Teil2
Für Adrien war es wie ein Traum, als er Mari küsste und sie diesen erwiderte. Er hatte Angst sich zu lösen und dann aufzuwachen, um festzustellen, dass es wirklich nur ein wunderschöner Traum war. Jedoch, als Mari den Kuss beendete und er seine Augen öffnete, stand sie noch immer vor ihm. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen glänzten leicht. Wahrscheinlich hielt sie sich gerade die Tränen zurück. Ein zaghaftes Lächeln lag auf ihren Lippen, wodurch es ihm sofort warm ums Herz wurde.
Adrien öffnete gerade seinen Mund, um etwas zu sagen, als ein Blitzlicht beide auseinander Schrecken ließ. Alya stand mit ihrem Handy bewaffnet neben den beiden und strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
Verlegen schauten Adrien und Marinette zur Seite, als ihnen auch die Blicke der anderen auffielen.
Plötzlich musste Marinette aufpassen, nicht rücklings hinzufallen, als Alya ihr um den Hals fiel.
„Süße ich freue mich so, dass du doch kommen konntest. Ich hoffe nur, dass du nicht so schnell wieder nach New York musst?"
Traurig sah Alya zu ihrer besten Freundin, welche nur lächeln konnte.
„Ich habe ein Jobangebot hier in Paris bekommen. In zwei Wochen fange ich dort an und das heißt..."
Alya quiekte auf und fiel Marinette erneut um den Hals.
„Du kommst wieder zurück, ich fasse es nicht."
„Alya könnte ich deine Freude unterbrechen und Mari kurz entführen?"
„Na klar Adrien, viel Spaß euch beiden."
Die brünette zwinkerte ihrer besten Freundin zu, welche nur die Augen verdrehen konnte. Adrien, welcher amüsiert die beiden beobachtete, ging zu Marinette, legte seine Hand auf ihren Rücken und dirigierte sie nach draußen.
„Alya wird sich wohl nie ändern Mari. Sicher wirst du morgen noch in ein Verhör verwickelt werden."
„Morgen? Sobald wir zurück sind, wird sie mich mit Fragen bombardieren."
„Wir müssen ja nicht wieder zurückgehen."
Adrien grinste, woraufhin Marinette Rot anlief.
„Nein, so war das nicht gemeint. Ich meine nur, also wir haben uns ja einiges zu erzählen, jetzt wo wir wissen, dass wir...also..."
„Dass wir nach zehn Jahren endlich wissen, dass wir Seite an Seite Paris gerettet haben?"
Verlegen kratzte sich Adrien im Nacken und nickte nur.
„Irgendwie ist es traurig, das wir jahrelang jemanden hinterherrannten und liebten, während diese Person in das andere Ich verliebt war. Wir hätten damals glücklich werden können, wenn ich nicht so Stur, zwecks unserer Identitäten gewesen wäre."
Traurig sah Marinette weg, schämte sie sich irgendwie. Sie war daran schuld, dass beide so lange Liebeskummer hatten. Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper und sie fand sich in Adriens Armen wieder. Überrascht, wegen der plötzlichen Geste, versteifte sich die Halbchinesin und traute sich nicht, ein Wort zu sagen.
„Mari, bitte mach dir keine Vorwürfe. Du hast es damals getan, um uns und unsere Familie zu schützen. Aber was mich seit dem Lied brennend interessiert, woher kanntest du den Text?"
Adrien löste die Umarmung und sah Marinette ernst an. Niemand konnte von dem Lied wissen, geschweige denn, den genauen Text kennen.
„Erinnerst du dich noch an unseren letzten Abend, auf dem Eiffelturm?"
„Ja klar. Der letzte Abend als Superheld. Den vergisst man nicht so schnell."
„Du bist eher gegangen als ich, da wir getrennt zu Master Fu mussten. Kurz nachdem du weg warst, entdeckte ich einen Zettel auf dem Podest und darauf war dieses Lied geschrieben. Damals konnte ich meine Tränen gar nicht zurückhalten, als ich den Text las und bereute in diesem Augenblick, dir nie mein wahres Ich gezeigt zu haben."
„Darum also, kanntest du den Text. An den Zettel habe ich gar nicht mehr gedacht."
„Ich habe den Songtext noch immer. Damals habe ich ihn in meinen Skizzenblock geklebt und immer, wenn ich dich vermisst habe, also Cat Noir, las ich mir den Text durch und erinnerte mich an die Zeit mit dir."
„Ich habe dich auch vermisst. Nicht nur Ladybug, sondern auch Marinette. Die nächtlichen Besuche auf der Dachterrasse und das leckere Gebäck fehlten mir wirklich. Aber wenigstens sah ich dich noch in der Schule, bis du schließlich nach New York zogst. Warum eigentlich so weit weg? Alya meinte, das du sogar mehrere Angebote in Paris bekommen hättest."
„Ja, das stimmt, allerdings musste ich einfach hier weg."
„Warum?"
Seufzend blieb Mari stehen, ehe sie traurig in den Sternenklaren Himmel blickte.
„Deinetwegen Adrien!"
„Mei...meinetwegen? Was habe ich denn getan?"
„Rosé hatte damals Recht, das ihr Jungs nie mitbekommt, wenn euch jemand liebt."
Geschockt sah Adrien zu dem Mädchen, welche gequält lächelte.
„Seit der Sache mit dem Regenschirm, war ich unsterblich in dich verliebt. Deshalb war ich immer so Nervös in deiner Nähe und bekam nie ein Wort raus, ohne zu Stottern. Ich dachte, wenn ich in New York bin, kann ich dich vergessen. Verschwinden meine Gefühle. Aber sobald ich mit einem Jungen Ausging, hatte ich das Gefühl, dich zu Betrügen. Blöd nicht?"
Ihre Arme um sich gelegt, als würde sie frieren, sah Marinette beschämt zur Seite.
„Nein, ganz und gar nicht. Blöd ist es, nicht zu sehen, das eine bezaubernde Lady einen Liebt und man immer nur sagt, dass sie eine gute Freundin ist. An deiner Stelle wäre ich ebenfalls abgehauen und wahrscheinlich nie wiedergekommen."
„Was ist das eigentlich mit uns? Immerhin hast...also...du hast mich geküsst."
„Und du hast erwidert My Lady."
Eine peinliche Stille entstand zwischen den beiden, da keiner so Recht wusste, was er sagen sollte.
„Bei mir hat sich in all den Jahren nichts geändert. Ich liebe dich noch immer, egal ob die mutige und selbstbewusste Ladybug, oder die tollpatschige und liebenswerte Marinette. Aber was sagt eigentlich dein Herz?"
„Mein Herz hat nie aufgehört dich zu Lieben, nur schlich sich in den letzten Jahren noch ein gewisser Kater mit da rein."
Lächelnd blickte Marinette zu dem Model, welcher nicht lange wartete und erneut seine Lippen auf die seiner großen Liebe legte. Zu gerne erwiderte sie diesen und war froh, heute doch noch zum Klassentreffen gekommen zu sein.
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