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Wut

Moin, oder auch Hjärtligt välkommen!
Dies ist das Kapitel bzw. die erste Was wäre wenn Situation dieser OneShot Sammlung „What if...". Ich wusste erst nicht so ganz, mit welcher Situation ich anfangen soll, bin mit dieser hier nun doch ganz zufrieden. Ihr könnt mir übrigens Was wäre wenn Vorschläge schicken, wenn ihr wollt und welche habt und ich zaubere dann was draus. Quasi dann als Widmung für euch. Also, wenn ihr was habt, immer her damit und nun wünsche ich viel Spaß!

Was wäre, wenn: Tim abgehoben wird

Kapitelname: Wut

Wörterzahl: 1739

Vorkommende Personen: Jan, Tim, Rewi

Sicht: Jan


/=\


POV JAN


„Vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Video", beendet Tim das Outro und somit auch das heutige Video, was wir gedreht haben.
          Tim baut die Kamera ab, ich beobachte ihn dabei und seufze leise. Die Momente der Drehs erinnern mich immer wieder an die alte Zeit zurück. An die Zeit, in der Tim und ich als beste Freunde diese Videos gedreht haben. Heute drehen wir sie nur noch für die Zuschauern, denn beste Freunde sind er und ich schon lange nicht mehr, zumindest für mich. Er hat sich so verändert, ist abgehoben geworden. Es geht ihm nur noch um das Geld und das hätte ich am allerwenigsten von ihm erwarten. Ich bin ihm nicht mehr wichtig, er hängt lieber mit Leuten rum, die ihm absolut nicht guttun.
„Alles gut?", reißt jener mich aus den Gedanken, würdigt mich eines kurzen Blickes.
„Ja, alles gut."
„Ich werde dann gleich mal wieder fahren."
          Er packt die Kamera in seinen Rucksack. 
„Ja", sage ich bloß.
          Selbst Gisela hält sich zurück, hat schon keinen Bock mehr auf ihn. Und wenn sie mal was raushaut, dann meint sie das hundertprozentig ernst. Manchmal sehe ich Tim wochenlang nicht, er schreibt dann noch nicht mal. Dass es mir das Herz bricht, bemerkt nicht. Er sollte mir egal sein, aber dass ist er nicht. Er bedeutet mir immer noch die Welt und ich kann nicht von ihm loslassen.
„Ich weiß noch nicht, ob ich es die nächsten Tage schaffe. David hat eventuell einen Trip geplant."
          David. Einer von diesen ekelhaften reichen Arschlöchern, die mir meinen besten Freund genommen haben. In unserer Schulzeit hat er mich regelmäßig auf dem Klo eingesperrt. Tim hat ihn deswegen gehasst. Hat. Vergangenheitsform, jetzt ist er scheinbar sein neuer bester Freund.

Nachdem Tim gegangen ist, sitze ich wieder auf meinem Sofa und schaue mir alte Fotos von uns an. Es ist wie Balsam für die Seele, doch gleichzeitig sind auch Messer dazwischen. Ich bin froh, dass unsere Zuschauer noch nichts bemerkt haben. Aber selbst wenn, Tim würde sagen, dass alles super sei und sich nichts verändert habe. Von wegen.

Es klingelt an der Tür, was mich ziemlich verwundert, denn ich erwarte keinen Besuch. Dennoch erhebe ich mich und gehe zur Wohnungstür, vielleicht hat Tim was vergessen. Doch entgegen meiner „Wünsche" ist es Rewi, der dort steht. Ich öffne ihm und frage verwundert, was er hier mache.
„Ich muss mit dir reden, Jan. Dringend", mit diesen ernsten Worten quetscht er sich an mir vorbei und geht schnurstracks in das Wohnzimmer.
          Ich schüttle den Kopf und schließe die Tür wieder, folge dann Rewi. Dieser hat sich auf dem Sofa niedergelassen und mustert mich ernst.
„Ist was? Was hast du jetzt wieder zerstört? Hm!"
„Es geht um Tim."
„Was ist mit ihm? Der dumme Fettarsch, der mich immer sitzen lässt."
„Gisela hat es auf den Punkt gebracht. Ich bin nicht blöd, ich merke schon länger, was da los ist. Tim benimmt sich wie ein abgehobenes Arschloch. Egal ob im Netz oder dir gegenüber und das ist nicht in Ordnung. Jan, du musst dem Kerl endlich ins Gewissen reden, sonst sehe ich keine Zukunft für eure Freundschaft."
„Die gibt es auch nicht. Für mich ist da keine Freundschaft mehr", murmle ich und lasse mich neben ihn fallen.
          Ich höre Rewi seufzen, er legt mir einen Arm um die Schultern.
„Früher hat Tim sich nie für Statussymbole interessiert, auch wenn seine Eltern Geld haben und er sich dementsprechend was leisten konnte. Er hat mich nie hintenangestellt, war immer für mich da. Aber mittlerweile bin ich nichts mehr für ihn. Ich bedeute ihm einen Scheiß! Lieber hängt er mit meinem ehemaligen Mobber rum, tritt mein Herz mit Füßen und ich?! Ich habe gar nichts mehr!", schreie ich und springe auf, balle die Fäuste.
           Ich habe in letzter Zeit öfter diese Wutanfälle, die sich auch auf mein Tourette übertragen. Das Problem ist, dass diese Wutanfälle nicht positiv für meine Epilepsie sind, auch wenn noch nichts passiert ist. Nur eine Frage der Zeit.
„Hey Jan, entspann dich. Wir müssen Tim irgendwie die Augen öffnen."
Der ist doch sowieso blind. Ich bezweifle, dass wir was erreichen werden. Laut ihm gibt es ja kein Problem zwischen uns."
„Dann ist er wirklich ziemlich blind. Das einzige, was momentan läuft, ist euer Schauspiel vor der Kamera. So kann das nicht weitergehen, es muss was passieren."
         Ich zucke mit den Schultern, ich bin da eher zwiegespalten. Auf der einen Seite möchte ich die alte Zeit und vor allem meinen besten Freund wiederhaben, auf der anderen Seite möchte ich mit dem Kapitel nur noch abschließen. Aber für den zweiten Punkt ist er mir dann doch noch zu wichtig. So sage ich das auch Rewi, welcher überlegt, was wir tun könnten.
„Bestell ihn doch noch mal hierher. Dann führt ihr ein Gespräch und ich bin deine Unterstützung. Was sagst du dazu?"
        Darüber muss ich eine Zeit nachdenken, denn ich weiß nicht, ob das irgendwas bringen soll. Tim ist sehr von seiner Ansicht überzeugt, da könnte vermutlich noch nicht mal Rewi helfen. Aber gleichzeitig könnte ich es vielleicht schaffen, ihn vor die Wahl zu stellen, ich oder die andere Welt.
„Okay, ich rufe ihn an, damit er nicht ahnt, dass du hier bist", stimme ich letztendlich zu
         Aus meiner Hosentasche ziehe ich mein Handy, öffne die Kontaktliste.
Wo ist denn der Spast. Der ist doch sowieso Müll", und schon schmeiße ich das Handy auf den Boden, „Hoppala. Aber es hat überlebt."
          Rewi lacht leise, während ich Tims Kontakt wähle. Es verbindet einige Zeit, bis Tim rangeht.
„Ja?"
„Tim? Ich bin es, Jan. Du sag mal, kannst du noch mal vorbeikommen, ich müsste da dringend was mit dir besprechen."
„Hättest du das nicht vorhin machen können", er klingt genervt, „Ich habe überhaupt keine Zeit. Ich bin schon bei David und wir wollen feiern gehen. Lass uns das beim nächsten Mal besprechen. Schreib es auf oder so. Bis dann."
„Tim, ich..."
         Doch da hat er schon aufgelegt. Ich werfe das Handy quer durch den Raum, brülle, was für ein Arschloch dieser Kerl doch ist und dass er in der Hölle schmoren soll. Plötzlich wird jedoch das Wutgefühl weniger, mir wird schwindelig, ich falle zu Boden. Die Welt verschwimmt, wird im Schwarzen verschluckt. Als letztes vernehme ich Rewis Schrei nach meinem Namen.

Als ich langsam wieder zu mir komme, sehe ich nur verschwommene Bilder. Geräusche rauschen in meinen Ohren, eventuell sind es Stimmen. Ich kann es noch nicht ganz zuordnen, doch eindeutig kann ich erkennen, dass ich nicht mehr zu Hause bin. Ich bin in einem Rettungswagen.
„Herr Zimmermann? Wie schön, sie sind wieder wach. Sie hatten mehrere epileptische Anfälle, wir fahren Sie nun in die Klinik", dringt eine weibliche Stimme zu mir durch.
        Antworten kann ich jedoch nicht, ich fühle mich erschöpft und mein Körper schmerzt.
„Versuchen Sie erstmal bei uns zu bleiben."
        Doch kaum hat die weibliche Stimme diese Worte gesprochen, fallen mir schon wieder die Augen zu. Ob Ohnmacht, epileptischer Anfall oder doch nur eingeschlafen, kann ich nicht sagen. Aber die Dunkelheit ist grade das Schönste. Keine Schmerzen, keine Sorgen, kein Leiden. Wie Freiheit, nur schöner.

„Jan."
        Erneut dröhnt eine Stimme in meinen Ohren und wieder kann ich sie nicht zuordnen.
„Jan, hörst du mich?"
        Ich blinzle ein paarmal, drehe meinen Kopf leicht nach links. Da ist ein Gesicht, braune Haare, blaue Augen.
„Ich bin es, Sebastian. Mein Gott, hast du mir einen Schreck eingejagt."
         Diese Information muss ich erst einmal verarbeiten. Habe ich mir gewünscht, dass das Tim hier neben mir ist? Ja. Am liebsten würde ich einfach wieder die Augen schließen. Ich bin ihm egal, ich bin ihm scheiß egal. Warum wünsche ich ihn mir dann hierher? Wegen ihm liege ich hier. Wegen ihm hatte ich epileptischen Anfälle. Wegen ihm liebte ich die Dunkelheit. Alles wegen ihm.
          Rewi steht von seinem Stuhl auf, geht zur Tür. Hat es geklopft und ich habe es nicht gehört? So sehr war ich schon wieder in meinen Gedanken. Ich schließe wieder meine Augen, mir pocht der Kopf und jegliches Licht tut weh. Ich höre Schritte, die sich meinem Krankenbett nähern, wird sowieso wieder nur Rewi sein.
„Jan?", fragt eine besorgte Stimme.
         Es ist eindeutig nicht Sebastians Stimme. Es ist die Stimme von Tim. Von dem Verursacher, dem Monster. Ich öffne meine Augen und sehe in seine. Sie sind gerötet, er hat wohl geweint. Im Moment lässt mich dies jedoch kalt.
„Jan, Rewi hat mich angerufen. Ich bin schnellstmöglich hierhergekommen. Wäre ich doch gekommen, dann wäre ich dabei gewesen und hätte dir geholfen. Ich mache mir solche Vorwürfe."
„Hör auf...", krächze ich.
„Nein Jan, ich hätte bei dir sein müssen."
„Halt die Klappe!", ich werde nun etwas lauter, was ich direkt durch die Schmerzen bereue.
         Tim mustert mich verdutzt. Ich atme kurz durch.
„Was meinst du wohl, warum ich hier liege, hä? Weil du lieber bei deinem besten Freund David bist. Der Kerl, der mich damals aufs übelste gemobbt hat und den du bis auf den Tod gehasst hast. Weil du dir keine Zeit mehr für mich nimmst. Weil du nur noch an Fame, Geld und Status denkst. Weil du nur noch an dich denkst. Weil du ein Egoist bist. Weil du dich einen scheiß für mich, für meine Sorgen und für mein Leid interessierst. Weil du ein wahrhaftiges Arschloch bist. Bisher warst du mir leider zu wichtig, um dich zu hassen."
„Jan, bitte lass mich erklären. Es tut mir leid."
„Spars dir. Ich will dich erst mal nicht mehr sehr, auf unbestimmte Zeit."
„Jan, bitte", ihm steigen die Tränen in die Augen, ich zeige aber kein Mitleid.
„Geh."
         Tim laufen Tränen über die Wangen, doch er geht zur Tür, öffnet sie und dreht sich noch ein letztes Mal um.
„Du bist mein bester Freund, Jan. Ich liebe dich."
„Und du warst meiner, ich liebte dich."
         Damit geht er durch die Tür und verschwindet in die andere Welt. Seine Welt.

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