POV Barty

Ich stand prüfend vor dem Spiegel und machte mich fertig. Meine Haare waren ok, ich trug ein abgeschnittenes T-Shirt und Löchrige Jeans.

Ich betrat den Schlafsaal. Evan saß auf seinem Bett, als er mich sah.

"Ist was, Rosier?" , provozierte ich ihn, während ich meinen Schmuck und ein bisschen Schminke aus einer meiner Schubladen zog.

Ich trug Eyeliner auf und suchte einige Ringe und Ketten aus, als ich mich umdrehte. Evan tauschte gerade seinen Pulli gegen ein Top. Er sah so heiß aus.

"Was starrst du, Crouch?" , fragte er feixend. Schnell drehte ich mich weg.

Wir machten uns fertig für eine geheime Party. Reg kam zwar auch mit, aber er steckte irgendwo und so würden wir vorerst zu zweit gehen.

Evan stand auf.

"Bist du fertig?"

Ich nickte und ging zu ihm.

POV Regulus

Hektisch lief ich in den Dorm. Barty und Evan waren schon weg, aber ich war auch zu spät.

Ich trug Eyeliner auf, holte meine Ketten und Ringe und zog mir etwas an, was halbwegs okay aussah.

Mit klopfendem Herzen betrat ich den Raum. Ich war nicht oft auf Partys, und meine introvertierte Persönlichkeit war da keine Hilfe.

Alle Häuser waren hier vertreten. Ich bahnte mir einen Weg durch die anscheinend schon gut angetrunkene Menschenmenge und sah mich suchend nach meinen Freunden um.

Ich fand Evan zuerst. Er saß alleine auf einer Couch.

"Hi."

Ich setzte mich zu ihm.

"Hi."

"Wo sind Barty und Dorcas?"

"Dorcas ist bei McKinnon und Barty ist... bei einem Girl."

Ich merkte, wie seltsam er den letzten Teil aussprach. Kurzerhand beschloss ich, einfach etwas auszuprobieren.

Evan war sehr still. Er fraß alle Probleme in sich hinein und man musste ihn zwingen, über irgendwas zu sprechen.

Trotzdem konnte ich spüren, wie eifersüchtig er war, wenn Barty betrunken mit irgendwem rummachte. Ich beschloss, ihn auf gut Glück zu fragen.

"Und das stört dich?"

"Äh... schon?"

"Weil du in Barty verknallt bist, oder?"

Evan sah beschämt weg. Volltreffer.

"Hättest du was dagegen?"

"Nein."

"Du hast... Recht."

"Cool."

Ich lächelte Evan aufmunternd zu. Er sah irgendwie erleichtert aus. Das Stroboskoplicht, das irgendwer besorgt hatte, malte Muster auf die Gesichter.

Viele mochten es, Partys ein bisschen auf Muggel - Art zu feiern. Ich ehrlich gesagt auch.

"Aber die Situation fuckt mich ab. Es ist ein typisches Baby - Gay - verliebt - sich - in - hotten- besten- Freund und ich habe überhaupt keine Chance." , schob Evan hinterher.

"Kenn ich."

Ich seufzte.

"Was?!"

"Keine Chance. Liebe ist schön, aber so macht es einen kaputt. Es ist eine Mauer, gegen die man immer wieder rennt."

"Stimmt."

Wir schwiegen eine Weile. Ich wurde von Musik und Schreienden Menschen beschallt, aber es überdeckte angenehm die Realität. 

Ich war kurz davor, mich wie immer in diese Höhle aus Lärm und ohne Probleme fallen zu lassen.

"Wer."

"Was?"

"Wer hat dich so verletzt, Reg."

Ich dachte kurz über die Nachteile nach, als irgendein Teil von mir beschloss, für meinen Seelenfrieden die Wahrheit zu sagen,

"Potter. Aber er hat nichts gemacht. Er existiert einfach nur, und ich musste mich in ihn verknallen" , murmelte ich.

Evan sprang auf und zog mich mit.

"Ey! Was hast du vor?!" , protestierte ich.

"Kein anderer darf diesen Schmerz spüren."

Na super. Die Psyche meiner beiden besten Freunde zerbrach parallel, weil sie ineinander verknallt waren, aber mit dem festen Glauben, der andere nicht.

"Und jetzt?!"

"Wir klären James für dich. Jetzt."

Fassungslos ließ ich mich mitziehen. Überall waren Menschen.

Plötzlich erblickte ich meinen Bruder. Sirius war betrunken. Wie immer.

Er stand bei seinen Freunden. James sah so gut aus. Aber das ging einfach nicht.

"Evan, das geht nicht" , setzte ich an, aber mein bester Freund war wie weggetreten.

POV Barty

Spätestens, als die versteckte Narbe an meinem Oberarm zu schmerzen angefangen hatte, hatte ich mich komplett verabschiedet.

Von allem. Ich war nicht wie Reg. Die Narbe war nicht von grausamen Eltern. Sie war von mir selbst.

Ich kippte inzwischen im Zwei - Minuten - Takt neue Pappbecher mit Whiskey hinunter. Keiner hielt mich auf. Die Lichter tanzten um mich herum, als eine Slytherin mich anflirtete.

Sie sah ok aus, aber sie war nun mal ein Mädchen. Als ich wegsah, erblickte ich Evan.

Er beobachtete gelangweilt die Menge. Er sah so perfekt aus. So faszinierend. Er war wie der Mittelpunkt von irgendwas, und zumindest alles in mir drehte sich um ihn.

Das Mädchen legte einen Arm um meine Hüfte. Ich stieß sie nicht weg.

Das Licht, die Beats und der Alkohol in meinem Blut waren wie ein Coctail.

"Mischen, er benetzt deine Gefühle, er wird zu einem schwarzen Loch und saugt alle deine Gedanken, aber auch deinen Verstand ein" , murmelte ich.

Ich konnte in meinem Zustand nicht mehr unterscheiden, ob ich das selbst erfunden hatte.

Evan starrte mich an. Er war perfekt. Plötzlich war er verschwunden.

Ich sah mich suchend um. Der Griff um meine Hüften wurde fester und fordender.

Alles begann sich zu drehen. Evan, Evan, Evan. Wo war er?

Ich sah wieder geradeaus. Evan sah verschwommen aus, aber die groben Gesichtzüge stimmten.

Die Person vor mir wahr anscheinend Evan.

Ich machte mir in dem Moment keine Gedanken über die Umstände. Alles dröhnte. Die eindeutig ungesunde Dosis Alkohol erdrückte mich von innen. Ich wollte einfach nur Evan.

Stürmisch küsste ich mein Gegenüber. Ich hielt mich nicht zurück.

Die Glücksgefühle, die ich hatte, waren falsch, auch vom Alkohol verursacht, aber das war mir ziemlich egal.

Ich löste mich schwer atmend. Aber jetzt war alles anders. Die Menschen schienen alle auf mich zuzusteuern, aber mich sprach keiner an. Ich konnte niemanden erkennen.

Taumelnd entfernte ich mich. Ich wollte Evan, aber er hatte sich in Luft aufgelöst.

Ich verließ irgendwie den Raum. Auch jetzt wurde ich nicht aufgehalten.

Ich stolperte auf den dunklen Flur zum Innenhof, als mich irgendwer zu sich zog und grob an die Steinwand drückte...