Kapitel 4: Gegenschlag
Ein höhnisches Lächeln machte sich über Björk sein Gesicht breit. ,,Das sind ja hervorragende Nachrichten! Habt ihr euch die Koordinaten aufgeschrieben?", erkundigte er sich mit einer verwirrenden, großen Neugier. Die 3 Männer, aus denen die Patrouille bestand, schauten sich gegenseitig zuerst verwundert an, bis einer von ihnen mit einem knappen "Ja" antwortete. ,,Wunderbar! Du da, schau, dass du zur Reichsburg hinüber kommst und unseren König von der Sichtung berichtest. Ihr zwei könnt gehen". Alle drei Männer nickten straff und verließen das Gemach ihres Anführers. ,,Juran!", rief Björk sogleich und wenige Augenblicke später kam der Vertreter des Königs in den Raum. ,,Ja, Herr?".
,,Lassen sie alle Bürger und Krieger am Stadtplatz versammeln! Verkünde ihnen, dass sie sich auf einen Krieg mit den Spielern rüsten sollen!".
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Die Hierarchie der Dorfbewohner
Zwei Könige? Zwei Burgen?
Es mag verwirrend klingen, jedoch gibt es einen einfachen Grund, weswegen die Dorfbewohner zwei Könige haben.
Aber eigentlich haben sie insgesamt 4 Könige, von denen einer der sogenannte "Hauptkönig" ist. Das Dorfbewohner Reich (auch "Reich der Dorfbewohner" genannt) ist nämlich in 4 Gebiete unterteilt. Eines dieser Gebiete gehört dem "Hauptkönig". Die verbleibenden gehören den anderen Herrschern (unter denen auch Björk ist), die unter der Leitung des Hauptkönigs sind.
Der eigentliche Grund der Unterteilung liegt daran, dass, wenn der "Hauptkönig" plötzlich stirbt, ein ausgewählter der drei anderen Könige der neue "Hauptkönig" wird und das Reich weiter regieren kann.
Das Heer (Auch Militär genannt), besteht aus einer Hauptarmee und aus den Kriegern der unterlegenen Gebieten. Alle 4 Könige haben das Recht an Besprechungen und Plänen mitzuarbeiten. Wenn es jedoch Hart auf Hart kommt, wird die gesamte militärische Macht an den "Hauptkönig" abgegeben.
Soviel erst einmal zu den Dorfbewohnern. Wenn ihr Fragen habt, schreibt sie einfach in die Kommentare und ich versuche sie so gut wie es nur geht zu beantworten. Außerdem plane ich ein "Charakter"-Kapitel, in dem ich Bilder der verschiedenen Protagonisten und Nebencharaktere hochlade.
Und damit ihr euch, liebe Leser, ein wenig die Welt vorstellen könnt, habe ich euch eine detaillierte Karte mitgebracht:
Jetzt aber weiter mit dem Kapitel
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Juran hatte keinerlei Ahnung, was sein Anführer vorhatte, doch trotzdem ließ er eine improvisierte Bühne am Stadtplatz errichten, die sogleich die Aufmerksamkeit von zahlreichen Dorfbewohnern weckte. Reiter galoppierten auf ihren Pferden durch die Straßen der Stadt, um alle Bewohner zu informieren.
Juran hatte noch nie eine Rede ohne festgelegten Text gehalten, also war dies hier seine erste und letzte Generalprobe. Er ahnte, dass er einiges improvisieren musste, doch niemals wollte er Björk enttäuschen. Er musste die Leute auf einen Krieg scharf machen. Juran wusste nämlich nicht, wie lange diese Auseinandersetzung gegen die Spieler dauern würde. Also musste er sich kräftig ins Zeug legen.
Es dauerte zudem nicht lange, bis tausende Menschen auf dem Stadtplatz versammelt waren. Und alle hatten ihre neugierigen Blicke auf Juran gelegt.
Er räusperte sich kurz. Es war kein Mikrofon vorhanden, also musste er laut reden. Eigentlich förmlich schreien.
,,Bürger von Yarden". Alles wurde still.
Nun schauten auch die letzten Blicke zu Juran empor.
Dieser war auf einmal unsicher. Was soll er jetzt sagen?
Er überlegte nicht lange.
"Es ist einige Zeit vergangen, seitdem wir in einem Krieg verwickelt waren. Doch ein neuer und noch bedrohlicher Feind ist aufgetaucht". Die Leute atmeten vor Angst auf. Was konnte noch gefährlicher sein als die Pillager? Juran wollte weiter Reden, als jemand von hinten kam und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Kurz darauf nickte Juran nur und wendete sich wieder dem Volk zu. ,,Er hat unsere Stadt im Osten, Quertek, attackiert und niedergebrannt, dessen Bewohner gefoltert und ermordet". Das Publikum war sich unsicher. Würden sie nun alle sterben? Oder wieso hielt ihr Stellvertreter solch eine Rede. Einigen wurde es daraufhin klar.
,,Und er meint, wir sind schwach. Er meint, wir sind Feige und unnütz. Aber das Stimmt nicht! Seht uns selber an! Wir leben im Wohlstand und haben tapfere Männer, die uns Schützen, um jeden Preis! Also wieso sollten wir, die Villager, einfach herum stehen und unsere Krieger ohne Unterstützung hinfort ziehen lassen? Wieso sollten wir nicht gemeinsam zurückschlagen und diesen Barbaren zeigen, wo der Hammer hängt? Wieso sollten wir diesen Barbaren nicht zeigen, dass wir, die Villager, noch gefährlicher sein können, als jede andere Kreatur?!".
Juran spielte mit seiner Stimme, und die Menschen waren begeistert. Sie verloren jegliche Unsicherheit und Angst. 'Er hat Recht!' dachten sich viele sogar. Wieso sollte man seine wertvollsten Dinge und Sachen ungeschützt lassen?
"Deshalb werden wir, noch heute Nacht, unserem neuen Feind zeigen, dass wir auch herzlos sein können! Wir werden seine Mauern und seine Stadt niederreißen und dafür sorgen, das unsere unschuldigen Opfer gerächt werden!"
"Also, seit ihr dabei?!".
Ein unvermeidliches "Ja!" strömte zu Juran hinauf, wie ein Chor, ein Sturm, der losgerissen ist. In den tausenden Stimmen lag soviel Mut und Zuversicht, was Juran förmlich dazu aufforderte, weiter zu reden.
,,Dann rüstet euch! Macht was ihr könnt, um unsere Krieger, Väter oder Söhne zu unterstützen! Vielleicht mag dieser Krieg nicht in einer Nacht beendet sein, aber wir können dafür sorgen, dass dieser Krieg in einer Nacht entschieden ist!"
Die Dorfbewohner jubelten noch lauter. Man konnte meinen, dass es bis ihn die letzten Ecken des Reiches zu hören war. Große Teile des Publikums strömten sogleich in die Straßen und zurück nach Hause. Juran wurde von einem Wachen von der Bühne herunter begleitet, wo ihn schon die Bewohner erwarteten. Sie hatten Platz gemacht, für einen Mann, der sie sicherlich durch diese harte, aber glorreiche Zeit führen wird. Sie jubelten ihm weiterhin zu. Viele wollten ihm die Hand geben. Es war überwältigend.
Sogleich machte sich der junge Mann zurück auf den Weg zu Björk. Als er in dessen Zimmer schreitete, stand sein Herr schon vor ihm und legte seine Hände auf die beiden Schultern des Mannes. ,,Junge, das war beeindruckend! Du bist ein echtes Naturtalent!", belobigte Björk seinen Stellvertreter. ,,Danke, Herr", bedankte sich dieser heiser, aber mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Beide schauten sich noch für einige Zeit in die Augen, wodurch der Moment ein wenig komisch wurde. Da drehte sich Björk wieder um und schaute aus einem Fenster hinaus. ,,Was machen wir eigentlich jetzt, wenn ich fragen darf, Herr?". Björk räusperte sich, als er sagte:,, Der Bote ist wieder zurück gekommen. Ich werde mich gleich mit den anderen Königen treffen und die Lage besprechen". Juran nickte unauffällig, bevor Björk ohne weitere Worte den Raum verließ und sich zu seinem Knappen aufmachte. Dieser hatte schon sein Pferd bereit gemacht, wodurch sich der Anführer gleich auf den Weg machen konnte.
-Einige Zeit später-
Nach einer kurzer Unterhaltung zwischen den Königen kamen diese gleich zum Punkt.
,,Nun, Björk, was ist so dringend, dass du ein Treffen mit uns gefordert hast?", erkundigte sich der Hauptkönig, Justensen, sogleich.
,,Nun: Eine Stadt, in meinem Gebiet, mit 340 Einwohnern, wurde vor ein paar Tagen total Ausgelöscht. Der einzige Überlebende war ein kleines Kind". Diese Aussage reichte schon, um in den Köpfen der anderen Anführern ein Warnsignal auszugstoßen. ,,Das schlimmste ist jedoch, dass es sich hierbei nicht um Pillager gehandelt hat... Sondern um Spieler".
,,Um Spieler?", fragte Heiko, einer der Könige, ungläubig und hörte sich so an, als würde er meinen, dass Björk irgendwelche Märchen erzählte. ,,Ja, Spieler. Pillager können es niemals gewesen sein. Die greifen keine Städte an, und vor allem nicht welche mit so vielen Wachen", erwiderte Björk aber Steinhart, was Heiko in einer art Schockstarre verweilen ließ. ,,Und... was willst du jetzt genau tun?", wollte Justensen wissen. Der Gefragte zuckte mit den Schultern, als er schlicht antwortete:,, Zurückschlagen".
Alle im Raum schauten Björk veralbert an. ,,Du spinnst doch", murmelte Heiko wieder daher. ,,Nein, tue ich nicht. Wir können außerdem nicht länger einfach nur noch zusehen, wie Spieler unsere Städte, Familien und unser Essen zerstören oder sich unter den Nagel reißen. Zudem hat eine meiner Patrouillen ihre... Stadt entdeckt". Hätte Björk "Festung" gesagt, wäre das Risiko aufgetreten, dass ihm keiner Unterstützung senden will. Er brauchte aber jede Hilfe, die er bekommen kann. ,,Mein Volk und meine Krieger sind außerdem schon bereit für einen Kampf", fügte der König noch hinzu. Alle im Raum überlegten.
Selbst Heiko.
,,Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee ist, Krieg mit den Spielern zu beginnen. Aber du hast Recht: Wir können nicht einfach dabei zusehen, wie unsere Bürger grundlos ermordet oder gefoltert werden. So sehr ich mir auch unsicher bin: Du hast meine vollste Zustimmung. Ich werde noch heute die Hauptarmee mobilisieren", versprach Justensen Björk, dem sogleich ein Stein vom Herzen fiel. ,,Von mir auch. Meine Bogenschützen und Axtkämpfer brauchen zwar sehr wahrscheinlich noch etwas Training, aber ich bin dabei", meldete sich die einzige Frau im Bunde, Isra, zu Wort. >>Jetzt fehlt nur noch Heiko...<< dachte sich Björk unter einem plötzlich auftretenden Schweißausbruch. ,,Na gut... ich auch", meinte Heiko schließlich. Innerlich keuchte Björk vor Erleichterung. Jetzt hatte er alle Territorien des Reiches auf seiner Seite.
Nun konnte der Gegenschlag beginnen!
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