21
Am nächsten Morgen wache ich auf, und zwar ohne aus der „Höhle" zu fallen. Mittlerweile habe ich mich an sie gewöhnt. Ich gehe zu der Couch und setze mich hin. „Oh, hey!", sage ich, als Bell kommt. Sie begrüßt mich ebenfalls.
„Jetzt sag mir mal, was gestern wirklich los war!", verlange ich nach etwas längerem Grübeln, ob ich sie wirklich danach fragen sollte. „Gar nichts! Hab ich doch schon gesagt!", meint sie. Darauf sage ich: „Bell, wir sind beste Freundinnen. Ich hab doch gesehen, dass irgendwas nicht gestimmt hat. Außerdem haben beste Freundinnen keine Geheimnisse voreinander. Also, warum warst du gestern so komisch drauf?"
„Na schön. Aber wehe alle wissen das nachher! Okay... Also gestern, bevor wir zum Restaurant gegangen sind, hat Rocky mir was erzählt. Dass... er mich liebt und denkt, aus uns könnte was werden. Ich hab gesagt, dass ich nachdenken muss. Doch ich weiß immer noch nicht, was ich tun soll", erzählt Bell. „Tja, das ist bitter!", lache ich, da das ja ihr Spruch ist, aber sie bleibt ernst: „Ich bin total fertig. Du musst mir helfen!" Ich nicke und vergewissere mich, dass niemand zuhört. Alle schlafen noch.
Nun versuche ich zu helfen: „Rocky mag dich. Und wie sieht es umgekehrt aus?" „Da bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht wäre das Leben ohne Liebe einfacher. Dann hätte man nicht so viele Probleme!", lacht nun auch Bell. „Trotzdem glaube ich, dass ich ihn ein bisschen toll finde." „Ein bisschen?", frage ich mit einem Grinsen. „Ok, ok. Ich bin in ihn verliebt!", sagt sie, worauf ich mich zufrieden zurücklehne.
Ich wusste gar nicht, dass ich wie Dez aus Austin & Ally ein Liebesflüsterer bin. Aber sie hat es mir ja nicht besonders schwer gemacht. Eigentlich wusste sie es doch schon. Bell kann es hingegen aber nicht fassen: „Oh mein Gott! Ich bin in Rocky verliebt! Vielen, vielen Dank, Rosie! Du bist die Beste!" „Das hab ich gern gemacht", sage ich. Sie kommt zu mir rüber und umarmt mich.
„Hey, Mädels!", sagt Rocky, der gerade zu uns geht. Ich sehe ihn, doch Bell muss sich umdrehen. Als sie ihn auch sieht und anlächelt, schubse ich sie sanft zu ihm. „Rosie!", zischt Bell. Ich möchte ihr etwas auf die Sprünge helfen, also sage ich mit einem hämischen Grinsen: „Bell will dir etwas sagen, Rocky." „Was?", fragt er. Jetzt tue ich so, als ob ich nicht zuhören würde, und schaue nach unten. Aber ich höre die ganze Zeit zu.
„Weißt du... Ich habe nachgedacht wegen dieser Sache", fängt sie an und wird von Rocky unterbrochen: „Oh, ja! Diese Sache!" Nun kann Bell weiterreden: „Ich muss ganz ehrlich sagen: Es war keine einfache Entscheidung, bis Rosie mir geholfen hat. Dann ging es ziemlich schnell." „Jetzt sag endlich!", meint er. „Ja. Chill mal!", lacht sie. Und schließlich rückt sie mit der Sprache heraus: „Ich denke auch, dass wir mehr als nur Freunde sein könnten."
Ich muss irgendwie lachen. Doch beantworten kann ich das auf keinen Fall. Manchmal bekomme ich einen Lachflash, obwohl eigentlich nichts ist. Aber das weiß eigentlich schon fast jeder.
Die zwei beachten mich nicht mal. Sie schauen sich nur gegenseitig in die Augen und lächeln. Das ist echt nervig, wenn man nicht beachtet wird! Nur leider weiß ich, dass es Bell wahrscheinlich genau so ging. Wegen Ross und mir.
Ich bin ihr allerdings nicht böse, denn mein Plan hat funktioniert; Bell und Rocky küssen sich. Das ist ihr erster Kuss und der muss echt gut sein, immerhin ist er mit Rocky. Wenn das nicht passieren würde, hätte ich „Küsst euch endlich!" geschrien. Ich denke: Oh,wie süß! Denn ich beobachte die beiden schon längst wieder.
„Oh mein Gott!", sagt Rydel, die aufgestanden ist. Sie steht da, als hätte sie einen Geist gesehen. Bell und Rocky hören auf, sich zu küssen, worauf Rydel wieder ihren Mund schließt und laut davonrennt. So bemerken Bell und Rocky erst, dass sie beobachtet wurden. „Rydel, halt! Erzähl den anderen noch nichts!", ruft Bell. „Nur Ellington", schreit Rydel hinterher, womit sie wohl alle aufweckt. „Ich darf keine Geheimnisse vor meinem Verlobten haben. Diese Regel haben wir beide aufgestellt."
Dann geht sie in den Raum mit den Höhlen und erzählt Ellington, der bereits aus seiner Höhle schaut: „Hör zu, ich muss dir was sagen. Rocky hat 'ne Freundin!" „Kann ja nur Bell sein", sagt er, worauf sie zustimmt. „Was? Echt jetzt? Ich hab eigentlich nur Spaß gemacht und nicht gedacht, dass es wirklich so ist", wundert sich Ellington.
Plötzlich geht bei allen Höhlen der Vorhang zur Seite. „Boah, Leute! Ihr habt echt zugehört?! Das solltet ihr doch nicht! Was werden Bell und Rocky jetzt sagen?", fragt sich Rydel. „Wir werden Ist okay sagen", antwortet Rocky, der mit Bell und mir ins Schlafzimmer kommt. "Wir haben alles mitbekommen." „Ich wusste doch, dass du nicht für immer Single bleibst, Rocky!", freut sich Stormie. Er dachte wohl, dass er keine Freundin mehr finden würde.
„Das hast du wirklich gedacht?", fragt Bell. Rocky streitet es ab: „Ja, aber das ist voll lange her." Doch Stormie weiß es einfach besser und flüstert: „Er lügt. Es war ganz kurz bevor er dich kennengelernt hat. Also vor ungefähr einem Monat. Zu diesem Zeitpunkt waren wir in Portugal." Dabei hat sie zu Bell gesprochen. Trotzdem haben wahrscheinlich alle zugehört, denn die meisten kichern.
„Keine Ahnung, aber irgendwie finde ich das mit euch beiden krass!", lacht Ryland dem neuestem Paar zu. „Jetzt sind wir alle vergeben", stellt Ross fest. „Vielleicht auch nicht", meint Ryland. Das verstehe ich nicht: „Hä? Wieso?"
Ryland verrät uns nun ein Geheimnis, das er eigentlich vergessen will: „Bei Sav und mir läuft's momentan nicht so gut. Wir sehen uns gar nicht mehr. Ich hab sogar schon fast vergessen, wie es ist, bei ihr zu sein. Gut... diese Aussage war falsch, aber wenn es so weitergeht, kann dies durchaus geschehen!" Auf einmal schlendern alle zu ihm und umarmen ihn. Ich finde diese Gruppenumarmungen richtig süß! Ryland aber befreit sich aus dieser und sagt kurz: „Themawechsel!"
Kurz vor dem Konzert (Ryland steht schon am Mischpult) treffen Bell und ich hinter der Bühne auf R5. Wir wünschen ihnen viel Glück und Spaß und schauen uns die Show von hier aus an. Die Fans kreischen immer wieder wie verrückt, wenn es einen Rydellington-Moment gibt. Ich gehöre ehrlich gesagt ebenfalls zu dieser Sorte.
Irgendwann ist der Moment gekommen, bei dem die Jungs eine kleine Pause brauchen. Sie möchten das Publikum mit Reden unterhalten, doch keinem fällt etwas ein. Bis Rocky spontan entscheidet, zu sagen: „Wenn niemand was sagt, bin ich mal an der Reihe. Es ist sehr privat, doch ich werde es trotzdem erzählen."
Plötzlich kommt Rydel zu Bell und mir und bringt Bell, die nur verblüfft „Was?" sagen kann, auf die Bühne. Sie steht ein bisschen geschockt neben Rocky, was ich ihr aber auch nicht verübeln kann. Ich meine, auf einmal vor Tausenden von Leuten zu stehen, ist nicht ohne. Zum Glück war ich mitten im Publikum, als Ross mich vorgestellt hat.
Nun erzählt der Freund meiner besten Freundin weiter: „Ihr wisst ja bestimmt, dass ich lange Zeit Single war. Das hat sich jetzt geändert. Darf ich vorstellen? Meine neue Freundin Bell!" Die Fans werden laut, während die übrigen von R5 klatschen.
Bell hat Glück, denn sie darf sofort wieder von der Bühne rennen. „Oh mein Gott! Ich wäre fast gestorben!", sagt sie aufgeregt. „Ey, du weißt gar nicht, wie schlimm das gerade für mich war! Ich bin da fast durchgedreht! Und das wäre nicht so toll vor den ganzen Menschen gewesen..." „Ich verstehe dich", teile ich ihr mit. „Ich hab richtig Respekt vor den ganzen Stars!", kommt es später von ihr.
Nach der Show fragt Rocky, wie es war. Darauf schildern Bell und ich unser gemeinsames Gespräch von vorhin. „Bitte, mach das nie wieder!", bittet sie ihn. „Versprochen!", sagt Rocky darauf lachend.
Dann kommt mein Freund. Ross küsst mich auf die Wange und fragt: „Wie war's?" „Das Konzert? Meine Antwort solltest du eigentlich mal kennen", sage ich. Er sagt: „Ja, du findest es immer großartig. Aber ich hab diesmal was anderes gemeint." „Aha. Und was?", frage ich gespannt.
Diese Antwort von Ross hatte ich nicht erwartet: „Na, der Kuss gerade eben!" Wird er jetzt auch noch zum Macho? Bitte nicht. Doch auf diesen Gedanken gehe ich nicht weiter ein. „Achso, also das solltest du möglicherweise noch etwas üben", scherze ich dann.
Als wir beim Tourbus ankommen, geht's wieder los. Wir müssen ein paar Stunden in eine andere Stadt in einem anderen Land fahren. Die Mädchen (also Rydel, Vanni, Bell und ich; Stormie hat was anderes zu tun) schauen „Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" an, und das mitten in der Nacht. Die Jungs spielen ein Spiel, das Bell und ich nicht kennen, da das Spiel in Deutschland nicht existiert. Trotzdem sieht es sehr witzig aus.
Inzwischen ist es Morgen und schon bald sind wir in Irland. Und so langsam stelle ich fest, dass auf Tour zu sein echt anstrengend ist. Denn ich schlafe während dem dritten Film (wir wollten einfach nicht schlafen und uns war langweilig) ein, obwohl wir in wenigen Minuten aus dem Bus steigen würden. Irgendjemand wird mich bestimmt schon wecken.
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