann man einige von ihnen sehr gut dazu überreden die Seiten zu wechseln. Gerade wenn sie unfreiwillig für meinen Vater arbeiten. 

Mein Blick überfliegt das Bücherregal hinter dem schweren Schreibtisch. Jedes Buch steht akkurat an seinem Platz, keines ist größer als ein anderes und keine Lücken sind gelassen worden. So wie mein Vater es liebt.

„Wo versteckst du dein Untaten?", murmle ich vor mich hin und umschreite den Schreibtisch.

Auf der massiven Arbeitsplatte selbst liegt nichts als ein dünner, unbeschriebener Papierstapel und ein Federhalter. So viel Platz und so wenig ausgefüllt.

Mein Blick gleitet nach unten und ich entdecke links und rechts des Tisches gleich mehrere Schubladen, die untereinander in den Tisch eingelassen sind. Mit festem Griff ziehe ich an einer davon, doch öffnen lässt sie sich nicht. Wäre auch zu schön gewesen.

Ohne Frage wird es mich viel Zeit kosten jedes einzelne Schloss zu knacken. Hoffentlich dauert das Treffen, das Léon zu meiner Ablenkung organisiert hat, lange. Sonst habe ich ein Problem.

Behände gehe ich in die Hocke, die Haarklammern in Bereitschaft. Die erste Schublade, die mir zum Opfer fällt, enthält nichts als einen Haufen neuer Kugelschreiber. Warum er die Schublade dann abschließt, verstehe ich nicht. Hat er Angst, dass ihm jemand seine Stifte klaut?

Der Gedanke bringt mich zum Lächeln, gleichzeitig öffne ich die zweite Schublade auf die gleiche Art. Wieder ein Fehlschlag. Der Reihe nach öffne und schließe ich Schubladen, jedoch steigt mit jeder falschen Schublade mein Frustspiegel. 

Nur noch zwei Schubfächer sind übrig und ich bete, dass ich nicht umsonst den Schreibtisch durchsucht habe. 

Gespannt höre ich das nächste Klicken und mein Licht findet seinen Weg in das Fach. 

„Verfluchte Scheiße!" Noch mehr Unwichtigkeiten warten auf mich. In einem Anflug von Wut durchwühle ich den Inhalt. Nichts als Ordner mit Ausgaben und Einnahmen. Eine Mappe mit Verträgen. Energisch schiebe ich sie wieder zu.

„Bitte enttäusch wenigstens du mich nicht!", sage ich zu der letzten Schublade, wie als könnte sie mich hören.

Durch meine Verärgerung rutscht mir eine der Haarklammern aus den Fingern und schlägt dumpf auf dem Boden auf. Leise fluchend hebe ich sie auf und schiebe sie mit Nachdruck wieder in das Schloss.

Ich brauche länger. Viel länger. Jede Sekunde fühlt sich an, wie ein Gewicht, dass auf mich drückt.

Sacht schwingt ein letztes Klicken durch den Raum und ich stoße die Luft aus, die ich unterbewusst angehalten habe.

Wenn ich hier nichts finde, muss ich den gesamten Raum durchsuchen. Jedoch bezweifle ich, dass ich dafür genug Zeit haben werde. 

Meine Augen erblicken einen großen Stapel an Dokumenten. Mit eiskalten Fingern hebe ich ihn heraus. Jedes Blatt suche ich nach einem Hinweis oder einem Beweis ab. Nach und nach schrumpft der Stapel vor mir und als ich das letzte Blatt in Händen halte, schlägt meine Wut wieder in mir hoch, angetrieben von Verzweiflung.

Ich kann und werde nicht ohne Beweise von hier verschwinden. 

Gerade will ich den Stapel wieder zurücklegen, da trifft mein Blick auf etwas. Rücksichtslos lasse ich die Blätter neben mich fallen und beuge mich mit der Taschenlampe genauer über die Schublade.

Dort wo Boden und Hinterwand zusammentreffen, lugt etwas Dunkles hervor. Vorsichtig ziehe ich es heraus und identifiziere es als vertrocknetes Blütenblatt. Mit den Fingerspitzen fahre ich die Kanten des Bodens entlang und spüre, dass eine der Ecken unter meinen Fingern nachgibt. Dadurch entsteht eine Öffnung, an der ich den gesamten Boden der Schublade herausnehmen kann.

Warum bin ich da vorher nicht drauf gekommen?

Unvorbereitet stocke ich, nachdem das Holz entfernt ist. Schock und Freude kämpfen in einer skurrilen Mischung gleichzeitig um die Oberhand.

Vor mir liegen dutzende Bilder, verschiedenster Größen und jedes von ihnen lässt es mir eng ums Herz werden. Ivys Straße. Ivys Haus. Ihr Garten. Ein Bild von Ivy und mir auf der Straße. Bilder auf denen nur Ivy zu sehen ist. Meine Hände beginnen zu zittern, während ich die Bilder durchgehe. 

Weiter unten finde ich Bilder von Ivy und Alba vor. Zusammen stehen sie vor Ivys Auto. In einem Café. Vor einer Buchhandlung. Dann halte ich inne.

Ganz unten, unter allen anderen Bildern, liegt das wonach ich gesucht habe. Mit der Schrecklichkeit des Bildes habe ich aber nicht gerechnet.

Das Bild zeigt Alba. Sie liegt blutüberströmt auf einem Rasen, der gleichsam Dunkelrot eingefärbt ist. Auf Brusthöhe zeichnen sich große, dunkle Flecken ab, ihr Blick starrt leer nach oben.

Oh Gott. 

Wenn schon allein das Bild so schrecklich ist, muss es in echt noch viel schlimmer gewesen sein. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für Ivy gewesen sein muss, als sie ihre Freundin so fand. Es tut mir so unglaublich leid. Für beide. 

Schnell schieße ich von meinen Funden Fotos, denn mein Vater würde es merken, wenn die Bilder fehlen. Nur das vertrocknete Blütenblatt, ohne dass ich den doppelten Boden gar nicht erst entdeckt hätte, nehme ich an mich. Das wird er bestimmt nicht vermissen. 

Mittels größter Mühe setze ich den Boden wieder so ein, dass nichts auffällt. Dann sammle ich die Blätter wieder zusammen, die darauf lagen, aber plötzlich höre ich etwas unten im Haus.

Da sind Stimmen. Viele Stimmen. Hastig lege ich den Stapel hinein und schließe die Schublade, bevor ich auf das Display meines Handys schaue. Entgegen meiner Erwartung entdecke ich keine neue Nachricht von Léon, was bedeutet, dass er und mein Vater noch bei dem Treffen sind. 

Dann können das nur die Männer sein, die ich hier bereits vermisst habe. 

Polternde Schritte kommen die Treppe hoch und den Gang entlang. Ich höre jemanden an den anderen Türen rütteln, wie um zu sicherzugehen, dass sie noch verschlossen sind. 

Hektisch sehe ich mich nach einer Fluchtmöglichkeit oder einem Versteck um. Aber wie alles an meinem Vater, ist auch sein Büro unkooperativ. Noch bevor ich einen Schritt machen kann, bewegt sich die Türklinke nach unten und die Tür schwingt auf.

Solange es nur einer ist, habe ich noch eine Chance meinen Weg freizukämpfen.

Das Licht aus dem Flur erhellt den Raum, beleuchtet mich und ich sehe meinen Gegner. Allerdings ist seine Reaktion anders, als erwartet, denn er bleibt unschlüssig am Türrahmen stehen. Statt seiner Faust oder einer Waffe erreichen mich seine Worte.

„Cassiel? Was machst du denn hier?"


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