Keine Wahl
Mein Zusammentreffen mit den Cuarteros ist jetzt eine Woche her. Leider habe ich meinen Zeichenblock auf dem Felsen vergessen, mich aber auch nicht getraut ihn mir wieder zu holen. Als ob ich mich noch mal in die Nähe der Cuarteros gewagt hätte. Beim letzten Mal habe ich mein Glück genug herausgefordert, als dass ich eine Wiederholung hätte haben möchte. Vielleicht ist mein geliebter Block auch schon weg. Er wäre nicht der erste, den ich verliere oder verlege. So bin ich halt. Ist ja auch egal. Ein neuer Block war sowieso nötig. >>Ava, hörst du mir überhaupt zu?<< Fragt mich meine Hauslehrerin. Dies ist meine letzte Schulwoche, dann habe ich erst mal Ferien und kann danach auf eine öffentliche Universität gehen. >>Entschuldigung. Ich war in Gedanken.<< Gestehe ich. Miss Díaz kennt mich jetzt schon zwei Jahre. Sie ist wirklich nett und erklärt gut. Ich bin froh, sie zu haben. >>Ich glaube, es reicht auch für heute. Mach dir noch einen schönen Tag, Ava.<< Lächelt sie mich warm an und packt ihre Sachen zusammen. >>Ist gut. Schönen Tag noch.<<
Was sollte ich denn jetzt den ganzen Tag noch machen? Es ist erst ein Uhr und meine ganze Familie ist unterwegs. Oma auf dem Markt und die Jungs sind arbeiten. Ich gehe also hoch in mein Zimmer und ziehe mir eine kurze Hose und ein blaues Top an. Zu Hause kann ich etwas freizügiger herum laufen. Meine langen Haare binde ich zusammen. Für diese Gegend habe ich ziemlich helles Haar, das fast Gold schimmert. Meine Haut ist jedoch genau so dunkel, wie die der anderen Frauen. Zumindest fast. Meine Mutter war sehr hell und auch die grauen Augen habe ich von ihr. Jeder der meine Mutter kannte, sagt mir, dass ich ihr sehr ähnlich bin. Da meine Brüder alle mehr nach meinem Vater kommen, haben wir nicht besonders viel Ähnlichkeit. Nur die Augenfarbe haben wir alle von unserer Mutter geerbt. Da ich Zeit habe, lackiere ich mir meine Nägel in einem hellen Braun. Mit den Fußnägeln fange ich an und gerade, als ich auch mit den Fingernägeln fertig bin, klingelt mein Handy. Seltsam. Nur eine Handvoll Leute, hat diese Nummer. Ich sehe auf mein Display, doch der Anrufer hat seine Nummer unterdrückt. Ist es einer meiner Brüder? Unsicher gehe ich dran. >>Hallo?<< Mir wurde eingetrichtert, nie meinen Namen zu nennen, wenn ich nicht weiß, wer dran ist. >>Hallo, ist da Ava?<< Will wer wissen? Es ist definitiv keiner meiner Brüder. >>Wieso?<< Am anderen Ende räuspert sich die Person. Es ist ein Mann, wie man unschwer an der tiefen Stimme erahnen kann. Sie kommt mir etwas bekannt vor. >>Du hast deinen Block am Strand vergessen und ich dachte, dass du ihn vielleicht wieder haben möchtest.<< Moment. Jetzt weiß ich, wer dran ist. >>Tyler?<< Frage ich etwas atemlos. So einen Anruf bekommt man schließlich nicht jeden Tag. >>Genau der. Sag mir einfach, wo du wohnst und ich bringe ihn dir vorbei.<< Auf keinen Fall! Dann weiß er sofort, wer meine Familie ist. >>Lass uns lieber in der Stadt treffen. Kennst du die Eisdiele neben der Kirche?<< Kurze Pause. >>Ja. Ich bin in zehn Minuten da.<< Dann war die Leitung tot. Scheiße. In zehn Minuten soll ich da sein? Mein Nagellack war noch nicht trocken und umziehen konnte ich mich auch nicht mehr. Hoffentlich sieht mich niemand. Warum hatte ich auch meine Nummer in diesen verdammten Block herein geschrieben. Den Block hätte ja sonst jemand finden können. Zu spät um sich darüber Gedanken zu machen. Ich zog mir vorsichtig meine Sandalen an, schnappte mir meine Tasche und lief raus. Abschließen war bei uns nicht nötig.
Irgendwie hatte ich es innerhalb von zwölf Minuten geschafft. Dank meines Fahrrads und der Tatsache, das wir so nah an der Grenze zu La Libertad wohnen. Ich lehne mein Fahrrad an einen Baum und sehe mich um. An einem schwarzen großem Auto lehnt Tyler Cuartero. Er sieht mich und kommt auf mich zu. Die Augen hinter einen dunklen Sonnenbrille und in der linken Hand mein Zeichenblock. Ich fühle mich nackt, in meiner kurzen Hose und dem knappen Top. Normalerweise sieht mich höchstens meine Familie so. Sonst bedecke ich meinen Körper mit etwas mehr Stoff. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, unsicher zu werden. Immerhin hatte ich genug Armreifen, um mein Navarrete Tattoo am Handgelenk zu verstecken. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob er es erkannt hätte. Meines sah etwas anders aus, als das der anderen Mitglieder unserer Familia. Es war in einer Blume versteckt und man musste genau hinsehen, um es zu entdecken. Ich hatte einfach nur ein schlichtes N in der Mitte, ohne die ineinander greifenden Hände. Meine Brüder haben den Namen unserer Familia groß auf dem Rücken stehen und darunter die Hände. Sie sind unser typisches Erkennungszeichen. Bei mir könnte man jedoch auch denken, dass das N für den Namen meiner verstorbenen Mutter steht. Tyler stand fast vor mir. Bei diesem riesigen Mann fühle ich mich noch kleiner, als ich ohnehin schon bin. Ein wenig eingeschüchtert bin ich schon. >>Ich hätte nicht erwartet, dich noch mal wiederzusehen, so schnell wie du neulich weg warst.<< So kann man ein Gespräch auch beginnen. >>Mann kann ja nie wissen. Scheint als hättest du dich geirrt.<< Gebe ich zurück. Erst war er ruhig und dann fing er einfach an zu lachen. >>Stimmt.<< Was soll ich jetzt davon halten? >>Hast du noch Lust etwas zu unternehmen?<< Ganz schlechte Idee. >>Ich denke, dass das keine so gute Idee wäre.<< Sein Lachen bricht ab. >>Ich denke schon. Dieses Mal haust du mir nicht so leicht ab. Ein Nein lasse ich nicht gelten. Komm.<< Er nahm einfach meine Hand und zog mich zu seinem Wagen. Warum passiert das gerade? Weiß er vielleicht, wer ich bin? Will er meinen Brüdern eins auswichen oder hat er wirklich einfach nur Lust Zeit mit mir zu verbringen? Mit einer ihm fremden Frau. Eins weiß ich, er lässt mir keine andere Wahl. Ich muss mit ihm gehen. So finde ich eventuell auch ein paar Antworten.
Im Auto ist es ruhig. Es läuft nicht einmal Musik. Doch Tyler Cuartero wirkt entspannt. Mir ist die Situation eher unangenehm. Ich versuche, mit den Händen meine Oberschenkel zu bedecken, damit ich mich nicht mehr so nackt fühle. Tyler scheint dies nicht zu entgehen. >>Was machst du da?<< Hätte ich ein zappelndes Mädchen neben mir sitzen, würde ich vermutlich auch fragen. Seine Frage ist also berechtigt. >>Ich hatte keine Zeit mich umzuziehen.<< Erkläre ich wenig schlau. >>Aha.<< Tyler zieht eine Augenbraue hoch. Ich sehe auf Tylers Arm. Die Kobra erinnert mich daran, wer neben mir sitzt. Das was man so über ihn hört kann auch sein schönes Äußeres nicht ändern. Er ist und bleibt Tyler Cuartero. Einer der gefährlichsten Männer in El Salvador. >>Und deshalb zappelst du herum? Weil du keine Zeit hattest, dich umzuziehen?<< Sein Blick rutschte von meinem Gesicht meinen Körper entlang. Sein Blick auf meinen Beinen entging mir nicht. Ihm schien zu gefallen, was er sieht. >>Welches Problem hast du genau, mit deiner Kleidung? Wenn du mich fragst sieht alles top aus.<< Sollte ich ihm jetzt sagen, dass ich einfach unsicher bin, so viel Haut zu zeigen? Auf keinen Fall. >>Normalerweise gehe ich bedeckter aus dem Haus. Dieser Aufzug ist für mich ungewohnt.<< Okay, dass war quasi ein Zugeständnis deiner Unsicherheit, Ava. Ich hätte auch einfach sagen können das mir die Farben meiner Kleidung nicht gefallen. Aber ich bin da wohl zu ehrlich. >>Du musst dich echt nicht verstecken. Viele Frauen würden für deine Beine morden.<< Hat er das gerade wirklich gesagt? Ich werde etwas rot. Wie soll ich mit dieser Aussage umgehen? Einfach nichts sagen, war meine Strategie. Tyler will gerade etwas sagen, da läutet sein Handy. >>Was?<< Knurrt er ziemlich bedrohlich in den Hörer. Seine Stimmung kippt ziemlich schnell. >>Nein... Was soll das heißen?... Diese verdammten Navarrete.<< Ich zuckte zusammen, als ich diesen Namen höre. War etwas passiert? Ist etwas mit meinen Brüdern? >>Wie, ihr seit euch nicht sicher... Das ist nicht gut... Vielleicht die Honduras... Prüft es, bevor ihr etwas unternehmt.<< Dann legt Tyler auf und guckt grimmig auf die Straße. >>Alles in Ordnung?<< Frage ich eher, um mich selbst zu beruhigen. >>Nur ein paar Unstimmigkeiten. Wir werden das Regeln.<< Was soll das jetzt heißen? Ich sehe auf mein eigenes Handy. Niemand hatte versucht mich zu erreichen. Es scheint also alles in Ordnung zu sein. Zumindest für den Moment.
Die Gegend in die wir fuhren wurde immer mehr bewacht. Ähnlich sah es aus, wenn man dem inneren Kreis meiner Familia näher kam. ich konnte mir also denken, wohin es ging. In die Wohngegend der Cuartero Familia. Das Tyler mir zugesteht, in die Nähe der Mitglieder zu kommen, ist ziemlich überraschend. Er kennt mich doch kaum. Und das ist auch gut so. Er will aber doch nicht zu sich nach Hause, oder? Wir kommen an einer Schranke vorbei. Tyler winkt den Männern und kann weiter fahren. >>Das war die letzte Abgrenzung. Hier ist es absolut sicher. Nur die ängste Familie und Freunde wohnen hier.<< Ich schlucke. So etwas habe ich geahnt. Die Gegend wird sogar noch krasser als unsere Bewacht. Bei uns komme ich sogar ungesehen hindurch. Wer die richtigen Stellen kennt, hat leichtes Spiel. Etwas verkrampft sitze ich in diesem ziemlich teurem Auto, als wir vor einem großen weißen Haus halten. >>Ich hole nur eben etwas, bin gleich wieder da.<< Wenn ich könnte, dann würde ich jetzt abhauen. Aber ich bleibe sitzen. Wo soll ich auch hin. Hier kenne ich mich nicht aus. Die Männer, die an Tylers Auto vorbei kommen, sehen mich seltsam an. Jedoch kommt keiner näher. Das beruhigt mich etwas. Tyler kommt wieder und verstaut etwas im Kofferraum. Dann setzt er sich neben mich und fährt weiter. Bringt er mich jetzt um? Weiß er wer ich bin? Ihm scheint nicht aufzufallen, dass mir der Schweiß ausbricht und ich leicht zittere. Jede Sekunde komme ich einem Anfall näher. Doch ich zwinge mich Ruhe zu bewahren. >>Wir sind gleich da.<< Sagt er.
Lachend lasse ich mich in den Sand fallen. Die Angst von eben ist weg und ich fühle mich nach dem kleinen Spaziergang und dem Gespräch sogar wohl bei Tyler. Er hat einfach diese Ausstrahlung, die einen sofort einnimmt. >>Und ich dachte, du willst mich umbringen.<< Tyler sieht mich ungläubig an und lässt sich dann neben mich fallen. >>Deshalb warst du so seltsam. Ich dachte du springst jeden Moment aus dem Auto.<< Wenn ich gewusst hätte, dass er mich zu dieser wunderschönen Bucht bringt, hätte ich definitiv anders reagiert. Er hatte eine Decke dabei und frisches Brot und Käse mitgenommen. Wir sitzen hier völlig entspannt an einem kühlen Felsen und lassen die Sonne in unsere Gesichter scheinen. >>Erzähl mal was von dir.<< Fordert er mich irgendwann auf. >>Da gibt es nicht viel.<< Weiche ich aus. Er zieht nur eine Braue nach oben und lässt nicht locker. Verdammt, sein Blick ist einfach zu eindringlich. Sein Gesicht ist einfach perfekt und seine Lippen geben einem den Rest, wenn er so grinst. Ich starre ihn schon wieder an und ihm ist das durchaus bewusst. Schnell sehe ich wieder auf das Meer. Er hatte mich heute schon zu oft beim starren erwischt. Warum sieht er auch so gut aus? Ich sollte ihn nicht gutaussehend finden. >>Wo fange ich an? Ich habe drei Brüder, alle älter. Ziemliche Chaoten.<< Fange ich an zu erzählen. >>Meine Oma ist ziemlich cool. Ohne sie wüsste ich nicht, wie ich es zu Hause aushalten sollte. Ich liebe meine Familie, weißt du. Aber ich kann nicht alles gutheißen, was sie tun.<< Ich muss echt aufpassen, dass ich nicht zu viel sage. Ich rede so selten mit jemandem außerhalb meiner Familie. Es ist seltsam aber bringt mir auch ein gutes Gefühl. >>Hört sich gut an. Ich habe keine Brüder, aber ziemlich viele Cousins. Wie du vielleicht weißt, führe ich die Cuarteros an. Es ist wichtig, dass ich meinen Männern vertrauen kann. Loyalität und die Familia steht für mich an erster Stelle.<< Schon in unserem Gespräch während des Spaziergangs habe ich es gemerkt, dass meine Brüder das gleiche schwören würden. Die Familias sind sich gar nicht so unähnlich. Sie sind ungefähr gleich aufgebaut und haben die gleichen Prinzipien. Nur mit der Kommunikation gibt es Probleme. Ich beiße in mein Brot und Tyler erzählt weiter. >>Ich habe die Familia ziemlich früh übernommen. Das hatte einige Vorteile, war aber auch nicht immer leicht. Es ist mein Leben. Mir war immer klar, wie es aussehen wird.<< Ich merke, dass mehr hinter diesen Worten steckte. Ich kann ihn verstehen. Ich hatte auch nie eine andere Wahl, als ein Teil der Navarrete zu sein. So ist es nun mal. >>Was wolltest du als Kind werden?<< Frage ich ihn. Es ist persönlich, aber ich kann mich nicht abhalten zu fragen. Langsam habe ich ein ganz anderes Verständnis für diesen schönen Mann. >>Dein Ernst?<< Fragt er, gibt mir aber auch die Antwort. >>Lach jetzt nicht, okay?! Polizist.<< Und doch, ich lache. Das war einfach zu unwirklich. Der Mann, der Kobra genannt wird, wollte Polizist werden. >>Okay, Okay. Das reicht. Was ist mit dir? Was machst du und was möchtest du erreichen?<< Schwierige Frage. >>Ich gehe im Moment noch zur Schule. Eine Woche noch. Dann habe ich etwas Zeit bevor ich mein Studium beginne. Ich werde Politik und Wirtschaft studieren, möchte aber gerne etwas mit Kunst machen. Die Schule bietet auch Kunst und Geschichte an, aber ich weiß nicht ob mein Vater damit zufrieden wäre.<< Er hörte mir interessiert zu. >>Du solltest mit deinem Vater darüber reden. Woher soll er sonst wissen, was dich glücklich macht?<< Er hat recht, das ist mir klar.
An diesem Nachmittag reden wir ziemlich viel. Noch nie habe ich jemandem so viel anvertraut. Manches weiß nicht einmal meine Familie. Ich fühle mich sicher und wohl. Auch Tyler erzählt mir viel. Schon nach so kurzer Zeit haben wir ein Verständnis füreinander, für das andere Jahre brauchen. Wir lachen über alles mögliche und ich vergesse, wer ich bin und auch wer er ist. Unsere Herkunft ist egal. Es ist nur wichtig, wer wir sein wollen. Als würde die Zeit stehen bleiben. Dieser Moment sollte nie vorbeigehen. Wie oft findet man so einen Menschen? Ich habe das Gefühl, ihn ewig zu kennen und kann nicht glauben, was alles über ihn erzählt wird. Ist er wirklich so gefährlich und kalt? Kann mein Gefühl mich so täuschen? Plötzlich pack er mich und rennt mit mir auf den Armen zum Wasser. Etwa nach zwei Metern bleibt er im Wasser stehen. Ich klammere mich an ihm fest. >>Nein, Tyler. Das wagst du nicht.<< Kreische ich panisch. Er grinst nur und lässt mich los. Komplett durchweicht tauche ich aus dem von der Sonne aufgewärmten Wasser wieder auf. Mein Top und meine Hose kleben an meinem Körper. >>Du bist so ein Idiot!<< Lachend schaufelt er mir Wasser ins Gesicht. Na warte. Es endet ziemlich schnell in einer Wasserschlacht, bis wir beide von oben bis unten durchweicht sind. Langsam wird es kühler und ich fange an zu zittern. Tyler nimmt einfach meine Hand und zieht mich zurück zu unserem kleinem Lager am Felsen. Dort nimmt er die Decke, schlägt den Sand aus und hüllt mich darin ein. Ihm scheint die Kälte nichts auszumachen. Er breitet seine Arme aus. >>Komm her.<< Zwar weiß ich nicht was mich genau dazu gebracht hat, aber ich lasse mich auf die Umarmung ein. Es fühlt sich gut an. Richtig. Tyler war groß und breit und ich fühle mich von ihm beschützt. Er wärmt mich und sein Geruch hüllt mich ein. Genau so will ich sterben. Mit so einem Gefühl im Bauch. >>Ich glaube dein Handy geht.<< Flüstert er leise. Von einem Moment auf den anderen war alles vorbei. Ich sehe auf das Display meines Handys. Zwei verpasste Anrufe und jetzt gerade ruft mein Vater an. So ein Mist. >>Hallo, Papa.<< Das war das einzige was ich von mir gab. Die Schimpftirade meines Vaters hielt mich im Zaum. Er ist ziemlich sauer. Ich nahm Tylers Handgelenk um auf die Uhr zu sehen. Verdammt. Schon neun Uhr und keiner weiß, wo ich bin. >>Papa, es tut mir leid. Ich habe nicht auf die Zeit geachtet. Ich komme sofort nach Hause.<< Er möchte mich abholen. Keine gute Idee. >>Nein, ich bin mit dem Fahrrad. Mache mich sofort auf den Weg.<< Bevor er antworten konnte, lege ich auf und sehe Tyler an. >>Ich muss los.<< Er nickt, packt unsere Sachen zusammen und führt mich zum Auto. Die Decke behielt ich um, damit nichts nass wird. Tyler nimmt von der Rückbank eine Jacke und legt sie unter. >>Ich fahr dich nach Hause. Sag mir einfach die Adresse.<< Das kann ich nicht. Ich habe ihm so viel anvertraut, aber gerade das kann ich ihm nicht sagen. >>Fahr mich zur Eisdiele. Ich habe dort mein Fahrrad.<<
Während der Fahrt versuchte er mich zu überzeugen, mich nach Hause zu fahren. Doch ich blieb stur. Er sollte mich nur zur Eisdiele bringen. >>Es ist viel zu gefährlich, um diese Zeit.<< Fing er wieder an. Ich hätte ihm gerne meine Adresse genannt. Aber es ging nicht und genau das machte mich fertig. Ich wollte es ihm sagen. Wollte ihm sagen, wer ich bin. Wollte daran glauben, dass er mir nichts tat, wenn er es wüsste. Aber die Realität sah anders aus. Ich konnte mir und meiner Familie diese Enttäuschung nicht antun. Er würde mich verachten und das wäre das schlimmste für mich. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie so offen mit jemandem gesprochen. Mich noch nie so gut und normal gefühlt. Es ist schön, wenn der andere nicht weiß, wer du bist oder besser gesagt, wer deine Familie ist. Bisher haben mich alle Menschen so behandelt, wie es von ihnen verlangt wurde. Keiner war wirklich ehrlich zu mir, wenn er mich zum Beispiel nicht mochte. Die meisten Mädchen, mit denen ich zu tun hatten, waren eifersüchtig auf mich oder wollten mich ausnutzen. Das ist verletzend. Mir wurde ein Stück weit etwas gestohlen, dass ich nie kennenlernen durfte. Wenn ich jedoch ehrlich bin, würde ich für nichts meine Familie aufgeben oder leugnen. Sie haben mir auch so viele schöne Momente geschenkt. Die Männer in unserer Familia behandeln mich alle wie eine Schwester, wie einen Engel. Nie hat mir jemand unrecht getan und mir ging es immer sehr gut. Ist es also egoistisch von mir diesen Moment mit Tyler genossen zu haben? Damit habe ich meine Familie verraten, oder nicht? Zu einer anderen Zeit und wenn wir nicht zu verfeindeten Familias gehören würden... Ach, denk gar nicht erst daran, Ava. So ist es nicht, also bring dieses Kapitel schnell hinter dich. Beende es, bevor es dir wehtut. Denn das wird es...
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Ich melde mich auch mal wieder. Hoffe euch gefällt die Story soweit.
Hallo ihr lieben. Wir wollen doch alle auf Wattpad unterstützen. Also bitte seht hier mal vorbei:
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich ilovegeschichteenn - my secret and the badboy bereits erwähnt habe. Wenn ja, auch egal XD
_esgn -An unusuallove ist auch gut :)Hab zwar nur reingelesen, hat mich aber neugierig gemacht.
LG JEN<3
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