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Diagnose

Guten Abend meine Freunde!

Eigentlich sollte das Kapitel ja schon gestern kommen, aber da ich gestern Morgen gearbeitet hatte, hatte ich wirklich absolut gar keine Lust mehr. Nun ist das Kapitel aber fertig und ihr könnt es lesen. Danke an Writing_Toast für den WWW-Vorschlag. @ein-maedchen dein ähnlicher Vorschlag kommt auch noch dran! Viel Spaß beim Lesen!

Was wäre, wenn: Tim Tourette hat

Kapitelname: Diagnose

Wörterzahl: 1141

Vorkommende Personen: Tim Lehmann, Jan Zimmermann

Sicht: Tim

/=/

POV Tim

Wir sitzen im Wartezimmer der Neurologie in der Universitätsklinik Bonn. Ich wippe mit dem rechten Bein, immer wieder blinzle ich stark. Nur zwei meiner mittlerweile bekannten Tics. Heute kommt das endgültige Ergebnis, ob ich, wie Jan, an Tourette leide. Wenn auch an einer wesentlich leichteren Form. Trotzdem ein komisches Gefühl nun hier zu sitzen und auf jene Diagnostik zu warten. Jan hatte schon länger dieses Gefühl, er beobachtet oft die verschiedenen Tics bei Menschen und sowieso hat jeder Zehnte eine Neigung zu Ticstörungen. Aber warum muss denn ausgerechnet ich dieser Zehnte sein? Ich will das nicht, denn ich habe Angst, dass es noch so schlimm wird wie bei Jan. Ich werde in drei Monaten 21, da ist also noch gut Spielraum.
„Mensch Tim, du weißt doch, dass es nichts Schlimmes und vor allem nichts lebensbedrohliches ist. Entspann dich Stell dich nicht so an du Heulsuse!", erinnert Jan mich, welcher neben mir sitzt.
Ab und an zeigt Gisela ihre Seite, aber an sich ist Jan heute ausgesprochen ruhig, was mich im Gegenzug nur noch mehr beunruhigt. Vor allem könnte diese Diagnose Gisela auch nur noch mehr triggern, vielleicht triggern wir uns ja auch gegenseitig total stark, sodass wir uns nicht mehr sehen können. Mir wird schlecht, ich will das Alles ganz und gar nicht. Vor allem wenn ich so einen Preis zahlen muss. Warum immer ich?
„Herr Lehmann bitte zum Arztgespräch", ruft mich eine Krankenpflegerin auf.
Jan steht sofort mit mir auf, er hat mir Versprochen, dass er dabei sein wird, auch um mich aufzufangen. Niemals zuvor war ich so dankbar und froh darüber, ich muss mich unbedingt nachher bei ihm bedanken. Mein bester Freund gibt mir einen sanften Stoß Richtung Tür und ich setze mich in Bewegung.

In dem Zimmer setzen wir uns auf die beiden schwarzen Stühle, die vor dem weißen Schreibtisch stehen. Dr. Herbst sitzt uns gegenüber, schaut durch seine Hornbrille zwischen uns hin und her. An seinem Computerbildschirm kann ich den Bericht sehen, aber nicht lesen. Ich kneife meine Augen zusammen, ich würde behaupten, dass es der schlimmste Tic von allen ist.
„Herr Lehmann, die Diagnostik ist nun abgeschlossen und uns liegt das Ergebnis vor", beginnt der Neurologe und ich spanne mich automatisch noch mehr an, „Unser Erstverdacht hat sich bestätigt, Sie haben das Tourette Syndrom. Allerdings im Vergleich zu Herrn Zimmermann nur eine leichte Form. Bei Ihnen zeigen sich die Tics in Form von Schniefen, starkes Blinzeln bzw. Augen zusammenkneifen, Wippen der Beine, Nase rümpfen, Räuspern und Fingerknöchel knacken. Die bisherigen Laute sind wie erwähnt nur das Schniefen und Räuspern. Allerdings muss ich Ihnen sagen, dass Sie noch nicht das 21. Lebensjahr erreicht haben und somit könnten sich die Tics noch verändern bzw. verschlechtern. Dementsprechend müssen wir das im Auge behalten. Als Begleiterkrankung sind es bei Ihnen Depressionen, aber das wusste Sie ja im Vorfeld schon,"
Ich nicke, räuspere mich und wippe wieder mit dem rechten Bein. Ich versuche es zu unterdrücken, aber das ist verdammt schwer. Jetzt weiß ich, wie Jan sich immer fühlt. Bei ihm ist es wahrscheinlich sogar noch schlimmer.
„Ist es möglich, dass wir uns gegenseitig triggern?", stellt Jan die Frage, die mir besonders Angst macht.
„Möglich schon, aber ich gehe nicht davon aus, oder ist etwas dergleichen passiert?"
Schade, ich dachte ich bin den Spasten endlich los. Hm. Nein, das ist bisher noch nicht passiert. Doch!"
Ich reagiere nicht auf Giselas Kommentare, ein gutes Zeichen.

Ich muss diese Nachricht erst einmal verdauen. Es ist gut, nun Gewissheit zu haben, aber am liebsten hätte ich es nicht erfahren. In diesem Moment wünsche ich mir, Jan hätte mich nicht zum Arzt geschliffen. Eben war ich ihm noch dankbar, und jetzt? Jetzt bin ich sauer auf ihn und würdige ihm in der Bahn nach Hause nicht eines Blickes. Wir sind nicht mit dem Auto gefahren, da nicht nur ich, sondern auch meine Eltern Sorge hatten, dass ich emotional nicht dazu fähig wäre, ein Kraftfahrzeug sicher zu führen. Damit könnten sie recht haben.

„Tim?", spricht Jan mich an, als wir aus der Bahn steigen.
„Hm?"
„Alles okay?"
„Klar, alles super. Habe ja grade nur Tourette diagnostiziert bekommen, da geht es einem blendend!", blaffe ich ihn an und stecke meine Hände in die Jackentaschen, um nicht wieder mit den Knöcheln zu knacken.
„Hey, fahr mich nicht so an, ich frag doch nur. Arschloch."
Ich weiß ja, dass er nichts dafür kann, aber meine Wut auf ihn ist grade um fünfzig Prozent gestiegen und ich will einfach nur noch alleine sein.
„Danke, dass du mitgekommen bist. Aber ich brauche jetzt meine Ruhe", brumme ich also.
„Okay?", Jan wirkt verwirrt, „Wenn du aber reden möchtest, dann sagst du Bescheid, ja? Ich weiß ja schließlich wie das ist und ich..."
„Genau, du weißt, wie das ist. Du hast mich doch überhaupt erst zu diesem Dr. Herbst hingeschleppt, nur weil ich ein bisschen auffällig blinzle und jetzt habe ich den Salat. Herzlichen Dank auch!", meine Stimme wird mit jedem Wort lauter, bis ich ihn anschreie.
Mein bester Freund weicht einige Schritte zurück und hebt die Hände.
„Tut mir ja leid, dass ich mir Sorgen gemacht habe. Beim nächsten Mal halte ich die Klappe. Und lasse dich verrecken."
„Mach doch", sage ich noch und stapfe dann in Richtung mein Elternhaus.

Er hat es ganz und gar nicht verdient, von mir so angemacht zu werden. Aber irgendwie habe ich doch auch Recht, oder? Jetzt wird einiges ins Rollen gebracht, was ich gar nicht will. Kommende Therapie, die ich schon vor Jahren gehasst habe, ein Behindertenausweis, weitere Untersuchungen. Nein, ich will das nicht! Ich will das alles nicht! Wütend kicke ich einen Stein auf die Straße und balle die Hände in meinen Taschen zu Fäusten.
„FUCK!"; strömt auch letztendlich ein Schrei aus meiner Kehle, aber das musste jetzt raus.
Plötzlich bleibe ich stehen. Ich will jetzt nicht nach Hause. Am liebsten würde ich in diesem Moment gar nicht mehr nach Hause gehen. Ich drehe mich um, laufe in Richtung Wald. Der Wald, in dem ich schon so oft mit Henry war. Aber auch der, in dem ich mich in meinen dunkelsten Tagen versteckt hielt. Einmal musste sogar die Polizei nach mir suchen. An diesem Ort habe ich meine Ruhe, kann das Gefühl meiner eigenen Freiheit genießen und meinen Sorgen entfliehen, was anderes will ich grade nicht. Denn ich habe das Gefühl, dass mir jene Freiheit mit diesem Arztgespräch, mit der Diagnose, mit dieser Krankheit.

-Fortsetzung folgt -

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