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Kapitel 10

„Du bist geblieben"

„Aber natürlich! Ist das wirklich so eine Überraschung für dich?"

Wieder und wieder geht mir dieser eine Teil unseres kurzen Gesprächs durch den Kopf, während ich darauf warte, dass Cassiel zurückkommt. Er wollte irgendwen anrufen, damit wir abgeholt werden. Währenddessen warte ich im Foyer mit der großen Fensterfront und werde alle paar Minuten skeptisch von einer Pflegekraft beäugt.

Verdrießlich zupfe ich an den viel zu langen Pulloverärmeln. Körperlich fühle ich mich noch immer erschöpft, jedoch geht es mir bei weitem besser als davor. Einzig meine Gedanken kreisen unaufhörlich um das selbe Thema. Cassiel.

Er hätte nicht hier bleiben müssen. Trotzdem ist er hier und sieht bei allem was er sagt so aus, als wenn er es auch genau so meint. Als wenn es für ihn selbstverständlich wäre für mich da zu sein.

Flach seufze ich und starre auf den Boden vor mir. Erst nach und nach wird mir wirklich klar, was genau passiert ist.

Ich wäre beinah ertrunken, wenn er nicht da gewesen wäre.

Er hat mich gerettet.

Wir scheinen immer wieder ungewollt zueinander zu finden.

Zumindest versucht mir das mein kleines, dummes Herz einzureden. Das war alles nicht geplant und nun stehen wir hier, nicht wissend wie es weitergeht. Ein großer Teil von mir will ihn in meiner Nähe haben und so wie es aussieht wird es für die nächsten Stunden auch genau so sein. Der Drang, ihn um mich haben zu wollen, ist stark und ich muss höllisch aufpassen, nicht davon überwältigt zu werden. Ich habe ihn schließlich die letzten Wochen nicht umsonst auf Abstand gehalten und sämtlichen Kontakt vermieden.

Mittlerweile kommen aber Zweifel in mir auf. Hätte er seine Liebe nur gespielt, wäre er jetzt nicht hier. Zudem bin ich mir auf einmal nicht mehr so sicher, ob er wirklich dazu fähig wäre jemanden umzubringen. Alle Gefühle, die ich bei ihm seit dem Strand gesehen habe, waren ungefiltert und absolut ehrlich. Er würde niemals etwas tun, dass mich derart zerstört.

Aber was ist dann mit den Beweisen, die ich mit eigenen Augen sah? Die schwarze Rose ist unverkennbar Cassiels Markenzeichen. Doch was für ein Motiv hätte er gehabt? Er kannte Alba nicht. Außerdem wäre es doch absolut dämlich ein so deutliches Indiz gegen ihn dort zu lassen.

Ich weiß nicht mehr was ich denken soll, geschweige denn dass ich Kontrolle über meine Gefühle habe. So gern ich Cassiel auch seine Unschuld glauben würde, ich kann mir nicht sicher sein. Zudem würde das bedeuten, dass ich mich die letzten Wochen hindurch nur selbst gequält habe und meine Trauer um Alba durch meine Isolation von ihm nur schlimmer gemacht wurde. All die Tränen und der Schmerz, den ich wegen ihm gefühlt habe, wären somit sinnlos.

„Ms. Garcia?", fragt auf einmal jemand und eine zierliche Krankenschwester tritt neben mich. Ich erkenne sie als diejenige, die Cassiel in das Behandlungszimmer begleitete.

„Ja?"

„Ihre Sachen. Aber Vorsicht, sie sind noch nass." Sie reicht mir eine Tüte, in der ich meine Kleidung erkenne. Dankbar nehme ich sie entgegen.

„Ihr Verlobter war sehr in Sorge um Sie. Ich habe bis jetzt noch nie erlebt, dass jemand dem Doktor schwört auf jemanden aufzupassen." Fast schon beeindruckt sieht sie mich an.

Stimmt ja, er hat sich als mein Verlobter vorgestellt. Eine seltsame Vorstellung in Anbetracht all der Dinge, die zwischen uns stehen. Vor jenen Geschehnissen hätte ich wahrscheinlich mit Begeisterung dieser Aussage zugestimmt.

Als ich es die Schwester zum Arzt sagen hörte, konnte ich es erst nicht glauben und als ich Cassiel ansah, wusste ich genau, dass er mit Gegenwehr von meiner Seite rechnete. Doch er ist der einzige, der im Moment bei mir ist und ich will weder hier bleiben müssen, noch alleine sein. Geschweige denn, dass ich sonderlich erpicht darauf bin, es meinem Vater zu erzählen.

„Ja, er nimmt das scheinbar ganz besonders ernst", erwidere ich in der Hoffnung, dass sie das Thema ruhen lässt und wieder ihren Aufgaben nachgeht.

„Sie haben echt Glück jemanden wie ihn gefunden zu haben." Aus ihrer Stimme meine ich eine leise Spur an Neid herauszuhören.

Natürlich. Ich habe Glück. Ich weiß nicht, was es ist, das ich wirklich habe, aber Glück ist es bestimmt nicht. Ich muss mir auf die Lippe beißen um keine sarkastische Antwort zu geben.

„Das habe ich wohl", höre ich mich selbst sagen und somit seine Lüge weiter aufrecht erhalten.

Just in dem Moment kommt Cassiel auch wieder um die Ecke, hinter der er vorhin verschwunden ist. Wenn man vom Teufel spricht.

Schnellen Schrittes kommt er auf mich zu, nichts anderes beachtend als mich. „Léon wird uns gleich abholen und nach Hause fahren", informiert er mich, als wenn ich wüsste wer Léon ist. Auch bezweifle ich, dass er mit nach Hause mein Zuhause meint.

Da aber noch immer die Krankenschwester neben mir steht, nicke ich artig. „Super."

Analysierend zuckt sein Blick von der Frau neben mir zu meinem Gesicht. Er sieht mir wohl an, dass mir ihre Anwesenheit langsam unangenehm wird, denn er wendet sich ihr zu: „Gibt es noch etwas?"

Sein Ton ist höflich, trotzdem sieht sie ihn irritiert an. Es ist ihr deutlich anzumerken, dass sie eigentlich nicht gehen will.

„Nein, nein. Eigentlich nicht. Behalten Sie sie im Auge und wenn es Probleme gibt kommen Sie wieder her. Den Rollstuhl können Sie bis zum Auto noch benutzen, dann bringen Sie ihn wieder rein." Pikiert gibt sie ihm die Anweisungen, wobei ihre Stimme zum Ende hin schnippischer wird.

„Natürlich", gibt Cassiel zurück und sie geht endlich ihrer Wege.

Tief atme ich durch, wobei ich noch immer die Nachwirkungen meiner kleinen, ungewollten Taucheinlage spüre. Die Stille, die nun entsteht, erscheint mir seltsam. Früher gab es keine solche Stille zwischen uns. Kurz schiele ich zu ihm hoch, aber er schweigt ebenfalls. Ab und zu schaut er hinaus auf den Parkplatz um nach diesem Léon Ausschau zu halten.

Sieben Minuten später, in denen ich entweder auf die Uhr an der Wand schaue oder meinen Blick immer wieder zu meinem Begleiter schweifen lasse, stößt sich Cassiel von der Wand, an der er lehnt, ab.

„Léon ist da." Knapp nickt er mit dem Kopf in Richtung Fenster und ich entdecke ein schwarzes Auto, dass gerade einparkt.

Endlich.

Cassiel tritt hinter mich und schiebt den Rollstuhl achtsam aus dem Gebäude. Draußen ist es um einiges kühler und ich bin augenblicklich für den warmen Pullover dankbar. Am Auto angekommen, öffnet er mir die hintere Tür und will mir beim einsteigen helfen, doch ich schlage die dargebotene Hand weg.

Mit Mühe und Anstrengung hieve ich mich vom Rollstuhl ins Auto, aber ich schaffe es. Hinter mir ertönt unzufriedenes Murmeln, dass ich aber gekonnt ignoriere. Nur die Autotür wieder zu schließen, schaffe ich nicht. Dafür sorgt aber Cassiel, kaum, dass ich sicher drinnen sitze.

Nur wenige Momente später steigt er neben mir ein und betrachtet mich kurz aus dem Augenwinkel, während ich mich erfolgreich anschnalle.

Ohne ein weiteres Wort wird das Auto gestartet und mein Blick gleitet in die Ferne hinter der Fensterscheibe.

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