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I love you

Ich nahm Calebs Arm und legte ihn um meine Schultern.

Ich konnte ihn retten, das wusste ich. Gemeinsam konnten wir es hier raus schaffen. Die anderen würden nachkommen, redete ich mir ein. Auf dem Weg zur Tür stieß Arthur zu mir. Mit der einen Hand stützte er Markus, dessen rechter Arm merkwürdig verdreht war. Kein schöner Anblick.

Die andere Hand hielt seine heißgeliebte Pflanze fest umklammert. Ich hätte schwören können, wenn es hart auf hart kam, würde mein Cousin eher die Pflanze retten als sich selbst. Der Rauch wurde immer dichter und ich wusste das genau dieser Rauch es war der sehr gefährlich werden würde. Das Atmen viel mir zunehmend schwerer. Ich hob ein Kleidungstück vom Boden auf und band es Arthur an seine Gürtelschlaufe.

"Damit wir uns nicht verlieren!", rief ich über den Lärm. So gingen beziehungsweise torkelten wir los. Die Schlafraumtür stand weit offen und der Gang dahinter wurde durch das sich ausbreitende Feuer erleuchtet. Ich war den Weg in den Innenhof oft gegangen und doch nagten Zweifel an mir ob ich ihn auch blind finden würde.

"Wir schaffen das.", flüsterte Caleb dessen Augen immer wieder zufielen. Ich erhöhte das Tempo und drängte unsere Gruppe nach draußen. Ich sah bereits die Tür zum rettenden Innenhof als Valentina hinter mir auftauchte.

"Rosie! Was ist passiert?" Panik schwang in ihrer Stimme mit und sofort kam sie auf Calebs andere Seite um ihn ebenfalls zu stützen. Er verlor immer öfter das Bewusstsein. Ich fürchtete, das der Schlag auf seinen Kopf doch schlimmer war, als ich zuvor angenommen hatte.

"Nik. Schau ob du im Schlafraum noch jemanden retten kannst. Los!", schrie ich ihm zu. Niks Gesicht war vom Schock verzehrt. Er bewegte sich nicht und sah nur den höher werdenden Flammen zu.

"Nik!", schrie Valentina ihn an. Endlich schien er sich aus seiner Starre befreien zu können und lief los. Ich blendete die Angst und die Trauer aus und konzentrierte mich. Mein Körper wurde langsam müde. Caleb lehnte sich stark an mich und er war groß und wog nicht wenig. Nun wünschte ich mir er hätte beim Abendessen nicht so zugelangt.

"Valentina, das war eine Explosion. Vielleicht ist die Mauer auch hin. Da draußen könnten jede Menge Zombies warten. Wir müssen zu den Autos!" Meine kluge Cousine nickte und zog ihr Messer.

Leider lagen die Autos auf der anderen Seite des Innenhofes, das hieß wir würden nicht nur schnell sondern auch weiter laufen müssen. Ich schlug Caleb ins Gesicht und sah erleichtert, dass seine Augen aufsprangen und er wieder zu Bewusstsein kam.

"Was ist?"

"Wir werden gleich laufen müssen. Ich kann das nicht für dich machen. Du musst mir helfen." Caleb nickte. Ich sah, dass er seine glasigen Augen tatsächlich zu fokussieren versuchte. Vielleicht wäre es genug um zu überleben. Vielleicht. Valentina öffnete die Tür einen Spaltbreit und spähte in den mondbeschienen Innenhof hinaus. Sie deutete an leise zu sein und schlüpfte hinaus. Offenbar waren weniger Zombies da als ich angenommen hatte. Nun ich war immer mehr pessimistisch veranlagt gewesen.

Ich folgte ihr möglichst leise und zog an der Leine um Arthur und Markus nicht zu verlieren. Diese beiden schienen durch den Schock die Sprache verloren zu haben. Darüber war ich eigentlich froh.

Ich konnte Markus Gesang und Arthurs hitzigen Debatten mit Gegenständen momentan wirklich nicht gebrauchen. Die Dunkelheit umfing uns und wie immer dankte ich dem Mond für sein Licht in der Nacht. Als ich draußen war und sehen konnte was sich tatsächlich abspielte, wurde mein Herz schwer. Fabio lag von mehreren Zombies umgeben tot im Innenhof.

Die Zombies feierten ein Festessen mit ihm und ich hätte schwören können einer der männlichen Zombies schenkte Fabios Herz gerade einer Zombiefrau. Richtig passend zum Valentinstag, der laut meinen Berechnungen bald anstehen sollte. Aber vermutlich spielte meine Fantasy mir nur einen makabren Streich.

Ich hatte Fabio nie wirklich gemocht, doch ein solches Schicksal wünschte ich niemanden. Na gut, ein paar Menschen gab es schon denen ich dieses Ende wünschte. Allerdings wollte ich es nicht sehen, denn diesen Anblick würde ich sicher nie wieder vergessen können.

Und es gab bereits zu viele Bilder, die sich in mein Gehirn eingebrannt hatten. Darunter die Operation, bei der ich einmal zuschauen durfte und Miley Cyrus auf dieser bescheuerten Abrissbirne.

Aber zurück zu >all you can eat Fabio< und unserer durchaus brenzligen Situation. Wenn wir leise wären, hätten wir die Chance ohne großes kämpfen zu den Autos zu gelange. Und kämpfen konnten wir uns mit unseren Verletzten einfach nicht leisten. Also würden wir es wie die Indianer machen. Wir schlichen so gut es ging weiter.

Valentina ging voran und suchte uns Schutz. Als wir endlich die Garage ereicht hatten, konnte ich mir vor lauter Freude über unsere Errungenschaft ein Lächeln nicht verkneifen.

"Rosie? Valentina? Seid ihr das?", fragte jemand aus der Dunkelheit. Mein Herz machte einen Sprung, ich schob Caleb ins Auto und rannte auf die Stimme zu. Mein kleiner Bruder, verdreckt und mit schnitten überseht umarmte mich fest. Zufrieden stellte ich fest, das außer diesen paar Schnitten keine großen Verletzungen zu finden waren. Zitternd atmete ich ein.

"Ich bin so froh!", flüsterte ich und spürte wie Leon nickte.

"Wir müssen los.", meinte Valentina und stieg in eines der Militärfahrzeuge ein. Sie wartete bis ich neben ihr saß und startete dann den Motor.

Arthur und Markus stiegen mit Leon in das zweite Fahrzeug und fuhren hinter uns aus der Garage. Unser Ziel war der Haupteingang und das Eisentor. Unsere Hoffnung war es doch noch ein paar unserer Leute mitnehmen zu können. Allerdings waren die Chancen dafür mehr als gering, da immer mehr Zombies durch das Loch in der Mauer kamen und fauchend nach Nahrung verlangten.

"Was ist mit dem Tor?", fragte Valentina panisch und deutete auf das immer noch verschlossene Eisentor. Jemand würde es aufmachen müssen.

Bevor wir uns allerdings mit dieser Frage beschäftigen konnten, geschah etwas anderes. Mit einem Krach brach Papa, von Nik und Theresa gestützt durch die Tür. Verzweifelt sahen sie sich nach einem Fluchtweg um.

Die Zombies wurden natürlich auf sie aufmerksam und kamen bedrohlich nahe an unsere Familie ran. Ich zog mein Messer und öffnete die Tür.

Valentina neben mir tat dasselbe. Das war unsere Familie, wir würden für sie sterben. Mein Herz klopfte wie wild während das Adrenalin meinen Körper kribbeln ließ. Es waren so viele Zombies und wir würden uns nicht anschleichen können. Eine ausweglose Situation.

"Was sollen wir tun?", flüsterte ich zu niemand bestimmten.

Die Angst um meine Familie trieb mir die Tränen in die Augen. Papa und Theresa deuteten uns loszufahren. Nik versuchte einen letzten Blick auf Valentina zu erhaschen. Valentina dagegen legte eine Hand auf meinen Arm und zog mich zurück ins Auto.

"Es ist zu spät.", sagte sie mit tonloser Stimme. Keinerlei Emotion schien darin enthalten zu sein. Ich sah sie erschrocken an und erkannte das Grauen in ihren weit geöffneten Augen. Es war zu spät, sie hatte recht. Plötzlich sang aus dem nichts jemand ein Lied genau aus der Entgegengesetzten Richtung.

Wie auch die Zombieköpfe drehten wir uns ebenfalls zur Quelle dieses leidenschaftlichen Gesangs. Markus stand mit ausgebreiteten Armen da und grinste mich singend an. Papa, Nik und Theresa nützen die Gelegenheit und liefen so schnell sie konnten durch die Zombies zu uns. Keuchend, blutend und erschöpft sprangen sie zu Valentina und mir ins Auto und versperrten die Türen.

Einige der Zombies hatten ihren schnellen Abgang bemerkt und warfen sich gegen die Autotüren. Tränen der Erleichterung schimmerten in Theresas Augen als sie die Hand nach ihrer Tochter ausstreckte. Papa lachte freudlos und lehnte sich zurück. Ich konnte sie verstehen, solch eine Nah-Tod-Erfahrung wollte man sicher nur einmal machen.

Die Zombies umzingelten Markus. Für ihn gab es kein Entkommen mehr, doch noch immer grinsend zeigte er auf das nun offene Tor. Ich konnte es nicht fassen, dieser alte Trunkenbold hatte uns tatsächlich gerettet.

Valentina fuhr sofort los. Ich hielt den Blick auf Markus. Er würde sterben, für uns. Trotz all seiner Fehler war er dennoch ein guter Kerl und bevor ich es merkte, stimmte ich mit ein, öffnete das Fenster und sang sein Lied für ihn. Auch als sein Gesang zu einem langen Schrei wurde. Furchtbar schriller klein-Mädchenschrei.

"Atemlos durch die Nacht, bis ein neuer Tag erwacht....."

Wir fuhren etwa eine halbe Stunde bevor meine Cousine eine Tankstelle fand, an der wir rast machen könnten. Die Autos wurden geparkt und Taschenlampen und die Notfalllaternen angeschaltet. Zuerst sahen wir nach unseren Verletzten. Calebs Kopf blutete immer noch, seine Verletzungen waren am schwerwiegendsten.

Papa hatte diese Autos absolut perfekt ausrüsten lassen, weshalb ich nun alles hatte um unsere Wunden zu versorgen. Neben meinem Vater war ich die einzige die sich für Medizin interessierte und daher zum unfreiwilligen Sanitäter geworden.

Selbst nach mehrmaligem erwähnen meiner Abneigung Blut gegenüber, hielt man mich für die beste Wahl. Dies war für mich der beste Beweis, dass die Menschheit tatsächlich vor die Hunde ging. Während Leon und Valentina also wache standen, verband ich Calebs Kopf und untersuchte den blau angelaufenen Knöchel meines Vaters. Theresa war unter den weniger glücklichen und hatte eine Stichwunde durch einen Metallstreben am linken Oberarm. Allerdings würde sie diese kleine Verletzung nicht umbringen, zumindest nicht vor den Zombies.

Der Verlust meiner Mutter und unserer anderen Freunde lag schwer auf unseren Gemütern. Kein Wort wurde gesagt. Zu groß war die Angst zusammenzubrechen. Allerdings mussten wir dennoch die Frage nach dem Wohin klären. Papa holte den Autoplan für Reisen hervor.

Diesen hatte Leon vor ein paar Wochen während einer Tour ins Shoppingcenter gefunden. Während Papa in studierte umarmte ich Leon noch einmal und stillschweigend tolerierte er mich.

Ich wollte es nicht zugeben, doch als ich Fabios Leiche im Innenhof gesehen hatte, war ich mir sicher gewesen, die Leiche meines Bruders würde ebenfalls dort herumliegen. Valentina stand bei ihrer Mutter hielt stumm deren Hand und strich mit der anderen abwesend über Niks Haar.

Dieser saß den Blick traurig zu Boden gerichtet auf der Erde und knetete seine Hände. Arthur saß neben ihm und streichelte abwesend seine Pflanze während tränen sein rußverschiertes Gesicht hinunterliefen.

Markus Verlust musste schwerauf ihm lasten, immerhin waren die beiden seit dem Ende der Welt unzertrennlich gewesen. Das alles hier war eine Katastrophe. Absolut und unbegreiflich. Aber wie immer mussten Leon und ich uns das Lachen verkneifen.

Selbst beim Gedanken an meine eigene Mutter, kam mir nur ein hysterisches Kichern über die Lippen. Damit war es klar, wir waren alle verrückt.

"Okay, ich hab eine Idee.", sagte Papa in die stille unserer Trauer.

"Es gibt in der Nähe viele kleine Dörfer. Ich würde sagen wir plündern die. Schaffen uns ein ordentliches Polster an Vorräten an und versorgen unsere Wunden. Danach weiß ich leider auch nicht weiter. Wir werden das einfach sehen müssen. Das nächste Dorf ist etwa zwanzig Minuten entfernt. Wir suchen uns dort ein Haus aus und ruhen uns dann aus."

Niemand sagte ein Wort. Leider kam meinem Gehirn tatsächlich ein Einwand und obwohl ich es hasst in dieser Situation etwas gegen meinen Vater zu sagen, musste ich es doch tun.

"Was ist wenn wir Menschen begegnen. Bis jetzt mussten wir niemanden töten, aber du kennst die Filme und Serien so gut wie ich. Also was machen wir wenn dort eine Gruppe ist, die sich nicht mit uns anfreunden kann?" Papa biss die Zähne zusammen und überlegte.

"Valentina, Rosie und ich könnten als Scouts vorschaun und euch dann bescheid geben.", meinte Leon ernst. Papa sah zu Theresa. Diese nahm ihre Tochter in den Arm und schüttelte den Kopf. Aber wie immer war Valentina nicht bereit sich von ihrer Mutter bevormunden zu lassen.

"Ich finde die Idee gut. Sollen die anderen derweilen hier an der Tankstelle bleiben?"

"Ich glaub, das wäre das Beste. Wir können ja jetzt mal schaun ob es in der Tankstelle sicher ist. Dann können sie drinnen warten, ist auch besser falls mehrere Zombies auftauchen."

"Wartet, wir haben doch gerade nein gesagt.", unterbrach Theresa unser rasches aufstehen. Papa stimmte ihr zu.

"Mir gefällt das auch nicht. Ihr seid nur zu dritt. Es könnte alles Mögliche passieren und wir wollen euch nicht verlieren." Leon schüttelte den Kopf.

"Das werdet ihr auch nicht. Aber wir haben Erfahrung und sind schnell und stark. Das wird kinderleicht. Wir sind zurück bevor ihr überhaupt merkt, dass wir weg waren."

Mein Mund blieb geschlossen. Ich verarbeitete immer noch die Idee meines offensichtlich Adrenalin süchtigen Bruders, als dieser unsere Sachen bereits packte. In meinem Kopf kamen die Worte nicht so ganz an. Außerdem war ich mir nicht sicher, wann zum Teufel ich mich schon wieder freiwillig gemeldet hatte.

Irgendwas an meinem Gesicht musste >ich mach bei jedem verrückten Scheiß mit< sagen. Ich hoffte nur das mich dieser Gesichtsausdruck nicht irgendwann umbringen würde.

"Was?", meinte ich verwirrt und sah Leon an. Niemand reagierte auf meine Frage. Theresa und Papa stritten weiter wild mit Leon während Valentina mich ins Auto bugsierte und sich neben mich setzte.

"Alles klar?"

"Wieso immer wir?", fragte ich verärgert. Valentina lächelte mich erleichtert an.

"Ich dachte schon du hättest das sprechen verlernt." Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich sah sie böse an.

"Leon hat recht. Wir schaffen das. Außerdem willst du wirklich das Michael, Nik und Mama das machen müssen? Die drei hätten keine Chance. Und Arthur ist sowieso nicht zu gebrauchen."

Da mir dieser Gedanke noch nicht gekommen war, verzog ich nachdenklich das Gesicht. Leons Argumente hatten durchaus Gewicht. Doch eigentlich würde ich, bevor ich mich in die nächste gefährliche Situation warf, gerne noch einmal darüber nachdenke. Oder schlafen. Oder irgendwas essen. Valentinas Gesicht wurde wieder ernst und sah aus als hätte sie nie die Fähigkeit zum Lächeln besessen. Leon setzte sich auf den Fahrersitz und warf meine geliebte Armbrust neben sich auf den Beifahrersitz. "Ich dachte mir die willst du vielleicht mitnehmen."

Ich lächelte und nickte meinem verrückten Bruder zu.

"Okay. Machen wir das!" Also fuhren wir los.

Unser Ziel war eine dieser typisch österreichischen Landgemeinden.

Laut der Ortstafel, an dessen Stelle wir haltmachten, war der Name des Dorfes Fucking. Zu dritt standen wir mehrere Minuten davor und warteten auf eine Reaktion. Keinem von uns fiel in diesem Moment ein guter Scherz über den Namen ein, daher ließen wir es bleiben und rüsteten uns aus.

Alle drei trugen wir die guten Militärhosen, doch Leon trug auch noch die dazugehörige Militärjacke. Mein modebewusster kleiner Bruder wusste immer wie er herausstechen konnte.

Valentina trug ein einfaches braunes Shirt und damit war ich wieder die einzige die raus stach. Ich trug ein schwarzes Shirt auf dem in weißen Buchstaben >Come to the dark side, we have cookies< stand.

Da sowohl Calebs als auch mein Blut daran klebte, machte es die Schrift an manchen Stellen rot. Ein grusliger Effekt. Leon und Valentina steckten Pistolen und Magazine ein während ich mir die Armbrust über die Schulter schwang. Natürlich war mir klar, dass ich im Ernstfall vermutlich nicht treffen würde, doch es war nett sie bei mir zu haben.

Ich betrachtete sie genauso liebevoll wie Valentina ihre Axt.

Leon verdrehte die Augen als er unsere verliebten Gesichter sah, doch ich wusste genau, dass er seine Pistole genauso ansah.

"Kommt Mädels. Es ist Zeit."

Die Taschenlampen wurden ausgeschaltet und gemeinsam liefen wir los. Die Häuser dieses kleinen Dorfes waren alle alt und die Wege verwinkelt und unüberschaubar. Offenbar gab es hier Menschen. Mehrere Male sahen wir Fackeln am Straßenrand angebracht um den Weg zu leuchten. Natürlich war auch hier viel geplündert worden.

Die Schaufenster jedes Geschäftes waren eingeschlagen und einige der Häuserwände mit getrocknetem Blut behaftet. Das einzig seltsame war, dass wir das typische Stöhnen und Fauchen der Zombies nicht hören konnten. Nur leises Summen.

Dieses Summen wurde zu Gesang während wir näher zur Dorfmitte kamen. Jedes dieser kleinen Dörfer hatte einen Markt in der Mitte der Gemeinde, in dessen Nähe normalerweise auch eine Kirche stand. Wir liefen durch die Schatten näher und versteckten uns hinter Autos.

Ich war mir nicht sicher, was ich erwartet hatte. Vielleicht eine Gesangsgruppe oder Mönche oder einen verrückten Opernsänger, der noch einmal singen wollte, bevor er starb, aber was Leon, Valentina und ich aus unserem Versteck heraus sahen, ließ sogar mich argwöhnisch die Augenbrauen verziehen. Etwa fünfzehn Menschen, alle samt in grüner Kleidung, standen um einen auf einem Podest stehenden Scheiterhaufen. Darauf befand sich eine junge Frau in einem weißen Kleid.

Zumindest in dieser Weise hielten sie sich ans Drehbuch für rituelle Menschenopfer. Ein Mann in kurzen grünen Boxershorts und einem Hawaiishirt hielt ein großes Messer in den Händen.

Offensichtlich wollte er seinem Opfer erklären, was er vorhatte. Dabei benutzte er große Gesten, schwengte das Messer und machte seltsame Geräusche und Gesichtsausdrücke. Sein Opfer schien durch den Vorhang ihrer blonden Haare noch nicht einmal sein Gesicht sehen zu können. Irgendwas an der Frau kam mir seltsam bekannt vor. Aber ich kam nicht drauf was. Leon tippte auf meine Schulter und zeigte in die Richtung unseres Wagens. Er wollte gehen.

Die grüne Sekte war ihm dann doch zu blöd. Angewidert verzog ich das Gesicht beim Anblick all dieses Grüns. Ich hasste Grün wie die Hölle. Lieber sah ich Zombies und Blut als die Farbe Grün. Aber gehen konnte ich nicht, nicht bevor ich wusste wer diese schon bald tote Frau war.

Mit Gewalt riss Mr.grüne Boxershorts das Gesicht der Frau herum und strich ihre blonden Haare zurück. Geschockt riss ich die Augen auf und starrte auf mein alte Freundin. Ihr Name war Isolde. Es war Ewigkeiten her, als wir uns zuletzt gesehen hatten.

Selbst vor dem Ende der Welt waren unsere Treffen nicht sehr regelmäßig gewesen. Valentina zog an meinem Arm, doch ich leistete Widerstand.

Ich konnte Isolde nicht einfach ihrem Schicksal überlassen. Nervös zeigte ich auf die Frau und klopfte sanft mein Herz. Valentina und Leon sahen mich verwirrt an. Schnell huschten wir zurück um eine Häuserecke.

"Das ist Isolde. Sie ist eine Freundin von mir. Wir müssen ihr helfen."

"Wie kommt es, dass alle deine Freunde die Zombies überleben und meine sterben sogar beim stolpern?" Leon raufte sich frustriert die Haare.

Das war eine durchaus berechtigte Frage.

"Mein Freunde sind schlauer? Stärker? Vielleicht halten sie auch einfach mehr aus!", erwiderte ich triumphierend und wurde wieder ernst.

"Es muss doch etwas geben, dass wir tun könnten?" Die Verzweiflung in meiner Stimme war unüberhörbar.

Valentina seufzte und zuckte die Achseln. Keine Ideen also von ihr. Mein Blick fiel auf ihre nur noch schulterlangen gelockten Haare. Valerie hatte ihr also doch noch die Haare geschnitten. Der Gedanke an meine verlorene Freundin ließ mich kurz stoppen. Schnell verdrängte ich die aufkommenden Gefühle. Leon kratzte sich an der bärtigen Wange und verzog das Gesicht.

"Meine lieben Freunde. Es ist soweit."

Die Show schien zu beginnen und wir nahmen unsere Plätze hinter einem Auto ein. Mr.grüne Boxershorts deutete seinen Jüngern an zu schweigen und sofort hätte man eine Stecknadel fallen hören können.

"Wir sind heute hier versammelt um das zweite unserer Menschenopfer dem heiligen grünen Wackelpudding zu opfern."

Bei seinen Worten fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Niemand von uns lachte, da die Überraschung uns alle sprachlos machte.

Auf sein Zeichen hin wurde ein Bild eines gugelhupfartigen Wackelpuddings in die Luft gehalten und ein einstimmiges "Lecker" wurde gesprochen. Schien wie das Amen zu wirken.

Eine schöne Frau von oben bis unten mit grüner Farbe bemalt brachte einen Teller mit eben diesem Wackelpudding auf das Podest und sah ihren Meister liebevoll an. Damit meine ich natürlich den Wackelpudding.

Mr. grüne Boxershorts breitete die Arme aus und sprach zu dem kleinen Pudding.

"Seihest du gepriesen, heiliger Beschützer unseres Dorfes. Wir opfern dir diese Frau als Zeichen unserer grenzenlosen Liebe."

Er küsste den Wackelpudding und die Frau die ihn trug. Danach richtete er sein Augenmerk auf Isolde. Meine Hand wanderte zu meiner Armbrust. Der Drang etwas zu unternehmen war beinahe nicht auszuhalten. Valentina nahm meine Hand von der Waffe und schüttelte den Kopf.

Auch Leon sah mich kopfschüttelnd an. Sie sahen keine Möglichkeit meine Freundin zu retten, ohne uns selbst dabei umzubringen.

Mein Plan wäre es sie alle zu erschießen, aber selbst ich sah ein, dass es einfach zu viele waren. Sie hätten uns viel zu schnell umzingelt und dann würden wir auch diesem bescheuerten Pudding geopfert werden.

Innerlich verabschiedete ich mich daher von meiner Freundin. Jemand schrie plötzlich wild lachend auf der anderen Seite des Platzes.

"Jetzt krieg ihr was ihr verdient habt!", schrie dieser Jemand und rannte auf die Sekte zu. Das vertraute Stöhnen und Fauchen von hungrigen Zombies war gut zu hören, als der unbekannte seine Meute auf den Marktplatz führte. Es entstand recht schnell ein Blutbad.

Zombies und Sektenmitglieder gingen aufeinander los. Mein unbekannter Held trug schwarze Ninjakleidung, die auch sein Gesicht verdeckte und stach auf die Sektenmitgleider ein.

Ich erkannte mein Chance, zog mein Messer und rannte auf Isolde zu. Schnell drückte ich mich durch Menschöffnungen, wich Zombies und verwirrten grünen Menschen aus und gelangte schließlich aufs Podest. Schnell durchschnitt ich die Kabeln, welche ihre Hände fesselten. Isolde sah verwirrt auf.

"Rosie?" Ich grinste.

"Die bin ich. Ich hol dich jetzt hier raus! Also los gehts. Bleib einfach in meiner Nähe." Isoldes Hände waren eiskalt als ich sie fest drückte und vom Podest zog.

"Miststück. Sie gehört uns!", rief jemand hinter mir und bewarf mich mit einer stinkenden Flüssigkeit. Mein Haar und mein Rücken bekamen das Meiste ab. Ich drehte mich nur für eine Sekunde um, warf ein Messer in die Brust meines Angreifers, offensichtlich die grün bemalte Dienerin, und lief weiter. Sofort waren Leon und Valentina an meiner Seite und kämpften sich mit mir durch das Chaos. Zombies wie auch grüne Leute wurden von uns getötet, obwohl mir das aufgeregte Glitzern in den Augen meiner kleinen Cousine während unseres Kampfes nicht gefiel.

Töten sollte niemandem leicht fallen und sie schien wie von Sinnen auf die lebenden Angreifer loszugehen. Leider schienen die Sektenmitglieder auch recht gut mit dem Messer umgehen zu können. Die Zombies, ergo unsere Ablenkung wurde immer weniger. Langsam begriffen die Leute, dass wir Eindringlinge waren und ihr Menschenopfer stahlen.

"Schneller!", rief Leon mit einem leicht panischen Unterton und trieb uns weiter an. Isolde stolperte hinter uns her, ließ meine Hand aber nicht los. Bevor die Gefahr der Zombies wirklich vorbei war, waren wir bereits im Labyrith aus verwinkelten Gassen verschwunden.

Allerdings hörten wir die wütenden und trauernden Schreie der günen Sekte.

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