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Sirius P.o.V
Ich war in der sechsten Klasse, als ich realisierte, dass ich mich hoffnungslos in Remus Lupin verliebt hatte.
Was an sich wirklich nichts schlimmes gewesen wäre. Er sah gut aus, ich sah gut aus; dass hätte wirklich gut gepasst.
Wenn er nicht mein bester Freund gewesen wäre.
Doch ich konnte es nicht mehr ändern und so versuchte ich es einfach so gut wie möglich zu verstecken, um diese wunderbare Freundschaft nicht zu zerstören.
Manchmal dachte ich, dass er etwas ahnte.
Immer öfters erwischte ich ihn, wie er mich gedankenverloren anstarrte und ich bekam Angst, er könnte gleich fragen, ob ich Gefühle für ihn hatte. Jedoch bekam ich von seiner Seite noch nie komische Fragen. Ganz anders war da James. Er hatte schon zwei Wochen nach der damaligen Erkenntnis nachgefragt. Ich wusste nicht, wie er das machte, aber er wusste immer sofort, wenn etwas mich beschäftigte.
An all diese Sachen und noch viel mehr dachte ich, als ich Moony betrachtete, der neben mir schlief. Seine Haare, die mich immer an Vollmilchschokolade erinnerten, waren vollkommen zerstört, wie immer eigentlich, und sein Gesicht war vollkommen friedlich, was eher selten der Fall war.
Eigentlich hätte ich noch zehn Minuten Zeit, bis ich zum Frühstück musste, doch ich fand einfach keinen Schlaf mehr.
Remus' Präsenz war mir übermäßig bewusst und egal was ich versuchte, um wieder einzuschlafen, nichts half. Schließlich gab ich auf. Ich hatte es wirklich übertrieben letzten Abend. Das war auch der Grund, warum ich hier neben ihm lag. Irgendwie hatte mein bedrunkenes Ich gedacht, es wäre eine gute Idee, bei Moony zu übernachten. Und nun lag ich hier und dieser Idiot brachte mich um den Schlaf. Vollkommen entnervt setzte ich endlich meine Füße auf den kalten Holzboden und schlurfte ins Bad.
Nach einer ausgiebigen Dusche ging es mir schon um einiges besser. Hastig richtete ich meine Haare und rauschte ich aus dem Bad, damit Krone, der schon leise vor sich hin geschimpft hatte, hinein konnte. So lautlos wie möglich packte ich meine Sachen zusammen und schlich aus dem Schlafraum. Als ich mich noch ein letztes Mal umdrehte, fiel mein Blick auf Remus wie er in seine Decken gekuschelt noch mindestens eine halbe Stunde mehr schlafen würde. Obwohl ich ein wenig eifersüchtig auf seinen zusätzlichen Schlaf war, suchten meine Mundwinkel automatisch den Weg nach oben.
"Hör auf Lupin so verliebt lächelnd anzustarren, man könnte fast meinen du wärst verliebt!", sagte James mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus, packte mich am Arm und zog mich zum Frühstück.
Ich hatte schon fünf Pfannkuchen verschlungen und ein Glas Orangensaft ausgetrunken, als Lupin endlich mit miesgelauntem Gesicht angetrottet kam. Ohne auch nur ein Wort zu sagen goss er sich Kaffee in die Kanne und trank ihn schwarz, Schluck für Schluck. Ich beobachtete heimlich, wie sich sein Kehlkopf bewegte, wenn er das tat und bemerkte, dass ich die Luft angehalten hatte. Ich sollte wirklich langsam mal etwas gegen all diese Gefühle tun.
Aber was?
Ehe Moony mich fragen konnte, warum ich ihn so komisch anstarrte, warf ich mir die Tasche über die Schulter und verabschiedete mich mit einem Winken.
Ich stand schon mehrere Minuten vor dem Klassenzimmer, ehe die anderen erst angetrottet kamen. Als erstes bemerkte ich, wie könnte es auch anders sein, Remus.
Er erzählte gerade irgendwas, und an seinem halben Lächeln, welches er versuchte zu verstecken, konnte man erkennen, dass er gleich zur Pointe kommen würde. Und tatasächlich: als die drei endlich bei mir ankamen, kringelten sich James und Peter vor Lachen und Moony lächelnd da. Seine Augen glitzerten regelrecht vor Freude darüber, dass der Witz gelungen war.
Wenn ich manche Momente nur mit den Augen für immer festhalten könnte, würde ich diesen ohne Zögern aufnehmen. Drei Freunde lachend, ohne Sorgen oder Ängste; drei Freunde die für 5 Minuten wunschlos glücklich waren. Ehe ich noch tiefer in meinen Gedankenstudel sinken kommte, hörte ich energische Schritte näherkommen, die nur zu einer Person gehören konnten. Professor Minerva McGonagall, manchmal auch Minny genannt. Sie warf uns einen berechnenden Blick zu, als überlege sie, was wir schon wieder ausheckten, was wir natürlich so unschuldig wie möglich erwiederten.
Im Klassenzimmer verteilten wir uns auf unsere Plätze und dann kämpften wir uns tapfer durch den Unterricht. Stunde um Stunde ließen wir uns vom endlosen Gelaber einlullen. In der Mittagspause verschlagen wir unser Essen und planten mithilfe eines Pergaments, was von der Kürbissaftflasche festgehalten wurde, unseren nächsten Streich für Schniefelus. In letzter Zeit haben wir ihn in Ruhe gelassen, erstens, weil wir irgendwie die Lust daran verloren hatten; und zweitens weil Lily, die neuerdings James Freundin war, uns darum gebeten hatte.
"Ich werde ihm nie verzeihen, dass er mich Schlammblut genannt hat. Aber was ihr alles getan habt, das hat absolut niemand verdient.", hatte sie ruhig gesagt und James hatte, ganz der brave Freund, ihre Bitte erhört.
Doch vor ein paar Tagen hat er so schlimme Sachen getan und gesagt, dass wir nicht mehr anders konnten.
Als der Plan fertig ausgearbeitet war, gingen wir, während alle beim Essen waren, um ihn unbeobachtet durchzuführen. Danach schlenderten wir als wären wir die Unschuld in Person, zu um Unterricht. Schon bald hörte man zwei Klassenzimmer weiter ein lautes Explosions Geräusch, gefolgt von herzhaftem Gefluche. Natürlich versuchten wir genauso überrascht und belustigt zu schauen wie alle anderen, damit der Verdacht nicht sofort auf uns fiel. Doch nach der Stunde malten wir uns lachend Schniefelus' Miene aus, als die Farbbombe explodierte und in sein Gesicht spritzte.
Da Remus neben mir lief, legte sich mein Arm wie von selbst um seine Schultern.
Er warf mir zuerst einen verwirrten Blick zu, sagte aber nichts und unternahm auch sonst recht wenig dagegen.
"Wie geht's dir und deinem pelzigem Problem?", fragte ich und achtete darauf, mich nicht in seinen braunen Augen zu verlieren.
"Da der Streich offensichtlich ein großer Erfolg war, dank mir und das wisst ihr, bin ich bester Laune.", erwiederte er. So fröhlich hatte ich ihn schon länger nicht mehr gesehen und sein Anblick ließ die kleine Sonne in mir noch ein wenig heller und wärmer Strahlen.
Ich bins wieder! Hätte eigentlich noch mehr schreiben können (was für meinen Schreibrhythmus was gutes ist) , habs aber dabei belassen. Habt nen schönen Tag!
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