7. Kapitel - Großer Kampf
Erneut war die Nacht über die Stadt Kaadi hereingebrochen und legte ein schwarzes Tuch auf die dunkel daliegenden Häuser. Nur ab und zu ratterte eine Kutsche auf den holprigen Straßen dahin oder eine schwarze Gestalt war zu sehen. Der Wind wirbelte durch die Wälder von Deni und trug Gerüche und Geräusche bis weit über die Landesgrenzen hinfort. Der wolkenverhangene Himmel verdüsterte die Stimmung zusätzlich und alles schien auf etwas hinzuweisen, das nicht mehr lange in der Stille der Nacht verbogen bleiben würde. Selbst der Wind schien zu spüren, dass heute etwas entscheidendes den Lauf der Dinge beeinflussen würde.
In Den Wäldern, tief verborgen in den Schatten der Finsternis, hatten sich zwei Gestalten auf den Weg gemacht, um ihr neustes Opfer zur Strecke zu bringen. Ihr fast sprunghaften Schritte wurden durch das Laub des Unterholzes abgefangen, sodass es schien, als würden sie schweben. Ihre langen, spitzen Fingernägel blitzen im nicht vorhandenen Mondlicht auf, während sie sich mit ihren Augen einen Weg zwischen den Bäumen suchten. Einer der Beiden, groß und schlank schien er trotz seines verdeckenden Umhangs zu sein, schritt voran, während der zweite Vampir, er besaß dunkelrote Haare, müde hinterherschritt.
Es war ruhig, niemand schien sich zu dieser später Stunde in den Wald getraut zu haben. Zumindest kein normaler Dorfbewohner. Eine Kräche krächzte irgendwo in den Baumkronen und eine Eule rief zur täglichen Stunde des Schlafens auf, doch ansonsten: Totenstille.
Plötzlich hielten die Vampire inne und der Rothaarige deutete durch einige Sträucher, die irgendetwas verdecken zu schienen. Langsam traten sie näher, schoben die raschelnden Äste und Blätter zur Seite, während sie angestrengt in die Dunkelheit starrte. Alle Beide stutzten, als sie zwei Gestalten erkannten, die sich im Schutz der Nacht aus ihren Häusern gewagt hatten. Zwei Gestalten, die jedem hier wohl bekannt sein sollten, doch die Vampire machten auch nicht vor diesen halt. Sie schritten durch die Büsche, doch unerkannt blieben sie nicht lange. Zwei grüne Punkte blitzten je unter einem Büschel aus Fell hervor, das aus jeder Ritze ihrer Haut zu dringen schien. Für wenige Sekunden blickten sich beide Parteien schweigend, doch hinterhältig an. Dann tat einer der Werwölfe den ersten Schritt.
Er bleckte seine Zähne und riss sein Maul zu einem markerschütternden Heulen auf, sodass jeder wusste, ein Opfer wurde ausgewählt. Dann gingen die Geschöpfe der Nacht langsam auf sich zu. Dann, es schien, als wäre ein Draht zum Brechen verurteilt, hob der Größere der Werwölfe seine Pranken in die Höhe und schlug damit kräftig auf einen Vampir ein. Schreie ertönten, die gruseliger und aufopferungsvoller nicht hätten sein können. But tropfte aus den etlichen Wunden, die durch messerscharfe Dolche verursacht worden waren und verstümmelten das sonst anmutige Antlitz.
Der zweite Vampir dagegen war starr vor Erstaunen und Unsicherheit. Er gegen zwei der dunkelsten Mächte? Ein letzter trüben Blick wurde auf das zerfleischte Opfer geworfen, bevor er die Augen wütend zusammenkniff. Er stieß einen Schrei der Trauer und Wut aus, dann warf er sich mit voller Wucht auf den Werwolf. Der Vampir schlug seine Zähne immer wieder in das Fell, bis er die Haut durchdrang und Blut in seine Kehle floss. Immer mehr sog er aus der Wunde, leckte er sich über die Lippen und genoss die Stille, die sich um sie herum ausgebreitet hatte.
Irgendwann, der Mond war bereits weitergewandert, löste sich Geschöpf von Geschöpf und der Vampir betrachtete stolz sein am Boden liegendes Werk. Der zweite Werwolf dagegen war abgehauen, hatte seinen Kumpanen zurückgelassen, doch nicht ohne Rachepläne.
Der Vampir warf einen Blick zum Himmel, der immer heller wurde und erste, leichte Sonnenstrahlen durchfluteten den Wolkenhimmel. Dann verschwand auch der Vampir zwischen den Büschen und Bäumen.
Die Sonne stieg langsam in die Höhe und ein erster Sonnenstrahl fiel auf die blutbefleckte Lichtung, auf der in absoluter Finsternis ein grausamer Kampf stattgefunden hatte. Das Licht berührte zunächst nur eine der beiden Leichen, die des Vampirs. Seine Zähne schrumpften, die zerrissene Kleidung verschwand und einige enge Kleidungsstücke aus Leder wurden von Blut durchnässt. Dunkle, rote Stiefel zierten die abgetrennten Beine, während die grünen Augen leblos gen Himmel starrten.
Dann wurde auch die zweite Leiche von Licht bestückt braunes, langes Haar wuchs anstelle des zotteligen Fells. Ihr rubinrotes Kleid, dessen Farbe nicht von Blut verändert werden konnte, fiel sanft über die schlaffen Schultern, bis zu ihren von Wunden übersäten Beinen.
Und noch am selben Tag stand es in allen Zeitungen geschrieben:
Yung Yuna, die Wahrsagerin tot neben O'Kelly Jones Valerie im Wald aufgefunden.
„Einsamer Werwolf"
„Vampir"
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Tut mir Leid wegen der langen Pause xD
Die Werwölfe haben Valerie getötet, die ein Vampir war.
Und die Vampire haben Yuna getötet, die der einsame Werwolf war.
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