Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 11

Der Kies unter den Reifen knirscht, als wir in Cassiels Einfahrt einbiegen. Wie bereits erwartet sind wir nicht zu mir gefahren. Kurz lasse ich meinen Blick über die vertraute, dunkle Fassade seines klotzigen Hauses wandern. Wenigstens ist das eine Sache, die sich nicht geändert hat. 

Mit gemischten Gefühlen nestle ich am Gurt herum, dann wird mir von außen auch schon die Tür geöffnet. Jedoch nicht, wie erst angenommen von Cassiel, sondern von unserem Fahrer, der auf der gesamten Fahrt nicht ein Wort verloren hat und den ich nur teilweise durch den Rückspiegel gesehen habe. Galant reicht er mir seine Hand.

Skeptisch sehe ich ihm entgegen, da ich aber ohne Hilfe wahrscheinlich nicht aus dem Auto komme, nehme ich seine Hand. Umsichtig zieht er mich hoch. Jetzt, da ich ungehinderte Sicht auf ihn habe, staune ich nicht schlecht, denn er sieht aus als könnte er aus einem Piratenfilm stammen. Seine Haare sind dunkel und etwas länger als es die meisten anderen Männer in der Stadt tragen. Seine Haut ist gebräunt und über seinen linken Wangenknochen zieht sich eine lange Narbe bis zur Schläfe. Wie um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, trägt er auch noch ein beiges Leinenhemd.

„Ich bin Léon", stellt er sich dann vor. Seine Stimme ist tiefer als Cassiels, aber deswegen nicht weniger angenehm. 

„Ivy", erwidere ich und lehne mich ans Auto. 

Aufmerksam folgt sein Blick meinen Bewegungen. „Ich weiß."

Irritiert ziehe ich die Augenbrauen zusammen. Woher will er das wissen? Ich öffne gerade den Mund um ihn danach zu fragen, da kommt Cassiel ums Auto zu uns gelaufen und ich entschließe mich, ihn zu einem anderen Zeitpunkt danach zu fragen. 

Wachsam schaut er von Léon zu mir, scannt mich mit seinen Augen. Wonach er genau sucht weiß ich nicht und ich will mir auch keine Gedanken darum machen. Was auch immer er denkt, es ist sein Problem, nicht meins. 

„Lasst uns reingehen", instruiert er uns, wobei sein Blick weiterhin schwer auf mir liegt. Ich kann seinem Gesicht geradezu die Frage ablesen, ob ich das Stück vom Auto zum Haus schaffe. 

In mir regt sich Ärger. Selbst wenn ich es nicht schaffen würde, diesen Gesichtsausdruck konnte er sich schenken. „Dann geh auch vor!", motze ich ihn mit überraschend kräftiger Stimme an.

Als hätte ich ihn geschlagen, zuckt er leicht zurück und ein vorwurfsvoller Ausdruck erscheint auf seinen Zügen, ehe er tatsächlich losläuft. Überraschung überkommt mich. Seit wann folgt er ohne Widerspruch meinen Anweisungen?

Auch Léon ist überrascht, wie mir eine hochgezogene Augenbraue verrät. Nach wie vor steht er bei mir, darauf wartend, dass ich ebenfalls loslaufe.

Also gut. Unsicher mache ich ein paar erste Schritte, wobei ich noch ein wenig schwanke und mich am Auto festhalte. Allerdings ist das Auto auch irgendwann zu Ende und ich bemühe mich wirklich, normal zu laufen. Sonderlich gut gelingt mir das jedoch nicht.

Das befindet auch Léon, denn keinen halben Meter später spüre ich seine Hand auf meiner Schulter. Rasch fliegt mein Blick zu ihm und er nickt mir aufmunternd zu. Mit seiner wiederholten Hilfe schaffe ich es, halbwegs gerade zum Haus zu laufen. 

Cassiel ist bereits im Haus verschwunden und hat die Tür offen gelassen. Von drinnen kann ich leises Murmeln vernehmen, was mich erst annehmen lässt, dass noch jemand im Haus sein muss. Doch als er wieder in den Eingangsbereich tritt, ist er alleine. 

„Mit wem hast du geredet?", hake ich nach, denn mir ist nicht nach noch mehr Gesellschaft.

„Mit mir selbst", antwortet er kurz angebunden, während sein Blick zu der Hand auf meiner Schulter wandert. Offensichtlich gefällt es ihm nicht, dass ich seine Hilfe ablehne, die eines Anderen aber annehme. Trotzdem sagt er nichts dazu.

„Setz dich." Mit dem Kopf nickt er in Richtung Wohnbereich und Couch. Da ich nicht weiß, was ich sonst machen soll, gehe ich weiter und setze mich. Léon bleibt neben mir stehen, seine Hand wieder bei sich. 

„Hast du noch irgendwelche Sachen am Strand liegen?", fragt mich Cassiel weiter und ich fühle mich wie bei einem Verhör. Selbst der prüfende Blick, den er mir zuwirft, erinnert mich daran. 

„Ja", ich nicke. „Meine Tasche und meine Schuhe müssten noch da sein."

Sein Blick zuckt zu Léon. „Kannst du zum Strand fahren und die Sachen holen?"

„Klar doch." Ohne einen Moment zu verschwenden, geht Léon an mir vorbei und verlässt das Haus. Verblüfft sehe ich ihm nach. In mir kommt die Frage auf, in welchem Verhältnis die beiden stehen. Wenn sie Freunde sind, kommt mir ihre Freundschaft auf den ersten Blick nämlich  ziemlich komisch vor. 

Cassiels tiefes Ausatmen bringt mich dazu ihn anzusehen. Lässig lehnt er an der Wand aus dunklen Steinen. Der Abstand zwischen uns erinnert mich an die letzten Wochen und ich frage mich zum ersten Mal, wie es ihm in dieser Zeit ging. Hat er genauso gelitten wie ich? 

„Ich wusste nicht, dass du surfst", bricht er als Erster das Schweigen, dass den Raum erfüllt. 

„Und? Bist du jetzt beeindruckt?", frage ich. Es ist nur ein schwacher Abklatsch meines eigentlichen Sarkasmus. 

Angespannt lässt seine Aufmerksamkeit nicht von mir ab. „Ob ich beeindruckt bin? Meinst du jetzt im Bezug auf deine Leichtsinnigkeit oder die Art wie du surfst?"

Sein Ton ist beißend und ich weiß, dass er mich für die Aktion am liebsten durchschütteln würde, in dem Versuch meinen Verstand wieder wachzurufen. Mittlerweile weiß ich ja selbst, dass es keine sonderlich kluge Idee war, aber er ist schließlich auch nicht ganz unschuldig daran. Immerhin ist er der Auslöser für die letzten Wochen. 

„Ich konnte die Gefühle einfach nicht mehr aushalten", bringe ich hervor. In meiner Brust bildet sich ein schwerer Knoten.

Schneller als ich schauen kann, ist Cassiel neben mir. Schock ist ihm ins Gesicht geschrieben. „Soll das heißen, du wolltest das? Du...du wolltest es beenden?"

Verständnislos sehe ich ihn an und realisiere dann erst, wie meine Worte für ihn geklungen haben mussten. „Gott, nein! So war das nicht gemeint!"

Mein Blick sucht den seinen und mein Herz klopft laut vor Schmerz und Sehnsucht. „Ich gebe dir mein Wort, dass ich mich nicht umbringen wollte!" Fassungslos fahre ich mir durch die Haare.

Die Qual der letzten Wochen war schlimm. Das kann ich nicht bestreiten. Sie ist es ja jetzt noch. Aber ich habe nicht ein einziges Mal daran gedacht.

Erleichtert schließt Cassiel für einen Moment die Augen. Seine Hände legen sich über sein Gesicht und verbergen es vor mir. Er braucht etwas Zeit.

„Warum warst du dann dort?" Zwischen zwei Fingern glitzert mir das Blau seiner Augen entgegen.

Lange schweige ich, denn keine Worte können wirklich beschreiben was in mir vorging. Ich bin mir gerade selbst nicht mehr sicher.

„Ich wollte doch nur wieder glücklich sein."




Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro