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Ein neues Leben

Meine Sicht war verschwommen und ich musste mich alle paar Schritte an Hauswänden, Gartenzäunen oder parkenden Autos abstützen, um die Nacht nicht auf dem Boden zu verbringen. Der schmerzende Rachen sowie der säuerliche Geschmack in meinem Mund sorgten dafür, dass ich mich noch erbärmlicher fühlte als sowieso schon.
Gerade als ich in tiefstem Selbstmitleid versinken wollte, fiel mir ein hellblaues Leuchten auf Kniehöhe auf, das immer näherkam. So gut ich konnte, versuchte ich, das Leuchten mit den Augen zu fokussieren. Was ich da vor mir sah, überraschte mich. Es war ein großer hellblauer Schmetterling, der Ähnlichkeiten mit einem Himmelsfalter besaß, aber mindestens doppelt so groß zu sein schien. Ich fing lauthals an zu lachen, da ich davon ausging, dass der übermäßig viele Alkohol in meinem Blut die Erinnerungen an meinen letzten Besuch im Schmetterlingshaus in Form einer Halluzination zum Leben erweckt hatte.
Plötzlich berührte mich etwas Kaltes an der geballten Hand. Der Schmetterling flatterte vor mir auf der Stelle und stieß immer etwas, das er scheinbar zwischen den Beinen trug, gegen meine Fingerknöchel. Mir war, als würde mich der Schmetterling durch seine Facettenaugen eindringlich anschauen. „Nimm diesen Edelstein an dich und dir bietet sich die Chance auf ein besseres Leben", hallte eine tiefe Stimme in meinem Kopf und ich hatte kurz den Gedanken, dass der Schmetterling zu mir gesprochen hatte. Trotz dessen, dass ich weiterhin an eine Halluzination glaubte, öffnete ich die Hand, in die das leuchtend blaue Tier etwas hineinlegte, bevor es in die Nacht flog und immer mehr verblasste, bis es schließlich verschwand. Nachdenklich schaute ich den Stein an, der sich im Licht einer flackernden Straßenlaterne als sehr schöner, oval geformter hellgrüner Smaragd entpuppte. Schließlich steckte ich den Stein in meine Tasche und setzte meinen Heimweg schwankend fort.
Zuhause angekommen ließ ich das Licht aus, da mein Kopf inzwischen dröhnte. Zudem wollte ich meine Wohnung gerade nicht sehen. Überall stapelte sich Müll, Rechnungen und andere – mehr oder minder wichtige – Briefe lagen wahllos herum, auf dem Boden tummelten benutzte Taschentücher und getragene Kleidungsstücke, die Möbel waren Ablagen für benutztes Geschirr. Kurzum – meine Wohnung war ein Saustall, in dem es stank, übel aussah und kreuchte und fleuchte. Der einzige müllbefreite Ort in der Wohnung war mein Sofa, auf das ich mich legte, nachdem ich mein Shirt als Endlager für die Reste meines Mageninhaltes auserkoren hatte.

Unsanft wurde ich am nächsten Morgen geweckt. Panik stieg in mir auf. Mein erster Gedanke galt dem wirren Traum mit dem Schmetterling und dem Smaragd. Daraus schloss ich, dass mir am Abend zuvor Drogen untergejubelt worden waren. Ruckartig setzte ich mich auf, bereute dies jedoch sofort, da mein Kopf dröhnte und mein Magen rebellierte. Mein zweibeiniger Wecker, den ich jetzt erst wirklich beachtete, stöhnte genervt auf und nuschelte etwas davon, gleich wieder da zu sein. Mit seinem gepflegten Bart, der sauberen, ordentlichen Kleidung und der reinen Haut sah er weder nach einem Junkie noch nach einem Entführer aus. Auch dass er die Tür beim Verlassen des Raumes nicht abgeschlossen hatte, sorgte dafür, dass ich mich etwas sicherer fühlte und beruhigen konnte. Der Raum, in dem ich mich befand, war zwar klein und karg, aber – bis auf meine Hinterlassenschaften auf dem Boden – sauber und aufgeräumt. Hier fühlte ich mich wohler als in meiner Wohnung, auch wenn ich absolut nicht wusste, wo ich eigentlich war. Aufgrund meines Zustandes legte ich mich wieder hin, doch es dauerte nicht lange, bis mein Wecker wieder im Raum war. „Trink das hier und dann zieh dich an. Ich warte vor der Tür", reichte er mir einen kleinen Glaskolben und verließ den Raum wieder, nachdem ich zögerlich ausgetrunken hatte. Das Getränk schmeckte zwar widerlich, doch entfaltete schnell seine Wirkung und ich fühlte mich wieder viel wohler; mein Magen hatte sich beruhigt und die Kopfschmerzen waren nur noch ganz leicht zu spüren. Jetzt erst merkte ich, dass mein Oberkörper frei war und errötete ein wenig, da ich mich dafür schämte, anderen zu viel meines Körpers zu zeigen. Neben dem einfachen weißen Bett entdeckte ich einen Stapel frischer Kleidung, die ich gegen die restlichen Lumpen eintauschte, die ich am Körper trug.

Wenige Minuten später stand ich in einem Saal, in dem noch viele andere Personen warteten. Die Personen waren unterschiedlichen Geschlechts und Alters, manche sahen auf eine merkwürdige Weise nicht menschlich aus, doch sie hatten alle etwas gemeinsam – sie sahen heruntergekommen aus. Manche unterhielten sich, doch die meisten standen allein da und schauten wahlweise auf den Boden, starrten zum Podest am anderen Ende des Saals oder inspizierten neugierig den Raum. Ich gehörte zur letztgenannten Gruppe. Am Rand standen mehrere Personen stramm und wirkten ein wenig wie Soldaten, unter ihnen befand sich auch mein Wecker in Menschengestalt. Die Wände wurden von verzierten Teppichen, bemalten Eisenschilden und Schwertern geschmückt. Am anderen Ende des Saals befand sich erwähntes Podest, auf dem ein Tisch mit einem großen grauen Stein darauf stand.
Als die Leute im Raum langsam nervöser wurden, öffnete sich schließlich eine Tür, durch die zunächst vier Fahnenträger mit Flaggen unterschiedlicher Farbe den Raum betraten – Weiß, Rot, Blau, Schwarz. Ihnen folgte eine große Frau, deren Ausstrahlung reichte, um alle im Raum zum Schweigen zu bringen. Diese erhob die Stimme, die kräftig genug war, um im ganzen Raum gehört zu werden: „Ich heiße euch alle herzlich willkommen in unserer Welt. Von heute an beginnt ein neues Leben für euch. Es wird härter als euer bisheriges Leben, aber auch besser, das schwöre ich euch, so wahr ich hier stehen. Ich bin die Ausbildungsleiterin des zweiten Heeres Ihrer Majestät. Und ihr wurdet aus euren Welten hierhergebracht, um mit uns im Krieg zu kämpfen."
Es wurde lauter im Saal. „Das war aber so nicht abgemacht!", beklagte sich ein Mann, der aussah, wie man sich einen Schwerverbrecher vorstellt.
Die Ausbildungsleiterin schritt schnell zu dem Mann und blieb dicht vor ihm stehen. „Du kannst gerne gehen und in dein jämmerliches Leben zurückkehren", verspottete sie ihn leise, aber für alle hörbar.
Während ich noch dabei war, die neuen Informationen zu verdauen, wurde der Mann wütend: „Von einer Frau lasse ich mich so nicht behandeln", schrie er die Frau vor sich an und ließ seine Hand in Richtung ihres Gesichts sausen.
Die Hand verfehlte ihr Ziel, das sich überraschend schnell bewegte und keine Sekunde später ging er zu Boden, wobei ein lautes Knacken von seinem Arm zu vernehmen war, den die Ausbildungsleiterin gezielt gebrochen hatte als sei er ein Streichholz. „Ungehorsam und Respektlosigkeit werden bestraft. In solchen Fällen", stupste sie den Körper auf dem Boden mit ihrer Schuhspitze an, „werdet ihr zurück in euer altes Leben geschickt. Wer gehen möchte, verlässt jetzt bitte den Saal."
Wir, die geblieben waren, erfuhren, dass die Boten – damit waren die Schmetterlinge gemeint – nur für jene sichtbar waren, die zwei Bedingungen erfüllten. Die erste Bedingung war, dass die Person magische Kräfte besitzen musste; in Welten wie meiner konnten diese angeblich nicht entfesselt werden, waren aber dennoch in manchen von uns vorhanden. Zu diesem Zeitpunkt der Erklärung wusste ich absolut nicht, was ich von dem Ganzen halten sollte – aber interessanter als mein langweiliges, altes Leben war dies hier allemal. Ein jämmerliches Leben zu führen war die zweite Bedingung, da die Rekruten sonst keine Motivation hatten, aus freien Stücken zu bleiben.
„Wir bilden hier vier Einheiten aus – Bodentruppen, Sanitäter, Waffenmeister und Drachenreiter. Dieser Stein hier", zeigte die große Frau auf den grauen Stein auf dem Tisch, der mir zuvor bereits aufgefallen war, „ist ein magischer Indikator, der anzeigt, für welche Einheit ihr am besten geschaffen seid. Geht einer nach dem anderen zum Stein und versammelt euch dann an der entsprechenden Fahne. Von eurem Ausbilder erfahrt ihr dann, welche Einheit zur Farbe gehört. Und habt Vertrauen in euch, auch wenn euch die Einheit unpassend erscheint – unsere Rundenmeister haben den Stein super hinbekommen."

Als ich an der Reihe war, wurde der Stein blutrot und nachdem unsere Einheit in einen kleineren Raum gewechselt hatte, erfuhr ich, dass ich zum Drachenreiter ausgebildet werden sollte. Uns wurde eine Führung durch die Burg gegeben, in der wir uns befanden, allerdings hörte ich kaum zu, da ich von den Geschehnissen und der Burg an sich einfach nur überwältigt war und in meinen eigenen Gedanken hing. Im Anschluss an die Führung wurde uns unser Ausbildungsplan erläutert.
„Wir haben wirklich jeden Tag Programm?", hört ich jemanden entsetzt fragen.
Der Ausbilder lachte nur. „Der Krieg hat auch keine Ruhetage."
Nachdem ich von meinem Wecker wieder in den Raum gebracht wurde, in dem ich an diesem Morgen aufgewacht war, stellte ich fest, dass sich ein Schrank darin befand. Ob ich diesen am Morgen nicht wahrgenommen hatte oder ob er da noch nicht da gewesen ist, wusste ich nicht zu sagen. In diesem Schrank fand ich Nachthemden, Uniformen mitsamt Schuhen, Tragetaschen und eine Abschrift des Ausbildungsplans. Die Kleidung passte perfekt; hier wurde sich scheinbar wirklich Mühe gegeben.
Mein letzter Gedanke kurz vor dem Einschlafen war, dass ich am nächsten Morgen bestimmt aus diesem Traum aufwachen würde, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich das überhaupt wollte.

Der nächste Morgen begann viel zu früh für meinen Geschmack, als ich bei Sonnenaufgang erneut von meinem zweibeinigen Wecker geweckt wurde. Direkt nach dem Aufstehen ging es in den Saal, der am Vortag der Begrüßung gedient hatte, doch nun befanden sich große Tische samt Bänken darin und wir durften Frühstücken. Auch wenn ich sonst immer das Frühstück ausgelassen hatte, hatte ich das Gefühl, dass die nächste Mahlzeit erst in einigen Stunden kommen würde und so aß ich auch etwas.
Noch während die Tische wieder abgeräumt wurden, betrat die Ausbildungsleiterin den Saal und klärte uns bis zum Mittagessen in groben Zügen über die Welt auf, in der wir uns nun befanden. Sie erzählte davon, dass die feindliche Königin ein altes magisches Relikt gefunden hatte und mit dessen Hilfe die Welt zum Schlechten verändern wollte. Mir waren ihre Ausführungen egal und ich ging im Inneren davon aus, dass es sich bei der Erklärung schlicht um Propaganda handelte und der wahre Grund des Krieges territoriale Ansprüche oder Machtgier waren. Doch die Wahrheit werde ich wohl nie erfahren.

„Diejenigen unter euch, deren magischen Kräfte noch nicht entfesselt sind, erhalten gleich einen Trank von uns, der es den Kräften erlaubt, hervorzubrechen", wurde uns erklärt, als wir Drachenreiterrekruten Zauberkunde hatten. Sobald die Kräfte von allen entfesselt waren, mussten wir nacheinander in einen Nebenraum gehen. Dort erwartete uns – wie hätte es auch anders sein sollen – ein magischer Stein, dessen Farbe bei Berührung aussagte, welchem Element unsere Kräfte angehörten. Und auch hier leuchtete der Stein bei meiner Berührung blutrot.
„Euer magisches Element ist Feuer", erklärte uns eine junge Frau, die aussah, als sei sie gerade erst erwachsen geworden. „Insbesondere Rekruten aus Welten, in denen Magie nicht zum Alltag gehört, haben häufig eine falsche Vorstellung von Feuermagie", fuhr sie fort und schaute ernst in die Runde. Ihre strahlend blauen Augen zogen mich in ihren Bann und es fiel mir erstaunlich schwer, mich auf ihre Worte zu konzentrieren. „Feuermagie ist die Kunst, leblosen", dieses Wort betonte sie besonders, „Objekten Energie hinzuzufügen oder zu entziehen. Dabei wird keine Energie erschaffen, sondern der Umgebung entzogen oder zugeführt." Zudem gab sie uns noch den eindringlichen Hinweis, dass wir selbst nicht feuerfest waren.

Ähnlich wie der erste Tag vergingen auch die anderen Tage: Wir wurden viel zu früh geweckt, frühstückten, hatten einen Kurs, erhielten Mittagessen, hatten einen zweiten Kurs und mussten abends Sport machen, bevor es eine letzte Mahlzeit vor dem Zubettgehen gab. Insgesamt hatten wir fünf verschiedene Kurs. In Weltkunde lernten wir die Welt, ihre Geschichte und Herrscher besser kennen. Deutlich interessanter war der Kampfkurs, in dem wir diverse Nahkampftechniken lernten. Waffenkunde beschäftigte sich mit dem Einsatz von Schwertern, Bögen und anderen gefährlichen Waffen. Mein Lieblingskurs war eindeutig Zauberkunde, da ich zuvor noch nie gezaubert hatte und merkte, wie ich stetig besser wurde. Zu guter Letzt war da noch Tierpflege, wo wir uns stundenlang um hochaggressive Tiere kümmern mussten, um die Angst vor diesen zu verlieren und irgendwann Drachen gegenübertreten zu können.


Der Tag, dem ich entgegengefiebert hatte, war endlich gekommen. Ein großer kräftiger Mann mit kurzem lockigem Haar betrat den Kurs für Tierpflege und bat mich zu sich. Er stellte sich als erfahrener Drachenreiter vor und würde von diesem Tag an mein Reitlehrer sein. Als wir die Burg verließen, war ich aufgeregt und nervös. Nach einem kurzen Ritt mit den Pferden erreichten wir eine riesige Stallanlage voller Drachen. Dies war das erste Mal, dass ich welche sah und sie sahen genauso aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte: Schuppen auf einem reptilienartigen Körper und mächtige lederne Flügel. Schließlich blieben wir vor einem wunderschönen schwarzen Drachen stehen, der zwar kleiner war als die meisten Drachen hier, aber dennoch groß genug, um mindestens zwei Personen zu tragen. Ich schloss die Augen und führte Entspannungstechniken aus, die wir in Tierpflege gelernt hatten, um keine Angst zu zeigen.
„Das ist dein Drache", erklärte mein Reitlehrer das Offensichtliche. Neugierig beschnupperte mich der schwarze Drache und legte sich schließlich flach auf den Boden, sodass wir in die Sättel steigen konnten, die auf seinem Rücken befestigt waren. „Dann flieg mal los."
Hilflos drehte ich den Kopf zu dem Mann, der hinter mir saß. „Und... wie?"
„Drachen sind sehr intelligente Wesen. Sie können zwar nicht mit uns reden, doch sie können unsere Gedanken sehen und somit auf unsere Wünsche und Befehle reagieren", lachte der Drachenreiter, den mein Unwissen offenkundig amüsierte.


Nervös lenkte ich meinen Drachen durch die großen eisernen Ringe auf dem Flugübungsplatz. Ich wollte nicht schon wieder versagen. Bereits dreimal hatte ich die Drachenreitprüfung angetreten. Und dreimal hatte ich sie nicht bestanden. Hinter dem nächsten Ring sah ich drei Strohpuppen, zwei davon auf der linken Seite, eine auf der rechten Seite. Zielsicher zog ich mein Schwert und wies meinen Drachen an, die beiden Puppen auf der linken Seite mit seinem Feueratem zu verbrennen, während ich der Puppe auf der rechten Seite den Kopf abschlug. Mein Manöver stellte sich als Fehler und zu kurzsichtig heraus, da sich der nachfolgende Ring weit rechts befand und wir es gerade so ohne Kollision hindurchschafften. Noch zwei Ringe, dann kam mein persönlicher Endgegner – ich musste aus dem Flug einen Eisenblock mithilfe meiner Feuermagie zum Glücken bringen, bevor wir durch den Zielring flogen, durfte aber auch nicht abbremsen, um mehr Zeit zu haben. Konzentriert schaute ich auf den Eisenblock und stellte mir vor, wie die Energie aus der ihn umgebenden Luft in ihn floss. Es war alles andere als einfach, während dem Flug den Fokus zu behalten. Genau in dem Moment, in dem wir den Zielring passierten, sah ich, wie der Eisenblock rot wurde, zum ersten Mal während meiner Prüfung. Unsicher schaute ich den Prüfer an, da ich nicht wusste, ob es noch rechtzeitig geschehen war, bis dieser mir lächelnd die Hand reichte. Ab diesem Tag war ich offiziell Drachenreiter.

Der erste reale Kampfeinsatz ließ nicht lange auf sich warten und ich weiß heute noch, wie nervös und ängstlich ich damals war. Als Rekruten hatten wir zwar alles Wissenswerte gelernt, der Ernstfall war dann aber doch noch einmal etwas anderes als die graue Theorie. Schweiß perlte über meine Stirn, als wir uns dem Schlachtfeld näherten. Der Feind hatte eine unserer Städte belagert und wir Drachenreiter waren ausgesandt worden, um unsere Bodentruppen zu unterstützen und die Belagerung niederzuschlagen. Die Gegner hatten selbst keine Drachen dabei, benutzten aber eine Art Balliste, mit der große Bolzen in den Himmel geschossen wurden. Ein Drache nicht weit von mir wurde von einem solchen Geschoss am Hals getroffen, erschlaffte auf der Stelle und fiel mitsamt seinem Reiter vom Himmel.
Kaum hatte ich die vielen Reiter auf ihren Pferden gesehen, die sich dem Schlachtfeld näherten, blies unser Truppenführer zum Angriff. Zunächst hielt ich mich ein wenig zurück, da ich zu unsicher war. Doch schon bald tat ich es den erfahrenen Soldaten nach und ließ meinen Drachen unter einem fürchterlichen Pfeilhagel über die Köpfe der Reiter hinwegsausen und sie dabei mit seinem Feueratem verbrennen. Unweit vom Schlachtfeld fiel mir eine feindliche Balliste auf, die auf die Drachen über den Reitern gerichtet war. Mit meinem Drachen flog ich in Kreisen über sie hinweg, stellte jedoch fest, dass sie zu gut geschützt war, um sie direkt anzugreifen. Da kam mir eine Idee und ich nutzte meine Feuermagie, um die Balliste zu entzünden. So tat ich es auch mit den anderen, die ich aufspüren konnte, und trotz alle der Gewalt musste ich mir eingestehen, dass dies der spaßigste Tag meines bisherigen Lebens war.
Nachdem wir Drachenreiter die gegnerischen Truppen ausreichend geschwächt und unsere Bodentruppen die letzten Feinde besiegt hatten, mussten wir unsere Drachen pflegen. Mein Drache hatte einige Pfeile in seinem linken Flügel und ich wusste, zurück am Hof würde ich für ihn ein einen Heiler brauchen.
Die Nachricht vom Tod meines Reitlehrers brachte mich mit einem Paukenschlag zurück in die Realität und erst da begriff ich, wie ernst und bitter ein Krieg doch war. Ich brauchte Wochen, um mich von seinem Tod zu erholen, da wir uns auch auf persönlicher Ebene nähergekommen waren.


Mitten in der Nacht wurde ich aus dem Bett geholt. Mir wurde eine schwarze Uniform gereicht und die Anweisung erteilt, mich so schnell wie möglich bei den Drachenställen einzufinden. Dort befanden sich bereits die meisten Drachenreiter unserer Einheit sowie die gefürchtetsten Krieger der Burg, unter ihnen der Burgherr, den ich bisher nur selten in Kämpfen zu Gesicht bekommen hatte. Jeder von uns bekam mindestens einen Krieger zugeteilt, der auf unserem Drachen mitreiten würde. Der Burgherr erklärte uns kurz, dass wir in den nächsten zwei Nächten fliegen und im Hellen rasten würden. Das Ziel unserer Reise nannte er nicht, doch ich spürte, dass der Einsatz wichtig war.
In der dritten Nacht flogen wir so hoch oben wir nur möglich über das Meer, bis wir vor uns eine Insel ausmachen konnten, auf der ein Lager errichtet worden war. Die Krieger machten sich bereit, während unsere Drachen so schnell wie möglich Richtung Boden stießen. Kurz vor dem Boden brachten wir sie zum Stehen, sodass die Krieger abspringen konnten. Jetzt erst wurde Alarm geschlagen, doch es war bereits zu spät. Mithilfe unserer Drachen brannten wir Schneisen der Verwüstung in das Lager. Während ein Teil unserer Drachenreiter gegen wenige Drachenreiter des Gegners kämpften, die sich gerade näherten, vernichtete der Rest von uns so viel Ausrüstung und Leben wie möglich.
Am Rand des Schlachtfeldes sah ich zwei unserer Drachen abstürzen und näherte mich vorsichtig und kampfbereit. Unten am Boden stand eine einzelne Frau, von der eine mächtige Aura ausging und die gerade den nächsten unserer Drachen mit einem kraftvollen, mir unbekannten Zauber, aus der Luft holte. Mir fiel auf, dass die drei Drachen deutlich heller waren als meiner und hatte den Eindruck, dass die Frau mich noch nicht gesehen hatte. Als sie mich entdeckte, war es bereits zu spät – mein Schwert trennte ihr den Kopf vom Leib.

„Da die Königin besiegt und der Krieg vorbei ist, könnt ihr entscheiden, ob ihr für immer hierbleiben oder in eure Heimatwelten zurückkehren möchtet", schloss der Burgherr eine feierliche Dankesrede auf uns Rekreten aus anderen Welten ab. Ich für meine Teil hatte mich bereits entschieden – ich genoss mein neues Leben.


Anmerkungen des Autors:
Wörter: 3152

Was sind eure Gedanken zum Protagonisten? In welchem Alter und mit welchem Geschlecht stellt ihr euch die Person vor?

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