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Momentan liefen meine Pläne mit Oliver alle ganz gut - wenn man außer acht ließ, dass ich mich gar nicht zu sehr verbiegen musste, um ihn zu verführen, er gefiel mir auf eine gewisse Art und Weise wirklich. Er war durchtrainiert, hatte ein verwegenes Gesicht und ein verschmitztes Lächeln, was wollte man mehr?! Es war zwar gänzlich entgegen meiner Prinzipien ihn nicht ganz abstoßend zu finden, aber solang ich nicht von meinem Gesamtplan abwich, würde mir diese Empfindung für ihn wohl gewisse Sachen noch leichter machen. Ekel über seinen Körper hätte es auf jeden Fall nicht besser gemacht - und Bisserl kribbeln in der Luft zwischen uns war auch gut, denn so konnte er nicht so klar denken und war weniger vorsichtig. Das kam mir natürlich sehr gelegen bei meinem Vorhaben mir sein Vertrauen zu erschleichen. Oliver musste glauben, dass er meine große Liebe war, zumindest so lang, wie ich diese Farce aufrecht erhalten konnte. Ich musste Oliver Weiß machen, dass ich mich zu ihm hin gezogen fühlte, weil er so ein erfahrener Bad-Boy war. Mit so was hatte ich schon Erfahrung und daher war es nicht wirklich schwer für mich ihn um den Finger zu wickeln. Ich glaube er hatte in der Zwischenzeit sogar ein kleines Bisserl Gefühle für mich entwickelt - ich legte mich aber auch ziemlich ins Zeug. Dafür, dass ihn die anderen Leute sonst für einen Zyniker und geizhals hielten, gab er sich bei mir alle Mühe mir eine gute Zeit zu machen. Als wir dann das 1. mal vorhatten, dass ich die Nacht bei ihm „verbringen" würde, dekorierte er sein ganzes Zimmer um, überall standen weiße und rote Rosen in Vasen und auch das Bett war bedeckt mit rosenblättern, Kerzenschein natürlich inklusive. Es roch so gut und sein herber Duft beflügelte mich noch mehr. Es fing so an, dass er bäuchlings halbnackt auf dem Bett lag und ich nur in Unterwäsche rücklings auf ihm sass und ihn massierte. Er schlief dabei halb ein - sehr zu meiner Belustigung. Doch, was danach folgte, ließ mich seine anfängliche „Schwäche" gleich wieder vergessen, er war ein guter Liebhaber. Er wusste, was er tat und wie er mich glücklich machen konnte. Auf der körperlichen Ebene harmonierten wir tatsächlich gut, auch, wenn auf der emotionalen Ebene das nie was werden konnte mit uns. Ich empfand keinerlei liebe für ihn, nein, nur Genugtuung, wenn ich dran dachte, wie ich jeden Tag meinem Plan ein kleines Stück näher kam. Sex war bedeutungslos - ich hatte schon vorher einige one-night-Stands gehabt, da waren die paar Nächte mit Oliver jetzt auch nichts Neues mehr für mich. Der Unterschied war nur, dass bei meinen bisherigen One-night-Stands einfach die Lust gesiegt hatte und ich nicht mit den Typen geschlafen hatte, um sie an mich zu binden. Doch, wo ich dann an Olivers breite Schultern gelehnt einschlief, war all das zweitrangig, ich fühlte mich wohl in diesem Moment. Ich hatte eine geile Nacht gehabt, ganz gleich, ob es mit dem Typen war dessen leben ich ihn den nächsten Wochen ruinieren würde.
Glaubt ihr Lydia wird es weiterhin so gut gelingen sich von Oliver emotional abzugrenzen?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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