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16. Kapitel

Felix POV:

Die Morgensonne brach sanft durch das Blätterdach und tauchte den Wald in ein goldenes Licht. Der Tau glitzerte auf dem Moos, und die Luft war frisch und kühl. Ich öffnete die Augen, noch benommen von einem ungewohnt tiefen Schlaf. Das Feuer war längst erloschen, nur ein schwacher Hauch von Asche hing noch in der Luft.

Hyunjin saß wenige Meter entfernt, den Rücken gegen einen Baum gelehnt. Er zog mit einem kleinen Messer an einem Stück Holz entlang, das langsam die Form eines kleinen Tieres annahm. Die Bewegung seiner Hände war ruhig und konzentriert. Es war das erste Mal, dass ich ihn so entspannt sah.

„Du bist ja erstaunlich früh wach", murmelte ich und rieb mir die Augen.

„Ich hab nicht wirklich viel geschlafen", antwortete er ohne aufzusehen. „Zu viel Lärm in meinem Kopf."

„Tja, willkommen im Club."

Er grinste schief. „Ich dachte, du Omegas schläfst immer wie die Unschuld in Person."

„Klischee", entgegnete ich trocken. „Und ich bin sicher, du Alpha knurrst im Schlaf."

„Das nennt man Persönlichkeit."

Ich schüttelte nur den Kopf und stand auf, um mir die Beine zu vertreten. Meine Muskeln waren steif, und die Narben der letzten Kämpfe zogen noch unangenehm an meiner Seite.

„Was ist mit dem heutigen Plan?", fragte ich schließlich.

Hyunjin ließ das Messer sinken und sah mich an. „Wir brauchen Vorräte. Und wir müssen unsere Route ändern. Wenn der Rat wirklich eine Truppe losgeschickt hat, werden sie uns bald auf den Fersen sein."

„Also zurück in die Zivilisation?" Meine Stimme war skeptisch.

„Nein, wir bleiben im Wald. Aber wir werden klüger vorgehen."

Ich seufzte. Der Gedanke, ständig auf der Flucht zu sein, zehrte an meinen Nerven. Doch ich wusste, dass es keine andere Wahl gab.

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Nach einer schnellen Mahlzeit aus getrocknetem Fleisch und Beeren machten wir uns auf den Weg. Hyunjin führte den Weg, und ich folgte ihm dicht auf den Fersen. Die Atmosphäre zwischen uns war weniger angespannt als in den vergangenen Tagen. Es gab keine ständigen verbalen Sticheleien mehr, sondern ein unerwartetes Gefühl von Vertrautheit.

Wir blieben oft stehen, um unsere Umgebung zu überprüfen. Hyunjin hatte einen scharfen Blick für Details: gebrochene Äste, frische Spuren im weichen Boden.

„Da vorne ist ein Bach", sagte er plötzlich und deutete nach rechts. „Wir sollten uns dort waschen und unsere Vorräte auffüllen."

„Wasser klingt gut", stimmte ich zu.

Als wir den Bach erreichten, spritzte das klare Wasser über die Steine und erzeugte ein beruhigendes Plätschern. Hyunjin kniete sich sofort hin und tauchte die Schnauze ins Wasser. Ich tat es ihm gleich und genoss den erfrischenden Geschmack in meinem Mund.

Nach einer Weile fragte ich: „Hyunjin, was hast du eigentlich vor, wenn wir die Stadtwache abschütteln?"

Er verharrte für einen Moment und sah ins Wasser. „Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Ich hab nie wirklich darüber nachgedacht. Mein Leben war immer durch den Rat bestimmt."

„Und jetzt?"

Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich denke, ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, dass du mich ständig in  Schwierigkeiten bringst."

„Oh, bitte! Wenn hier jemand Ärger anzieht, dann du."

Wir lachten leise. Doch hinter dem Humor schwang eine ernsthafte Frage mit: Was kam als Nächstes?

Der Tag verging ruhig, fast zu ruhig. Die Geräusche des Waldes begleiteten uns, und wir bewegten uns mit einem eingespielten Rhythmus vorwärts. Hyunjin war ein geduldiger Jäger, und ich musste zugeben, dass ich viel von ihm lernen konnte.

Gegen Nachmittag hielten wir an einer Lichtung, um etwas zu essen. Hyunjin nahm ein paar getrocknete Kräuter aus seiner Tasche und kaute darauf herum.

Wenn wir heute Nacht nicht entdeckt werden wollen, sollten wir einen sicheren Schlafplatz finden", meinte er nachdenklich.

„Einverstanden."

Doch bevor wir weiterziehen konnten, vernahm ich ein Geräusch in der Ferne. Ein unheilvolles Heulen hallte durch die Bäume und ließ meinen Magen sich verkrampfen.

Hyunjin stand sofort auf, alle Sinne geschärft. „Das waren keine gewöhnlichen Wölfe."

Ich nickte nervös. „Das klang organisiert."

„Der Rat." Seine Stimme war eisig.

„Verdammt."

Wir warfen unsere wenigen Sachen zusammen und machten uns auf den Weg. Hyunjin führte uns tiefer in den Wald hinein, weg von den bekannten Pfaden. Die Geräusche verblassten langsam, doch die Anspannung blieb.

_______________

Das Feuer knisterte leise vor uns, während die Dunkelheit des Waldes uns umhüllte. Die Sterne funkelten durch die Baumkronen, und eine unerwartete Stille legte sich zwischen Hyunjin und mich. Normalerweise hätten wir uns längst wieder in irgendein hitziges Wortgefecht verstrickt, aber heute war es anders. Die Ereignisse der letzten Tage lasteten schwer auf uns beiden, das war offensichtlich.

„Du bist heute ziemlich still", bemerkte Hyunjin und warf mir einen kurzen Seitenblick zu.

Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht genieße ich einfach die seltene Ruhe."

„Oder du versuchst, nicht über etwas nachzudenken."

Ich wollte protestieren, aber seine Worte trafen ins Schwarze. Schließlich seufzte ich und ließ meinen Blick ins Feuer sinken. „Vielleicht."

„Lass mich raten." Hyunjin lehnte sich nach vorne, seine Ellbogen auf die Knie gestützt. „Du fragst dich, warum ich dir noch nicht den Hals umgedreht habe?"

„Das wäre zumindest eine naheliegende Frage."

Sein Lachen klang tief und rau. „Fair. Aber wenn du ehrlich bist, weißt du, warum ich es nicht getan habe."

Ich hob den Kopf und sah ihn an. Sein Blick war intensiv, aber nicht bedrohlich. Es lag etwas anderes darin, etwas, das ich nicht ganz einordnen konnte.

„Und warum?" fragte ich trotzdem leise nach.

Hyunjin zögerte, als würde er selbst mit der Antwort ringen. „Weil du mich überrascht hast. Du bist nicht das, was ich erwartet habe. Ich dachte, Omegas wären... na ja, anders."

„Schwächer?"

„Unkomplizierter", korrigierte er mich.

Ich hob eine Augenbraue. „Das klingt nicht unbedingt besser."

„Vielleicht nicht." Ein leichtes Grinsen spielte um seine Lippen. „Aber du hast mir gezeigt, dass ich falsch lag. Du bist stur, klug und irgendwie faszinierend. Und das macht dich gefährlich."

Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ein Teil von mir wollte seinen Worten widersprechen, aber ein anderer fühlte sich geschmeichelt.

„Was ist mit dir?", fragte ich schließlich. „Warum bist du wirklich hier draußen? Ich meine, du warst immer der perfekte Alpha, der nach den Regeln des Rates lebt."

Hyunjin sah für einen Moment in die Flammen, bevor er antwortete. „Vielleicht habe ich auch einfach die Schnauze voll davon, jemand zu sein, der ich nicht bin."

„Und wer bist du wirklich?"

„Das versuche ich gerade herauszufinden." Seine Stimme war leise, aber ehrlich.

Unsere Blicke trafen sich, und die Spannung zwischen uns war fast greifbar. Es war ein Moment ohne Masken, ohne das übliche Spiel aus Sticheleien und Sarkasmus.

„Weißt du," begann ich zögernd, „ich habe mich lange gefragt, ob ich überhaupt noch zu jemandem gehören kann. Nach allem, was passiert ist."

„Du meinst das Lager für diejenigen von euch, die schon ihre erste Hitze hatten?"

Ich nickte. „Dort war ich immer nur ein Omega. Eine Ressource, kein Individuum. Hier draußen bin ich zumindest ich selbst."

Hyunjin legte den Kopf schief. „Vielleicht ist das der einzige Ort, an dem du überhaupt wirklich du selbst sein kannst."

Seine Worte trafen mich tiefer, als ich erwartet hatte. Vielleicht hatte er recht.

„Und du?" fragte ich. „Was wirst du tun, wenn wir das hier überleben?"

Ein schiefes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Keine Ahnung. Aber vielleicht bleibst du ja noch ein bisschen in meiner Nähe."

Ich schnaubte. „Träum weiter."

Doch innerlich fühlte ich mich seltsam berührt. Vielleicht war Hyunjin wirklich jemand, dem ich vertrauen konnte.

Die Nacht war still, nur das Flackern des kleinen Feuers begleitete uns. Und zum ersten Mal fühlte es sich an, als hätten wir beide ein wenig von dem gefunden, wonach wir suchten - einen Funken Hoffnung inmitten des Chaos.

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