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74💒

Trotz all dem Schmerz, war ich auch unglaublich wütend. Mein Vater ließ mich nicht in Ruhe. Seine täglichen Anrufe versetzten mich jedes Mal aufs Neue in einen Zustand rasender Wut. Alte Wunden rissen auf und neue kamen hinzu. Ich fragte mich, warum ausgerechnet jetzt? Lag es nur an Alec und seinem Anruf? Oder steckte da noch etwas anderes hinter? Zehn lange schmerzvolle Jahre hatte er sich nicht gemeldet. Zehn Jahre in denen mein Zorn auf ihn stetig wuchs. Ich unterdrückte es, versuchte diese Gefühle weitestgehend von mir fern zu halten. Es war ihm egal, dass ich in meinen jungen Jahren hilflos dabei zusehen musste, wie meine Mutter immer schwächer wurde. Wie die bösartigen Zellen sich in ihrem Körper einnisteten und sie von innen heraus zerfraßen. Ihm war bewusst, dass ich sie soweit es geht auf ihrer letzten Reise begleiten würde. Ebenso, dass mein Herz dabei unentwegt schreien und meine Seele zerreißen wird. Er nahm in Kauf, dass ich meiner Mutter alleine und ohne Halt meines Vaters beim Sterben zusehen musste. Mein Vater wusste, dass ich sie niemals alleine gelassen hätte. Dafür liebte ich meine Mutter viel zu sehr. Und dieses Wissen, macht mich so unglaublich wütend. Ich will seine Entschuldigung nicht hören. Sie bedeutet mir nichts.

Mit dem Ausbrechen meiner unterdrückten Wut auf Asmodeus Bane rückte auch der Schmerz über Alecs Worte in den Hintergrund. Nach einer Woche gab ich es auf Alec zu schreiben oder ihn mit einem Anruf dazu zu bekommen, noch einmal mit mir zu reden. Die Funkstille zwischen uns ist für mich kaum auszuhalten. Noch immer schreit mein Herz ununterbrochen seinen Namen. Noch immer bin ich ungemein wütend auf Alec. Ich stürzte mich in die Arbeit, schlief wenn es hoch kam vier Stunden in der Nacht und wachte mit tränenüberströmten Gesicht auf. Der immerwiederkehrende Traum brachte mich fast um den Verstand. Es tat so unglaublich weh und nichts war mehr so wie es mal war. Ich quäle mich jeden Tag und jede Nacht. Die Tage ohne Alec sind schlimm. Aber die Nächte sind die Hölle.

So begann ich an Tag sieben nach dem Ende meiner Ehe ein Ritual, welches die Beständigkeit in mein Leben zurückholen sollte. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken was war und was hätte sein können. Zu tief saß der Schmerz, ebenso der Groll.
Jede Nacht schrecke ich nach vier Stunden Schlaf verschwitzt und schwer atmend aus meinem persönlichen Albtraum auf. Nach einem kurzen Durchatmen und der Erkenntnis, dass Alec noch immer nicht da ist, begebe ich mich ins Bad. Alecs Sachen stehen alle noch an ihrem Platz, genau so wie vor seinem Weggang. Man könnte meinen er ist nur kurz zum Brötchen holen gegangen oder im Urlaub auf Hawaii. Aber, dass dem nicht so ist wird spätestens dann deutlich, wenn ich meinen Kopf auf das Kissen bette um mich in den Schlaf zu weinen. Jede Nacht seit sechs Wochen. Ich erledige meine Morgenroutine im Bad und betrete danach die Küche. Jeden Morgen der gleiche Ablauf, eine präzise Reihenfolge die nicht verändert wird. Ich sehe dem Wasser dabei zu, wie es sich mit dem köstlich aromatischen Pulver fein würziger kolumbianischer Kaffeebohnen verbindet. Dampfend steigt das belebende Aroma des Kaffees in meine Nase und ich inhaliere den verführerischen Duft. Bekleidet mit einer schwarzen Jogginghose und einem marineblauen kuscheligen Hoodie, welcher den Geruch von Alec schon längst verloren hat und einer Tasse dampfenden schwarzen Goldes in der Hand sitze ich auf der Terrasse und begrüße den neuen Tag.

Alec machte es sich nicht nur zur Aufgabe eine wunderschöne Pergola für die Frau meines Redakteurs zu bauen. Er nahm sich auch vor, das morsche Holz meiner Terrasse auszutauschen. So kam es, dass ich eines Morgens statt meiner verdienten Nachtruhe zu frönen, meinem muskulösen Ehemann und seinem nicht weniger muskelbepacktem Bruder dabei zusah, wie sie lange dunkle Holzdielen durch das Haus trugen und die alten in mühevoller schweißtreibender Kleinarbeit entfernten. Die Sonne brannte bereits auf ihre Körper hinab und die Shirts der beiden Männer klebten durch den Schweiß der harten Arbeit an ihren Leibern. Ich stand mit offenem Mund in der Terrassentür und meine Müdigkeit war schlagartig verflogen. Nach einer Runde Kaffee für uns drei begab ich mich mit einem Buch und meinem Laptop bewaffnet in den Garten. Die beiden Brüder verbrachten den sonnigen Tag damit eine neue Terrasse zu bauen und ich, sie ungeniert dabei zu beobachten. Es dauerte nicht lange und Alec entledigte sich seines Shirts. Ich schluckte schwer und kaum, dass Jace an diesem Abend mein Haus verlassen hatte, fiel ich über Alec her und er vögelte mir den letzten Rest Verstand heraus. Es war das erste Mal, dass wir es nicht ins Schlafzimmer schafften und ich am nächsten Morgen blaue Flecken am Rücken und den Knien hatte.

Momente der Stille und der Intimität, geflüsterte Worte und schallendes Lachen. Oft saßen wir gemeinsam auf der Terrasse und genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages. Wir sahen den Monarchfaltern dabei zu, wie sie um dunkellilafarbene Blüten schwebten. Ihre seidenen orange-schwarzen Flügel flatterten wild umher und die langen Saugrüssel vereinigten sich mit dem Kelch und saugten den Nektar ein. Eng aneinander geschmiegt saßen wir beisammen, Alec spielte mit den Fingern meiner linken Hand, ließ seine immer wieder über den silbernen Reif gleiten und versicherte mir, dass er keinerlei Erinnerungen an Las Vegas hatte. Heute weiß ich, dass es eine Lüge war.
Jeden Morgen sitze ich auf der schlichten Holzbank mit den anthrazitfarbenen Kissen und sehe der Sonne dabei zu, wie sie mit aller Kraft und Härte den Mond an seinen angestammten Platz verweist. Der Himmel färbt sich Morgenrot und sobald die ersten Strahlen des Tages auf meiner Haut kitzeln, schließe ich die Augen und gönne mir einen Moment der Schwäche. Danach beginnt der Rest meiner täglichen Routine.

Mr Wayland kam vor ein paar Tagen nach der Redaktionsbesprechung auf mich zu und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich verstand nicht was er meinte und lächelte leicht. Ich fühlte mich müde und ausgelaugt. Ein Blick in den Spiegel am Morgen zeigte einen Mann mit traurigen, geröteten, verquollenen Augen, blasser Haut und aufgesetztem Lächeln. Doch Mr Wayland verstand und legte mir väterlich eine Hand auf die Schulter. Mit eindringlichem Blick sah er mich an und nickte.
"Sie sollten ihre Probleme nicht mit Arbeit überdecken." Das war alles was er dazu sagte und mehr Worte waren auch nicht notwendig. In den letzten Wochen las ich zwölf Stunden am Tag, schrieb acht Stunden an einer Rezension und schlief vier. Ablenkung. So wenig wie möglich an Alec und unsere beschissene Situation denken. Das war das einzige was ich wollte. Mr Wayland bekam Rezensionen für die nächsten Monate. Meine Finger standen nicht still. Es war wie ein Rausch. Ich fühlte mich besessen. Angetrieben von dem Zorn und der Frustration brauchte ich ein Ventil. Und das war Schreiben.

Nebenbei traf ich mich mit Sam dem Taxifahrer. Er ist ein netter Kerl und seine Frau eine herzliche ältere Dame mit einem Faible für Katzen. Gemeinsam besprachen wir verschiedene Ideen für ein Buch über das Leben als Taxifahrer. Nach unserem ersten Treffen war mein Kopf bis zum Rand gefüllt mit Ideen. Meine Finger rauschten regelrecht über die Tasten und zum ersten Mal, schlief ich nicht vier Stunden sondern nur zwei. Unermüdlich war mein Drang, all die Ideen und gesammelten Anekdoten von Sam niederzuschreiben. Das Projekt ist anspruchsvoll und fordert mich sehr. In meiner Funktion als Ghostwriter habe ich viele Freiheiten. Aber das letzte Wort hat immer Sam. So vertreibe ich meine Gedanken und Sehnsüchte, kompensiere die Wut mit dem geschriebenen Wort.

Am Tag der Redaktionsbesprechung zog Mr Wayland die Reißleine und bewahrte mich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit vor dem mentalen Zusammenbruch. Drei Wochen Zwangsurlaub. Meine Arbeit ist mein Leben und im Moment das einzige Mittel, um nicht den Verstand zu verlieren. Das redete ich mir zumindest ein.
Ich traf mich weiterhin einmal in der Woche mit Andrew und Raphael. Auch Ragnor war nun regelmäßig mit dabei und jedes Mal verpasste er mir einen verbalen Einlauf.
"Du bist dumm Magnus. Asmodeus hat es nicht anders verdient. Soll er in der Hölle schmoren. Aber Alec legt dir die Welt zu Füßen. Er kann dich aus der Finsternis befreien. Du musst es nur zulassen. Sei nicht so dumm und verbaue euch eine Zukunft, nur weil er Angst davor hatte dir die Wahrheit zu sagen. Und ganz ehrlich, ich kann ihn verstehen. So wie du dich seit Beginn eurer Beziehung verhalten hast, musste er immer befürchten, dass du mit wehenden Fahnen davon rennst." So oder so ähnlich fielen Ragnors Tiraden aus. Ich muss nicht erwähnen, dass wir beide jedes Mal bereits mindestens ein Glas Wodka intus hatten. Bei unserem letzten Treffen schob er mir kommentarlos einen Schlüsselbund über den Tisch hinweg zu. Ich erkannte sofort, dass es die Schlüssel für das Haus in Blue Heaven waren.

"Vielleicht tut dir die Meeresluft gut." sagte er nach einer Weile des Schweigens. Andrew legte seine Hand auf meine und drückte sanft zu. Raphael tat es ihm gleich und auch Ragnor gab mir Kraft und Halt. Ich atmete tief ein und unterdrückte meine Tränen nicht.
"Ich habe ihm vertraut und er hat mich verletzt. Es tut einfach nur weh. Dennoch vermisse ich ihn so sehr. Alec reagiert nicht auf meine Anrufe oder Nachrichten. Jeden Tag versuche ich mich abzulenken. Aber alles erinnert mich an ihn. Und dann ist da noch diese Wut. Ich will das nicht mehr. Im Grunde weiß ich nicht was ich tun soll. Ich fühle mich hilflos und allein." schluchzte ich und ließ die Schlüssel zu dem weißen Haus am Strand in meine Tasche gleiten.

Das Wasser zu meinen Füßen ist kalt. Eisig um genau zu sein. Es bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und alle lebenswichtigen Organe mit Wärme versorgen. Meine Hände und Füße beginnen bereits zu kribbeln. Ich habe nicht vor meinen Körper in die eisigen Fluten des Meeres zu stürzen. Ich will einfach nur hier an der Wasserkante stehen und den Wellen bei ihrem Ritt zuschauen. Die winterliche Mittagssonne verströmt nur einen Hauch Wärme. Es genügt nicht um die Haut zu durchdringen. Der böige Wind zerrt an meiner Kleidung und verfängt sich in meinen Haaren. Frostige Kälte wie Abermillionen Nadelstiche prallt auf mein Gesicht. Ich genieße den Schmerz, vertreibt er doch kurz meine düsteren Gedanken. Alecs funkelnde Augen blitzen immer wieder vor mir auf. Die tosende See zu meinen Füßen hat die gleiche Farbe und die weiße Gischt erinnert an die Reinheit seiner Haut. Entfernt schreit eine Möwe und auch ich stehe hier schreiend an der Wasserkante. Genauso wie am Weihnachtsabend. Das aufgeregte Kribbeln eines Déjà-vu macht sich breit und die Erinnerung an meine Angst, Alec verloren zu haben, kommt zurück.

Weinend sacke ich auf dem kalten sandigen Boden zusammen. Das kalte Wasser umspült meine Hände und durchnässt den Stoff meiner Jeans. Mein Herz schreit nach Alec, jede Faser meines Körpers sehnt sich nach meinem Mann und ich ergebe mich meinem Schicksal. Ungehindert laufen heiße Tränen über mein von der Kälte schmerzendes Gesicht. Jegliche Kraft hat meinen bebenden Leib verlassen. Die Kälte dringt immer weiter durch meine Kleidung und die Haut. Ich zittere und das Schluchzen aus meiner Kehle wird begleitet von dem Geräusch meiner klappernder Zähne.
"Alexander." hauche ich zwischen dicken Tränen und tiefen Seufzern. "Es tut mir leid." Trotz Enttäuschung und Wut überfällt mich der Schmerz und die Liebe in ungeahntem Ausmaß. Warum hier? Warum jetzt?

Das Klingeln eines Telefons dringt gedämpft durch die Kraft der peitschenden Wellen und die Härte des tosenden Windes an mein Ohr. Verwirrt blicke ich mich um und stelle fest, dass ich alleine bin. Der Strand ist menschenleer, nur die dunklen Wolken über mir und eine einsame Möwe in der Nähe sind meine Begleiter. Das Klingeln verstummt nicht und langsam verstehe ich. Es ist mein Telefon. Mit steifen Fingern greife ich in die Tasche meiner Jeans und bekomme das schwarze Plastikteil zu fassen. Meine Hände sind nass und zittern unkontrolliert. Gerade so schaffe ich es den grünen Hörer zu betätigen und lausche den Worten der Stimme am anderen Ende.
"Mercy Hospital. Spreche ich mit Magnus Lightwood?" fragt sie und ich nicke. Schlagartig wird mir heiß und mein Puls schnellt in die Höhe. Was ist passiert?
"Hallo?" fragt sie und ich räuspere mich schnell.
"Ja. Der bin ich."
"Mein Name ist Catarina Loss. Sind sie der Mann von Alexander Lightwood?" fragt sie und wieder nicke ich stumm.
"Sir, können Sie mich hören?" fragt sie und ich schreie schon fast ein Ja in den Hörer.

"Ihr Mann hatte einen Unfall. Können Sie ins Mercy Hospital nach Black Tree Hill kommen?" Ich bin nicht fähig zu sprechen und die melodische sanfte Stimme welche mit mir spricht scheint zu verstehen.
"Mr Lightwood, es ist wirklich wichtig." höre ich sie sagen.

💔Ende💔

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Nur weil eine Story kein Happy End hat heißt es nicht, dass sie es nicht wert ist erzählt zu werden.
Das Leben ist nicht immer so bunt wie ein Regenbogen. Manchmal ist es dunkel und grau, voll von finsteren Dämonen und ohne Hoffnung. Es ist nicht immer die richtige Zeit oder der passende Ort um glücklich zu werden.

Als ich begann dieses Buch zu schreiben war ich mir sicher, dass es ein Happy End geben wird. Mit einem Regenbogen und glitzerpupsenden Einhörnern. Einer riesengroßen kitschigen Rosa-Wolken-Fluff-Hochzeit und Alec der Magnus über alles liebt. Aber manchmal kommt es anders. Denn manchmal ist das Leben eine Schlampe und legt einem Steine in den Weg, so groß wie der Felsbrocken, hinter dem Alec Magnus küsste.

Viele von meinen Lesern wissen, dass ein Sad End ein geheimer Wunsch von mir war. Und auch wenn ich euch mit einem gebrochenen Herzen und jede Menge Wut auf mich zurücklasse, so hoffe ich, dass ihr auch bei Stay with me - Second Part mit dabei sein werdet.

Ich danke allen fürs Lesen und voten und kommentieren. Es war eine unglaubliche Reise und diese wäre niemals so gut geworden, ohne die Unterstützung ganz besonderer Menschen.

Stefkat79 Gabsby61
In diesem Leben gibt es nicht ausreichend Kuchen, Eis und Prosecco um euch zu danken. Und trotzdem, hier ist mein Dank, Verbeugung, Applaus. Ihr seid die Besten. Unzählige Stunden haben wir philosophiert, analysiert, Magnus verflucht und Alec tröstend durch sein Sexhaar gestrichen. Ihr habt viel zu diesem Werk beigetragen und ich danke euch so sehr.

Phedoka
Ein dominanter Alec. 😳 Oh mein Gott was hab ich nur getan? 🙈 Ebenfalls ein heimlicher Wunsch und ebenso bedanke ich mich bei dir, dass du mich dabei unterstützt hast. Dank, Verbeugung, Applaus. Deine Tipps waren Gold wert und ich danke dir so sehr.

HelenShadowhunter
Herausforderung angenommen. Olive im Bauchnabel und Eiswürfel mit den Lippen auf den Brustwarzen von Magnus verreiben. Ist in Arbeit. Das Kopfkino läuft bereits. Danke für deine Unterstützung beim Horizont erweitern und über den Tellerrand blicken.

Malecanier,
ich schicke euch allen ganz viel Liebe und Glück. Es geht weiter. Mein Kopf steht nicht still. Aber gebt mir bitte etwas Zeit. Nach dieser Reise, braucht mein Kopf Urlaub. Ganz dringend. Und dann geht es hoffentlich bald weiter mit einem neuen Abenteuer und dem einen oder anderen heißen OneShot.

In diesem oder einem anderen Leben
Eure RaKo ❤

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