Zurück aus der Sommerpause ✨
So Ihr Lieben, hier gehts direkt ohne viele Worte sofort los mit dem ersten Kapitel! Ich wünsche euch viel Spaß 🍀❣️
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Kimi
Zandvoort
Freitag
23.08.24
Die Nachmittagssonne spiegelte sich auf dem glänzenden Asphalt, als ich aus dem Mercedes-Teambriefing trat. Noch immer war mein Kopf voller Informationen: Setups, Strategien, ein ständiges Jonglieren zwischen Daten und Instinkt.
Ich liebte es.
Selbst jetzt, in der Pause der Formel-2-Saison, sog ich jeden Moment im Formel-1-Paddock auf wie ein Schwamm.
Nächste Woche würde ich mein Rookie-Training in Monza haben und Georges Mercedes fahren.
Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken. Es war surreal, auf die nächste große Chance zuzusteuern, selbst wenn die F2-Saison alles andere als einfach war.
Mit einem leichten Lächeln im Gesicht machte ich mich auf den Weg durch das Paddock, meine Schritte zielstrebig in Richtung Ferrari. Wenn ich Ollie suchte, und das tat ich gerade, gab es immer nur zwei mögliche Orte, an denen er sich herumtrieb: bei Ferrari oder Haas.
Ich musste schmunzeln.
Bei Ollie war es fast schon ein Glücksspiel, wo er zu finden war.
Die Erinnerung an unser erstes Prema-Video tauchte ungebeten in meinem Kopf auf. Damals waren wir beide noch unbeholfen, fast wie Fremde, die nur aus Höflichkeit miteinander sprachen und versuchten zu scherzen.
Und jetzt?
Jetzt fühlte es sich anders an. Vieles hatte sich verändert. In diesen wenigen Monaten waren wir durch so viel gegangen... Siege, Rückschläge, Nächte, in denen wir den Frust über das Auto weg gelacht hatten, und Tage, an denen wir uns gegenseitig aufgebaut hatten.
Ollie war in kurzer Zeit mehr als ein Teamkollege geworden. Er war ein Freund. Und vielleicht war das auch der Grund, warum ich ihn jetzt suchte. Ich verbrachte einfach gerne Zeit mit ihm.
Natürlich konnte ich ihm noch nicht erzählen, was Mercedes nächste Woche in Monza ankündigen würde. Aber allein die Vorstellung, wie er reagieren würde, brachte mich zum Grinsen. Ollie war einer dieser Menschen, der ehrlich mitfieberte, der sich genauso über deine Erfolge freute, wie er deine Rückschläge mit dir teilte.
Über die Sommerpause hatten wir weniger Kontakt als sonst. Er war bei seiner Familie in Großbritannien, und ich hatte viel Zeit mit meinen Eltern und Freunden in Italien verbracht.
Es hatte mir gutgetan, mal zur Ruhe zu kommen, das Chaos der Saison hinter mir zu lassen und einfach Kimi zu sein, nicht der Rennfahrer. Aber ich wusste, dass Ollie nach seiner Familienzeit in Amerika gewesen war. Dort hatte er endlich wieder Zeit mit Marcus verbracht, seinem Freund, den er nur selten sah.
Ich hatte Marcus schon ein paar Mal getroffen, aber nur flüchtig. Er schien nett zu sein, immer höflich, immer mit einem warmen Lächeln. Trotzdem kannte ich ihn eigentlich nur aus Prema-Videos oder aus den Erzählungen von Ollie.
Wenn ich die beiden zusammen gesehen hatte, wirkten sie glücklich. Wirklich glücklich. Ich freute mich für Ollie. Er hatte diese Leichtigkeit in sich, die manchmal fast ansteckend war, und doch wusste ich, dass es für ihn nicht immer einfach war. Die Distanz, die Sehnsucht... das alles machte die Beziehung zu Marcus zu einer Herausforderung, die ich ehrlich bewunderte.
Vielleicht war das auch der Grund, warum Ollie mir irgendwann anvertraut hatte, dass er mit Marcus zusammen war. Und noch mehr: Dass er Männern generell nicht abgeneigt war. Es war komisch gewesen, wie schnell wir uns auf dieser Ebene vertraut hatten, wie leicht es war, offen miteinander zu reden.
Für mich war es... erleichternd. Endlich jemand, bei dem ich nicht aufpassen musste, wie viel von mir ich preisgab.
Während ich an den Garagen der Teams vorbeiging, suchte ich mit den Augen nach Ollie. Es war schwer, nicht über die Veränderungen der letzten Monate nachzudenken. Wie wir von zwei flüchtigen Bekannten zu echten Freunden geworden waren. Wie sehr ich es schätzte, jemanden wie ihn an meiner Seite zu haben, auch wenn ich wusste, dass er seine eigenen Kämpfe austrug.
Ich hoffte, ihn bald zu finden. Gespräche mit Ollie endeten fast immer in guten Erinnerungen. Heute würde bestimmt keine Ausnahme sein.
Ich grinste in mich hinein, während die Ferrari-Garage in Sicht kam. Wenn Ollie hier war, würde ich ihn bald finden, wahrscheinlich mit diesem leicht verschmitzten Lächeln auf den Lippen, das er immer hatte, wenn er sich in dieser Welt genauso zu Hause fühlte wie ich.
Nachdem ich bei Ferrari niemanden gefunden hatte, wanderte ich nun weiter und da war er. Schon von Weitem konnte ich Ollie erkennen, wie er aus der Haas-Garage schlenderte, die Hände locker in den Taschen, den Blick gesenkt. Es war, als würde er in Gedanken versunken sein, irgendwo in einer Welt, zu der gerade niemand außer ihm Zugang hatte.
Doch als sich unsere Blicke trafen, änderte sich etwas. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht, wie ein Lichtstrahl, der für einen Moment durch eine Wolke bricht. Er ging auf mich zu, und als wir uns schließlich gegenüberstanden, zog er mich in eine schnelle Umarmung.
„Da bist du ja endlich, hab dich schon gesucht," sagte ich mit einem Grinsen, während wir uns wieder lösten.
„Hätte ja auch geklappt, wenn du mal an deinem Timing arbeitest," gab Ollie trocken zurück, aber der spielerische Ton ließ uns beide lachen.
Wir spazierten entspannt durch das Paddock, holten uns an einem kleinen Stand einen Smoothie und setzten uns in den Schatten eines Zeltes. Während ich Ollie von meiner Sommerpause erzählte, wie ich Zeit mit meinen Eltern verbracht hatte, wie ruhig und ausgeglichen sich die letzten Wochen angefühlt hatten, hörte er aufmerksam zu.
Sein Lächeln war echt, seine Augen strahlten, aber trotzdem war da dieses etwas, das ich nicht greifen konnte.
Als mein Bericht endete, nutzte ich die Gelegenheit, Ollie ein wenig aus der Reserve zu locken. „Und du? Wie war deine Sommerpause? Hast du dir ordentlich was von deiner Marcus' Energie aufgeladen?" Ich grinste bei der Frage, lehnte mich zurück und nahm einen weiteren Schluck von meinem Smoothie.
Ganz kurz schien etwas in Ollies Miene zu zucken, ein Schatten, der kam und ging, so schnell, dass ich mir nicht sicher war, ob ich mir das nur eingebildet hatte.
Doch dann setzte er an, und der Ollie, den ich kannte, war wieder da, fröhlich, charmant und scheinbar voller Geschichten.
„Die erste Woche war super. Wir waren alle zusammen zu Hause: meine Eltern, mein Bruder, meine Schwester. Es ist immer was los, wenn wir alle im Haus sind," erzählte er, und ich konnte spüren, wie sehr ihm seine Familie bedeutete.
Er lehnte sich leicht nach vorn und fuhr fort: „Danach bin ich für zwei Wochen zu Marcus geflogen. Es war wirklich schön, einfach mal wieder Zeit zusammen zu verbringen. Wir haben uns ewig nicht gesehen. Außerdem habe ich ein paar andere Fahrer kennengelernt, echt coole Typen. In Amerika ist alles irgendwie... lockerer, weißt du? Das ganze Umfeld. Ich glaube, das würde dir gefallen."
„Dann nimm mich nächstes Mal einfach mit," sagte ich, während ich ihm leicht gegen die Schulter stieß. „Vielleicht finde ich dann dort auch endlich meine große Liebe. Und wir können uns abwechseln, die Privatjets zu teilen, um unsere Liebsten zu besuchen."
Ollie brach in ein Lachen aus, und sein Lächeln erreichte endlich auch seine Augen. „Klingt nach einem Plan. Dann wird mir auf den Flügen wenigstens nicht so langweilig."
Wir liefen weiter durch das Paddock, unsere Gespräche flossen leicht, aber immer wieder merkte ich, dass Ollie abdriftete. Sein Blick wanderte in die Ferne, seine Gedanken schienen irgendwohin zu gleiten, wo ich ihm nicht folgen konnte.
Das kannte ich so nicht von ihm.
Ollie war normalerweise der Typ, der immer präsent war, immer direkt. Und doch wusste ich, dass es sinnlos war, ihn darauf anzusprechen. Er würde reden, wenn er reden wollte. Drängte man ihn, zog er sich nur noch mehr zurück.
Trotzdem machte ich mir Sorgen.
Schließlich waren wir am Anfang der Saison schon durch genug gemeinsam durchgegangen. Der katastrophale Start von Prema, die Frustration, die uns beide an den Rand gebracht hatte... wir hatten es zusammen gemeistert. Und doch schien das, was Ollie jetzt beschäftigte, etwas anderes zu sein.
Etwas Größeres.
Ich beschloss, ihn abzulenken, und fragte beiläufig: „Hey, hast du am Sonntag schon was vor? Ich feiere meinen Geburtstag mit ein paar Freunden in Italien. Komm doch mit."
Er sah mich an, und für einen Moment schien er wirklich überrascht. „Dein Geburtstag? Stimmt! Du wirst 18! Das hab ich natürlich nicht vergessen!"
„Genau," antwortete ich und grinste. „Endlich 18. Wir fliegen doch nach dem Rennen sowieso nach Italien, um uns auf Monza vorzubereiten. Warum also nicht feiern?"
Ollie zögerte kaum, und in seinem Gesicht spiegelte sich fast so etwas wie Erleichterung. „Klingt gut. Ich bin dabei."
Seine schnelle Zusage machte mich glücklich, fast mehr, als ich erwartet hatte. Vielleicht war es nur der Gedanke, dass ich ihn damit von seinen Grübeleien ablenken konnte. Vielleicht war es aber auch einfach, dass ich wusste, dass es ein Abend sein würde, der uns beiden guttun würde.
In dem Moment wurde mir klar, dass mich die Vorstellung, Ollie auf andere Gedanken zu bringen, sogar mehr freute als mein eigener Geburtstag.
Ende Kapitel 1
Da sind wir schon am Ende des ersten Kapitels🥰
Ich werde versuchen die Kapitel. wie auch hier, etwas kürzer zu halten und dafür werden es am Ende bestimmt ein paar mehr ❣️
Ich bin schon sehr auf eure Meinung gespannt🥰
Vielen Dank schon mal an Alle, die den Weg hierher gefunden haben für alle Views, Votes und Kommentare ♡♡♡
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