Sirius P.o.v

Ich hatte ein Date mit Moony.
James meinte, ich solle es nicht so nennen, aber das war mir egal.
Als ich ihm im Gemeinschaftsraum entgegenschlenderte, trug er wie immer einen seiner Pullis, eine schwarze Jeans und komischerweise eine Mütze.
"Es ist Frühling! Wofür brauchst du denn jetzt noch die Mütze?"
"Mir ist nun mal kalt", murmelte er und wich meinem Blick aus.
Meine Augen wurden groß und ich versuchte vergeblich, ein breites Grinsen zu unterdrücken.
Ich schlich mich während wir uns auf den Weg nach Hogsmeade machten von hinten am ihn heran und schaffte es, ihm die Mütze vom Kopf zu ziehen.
Als ich sah, wie seine Haare aussahen, wusste ich sofort wieso er eine Mütze tragen wollte. Sie waren verstrubbelter als ich sie je gesehen hatte.
Remus schaute mich mit blitzenden Augen und murmelte durch zusammengepressten Zähnen:"Ich schwöre dir Tatze, wenn du mir nicht sofort die Mütze gibst, gehe ich wieder nach Hause und das wars dann."
Er war knallrot und hatte seine Hände zu Fäusten geballt.
Ich würde ihn am liebsten hier und jetzt küssen, so süß sah er aus.
Mit einem theatralischem Seufzer gab ich ihm die Mütze zurück.
" Ich finde deine Haare gut so. Du siehst süß aus. Noch süßer als eh schon.", meinte ich und zwinkerte ihm zu.
"Es war definitiv mein Lebensziel 'süß' auszusehen.", schoss er zurück und betonte das "Süß" zusätzlich mit in die Luft gemalten Gänsefüßchen.
Doch er zog sie nicht mehr an.
In Hogsmeade war es brechend voll. Schüler und Lehrer wuselten durch die Gegend und machten ihre Einkäufe.
Ich nahm Moony bei der Hand und rempelte uns den Weg zum "Drei Besen" frei, der mindestens genauso voll war.
Bis wir uns zu unserem Stammplatz durchgekämpft hatten, dauerte es nochmals fünf Minuten und als wir endlich saßen, stießen wir beide einen erleichterten Seufzer aus.
Kurz darauf kam auch Madam Rosmerta anstolziert, auf hohen Schuhen, wie immer.
Sie nahm unsere Bestellungen auf und unterhielt sich dann noch eine Weile mit Remus. Anhand ihres Lachens und albernen Verhaltens schloss ich, dass sie ihn wohl irgendwie in ihr Herz geschlossen hatte. Wie jeder verdammte Mensch auf der Erde.
Ich kippte meinen Feuerwhiskey auf einmal herunter und bestellte gleich noch einen, was mir einen schiefen Blick von Moony einbrachte.
Ich scherte mich nicht darum.
Sollte er doch mit Madam Rosmerta durchbrennen.
Fünf Minuten später fragte ich mich selbst, warum ich eigentlich immer so eine Dramaqueen sein musste.
Wir unterhalten uns bestens und wurden beide ein wenig beschwipster, je später es wurde.
Gegen Mitternacht machten wir uns auf den Weg nach Hause, auch wenn das Laufen etwas schwierig war. Remus hatte keinerlei Hemmschwelle mehr, was das Umarmen anging, weshalb ich mich öfters in einer halsbrecherischen, stürmischen Umarmung wiederfand.
Moony hatte eine ganz besondere Art, jemanden zu Umarmen. Er drückte einen so fest an sich, dass man seinen Herzschlag spüren konnte und er war nie derjenige, der zuerst losließ. Er umarmte einen, als wäre es ein Abschied und jedes Mal, wenn seine Arme sich um mich schlossen, starb ein kleiner Teil von mir, mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wie musste es erst sein, ihn zu küssen?
Wir gingen gerade durch den Geheimgang, der in die Schule führte (die Tore waren natürlich schon längst zu), als Remus anfing zu summen.
Zuerst so leise, dass selbst ich es kaum hörte, doch je näher wir dem Ausgang kamen, desto deutlicher konnte ich ihn hören.
Schließlich fing er an zu singen.

Wise men say only fools rush in
But I can't help falling in love with you
Shall I stay?
Would it be a sin,
If I can't help falling in love with you?
Like a river flows surely to the sea
Darling so it goes
Some things are meant to be
Take my hand, take my whole life too
For I can't help falling in love with you
Like a river flows surely to the sea
Darling so it goes
Some things are meant to be
Take my hand, take my whole life too
For I can't help falling in love with you
For I can't help falling in love with you

Seine Stimme war wahrscheinlich für jeden anderen nichts besonderes, jedoch war sie für mich alles andere als gewöhnlich. Sie hüllte mich ein, verzauberte mich, und mit jeder Zeile, die er sang, verliebte ich mich mehr in ihn.
Vielleicht war es nicht richtig.
Vielleicht war es zum Scheitern verurteilt.
Vielleicht sollte es nicht sein.
Doch all das war mir in diesem Moment egal.
Ich verliebte mich in seine Art zu lächeln, in seine Umarmungen, in seinen Blick, den er mir zuwarf, wenn ich ihn beim Lesen Unterbrach.
Ich verliebte mich in die Farbe seiner Augen, wenn ihn die Sonne blendete.
Ich verliebte mich in seine Art zu lachen, erst leise und dann so laut und schön, dass die ganze Welt den Atem anhielt.
Ich verliebte mich.
Offensichtlich war ich stehen geblieben, denn Remus drehte sich mit fragenden Blick um und lief zurück zu mir.
"Sirius was ist los? Wir werden noch erwischt, du weißt doch, dass McGonagall hier nachts rumstreunt. Wir müssen los!"
Ich bewegte mich kein Stück, war wie eingefroren.
Remus stand nun genau vor mir, sein Gesichte war nur Zentimeter von meinem entfernt.
Es wäre so leicht ihn zu küssen.
Mein Blick fiel auf seine Lippen, die von einer Fackel beleuchtet wurden.
Ich müsste mich nur auf die Zehenspitzen stellen...
Aber es ging nicht. Remus war nicht verliebt in mich. Er hat diesen Song gesungen, weil er betrunken war. Nicht aus Liebe. Ich durfte unsere Freundschaft nicht zerstören. Nicht so.
Ich versuchte etwas zu sagen, ihn zu warnen, dass er weggehen solle, doch ich bekam kein Wort heraus.
Sein Gesicht, so nah an meinem hinderte mich am klaren Denken.
Ich wollte ihn so sehr küssen.
Ehe ich irgendwas sagen oder tun konnte hörten wir eine empörte Stimme hinter uns.
"Schon wieder verstoß gegen die Bettruhe! Wie viel Nachsitzen soll ich euch bitte geben, damit ihr es endlich versteht?", keifte Minerva McGonagall.
Sollte ich nun wütend oder erleichtert sein?

Wir lieben ein Fanfictions mit vielen Klischees.