16! Papa hat ein Geheimnis
Ich lege nun all mein Wissen und meine Kraft in diesen einen Moment. Meine Augen bleiben geschlossen, ich konzentriere mich fest auf das was ich mir vorstelle. Das Treppenhaus wäre der beste Ort. Wenn all das um mich mein Traum ist, so sollte es auch funktionieren. Kalte dreckige Geländer, die gerade Wegs hinauf führen in Richtung der verschiedenen Stockwerke hinter denen sich Büroabteile entlang ziehen. Gleichmäßige stufen, auf denen schon unzählige Menschen gelaufen sind. Ob Mann oder Frau das sei gleich. Die spärliche Beleuchtung die kurz nach der hälfte des gesamten Treppenhauses flackert. Nun kann ich den abgestandenen Geruch auch in meiner Nase wieder erkennen. Zaghaft öffne ich meine Augen und erkenne mich hier auf einer der Ebenen wieder, an der die Türe zum Vierten Stockwerk ist.
Mit reiner Willenskraft habe ich es geschafft meinen Traum für mich zu lenken. Doch ich daf noch nicht zu nachlässig sein. Iven ist immer noch unten in der Tiefgarage und solange ich hier weiter herum trödele um mich zu freuen. Des do schneller wird er den weg auch wieder auffassen und mir nach wollen.
Fest durchatmend sehe ich entschlossen vor mich. Ignorierend dem schmerz den ich wieder einmal an meinem Körper spüre, mache ich mich daran in die Richtung des Fünften Stockwerkes hinauf zu steigen. Immer weiter wie in Trance nach oben quälend komme ich meinem ziel näher. "Bridget" höre ich von ganz unten wo das ende der Treppe ist Ivens stimme flüstern. Doch es ist mir egal, ich gehe weiter. Nicht mal eine kleine Erschütterung spüre ich in mir, obwohl ich weiß das er auf dem selben weg nach oben ist. Nur für dieses Gefühl, die schwere Türe auf zu schieben. Durch den schmalen gang von vorher zu stolpern. Einzig und alleine nur um noch einmal in seine Augen sehen zu können. Nur noch.. Nur noch einmal..
Mein ganzer Körper fühlt sich trotz der Kontrolle weiterhin an als gibt er jeden Moment nach. Jedoch ich muss erst wissen ob er noch lebt. Meine Handfläche stützt sich an der Wand ab. Ich keuche auf und laufe zitternd um die Ecke. „NEIN!" schreie ich los und fasse mir zitternd aus Reflex sofort an den Mund. Tränen fließen in Sekunden schnelle in die Augen. Ich wollte.. doch.. nur noch.. einmal..
„Bridget?" höre ich ganz leise seine schwache Stimme. Er lebt noch!
Schneller als es mein Körper wohl stand hält stolpere ich nach vorne und falle schmerzlich auf die Knie. „Scheiße" fluche ich, aber Rappel mich wieder auf. Die letzten Schritte werde ich doch wohl noch schaffen. Und das habe ich auch. Neben ihm sinke ich wieder auf die eh schon pochenden Kniescheiben und fasse an seine Wange. „Ich glaube es nicht, dass er wirklich auf dich geschossen hat". Meine Unterlippe läuft weiß an, so fest beiße ich darauf um meine Wut und Tränen für den Moment wieder zu unterdrücken. „Ich muss dich zu einem Arzt bringen". Meine Hand gleitet von seiner Wange abwärts auf seinen Bauch Bereich um auf die Wunde zu drücken, die immer noch stark zu Bluten scheint. „Du kannst mich nicht zu einem Arzt bringen Bri" lacht er ironisch auf. „Es ist okay, ich bin gestorben das du entkommen kannst. So wie es scheint, habe ich diesmal nicht versagt"
„Bitte.. Liánt du musst die Augen aufhalten" ich atme tief durch und erinnere mich wieder. Wenn ich meine Gedanken räumen kann und mir vorstelle das er heilt, dann muss das doch funktionieren! Das ist im Endeffekt das Prinzip von Träumen? So sind sie doch aufgebaut.
Bridgets Augen schließen sich, der Atem regelt sich und ihre Brust hebt sich langsam auf und ab. Das Gefühl von seinem warmen Blut rügt in den Hintergrund. Größte mühe und Anstrengungen nimmt sie auf sich. In ihrem Kopf bildet sich seine Silhouette und fängt an schärfer zu werden. Bridgets Tränen verstummen. Sie denkt an die vergangenen Bilder, an den gesunden und aufrecht stehenden Liánt. Ihr Kopf glüht und die eigene Temperatur steigt stetig. Immer wieder versucht sie weiter das Bild aufrecht zu erhalten.
„Bridget!" ruft es irgendwo hinten in ihrem Kopf. Es dringt zu ihren Ohren. „Brid" eine andere wärme drängt sich zu ihr hindurch, lange verschollen und schon vergessen. „Mein Liebling, warum schaust du denn nur so Traurig" säuselt eine Männliche Stimme, noch unerkannt zu welcher Person sie gehört. „Du kannst mir alles verraten. Weißt du.." Kurz stoppt diese tiefe Männliche Stimme, eine unbändige macht. Eine Emotion bahnt sich erfolgreich zu ihr durch. „..dein Papa hat auch ein Geheimnis. Das darfst du aber niemals jemanden verraten. Ich habe.." und da wird es ihr klar.
All das was bis jetzt geschehen ist, sollte diese Erinnerungen hervor rufen. Es fühlt sich so warm und leicht an, doch wenn sie das jetzt zulässt, wäre all ihre Anstrengung umsonst gewesen. Liánt wird sterben wenn sie jetzt nicht ihre Augen öffnet. Sollte sie jedoch weiter machen, weiter so stark in sich selbst gehen. Werden die Leute die ihr das antun kriegen wofür sie so viel auf sich genommen haben.
Warme und schmerzende Tränen fließen über ihre Wangen. Sie brennen, man spürt den schmerz. Ihre Augen öffnen sich Blutunterlaufen, die Erinnerung an ihren Vater verstummen und ihr Herz fällt zurück in eine dunkel Leere. „Es tut mir so leid" wimmert sie. Hinunter zwischen ihre Lippen fließen Tränen, Schnodder und schweiß. Ihre Spucke fließt unkontrolliert aus ihrem Mund und Bridgets ganzen Gesicht verkrampft sich. Ihre Blutigen Hände wandern zitternd unter schock an ihr Gesicht. Nichts spürend legt sie sich die Hand auf den Mund und sieht in Liánts erblasste Augen. „Bitte nicht"
„Verlass mich nicht"
„Nicht schon wieder"
Die Letze Träne bahnt sich den Weg aus ihren Augen. Sie brennen wie verrückt in die leichte salzige Flüssigkeit fühlt sich an wie Schmirgelpapier. Nachdem sie Bridget über die Wange nach unten geglitten ist, löst sie sich von ihr b und fällt auf die Wange des Mannes der auf ihrem Schoß bettet. In dem Moment als ihre träne seine haut berührt, kippt ihr Körper seelenlos zurück auf den Boden und sie taucht in eine Völlige schwarze Leere ein. es ist als ob etliche Bilder an ihrem inneren Auge vorbeiziehen ehe sie wieder zum stehen kommt und alles dunkel ist. sie kniet auf einem schwarzen grundlosen Boden. auch alles andere um sie herum trägt einzig und alleine den ton der schwarzen Einsamkeit. "hallo?" ruft sie zaghaft heraus aus ihrer gebrochenen kehle. Ihre Hand will nach dem Boden neben ihr greifen. doch gerührt Stoff der etwas wärme verspüren lässt. Bridgets Kopf schnellt herum und ihre Augen reißen auf. "liant!" brüllt sie erschrocken los. liant liegt direkt neben ihr, nur das Blut auf seinen Klamotten ist noch vorhanden. Die wunde allerdings wie es scheint verschwunden. "bridget?" flüstert er zaghaft entgegen. "bin ich schon gestorben?"
Seine Worte scheinen ihr so weit weg, den sie hatte ihn schließlich eben noch tot im Arm. So schien es ihr zumindest. Doch wo waren sie auch. jetzt erst kommt die Situation bei ihr ein. "scheinbar hast du doch überlebt. Ich weiß aber nicht wie das sein kann." Doch trotz der berechnenden und klaren Worte von ihr, schien die Situation ausgeglichen und beruhigt. "Ich dachte wirklich du wärst tot" sagt sie nochmal hinter her und lässt ihren blick nicht von ihm. Die völlige leere und stille umhüllt die beiden für eine gefühlte Ewigkeit. Bis Liant wieder zu Kräften gekommen ist blieb er einfach neben ihr liegen. Aber nun rappelt er sich auf das er neben ihr sitzt und fast sich an den Kopf. "was ist passiert? wo sind wir?"
"..will ich dir.. nicht sagen" haucht sie ganz leise umher und wird dann wieder fester im ton. " Iven hat dich eigentlich erschossen als wir bei dir in der Arbeit waren. Als ich ihm entkommen bin und wieder bei dir war. Warst du schon fast tot und hattest viel Blut verloren. Du hast zu mir gesprochen, doch als alles an deinem Körper verstummte, viel auch ich in diese Leere."
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