Kapitel 74 // The only survivor
Hallo meine Cupcakes :*
Ich schreibe gerade einen Tag vorher (also am Donnerstag), weil ich es morgen bestimmt nicht schaffe, noch eine Nachricht zu schreiben...
Info: Das hier spielt wieder VOR dem Halloween und Geburtstagsspecial, was dort also passiert ist, kam hier nie vor. Es knüpft nahtlos an das Sportfest an :D
Viel Spaß beim Lesen :*
Eure LaurineFrost :*
Ich verabschiedete mich vorerst von Knox und versprach ihm, regelmäßig eine Nachricht zu schreiben und ihm zu sagen, wo ich gerade war und was ich gerade so machte. Nach diesem Gespräch begab ich mich wieder zu meiner Klasse, wartete, bis alle durch waren und wanderte dann mit allen zu unserer vorerst letzten Station, die da war: Hammer, Kugel, Diskus, Speer.
Jeder absolvierte seine Durchgänge, und wie ich es erwartet hatte, war kein unterirdisch schlechter Wert dabei. Nunja, zumindest wenn man die Ergebnisse meiner Kumpels zusammen rechnete und den Durchschnitt daraus als Wert nahm.
Ciel war unglaublich schlecht in allem, was werfen anging. Die Kugel zum Kugelstoßen konnte er kaum halten, allgemein hatte er so gut wie keine Kraft in seinen dünnen Ärmchen. Aber um ganz ehrlich zu sein: Das hier verlangte Technik, und wirklich, wirklich viel Übung.
Wir hatten in relativ kurzer Zeit unsere Werte absolviert und begaben uns langsam (das hieß wir rannten wie die Bekloppten) zum Stand mit dem Essen. Wenn man schon früh fertig war, sollte man das gefälligst auch ausnutzen.
„So guys, what do you want to eat? We have... Bratwurst im Brötchen or... I guess it's Hühnchenfrikasse mit Reis and... Nudeln mit Tomatensoße."
„Mary, lass uns einfach Nudeln nehmen, das wird das Beste sein.", antwortete mir Finnian, worauf ich zwei Portionen Nudeln und eine Portion Reis bestellte.
Wie zuvor fanden wir uns auf der Tribüne ein und aßen zu Mittag, wobei ich den beiden Jungs die Spaghetti angedreht hatte, und selber etwas von dem Reis aß. Wenn das Wort 'essen' doch nur treffend wäre. Ich quälte mir zwei, drei Gabeln davon rein, ehe ich nur noch darin herumstocherte.
„Du musst was Essen, ohne dich schaffen wir den Staffellauf nicht. Und wenn du nichts isst, klappst du uns ein."
„Wenn ich mehr esse, muss ich brechen. Und zu viel Essen ist auch nicht gut, schließlich muss ich mich ja noch bewegen können. Ich kann erst dann essen, wenn sich bei mir alles geklärt hat und die Staffel vorbei ist."
Ich legte den Teller beiseite, stand auf, und begann nervös hin und her zu laufen. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gefühl im Bauch. Mein Blick wanderte über die Tribüne, dann über den gesamten Rest des Sportplatzes. Alle möglichen Leute ansehend, machte ich mir darüber Gedanken, wer in den Staffel-Teams der anderen Klassen war, und was man gegen sie einsetzen könnte.
Marco aus der Para könnte man (zum Beispiel) mental beeinträchtigen, indem wir den Jubel der anderen Klassen übertönten und sie so in den Schatten stellten.
Ich nahm etwas abseits von den anderen Platz, stützte meine Ellenbogen auf die Knie und meinen Kopf in die Hände.
*Bei den anderen*
„Typisch Mary. Das macht sie immer."
Die Blicke der Jungs wandten sich zu ihrer 'Cousine'. Sie sah oft so nachdenklich aus, als wäre sie von einen Moment auf den anderen in ihrer Gedankenwelt unerreichbar weit weg gedriftet, so unendlich weit weg, dass man sie kaum zurückholen konnte.
„Is she always that thoughtful? She seems to be so absent-minded since Friday."
Der kleine Earl drehte seinen Kopf von ihr weg und zu den anderen hin. Ein Klassenkamerad lächelte traurig und schüttelte mit dem Kopf.
„Sometimes she just drifts away during a conversation. I wish I could... look into her head and see what's going on in her little brain. And it happens that she starts crying out of nowhere. I wish that I could just hug her tight and say that everything will be ok. But I can't. We'd love to help her. However, we aren't capable of doing something."
Er seufzte einmal tief, fuhr sich durch die Haare und ließ seinen Blick über den Platz schweifen.
„Ich weiß nicht, was ihr mal zugestoßen ist, aber was ich weiß, ist dass es schlimmer sein muss als bei mir. Und das mag was heißen.", sagte Joshua.
„Was ist dir passiert?", fragte Finnian, der keine Ahnung hatte.
„Englisch ist besser, oder? I lost both of my sisters about two years ago because of an accident."
Die anderen schienen erstaunt darüber, dass er einfach so über seine Schwestern sprechen konnte, doch irgendwie war ihnen klar, dass es ihm gut tat, darüber zu sprechen.
„I know that Mary lost her grandparents on her eighth birthday because of a car collision. The car that caused the accident escaped and was never seen again. She was the only survivor."
>> The only survivor. << schoss es Ciel durch den Kopf. Er war auch der einzige Überlebende gewesen. Da war also etwas, dass die beiden verband.
„Die Staffelläufe beginnen in fünfzehn Minuten, ich bitte die einzelnen Klassen, ihre Läufer in der richtigen Reihenfolge eintragen zu lassen und sich noch einmal aufzuwärmen, damit es keine Verletzungen gibt."
Kaum war die Durchsage zu Ende, stand die Blonde schon wieder bei ihrer Gruppe und feuerte sie dazu an, endlich den Hintern hochzukriegen und sich bereit zu machen.
Zusammen berieten sie sich kurz über die Aufstellung, ehe sie wieder geschlossen zu den zuständigen Personen wanderten und sich eintragen ließen.
*Wieder in Mary's Gedanken*
Ich bemerkte, dass ich Bauchschmerzen bekam. Ich war aufgeregt. Und wie. Hätte ich vorhin etwas gegessen, hätte ich mich zu hundert Prozent schon übergeben. Ich hasste diese Anspannung, kurz bevor es losging.
Wir machten uns warm, sahen den Staffelläufen der jüngeren zu feuerten nicht allzu kräftig an, schließlich brauchten wir die Puste noch.
Und dann war es so weit. Ich bin mir sicher, dass jeder weiß wie so ein Staffellauf aussieht. Wir speziell mussten jeweils 100m sprinten, und insgesamt mussten zwei Bahnen, also insgesamt 1600m zurückgelegt werden, und laut Adam Riese machte das 16 Läufer. Und das schlimmste war: Ich war die Letzte. Die anderen konnten uns einen guten Vorsprung verschaffen, aber ich konnte alles versauen. Es lag also alles an mir.
Plötzlich fiel der Startschuss. Ich hörte unsere Klasse, die lauter anfeuerte, als die anderen. Mit meinen Augen verfolgte ich die Runde, wir waren knapp im Vorsprung. Rachel bekam den Stab in die Hand gedrückt, erreichte fast den nächsten Läufer, ehe sie stolperte und beinahe hin fiel. Sie rette sich noch, übergab den Stab, doch der Vorsprung war dahin. In einer Rekordverdächtigen Zeit waren die ersten 800m zurückgelegt, Hugh zog an mir vorbei, und ich begab mich in meine Position. Die aus der 11 Pe (also die Klasse von Frau Peter) waren keine Konkurrenz für uns, die waren keine Sportklasse. Bei der 11 Ri sah das ganz anders aus, die waren auch eine Sportklasse so wie wir, und unsere härteste Konkurrenz.
Noch drei Läufer bis ich dran war.
Meine Hände wurden schwitzig.
Noch zwei Läufer.
Mein Herz begann zu rasen.
Noch einer.
Ich stellte mich endgültig in Position.
Zeitgleich bekamen mein Konkurrent und Ich die Stäbe in die Hand.
Ich rannte als ging es um mein Leben. Wir waren gleich auf. Wieder verschwamm alles, ich hörte meinen dumpfen Herzschlag, der fast so laut in meinen Ohren pochte, dass sie zu platzen schienen. Der Wind war so kalt, dass es sich nicht wie Sommer, sondern wie Winter anfühlte.
Mein Körper war kurz davor, schlapp zu machen. Der Tag hatte mich so ausgepowert. Als ich fast am aufgeben war, kristallisierten sich zwei Stimmen aus der Masse heraus.
„GO MARY! YOU CAN DO IT!", schrien sich die Jungs die Seelen aus dem Leib. Ich raffte alles nochmal zusammen. Auch wenn ich mich für den Rest des Tages nicht mehr bewegen könnte. Es war mir egal. Ich hatte genug starke Männer zuhause, die mich herum tragen konnten.
Noch einmal zog ich mein Tempo an, und sauste über die Ziellinie.
Zeitgleich mit meinem Konkurrenten.
Wieder war ich am Pumpen, konzentrierte mich auf die Luft, die in meine Lunge hinein, aber auch wieder hinaus musste.
„N Scheiß ist das mit dir, da denkt man, du bist endlich am abkacken, und dann ziehst du noch mal an..."
„Noch ein Wort und es klatscht Queen, aber keinen Applaus.", knurrte ich zu Christopher, einem Jungen aus der Parallelklasse, der mit Nachnamen 'Queen' hieß.
„War doch nur Spaß.", meinte er, als er aufstand und mir seine Hand anbot, um mich auf die Beine zu ziehen, „gegen dich zu laufen, ist immer eine Ehre, Mylady."
Er legte einen Arm um meine Schultern (das machte er immer, weil er sich für den übelsten Player hielt) und wartete die Auswertung des Photofinish ab.
„Wir haben einen Gewinner, es war knapp, aber irgendwer muss ja siegen. Der Gewinner ist..."
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