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50. Kapitel

Hyunjin POV:

Das Lager wirkte unnatürlich still. Nach den vergangenen Tagen voller Chaos und Kämpfe schien die plötzliche Ruhe beinahe bedrohlicher als der Lärm eines Angriffs. Die Luft war kühl und klar, der erste Hauch des Morgens zeichnete sich bereits am Horizont ab. Dennoch konnte ich das Gewicht der Anspannung auf meinen Schultern spüren.

Felix saß dicht neben mir. Seine Wärme drang durch mein Fell und beruhigte meine Nerven, die immer noch von den Ereignissen der Nacht flatterten. Unsere Wunden waren notdürftig versorgt, aber der Schmerz nagte weiterhin an uns. Ich hätte es ignorieren können – schließlich war ich daran gewöhnt. Aber Felix? Er konnte nicht so tun, als sei alles in Ordnung.

Mein Blick wanderte zu Jeongin, der ein paar Schritte entfernt auf dem Boden lag. Sein Kopf war gesenkt, und sein Atem ging flach. Er hatte seit Seungmins Tod kaum ein Wort gesprochen, und es fühlte sich an, als wäre er ein Schatten seiner selbst geworden.

„Ich mache mir Sorgen um ihn," murmelte Felix neben mir. Seine Stimme war rau vor Erschöpfung. „Ich auch." Felix stand auf und ging zu Jeongin. Vorsichtig legte er eine Pfote auf dessen Schulter. „Jeongin?" fragte er sanft.

Mein Bruder hob den Kopf, seine Augen glanzlos und leer. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen. Jeongin war immer voller Energie gewesen, stets bereit, zu kämpfen und das Beste aus jeder Situation zu machen. Doch jetzt? Er war ein Wrack.

„Lass mich in Ruhe," murmelte er kaum hörbar. „Jeongin, wir sind hier für dich," sagte ich und trat näher. „Aber du musst mit uns reden."

Er funkelte mich plötzlich an, seine Zähne blitzten auf. „Reden? Was bringt das schon? Seungmin ist tot, Hyunjin! Er ist weg! Und ich... ich habe ihn nicht beschützen können." Seine Stimme brach am Ende, und er senkte den Kopf wieder. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Brust, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben. „Du hast getan, was du konntest."

„Es war nicht genug," flüsterte er.

Felix setzte sich neben ihn und sah ihm mitfühlend an. „Wir wissen, dass das schrecklich ist, Jeongin. Niemand erwartet, dass du das sofort verarbeitest. Aber Seungmin hätte nicht gewollt, dass du dich aufgibst. Er hätte gewollt, dass du weiterkämpfst."

Jeongin gab kein Zeichen, dass er Felix' Worte gehört hatte, aber zumindest zog er sich nicht weiter zurück. Ich setzte mich auf seine andere Seite und legte meine Schnauze auf seine Schulter. „Wir schaffen das, Jeongin. Gemeinsam. Du bist nicht allein."

Eine längere Zeit herrschte Schweigen zwischen uns, nur unterbrochen von den gedämpften Geräuschen des Lagers. Ich wusste, dass wir ihn nicht sofort aus diesem dunklen Loch ziehen konnten, aber es war ein Anfang.

Nach einer Weile richtete Jeongin sich ein wenig auf. „Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weitermachen soll." Felix drückte sanft gegen seine Seite. „Du musst nicht sofort alles wissen. Mach einfach einen Schritt nach dem anderen."

Jeongin atmete tief durch und nickte schwach. Es war kein endgültiger Sieg, aber es war ein kleines Zeichen, dass er bereit war, zumindest einen Funken Hoffnung festzuhalten. „Danke," murmelte er leise. „Das ist, was Familie tut," sagte ich und versuchte, ein schwaches Lächeln zu zeigen.

Felix und ich blieben noch eine Weile bei ihm sitzen, ohne zu sprechen. Die Stille war diesmal weniger bedrückend – sie war beruhigend, fast wie eine Decke, die uns alle wärmte.

Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass diese Ruhe nicht von Dauer war. Der Alpharat würde nicht aufgeben, und die dritte Welle würde kommen. Wir hatten uns bisher behauptet, aber der Preis war hoch gewesen.

Felix sah mich aus dem Augenwinkel an und legte seine Pfote auf meine. „Wir schaffen das," flüsterte er. Ich drückte seine Pfote und sah ihm tief in die Augen. „Ja. Gemeinsam."

Felix hatte recht – wir mussten weitermachen. Doch der Schmerz in Jeongins Augen würde mich noch lange verfolgen. Seungmin war tot, und es gab nichts, was wir tun konnten, um das rückgängig zu machen. Das war die brutale Realität des Krieges.

„Wir sollten zurück ins Hauptzelt gehen," sagte Felix schließlich und rappelte sich langsam auf. Seine Stimme klang fester, aber ich kannte ihn gut genug, um die Müdigkeit dahinter zu hören. „Ja," stimmte ich zu. „Minho und Changbin warten sicher schon."

Jeongin stand ebenfalls auf, seine Bewegungen steif. Er schwieg, aber zumindest folgte er uns. Das war ein kleiner Sieg. Wir liefen schweigend durch das Lager. Die meisten Wölfe ruhten sich aus, während andere mit ernsten Gesichtern an ihren Posten standen. Die Ruhe war trügerisch – wir alle wussten, dass der nächste Angriff nur eine Frage der Zeit war.

Als wir das Hauptzelt erreichten, fanden wir Minho und Changbin über eine Karte gebeugt. Ihre Gesichter waren angespannt, und Minho sah sofort auf, als wir eintraten. „Gut, dass ihr da seid," sagte er knapp. „Wir müssen dringend über die Verteidigung sprechen. Unsere Formation hat Lücken, und die Wachen sind erschöpft."

Changbin nickte zustimmend. „Wenn wir nicht aufpassen, wird die dritte Welle uns auseinanderreißen." Ich schluckte schwer. „Wie viel Zeit haben wir?"

„Vielleicht ein paar Stunden," antwortete Minho düster. „Vielleicht weniger. Der Alpharat ist unberechenbar, aber sie werden nicht lange warten." Felix trat näher an die Karte heran. „Dann sollten wir die Kämpfer in Schichten einteilen. Diejenigen, die sich jetzt ausruhen, müssen bereit sein, sobald der Alarm losgeht."

„Gute Idee," sagte Minho und markierte schnell einige Positionen auf der Karte. „Hyunjin, du und Felix führt das westliche Segment an. Changbin übernimmt den Osten, und ich werde die Mitte halten." Ich nickte entschlossen. Die Anspannung in der Luft war greifbar, aber wir mussten handeln.

Als wir das Zelt verließen, hatte sich der Himmel weiter aufgehellt. Die Dämmerung war nah, und das Licht des Blutmondes verblasste langsam. Doch die unruhige Energie, die er hinterlassen hatte, pulsierte noch immer in unseren Körpern.

Felix lief dicht an meiner Seite, und ich spürte die beruhigende Wärme seiner Präsenz. „Hyunjin?" „Ja?"

„Was ist, wenn das nicht das Ende ist?" fragte er leise. Ich wusste, was er meinte. Selbst wenn wir die dritte Welle überlebten, würde es nie wirklich vorbei sein. Der Alpharat würde immer eine Bedrohung bleiben, solange sie existierten. „Dann kämpfen wir weiter," antwortete ich bestimmt. „Solange wir leben, geben wir nicht auf." Felix sah mich lange an, dann nickte er. „Gemeinsam."

Wir liefen weiter durch das Lager, sprachen mit einigen Wachen und überprüften die Positionen der Kämpfer. Die meisten wirkten entschlossener, aber die Erschöpfung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Ich hoffte inständig, dass wir genug Zeit hatten, um uns neu zu formieren.

Plötzlich blieb Jeongin stehen. Sein Fell stellte sich auf, und ein tiefes Knurren entwich seiner Kehle. „Was ist los?" fragte Felix alarmiert.

Ich spürte es in derselben Sekunde – eine bedrohliche Energie, die durch die Luft schnitt wie eine unsichtbare Klinge. Mein Nackenfell sträubte sich, und mein Herz begann schneller zu schlagen. „Sie kommen," flüsterte ich.

Ein lauter Heulruf durchschnitt die morgendliche Stille, gefolgt von einem donnernden Geräusch, als Dutzende Pfoten auf den Boden aufschlugen. Das Lager erwachte schlagartig zum Leben. Wölfe sprangen auf, Stimmen schrien Befehle, und die ersten Verteidiger rannten zu ihren Positionen.

Ich drehte mich zu Felix um. Seine Augen leuchteten vor Entschlossenheit, doch ich konnte auch die Angst darin sehen. „Das ist es," sagte er mit brüchiger Stimme. „Ja," stimmte ich zu, meine eigene Stimme kaum mehr als ein Knurren.

Der Alpharat hatte seine letzte Karte gezogen. Die dritte Welle begann.

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