1. Der Anfang Vom Ende
Prüfend gehe ich nochmal alles auf meiner Besorgungsliste durch, als mich jemand auf meinem Handy anruft.
Leise stöhne ich genervt als ich auf dem Display den Namen meines besten Freundes lese.
,,Was gibt's, Mike?", frage ich harsch nach. ,,Hey, was bist du denn so angepisst? Sei fröhlich! Genieß das Leben!", ruft er gut gelaunt in mein Ohr, sodass ich mein Handy ein paar Zentimeter von meinem Kopf halten muss um keinen Hörschaden zu bekommen.
,,Tut mir leid, bin gerade ziemlich im Stress", gebe ich direkt schuldbewusst von mir.
,,Wo bist du gerade, Lexi?", fragt er mich.
,,Immernoch in der Stadt, habe ich dir doch bereits heute Morgen schon gesagt!", antworte ich ihm lachend und stemme dabei meine freie Hand demonstrativ in meine Seite, was er natürlich nicht sehen kann.
Er hat heute Morgen nämlich schonmal angerufen und gefragt was heute ansteht.
Der Plan lautet heute Abend noch in die Spielehalle zu gehen und danach was leckeres essen zu gehen!
Da freue ich mich schon riesig darauf.
,,Immernoch?! Was machst du denn so lange da?", ,,Lebensmittel einkaufen, nach Möbeln suchen für meine Wohnung, vielleicht auch no-", er unterbricht mich.
,,Warum hast du mir nicht bescheid gesagt? Ich kann dir doch diese Woche helfen! Schließlich konnte ich mir für dich Urlaub nehmen!
Ich nehme den nächsten Zug und bin in einer halben Stunde da! Bis gleich!", und schon legt er auf.
,,Weil du mir immer zu lange schläfst!!", rufe ich noch ins Handy aber er hat schon aufgelegt.
Ich fühle mich zwar schlecht ihn nicht gleich gefragt zu haben, aber dann käme ich erst Nachmittags dazu mit ihm auf Tour zu gehen, statt Morgens schon alles erledigt zu bekommen.
Seit knapp zwei Monaten lebe ich nicht mehr zu Hause. Es ist ein schönes Gefühl unabhängig zu sein, aber es hat auch seine Nachteile.
Als Studentin ist es schwer die Miete zu bezahlen, doch mit meinem Minijob ist es auch nicht so schlimm.
Ich arbeite an Wochenenden und manchmal während der Woche als Kellnerin in einem Stripclub.
Ich war verzweifelt und hatte kein Geld. Irgendwoher muss es ja kommen. Das war der einzige Job der noch frei war.
Leider.
Mike ist schon seit Kindergartenzeit an meiner Seite und hilft wo er kann. Er hat bereits seit zwei Jahren einen festen Job in einem Bauunternehmen und kann daher nicht immer bei meiner Wohnungsrenovierung helfen.
Erneut prüfe ich meine Besorgungsliste, es fehlt nur noch eine Sache den Rest habe ich bereits. Zur Zeit schlafe ich auf meiner viel zu kleinen Couch, habe aber jetzt erst das Geld zusammen bekommen um mir ein Bett zu kaufen. Das wird der Himmel auf Erden!
Über den Rest kann ich mir noch Gedanken machen wenn das Murmeltier hier erscheint.
Super!
Ich setze mich zum Warten auf die Terasse eines Cafés und bestelle mir einen Latte Macchiato, der mir dann auch schon direkt im Anschluss gebracht wird.
Das gezwitscher der Vögel klingt wie eine schöne Melodie und es scheint das der Frühling auch bald sein Ende nimmt und der Sommer vor der Tür steht.
Sanft lächelnd schließe ich meine Augen und genieße die warme Brise die durch meine langen Haare weht.
Aber der schöne Moment bleibt mir nicht lange gegönnt.
Plötzlich kommt eine Durchsage die so laut ist, dass jeder einzelnde dieser Stadt zuhören könnte und ich mir meine Ohren zu halten muss.
,,Achtung, Achtung! An alle Bürger und Bürgerinnen dieser Stadt. Lauft weg solange ihr noch könnt. So macht es mehr Spaß euch einzufangen! Sagt gleich nicht, wir hätten euch nicht gewarnt", lacht jemand dreckig.
Einzufangen? Ja, klar. Das ist doch nur ein schlechter Witz.
So denken sich auch die meisten der Bürger. Zwei Minuten später ertönt ein extrem lauter Knall und selbst der Boden vibriert. An dem Platz, andem der Knall ertönte steigt roter Qualm in die Höhe.
Was passiert hier?!
Die Leute geraten nun doch in Panik und laufen hecktisch durcheinander. Überall ertönt Geschrei. Doch ich starre nur wie versteinert an den Ort andem der Knall ertönte.
Ein Gebäude ist explodiert und aus diesem laufen hunterde maskierte Gestalten heraus und stürzen sich auf die Menschen dieser Stadt.
Geschockt bleibe ich sitzen, dass alles passiert wie in einer Trance.
,,Da sitzt ja ein schönes Exemplar!", grinst einer der maskierten Gestalten der nur ein paar Meter vor meinem Tisch steht.
Ich kehre zurück zur Realität und merke das ich im Visier bin.
,,Schnappt euch die Kleine! Sie wird gutes Geld bringen!", schreit einer der fünf Personen.
Mein Adrenalin steigt, mein Körper beginnt vor Angst zu zittern und endlich komme ich aus meiner Starre als einer der Männer nahe genug war um mich zu greifen.
Ich weiß nicht wohin ich rennen soll, überall herrscht Chaos!
Egal, einfach weg! Schnell! Vor lauter Anspannung stoße ich den Tisch zur Seite und werfe dabei meinen gerade erst bestellten Kaffee um.
Ohne ein Ziel renne ich los, immer mit einem flüchtigen Blick nach hinten um zu schauen ob meine Verfolger noch da sind.
Voller Angst dränge ich mich durch das Getümmel, renne an am Boden liegende Menschen vorbei die bereits von den Gestalten in die Mangel genommen werden.
Was passiert hier? Wer sind diese Gestalten?! Was wollen sie hier?! Und was wollen sie von uns?!
Meine Puste geht solangsam aus und meine Verfolger holen schnell zu mir auf. Ihr dreckiges lachen und schnaufen höre ich schon gefährlich nahe hinter mir.
Ich laufe in eine dunkle enge Gasse und werfe Mülltonnen und alles was ich zu Greifen bekomme um, damit diese den Weg zu mir versperren und ich mehr Zeit bekomme.
Ich klettere eine Notfallleiter an einem Haus hinauf und renne auf dem niedrigen Dach weiter.
Gerade als ich an einem weiterem Haus herunter klettern will, werde ich am Arm zurück gezogen und an den Haaren festgehalten.
,,Wo wollen wir denn hin, Kleine? Wir fangen doch gerade erst an zu Spielen", grinst er als er mit seiner anderen Hand, meinen Arm schmerzhaft auf meinen Rücken dreht.
,,Was wollt ihr von mir? Lasst mich los!", ich versuche mich loszureißen aber er verdreht meinen angepinnten Arm noch weiter und ich zische vor Schmerz und halte sofort still.
,,So ist es gut, schön still halten Kleine. Was wir von dir wollen? Du wirst eine super Sklavin", schmunzelt er.
Ich werde kreidebleich. Das ist nicht sein Ernst, oder?!
,,Sklavin? Das ich nicht lache!", versuche ich meine Situation zu retten.
,,Lach nur so viel du willst. Dir wird das Lachen noch früh genug vergehen", meint er und lässt meinen Arm kurzzeitig gehen.
,,Wie man sieht bist du sportlich unterwegs, hast etwas Mumm und", er fährt mir mit seiner nun freien Hand unter mein T-Shirt und leckt mir dabei über den Hals. ,,Durch deine Figur und Aussehen werde ich sehr viel Geld für dich bekommen."
Ich schrecke zusammen und alle Alarmglocken die ich besitze läuten.
Eckel überkommt mich.
,,Nimm deine eckelhaften Griffel von mir!", während ich mich wieder versuche zu befreien merke ich wieder seine Zunge an meinem Hals.
Jetzt reicht es mir!
Ich hole mit meinem Bein aus und trete mit voller Wucht hinter mich. Zu meinem Glück treffe ich genau seine Männlichkeit.
Er zuckt mit einem leisen Grollen zusammen und seine Hand verschwindet unter meinem Shirt. Ich nutze die Gelegenheit, nehme all meine Kraft und zerre mich aus seinem Griff.
,,Du Drecksgöre! Lauf nur weg, ich werde dich wieder finden! Du entkommst mir nicht!", schreit er mr nach.
Schnell laufe ich an das Ende vom Dach und lasse mich die Notfalltreppe herunter gleiten.
Beim rennen wische ich mir angewidert über den Hals.
Leider bleibe ich nicht lange alleine, denn die Gehilfen vom Eckelpaket hängen schon wieder hinter mir.
Meine Sicht verschwimmt beim Laufen. Jeder Luftzug tut weh und meine Beine geben nach. Lange halte ich nicht mehr durch. Ich wusste, ich hätte mich nicht vom Fitnessstudio abmelden sollen! Jetzt habe ich den Salat.
,,Da vorne! Teilt euch auf, wir schnappen sie!", rufen die Männer hinter mir.
Die Gasse zieht sich ewig lang und spaltet sich wie eine Art Labyrinth. Ein kleiner Nachteil, wenn man in einer Stadt wohnt. Lange, dunkle Gassen zwischen Hochhäusern...
Ich hechte in die verschiedensten Abzweigungen, manchmal ist es so dunkel das ich kaum die eigene Hand vor Augen sehe.
An der dunkelsten Ecke biege ich ab und stehe vor einer Sackgasse.
Scheiße! Was mache ich jetzt?!
In der Ferne höhere ich ihre Schritte, die aber immer näher kommen.
Da es hier extrem dunkel ist, nutze ich die Gelegenheit und setze mich voller Verzweiflung hinter einen Müllcontainer und mache mich ganz klein.
Leise versuche ich meinen Atem unter Kontrolle zu bringen und hoffe das sich meine Sicht bald wieder aufklart. Ich bin am Ende!
,,Hier muss sie irgendwo sein! Sie kann nicht einfach in einer Sackgasse verschwinden!", ruft einer der Leute.
,,Vielleicht ist sie hier hinten in die Gasse gelaufen", sagt ein weiterer maskierter.
,,Ich glaube eher nicht", meint ein weiterer und kommt gefährlich nahe zu dem Müllcontainer hinter dem ich mich verstecke.
Er durchsucht jeden noch so kleinen Ecken bis seine Schritte stoppen.
Hat er mich gefunden?! Ich halte den Atem an und mache mich wieder bereit loszurennen.
Der Container wird langsam weggeschoben und mein Herz setzt aus. Verzweifelt versuche ich im Boden zu versinken und mich so klein zu machen das man mich nicht mehr sieht.
,,Hey, hier drüben habe ich was gehört! Los bewegt euch! Sie wird auch uns eine Menge Geld einbringen, wenn der Boss sie gut verkauft! Bringt sie in einem guten Zustand zurück sonst geht es euch an die Gurgel!", befielt einer der Männer.
Der Container hört auf sich zu bewegen und die Schritte entfernen sich langsam.
Als ich mir sicher bin, wieder alleine zu sein atme ich tief ein und genauso auch wieder aus.
Dummerweise habe ich vergessen, dass ein voller Müllcontainer direkt neben mir steht. Der Geruch ist mir eben vor lauter Angst garnicht aufgefallen.
Ich rümpfe meine Nase vor Eckel und mache mich leise und vorsichtig wieder aus der Sackgasse.
Dabei lasse ich mir wieder alles durch den Kopf gehen was heute passiert ist.
Doch dann kommt mir ein Geistesblitz.
MIKE!!
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Nach einer langen Zeit freue ich mich darauf, mich endlich an einer Story zu wagen, die keine FanFiktion ist.
Ich hoffe das euch das erste Kapitel gefallen hat 🙃
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