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Wie konntest du nur?!

Voller Hoffnung stolperte ich den sandigen Weg entlang. In der Ferne erkannte ich bereits mein Ziel: Das Zuhause meines Bruders. Ein Freudenschrei entwich meiner Kehle. Ich hoffte nur, sie wären auch da. Meine müden Füße trugen mich tapfer vorwärts und schließlich stand ich vor seiner Haustür. Mit Schrecken stellte ich fest, dass hier nichts mehr so aussah, wie ich es in Erinnerung hatte. Früher wurde das gesamte Anwesen liebevoll gepflegt, doch heute sah es schon fast heruntergekommen aus. Was war nur in den letzten fünf Jahren passiert, in denen ich fortgewesen war?

Ich schob den Gedanken beiseite, denn im Moment drängten sich mir ganz andere Fragen auf. Waren sie am Leben? Ging es ihnen gut?

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich meine Hand zur Faust ballte und anklopfte. Ich hatte kaum mehr Zeit ein Stoßgebet gen Himmel zu senden, da wurde mir die Tür auch schon schwungvoll geöffnet. Ängstlich blickte ich auf, doch atmete erleichtert aus, als ich das Gesicht meines Bruders erkannte. „Clint!"

Ungläubig starrte er mich einen Moment an, bevor er mich stürmisch in seine Arme zog und mich so fest drückte, dass ich kaum Luft bekam. Doch das war mir gerade herzlich egal, denn für mich zählte nur, dass es meinem Bruder gut ging. Voller Freude erwiderte ich die liebevolle Umarmung. Ich konnte es immer noch nicht fassen. All die Ängste der vergangenen Tage fielen einfach so von mir ab. Es war gar nicht so leicht gewesen, einen Flieger zurück nach Amerika zu finden, da alle zeitweise ihre Arbeit niedergelegt hatten, um mit ihren Familien zu feiern. Doch nun stand ich hier und konnte meinen Bruder nach all den Jahren endlich wieder in die Arme schließen.

Einzig und allein seine Kinder vermochten es, uns von einander zu lösen, denn eben jene kamen nun um die Ecke geprescht. Sie freuten sich offenbar ebenso sehr mich zu sehen, wie ich sie. Auch sie entkamen einer langen Umarmung meinerseits nicht.

Allerdings mussten noch zwei dringende Fragen geklärt werden, sodass ich mit der leichteren begann. „Wie geht es Laura?", erkundigte ich mich vorsichtig. „Frag sie doch einfach selbst!", antwortete Clint und nickte mit seinem Kopf nach links. Dort stand seine Frau an den Türrahmen gelehnt und lächelte mich warmherzig an. Als ich sie erblickte, breitete sie die Arme aus und kurze Zeit später umarmte ich auch das letzte offizielle Mitglied unserer Familie.

Jetzt blieb nur noch eine Frage. Diese war anders, als die anderen, denn vorher hatte ich das Gefühl gehabt, dass es allen gut ging, doch nun schwebte etwas Unheilvolles in der Luft, sodass ich mich kaum traute meine Gedanken laut auszusprechen. Doch ich musste es wissen. Ich musste wissen, ob auch sie noch lebte.

Unsicher drehte ich mich wieder zu meinem Bruder um und sah ihm in die Augen. Er konnte sich denken, was meine nächste Frage sein würde und ich erkannte einen dunklen Schatten, der durch seine Augen tanzte und sich weigerte, sie zu verlassen. „Und Natasha?", stellte ich zaghaft die Frage, vor der ich mich am meisten fürchtete. Sobald ihr Name meine Lippen verlassen hatte, verfinsterte sich Clints Gesicht. Mit einem Mal wirkte er schwach und zutiefst verletzt, weniger wie der strahlende Vater. „Clint, was ist passiert? Wo ist Natasha?", hakte ich nach. Mit jeder Sekunde, die verstrich, ohne, dass er mir antwortete, kroch die Angst tiefer in meinen Körper, fuhr mir durch Mark und Bein, bis sie mir schließlich die Kehle zuschnürte. „Clint, wo ist Natasha?", wiederholte ich die Frage, doch dieses Mal war meine Stimme um zwei Oktaven höher. Ich hatte Angst. Panische Angst.

Als er mir immer noch nicht antwortete, sondern nur mit verschleiertem Blick geradeaus blickte, drehte ich mich zu Laura um und sah sie hilfesuchend an. Irgendwer musste mir doch wohl sagen können, dass alles in Ordnung war und dass Natasha jeden Moment hinunterspaziert kam, um mich ebenfalls zu begrüßen. Doch auch die Frau meines Bruders schlug die Augen nieder und sah zu Boden. Sie wussten etwas. Doch wieso sagten sie es mir nicht? Die nagende Ungewissheit war schlimmer, als alles, was sie mir erzählen konnten. Sie konnte ja wohl kaum tot sein, immerhin war sie Natasha Romanoff, die stärkste und mutigste Frau, die ich kannte, also was enthielten sie mir vor?

„Du solltest dich setzten", sprach Clint leise. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um. „Wieso? Was kann schon so schrecklich sein, dass es mich umhaut?", fragte ich spöttisch, doch auch das war nur gespielt, denn insgeheim hatte ich panische Angst. Ich spürte, wie etwas meinen Ellbogen berührte und mich langsam in Richtung Wohnzimmer zog. „Bitte, du solltest auf deinen Bruder hören!", riet Laura mir. Langsam folgte ich ihr, ging in meinem Kopf die schlimmstmöglichen Szenarien durch, doch alle wirkten unwahrscheinlich. Sie war nicht tot. Sie würde niemals kampflos aufgeben und von ihrem epischen Widerstand hätte ich gehört!

Als wir schließlich auf dem Sofa ankamen, herrschte immer noch Stille. „Clint, bitte sag es mir doch endlich!", bat ich meinen Bruder, der sich neben mir niedergelassen hatte. Wir hatten uns jedoch so gedreht, dass wir uns problemlos anschauen konnten, jedenfalls, wenn er endlich den Kopf heben und mir in die Augen sehen würde, doch aus irgendeinem Grund konnte er das nicht.

„Bitte hass mich nicht!", flüsterte er so leise, dass ich ihn kaum verstand. „Das könnte ich niemals!", versicherte ich ihm, doch fügte noch lächelnd hinzu: „Außer, du rückst jetzt nicht endlich mit der Sprache raus!" Unsicher sah er auf und begann zu erzählen.

Über eine Stunde später war alles still. Nichts war mehr zu hören, weder Kindergeschrei, noch Erwachsenengeplänkel. Einzig und allein stille Tränen rollten durch die ohrenbetäubende Stille aus Kummer und Schmerz.

Ich spürte die Blicke meines Bruders auf mir. Er erwartete eine Reaktion, doch ich war noch nicht so weit. Ich konnte einfach nicht begreifen, dass sie nun tot war. Ich verstand den Sinn hinter seinen Worten nicht. War das alles nur ein brutaler Scherz? Das würde er mir nicht antun! Aber konnte sie wirklich gestorben sein, ohne, dass ich je die Chance dazu gehabt hatte, ihr zu sagen, was ich für sie empfinde? Doch das war Quatsch! Ich hatte mehr als genug Gelegenheiten gehabt, doch ich war einfach zu feige gewesen. Hatte sie als selbstverständlich betrachtet, doch nun war sie nicht mehr da. Und wozu das alles? Für einen hässlichen Stein?! Ich spürte, wie die Leere in mir plötzlich mit unbändiger Wut gefüllt wurde. Erst richtete sie gegen mich, weil ich nichts getan hatte, doch ich hielt es nicht lange aus. Das Feuer des Hasses war zu stark, sodass ich es nach außen lenkte.

„Wie konntest du nur? Wie konntest du nur zulassen, dass deine beste Freundin einfach so stirbt? Du warst die einzige Person, die es hätte verhindern können, und doch hast du sie fallen gelassen! Wie konntest du ihr das antun? Wie konntest du mir das antun?", schrie ich. Ich sah, wie sehr es ihn verletzte, doch es kümmerte mich nicht. Ich war viel zu verletzt, als dass ich auf die Gefühle anderer achten konnte. In den nächsten zehn Minuten schmiss ich ihm noch eine Reihe anderer wütender Dinge an den Kopf und redete mich immer weiter in Rage. Schließlich kam Laura wieder zu uns und versuchte mich zu beruhigen, doch ich stieß sie beiseite und lief hinaus, verließ meine Familie und rannte so schnell mich meine Beine trugen. Ich wollte nur noch weg von hier und der bitteren Wahrheit, dass meine Freundin und geheime Liebe tot war und nie mehr wiederkommen würde.

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