Adoption
Ruckartig schreckte ich auf. War alles nur ein Traum gewesen? Wieso war mir ganz schwummrig? Da kamen schon plötzlich die Bilder von gestern in meinen Kopf und zeigten wieso; weil ich, als ich weggerannt bin, von Hagrid erwischt wurde. Alles was ich bei ihm nur herausbekam, waren die Worte „Black", „Werwolf" und „Gefahr". Das war für den Halbriesen natürlich nicht sehr hilfreich. Noch schlimmer war es, als ich dann einfach vor ihm umgefallen war. Jetzt war ich im Krankenflügel aufgewacht. Er musste mich wohl oder übel hierhergebracht haben. „Geht es Ihnen besser?" ertönte eine zu warmherzige Stimme, als das ich sie als Bekanntschaft von mir abstempeln konnte. Langsam setzte ich mich auf und merkte erst jetzt, dass ich am Rücken mehr als nur Schmerzen hatte. „Autsch." sagte ich nur monoton. Dann ging mein Blick ebenso langsam in die Richtung der Stimme. „Professor Lupin?" fragte ich leicht verwirrt. „Sie müssen einen ganz schönen Schock erlitten haben, vor zwei Tagen." sagte er. Zwei Tage? „Das ist doch ein Scherz...oder?" fragte ich wieder. Er schüttelte den Kopf. Als ich bemerkte, dass ich und der Professor allein waren, ließ ich meine eine Hand an meinen Rücken und rieb ihn mir. Doch leider half es nicht. „Was hab ich am Rücken gemacht?" fragte ich vorsichtig und leise den Professor. Dabei verzog er kaum merklich das Gesicht, als würde er nicht antworten wollen, müsste es aber. „Ich hab sie gekratzt." sagte er. „Gekratzt?" fragte ich. „Gekratzt." antwortete er wieder. „Sie sind ein Werwolf." stellte ich die Fakten auf den Tisch. Er nickte. Nicht oft hatte ich in meinem Leben die Maske abgesetzt. Nur wenige konnten durch sie hindurch sehen, wie zum Beispiel Luna Lovegood aus Ravenclaw oder Theodore Nott. Doch irgendwie hat der Professor es geschafft, durch sie hindurch zu kommen. Vorsichtig stieg ich von dem Feldbett herunter und sah ihn die Augen des Professor's. Ich wusste nicht ob es Mitleid, Traurigkeit, oder Wissen waren, die ich in seinen Augen entdeckte. Für meinen Teil, konnte ich eins und eins kombinieren, was hieß das der Professor morgen bei Schulschluss keiner mehr seien wird. Also ließ ich mich einfach von meinem Gefühl leiten und umarmte ihn. Es war mir egal, ob er ein Erwachsener war. Es war mir egal, dass er noch mein Professor war. Ja, es war mir selbst egal, was er darüber dachte. Dann erwiderte er jedoch die Umarmung. Ein paar Sekunden standen wir so da. Einfach Arm in Arm, den anderen tröstend. „Sie bleiben kein Professor, richtig?" fragte ich trotzdem nach. Er schüttelte den Kopf. Danach erst, ließen wir uns los. Ich wollte mich gerade schon auf den Weg zu meinem Gemeinschaftsraum machen, da hielt er mich noch einmal an meinem Arm fest, sodass ich mich zu ihm umdrehte. „Was ist?" wisperte ich, weil meine Stimme bei seinem traurigem Anblick versagte. „Ich weiß von deinen Eltern und wie sie dich behandeln." sagte er. Nebenbei legte ich den Kopf schief, weil ich nur Bahnhof verstand. „Na und? Es sind meine Eltern. Die dürfen tun und lassen was sie wollen." meinte ich nur schulterzuckend. Er schüttelte den Kopf. „Du wirst ins Waisenheim kommen, wenn du wieder zuhause bist. Dumbledore hatte nämlich eingegriffen." erzählte er. Ruckartig wollten mir Tränen in die Augen schießen, doch ich ließ es nicht zu, vor dem Professor noch verletzlicher zu wirken. „Sofern dich keiner adoptiert." flüsterte er mehr zu sich selbst als zu mir. Wieder kombinierte ich eins mit eins. „Heißt das,... sie wollen wirklich..." konnte ich nur vor mich her stottern. Er nickte vorsichtig, als würde ich ihm gleich entweder wieder um den Hals fallen oder ihn umbringen. Aber nichts vom beidem tat ich. Ich blieb einfach wie angewachsen auf der Stelle stehen. Bis ich die Bedeutung endlich verinnerlicht hatte. „Aber wieso? Ich bin kaltherzig, hinterhältig, besserwisserisch..." zählte ich ihm alle möglichen Dinge auf, die dagegen sprechen würden. „Ich wollte nie eigene Kinder, weil das Wolfsgen übertragen werden kann... meine Freundin jedoch interessiert es die Bohne. Entweder adoptieren, oder selber Kinder kriegen, sagt sie immer. Außerdem muss ich dass mit dem Rücken wieder gut machen..." erläuterte er. Ich nickte nur stumm. „Dann wurde das alles wann beschlossen?" fragte ich noch. „Sofern du einverstanden damit bist... heute Nachmittag müsste ich dann noch einmal zum Ministerium und Formulare ausfüllen... und du selbst darfst entscheiden ob du Lupin heißen willst oder nicht." meinte er. „Lupin ist ein schöner Name. Lupin bedeutet auf Latein Wolf..." erzählte ich verträumt und musste tatsächlich lächeln als die Zusammenhänge zwischen ihm und dem Namen selbst deutlich wurden. „Ich gehe jetzt zum Gemeinschaftsraum." sagte ich noch und winkte ihm, bis ich dann durch die Tür verschwand.
Ich.....Eine Lupin....
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