Ravenna lächelte und schaute aus dem Fenster. Schwarze Schatten hüllten das Schloss ein wie in ein schwarzes Tuch. Sie mochte die Sterne nicht. Sie wirkten bedrohlich und schienen sie zu beobachten, so wie es die vielen Raben taten, die hinter ihr in der Kammer saßen. Manche flogen umher, andere hatten sich auf den spärlichen Möbeln nieder gelassen und wieder andere saßen auf der Krone. Dieser Kopfschmuck war silbern und bestand aus vielen filigranen Tautropfen. Angestrengt versuchte die Frau an etwas anderes zu denken, aber die Krone raubte ihr die Kräfte und drückte schwer auf ihren Kopf. Blut sickerte hinaus und ihre nie endenden Tränen vermischten sich mit ihnen. Ravenna wusste von ihrem Schicksal und hatte sich mit ihm abgefunden. Wieso sollte man fliehen wenn alles andere noch schlimmer ist? Wieso kämpfen wenn alles verloren war? Wenn niemand auf sie wartet? Sie würde bei den Vögeln bleiben und die Krone des Raben tragen um ihren Teil zu erfüllen. Die Maske würde sie aufbehalten, auch wenn es sie gebrochen hatte. Die Vögel der Dämonen waren ein Teil von ihr geworden. Ewig würde sie mit ihnen hier stehen. In einer Kammer im Turm des schwarzen Schlosses. Auf dem Kopf die Krone des Raben. Ravenna lächelte und schaute aus dem Fenster.