Wasserfee
Mein Name ist Ilayda, wie die Wasserfee. Ich möchte das Meer sehen. Meine Eltern werden mir das Meer zeigen. Meine Elternwerden mir das Meer zeigen genauso wie ihnen.
Wir kommen an. Das Wasser glitzert. Aufgeregt laufen wir Richtung Wellen. Meine Eltern wollen nicht.
Meine Mutter will lieber ein Sonnenbad nehmen. Sie sagt immer, dass es nichts schöneres gibt, als gebräunte Haut.
Mein Vater will lieber ein Schläfchen halten. Er sagt immer, dass es nichts entspannenderes gibt als der Mittagsschlaf.
Sie laufen mit mir durch den Sand. Sie laufen mit mir durch die Priele. Sie laufen mit mir in die weit entfernten Wellen.
Wenn ich mich umdrehe, sind meine Eltern zu weit weg um sie zu erkennen.
Karlotta bleibt stehen und flechtet sich die Haare neu. Sie mag es nicht unordentlich auszusehen. Am liebsten schaut sie meiner Mutter bei ihrer Arbeit zu und kehrt die Haare weg. Sie mag es nicht, wenn ich ihre Spangen nehme.
Tim hört auf zu lachen. Er schaut gelangweilt zu Karlotta und lacht sie aus. Tim mag es gerne, wenn seine Haare verstrubbelt sind. Er mag es nicht gerne, wenn er still halten muss um sich zu frisieren. Er mag es nicht, wenn ich ihm sage er soll sich die Haare kämmen.
Sie erzählen mir gerne, ich gehöre nicht zur Familie. Sie erzählen mir gerne, ich bin adoptiert. Ich weiß nicht was das bedeutet, aber meine Mutter sagt, ich bin etwas besonderes.
Sie wollen Volleyball spielen, aber ich nicht. Ich will viel lieber noch im Wasser spielen.
Mein Name ist Ilayda, wie die Wasserfee. Ich möchte das Wasser noch nicht verlassen.
Vergnügt springe ich hin und her. Ich spüre den Sand unter meinen Füßen und suche nach Sandwürmern.
Sie spielen lieber Volleyball.
Meine Mutter sagt immer, wir sollen uns nicht schmutzig machen. Mir ist das aber egal. Ich lege mich lieber in den feuchten Sand und mache einen Sandengel.
Mein Vater sagt immer, wir sollen uns unserem Alter entsprechend benehmen und aufhören Quatsch zu machen. Das ist mir, aber auch egal. Viel lieber baue ich eine Sandburg und verziere sie mit Muscheln.
Ich frage sie, ob sie mir helfen wollen. Sie spielen lieber Volleyball.
Ich frage sie, ob ich mit spielen darf. Sie sagen, ich bin nicht groß genug.
Meine Mutter sagt immer, wir sollen uns vertragen. Sie sind trotzdem gemein zu mir.
Mein Vater sagt immer, wir sollen keinen ausschließen. Sie mögen mich trotzdem nicht.
Sie sagen ich sehe zu anders aus. Meine Hautfarbe ist viel dunkler. Meine Haare viel mehr schwarz und meine Augen viel zu braun.
Sie haben helle Haut. Sie haben blonde Haare. Sie haben blaue Augen.
Meine Mutter sagt, ich sehe so aus wegen meinem Namen.
Mein Vater sagt, mein Name kommt aus Arabien genau wie ich.
Ich frage sie, ob sie mit mir Schwimmen möchten. Sie lachen mich aus.
Also laufe ich ins Wasser. Ich laufe so weit, bis nur noch mein Kopf heraus schaut.
Mit meinem Blick sehe ich meine Familie kaum.
Es interessiert mich nicht.
Der Schaum ist viel interessanter. Vielleicht finde ich sogar einen Seestern?
Ich bin das erste mal so tief im Wasser.
Meine Mutter sagt immer, es ist zu gefährlich am Strand.
Mein Vater sagt immer, dass Wasser kommt irgendwann zurück.
Er hat recht. Das Wasser ist schon viel näher als vorher. Es wird immer schneller, aber ich will nicht zurück kehren. Das Wasser ist zu schön.
Immerhin ist mein Name Ilayda, wie die Wasserfee.
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Im Deutschunterricht sind wir momentan beim Thema Kurzgeschichten. Ich dachte, ich schreibe mal eine mit allem drum und dran. (562 Wörter btw.).
Wie du sicherlich weißt, hängt eine Kurzgeschichte ja nicht von der länge hat.
Stattdessen darfst du gerne einmal raten, was die eine Charaktereigenschaft der Figuren ist und wie es ausgehen könnte. Kurzgeschichten haben ja bekanntlich immer ein offenes Ende.
Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie eine Kurzgeschichte geschrieben. Ich habe aber darauf geachtet, dass es bloß eine Momentaufnahme mit einem offenen Ende ist, ich kurze Sätze verwende und es nur einen Charakterzug gibt. Schreib mir unbedingt ob du findest ich habe das gut gemacht.
Mir ist das mit dem Sticker und Banner eigentlich relativ egal. Also sollte ich tatsächlich was gewinnen, darfst du mich gerne überraschen.
Ich gebe zu, es ist nicht das schönste Cover das ich je gemacht habe. Ich finde aber, dass es so verspielt ist passt zur Protagonistin.
Für tumblr286
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