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What Drowning Feels Like

⚠️Inhaltswarnung⚠️
Tod, Unfall, Alkoholkonsum, suizidales Gedankengut, Blut, Verlust.
(Es ist immer möglich, dass ich etwas übersehen habe, was wichtig wäre zu erwähnen. Falls dies passiert sein sollte, tut mir das leid und du kannst mich gerne darauf hinweisen)

Warum bist du so feige und rennst immer davor weg?

Dieser Satz klingt seit Stunden in meinem Inneren nach und trotzdem verliert er nicht an Wirkung. Der Druck, den er in mir auslöst, raubt mir schier den Atem. Ich weiß, dass Finn - mein bester Freund - nicht wissen konnte, wie sehr ich darüber nachgrübeln würde, trotzdem tut es weh. In meinem Herzen. Und ich weiß auch, dass der Alkohol nicht all meine Probleme löst, aber zumindest kann ich sie damit einen kurzen Moment ertränken.

Auch jetzt sitze ich an meinem Esstisch mit einem blutroten Glas Wein. Allein. Niemand ist hier und könnte mich dabei beobachten und die Einsamkeit wird mich hoffentlich bald nicht mehr so erdrücken. Keine Ahnung, warum ich mich überhaupt einsam fühle. Schließlich habe ich ja Finn. Doch auch er versteht mich nicht. So, wie sie es alle nicht tun. Er will, dass ich mich dem stelle, was vor zwei Jahren geschehen ist. Er versteht nur nicht, wie schwer es ist. Manch einer mag denken, dass zwei Jahre mehr als genug Zeit ist, um einen Tod zu verkraften. Aber nicht bei diesem.

Damals war ich mit einem Typen namens Wayne zusammen. Er war ein Traum, ist nie fremdgegangen und hatte immer Verständnis für mich. Aber das änderte sich am Tag seines Todes. Ich war in der Stadt unterwegs und habe ein Essen organisiert. Es war der Tag, an dem wir uns fünf Jahre zuvor unsere Liebe gestanden haben. Ich war bester Laune und dann sah ich Wayne in einem Café sitzen. Er saß dort mit einer fremden Frau. Ich habe mir nichts dabei gedacht, aber dann sah ich, wie er sie mit diesem strahlenden Blick ansah, den selbst ich selten zu Gesicht bekommen hatte. Mit einem wunderschönen Lächeln auf den Lippen redete er mit ihr. Ich stand vor dem Laden und starrte die beiden völlig perplex an, als er sich zu mir umwandte. Und als ich den entsetzten Blick in seiner Miene erkannte, wurde es mir klar. Er hatte mich doch betrogen. Es war zu perfekt gewesen. Aber ich wollte ja nur das Gute in ihm sehen. Nur die Perfektion. An diesem Tag habe ich per WhatsApp Schluss gemacht, es war vorbei. Ich hatte nicht den Mut, ihm das ins Gesicht zu sagen, denn ich wusste, dass ich meine Tränen nicht hätte zurückhalten können.

Aber ich lag falsch. Und das ist es, was mich so zerstört hat. Am nächsten Morgen wurde er tot aufgefunden. Er war mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und ein Lastwagen hatte ihn überfahren. Ein tragischer Unfall, der mit einem Mal mein ganzes Leben ruiniert hatte. Seine Eltern redeten mit mir, obwohl ich mir nicht mal sicher war, ob ich mit ihnen reden wollte. Und dann habe ich geweint und geweint und geweint, als sie mir erzählten, dass die Frau in dem Café bloß die Planung für den Abend übernommen hatte und dass er mir bei Dämmerung einen Antrag machen wollte. Ich war so naiv und blind gewesen. Hätte ich diesen Abend mit ihm verbracht, dann wäre er nicht tot. Aber nein, ich musste ja so dämlich sein und mich in meiner Wohnung verkriechen.

Das ist der Grund, warum ich nicht darüber hinweg bin und es wohl auch nie sein werde. Ich möchte mich nicht mehr damit konfrontieren, nicht an Waynes Grab treten, denn sonst werden die Scherben, die ich mein Leben nenne, endgültig zersplittern.

Mein Handy brummt. Widerwillig hebe ich ab, obwohl ich gerade den Wein hinunter kippen wollte, um endlich mit dem Denken aufzuhören.

»Hey, Lyn. Ich wollte nur nachhören, ob alles in Ordnung ist? Du bist vorhin so plötzlich gegangen.«

Finn. Okay, ich schaffe das. Ich muss ihn nur davon überzeugen, dass ich nicht wieder vorhabe, mich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken. Er würde mir das nicht verzeihen, schließlich habe ich ihm versprochen, es nicht mehr zu tun. Dabei war mir klar, dass ich es nicht einmal einen Monat durchhalten würde.

»Klar, es ist alles gut. Ich hab vorhin nur wieder an ihn gedacht.« Ich hoffe, dass er dem nicht weiter auf den Zahn fühlt. Ansonsten weiß ich nicht, wie ich meinen Schmerz nicht verstecken sollte.

»Bitte sag nicht, du hast wieder angefangen zu trinken.« Was er sagt, hört sich an wie ein Flehen, als ob es ihm wirklich etwas bedeutet.

»Nein, das habe ich dir doch versprochen.« Gelogen. Es ist gelogen und jedes Wort schmeckt wie Säure auf meiner Zunge.

»Weißt du was?«, meint er. »Wir treffen uns in einer halben Stunde bei mir. Ich habe noch ein paar Filme und Snacks da. Auch wenn du seinen Tod langsam akzeptieren solltest.«

»Ich weiß, du verstehst es nicht...«, murmele ich.

»Darum geht es nicht. Ich weiß, wie sehr du ihn geliebt hast, aber das ändert nichts daran, dass er tot ist. Wie oft soll ich es dir noch sagen?! Renn weiter davor weg und du schaufelst dir dein eigenes Grab!« Ich höre die Frustration in seiner Stimme, die ich ihm kaum verdenken kann, trotzdem sind seine Worte wie Peitschenhiebe.

»Dann ist das vielleicht so.«, flüstere ich noch, obwohl Finn bereits aufgelegt hat.

Dann bin ich wieder allein, nippe an meinem Wein. Schütte nach und trinke das Glas wieder Schluck für Schluck aus. Und dann ist mir mal wieder alles egal.

Scheiß drauf, denke ich und erhebe mich vom Stuhl. Hastig werfe ich mir die schneeweiße Cordjacke über und ziehe meine neuen Sneaker an. Der Autoschlüssel liegt noch in der Jackentasche, wodurch ich ihn nicht noch lange suchen muss. Mit schnellen Schritten haste ich die Treppen des Wohnblocks nach unten. Als ich die Haustür öffne, schlägt der eiskalte Wind der Nacht mir entgegen und peitscht mir mein blondes Haar ins Gesicht. Der Himmel ist tintenschwarz und sternenlos. Ich packe all meinen Mut zusammen und steige ins Auto.

...

Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rase ich über die Autobahn. Es wundert mich selbst, dass ich noch nicht von der Polizei angehalten wurde. Aber selbst wenn, wäre es mir egal. Vielleicht will ich auch einfach nicht an sein Grab. Ich wollte es schließlich nie. Zwar weiß mein Verstand, dass Wayne nicht mehr da ist, aber mein Herz hat es noch nicht verstanden, wird mir in diesem Moment klar. Meine Hände fangen an zu zittern. Fuck! Das Auto macht einen kleinen Schlenker, doch zum Glück baue ich keinen Unfall. Es wäre wirklich eine Ironie des Schicksals, wenn ich genauso wie Wayne in einem tragischen Unfall ums Leben kommen würde. Ich lache laut auf über meine eigenen Gedanken, gleichzeitig habe ich Tränen in den Augen. Es ist, als könnten die Emotionen in mir sich nicht entscheiden.

Plötzlich klingelt mein Smartphone. Ich gehe nicht ran. Als die Mailbox anspringt und daraufhin Finns Stimme zu hören ist, zucke ich erneut zusammen. Wieder schlenkert das Auto und Finn spricht:

»Hey, Lyn. Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Ich habe das nicht so gemeint. Bitte geh ran.« Seine Stimme dringt nur ganz gedämpft zu mir durch, da das Handy noch in meiner Jackentasche liegt. Trotzdem verstehe ich jedes Wort.

»Verdammt!« Ich versuche den Wagen etwas abzubremsen, gleichzeitig durchwühle ich meine Jackentasche nach dem Smartphone. Es vibriert schon wieder. Meine Hände schwitzen, doch ich schaffe es, Finns erneuten Anruf anzunehmen.

»Finn.«, sage ich und man hört mir die Anspannung definitiv an.

»Lyn! Es tut mir wirklich, wirklich Leid, ich - ...Was ist das für ein Geräusch bei dir? Wo bist du?« Ganz plötzlich schlägt seine Stimme von traurig zu verwirrt um.

»Ich bin auf der Autobahn.«, antworte ich.

Oh Mann, der ganze Alkohol schlägt mir auf den Magen. Ich merke, wie die Übelkeit in mir hochsteigt. Schnell würge ich es hinunter. Ein Ruck fährt durch mich hindurch, als ich es dennoch nicht schaffe. Erbrochenes kommt über meine Lippen, meine Sicht verschlechtert sich. Ich weiß nicht, wie schnell ich fahre, aber definitiv zu schnell. Als ich mit aller Mühe versuche zu bremsen, wird mir klar, dass das vielleicht auch keine so tolle Idee ist. Doch da ist es schon zu spät. Ich lege eine Vollbremsung hin, bei der ich mit Schwung nach vorne geschleudert werde und mit ganzem Gewicht auf der Hupe lande, die ein lautes Dröhnen von sich gibt. Im selben Moment höre ich Glas splittern und Metall bersten, während die Hupe weiterhin ihr mahnendes Heulen von sich gibt. Mein Airbag geht auf und daraufhin höre ich einen Knall.

»Hey! Lyn! Was war das?«, höre ich Finn am Telefon noch ganz entfernt. »Bitte sag mir, dass es dir gut geht. Sag irgendwas!«

Ich kann ihm nicht antworten. Die Luft ist so heiß, mein Atem wie zugeschnürt. Irgendetwas ist explodiert. Um mich herum ein Flammenmeer, das sengende Hitze verströmt. Ich bin eingequetscht in den Trümmern des Autos, irgendjemand ist mir hinten drauf gefahren. Ein paar stumme Tränen kullern über meine Wangen, oder ist es doch Blut?

»Ich rufe jetzt den Notarzt!« Finns Stimme ist für mich kaum mehr als ein Hauch, aber trotzdem das einzige, was mich noch hier hält.

Es tut so weh. Es tut so weh. Es tut so weh. Mein ganzer Körper fühlt sich an, als würde er brennen und es hört und hört nicht auf.

...

Ich habe das Gefühl für die Zeit verloren. Das einzige, was ich weiß ist, dass ich ebenso sterben werde wie Wayne. Ein Unfall, der doch irgendwie keiner war. Ich hätte nicht mit dem Auto mitten in der Nacht sturzbetrunken losfahren müssen. Ich hätte Zuhause bleiben können. Aber ich habe es nicht getan. Und eigentlich kenne ich den Grund, doch ich denke ihn nicht. Ich weiß, dass ich sterben werde und das ist okay. Wären da nicht diese höllischen Schmerzen. Es soll nur aufhören, aufhören, aufhören...

Ich höre alles nur noch wie unter einer Wasseroberfläche, aber das Sirenengeheul dringt dennoch zu mir durch. Tatsächlich fühlt es sich trotz all der Flammen wie ertrinken an. Ganz schwach sehe ich helle Lichter flackern und Schatten vorbeihuschen. Aber ich mache lieber die Augen zu, denn es tut zu weh, sie offen zu halten. Ich spüre Flammen, die über meinen Körper lecken, rieche meine versengte Haut und spüre den Schmerz der Verbrennungen. Ich merke, dass ich nicht mehr lange habe. Ich höre Stimmen, aber alles, woran ich denken kann, während ich langsam davon gleite, ist Wayne...

...Und wie enttäuscht er von mir wäre.

Wörter: 1731
darkwriting_queen Ich hoffe es gefällt dir ^^ Und danke, dass ich teilnehmen durfte

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